Was machen im Alter, wenn man selbst nicht mehr alles kann?

Ich werde ich auch auf fremde Hilfe angewiesen sein, wenn ich im Alter nicht mehr alles erledigen kann. Da gibt nur dagegenzuwirken, damit man lange gesund bleibt und man sollte sich früh genug verkleinern, damit man bis zuletzt alles alleine schafft. Oder, wenn es körperlich nicht mehr klappt, für ein paar Stunden in der Woche eine Hilfe nehmen. Eine weitere Möglichkeit wäre auch das Wohnen im „Betreuten Wohnen“. Wenn man erst einen vom Amtsgericht beauftragten Betreuer bekommt, ist das Leben zu Ende.

Das Betreuungsgesetz ist 1990 reformiert worden und 1992 in Kraft getreten, seither gibt es keine Entmündigung mehr, der Betreuer soll mit dem Betreuten kooperativ zusammenarbeiten und seine Interessen vertreten. Leider sieht die Praxis anders aus.

Aus dem Grunde ist es wichtig, dass die Bundesregierung das Sterbehilfegesetzt reformiert, weil der Bundesgerichtshof es verworfen und klar definiert hat. „Das 2015 eingeführte Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe verstößt gegen das Grundgesetz. „Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben schließe "die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen"


Das Recht auf Sterbehilfe
https://www.ndr.de/kultur/Kampf-um-Sterbehilfe-Wer-darf-ueber-ein-Leben-bestimmen,sterbehilfe404.html

In dem Film erwähnt worden, dass nicht alle Betreuer/innen schlecht sind. Ich weiß aber, wie leicht es Bürgern gemacht wird, dieses Amt zu übernehmen. Ich hatte vor 20 Jahren eine Bekannte, die mich mit zu den Vorlesungen und Diskussionen, die zur Erlaubnis, zu betreuen, geführt haben, genommen hat. Die Gerichte sind froh, wenn überhaupt jemand dieses Amt übernimmt, weil immer mehr Menschen am Ende ihres Lebens ohne Angehörige dastehen und so praktisch die Hilfe eines gerichtlichen Betreuers notwendig wird.

Der in dem Film gezeigte Fall macht deutlich, dass es immer noch eine Art Entmündigung sein kann, so wie bei der Frau, die unbedingt nach Hause wollte und man sie daran gehindert hat mit der Erklärung, sie sei dement. Wenn sie keine Tochter gehabt hätte, wäre sie aus der Sache nie mehr herausgekommen.

Mir gehen die Rechte, die ein Betreuer hinsichtlich der vermögensrechtlichen Dinge des Betreuten und die persönlichen Entscheidungen, die er für ihn treffen darf, viel zu weit. Beispiel: Sofern ein Jugendlicher untergebracht wird in einer Psychiatrischen Klinik, ist die Entscheidung des Gerichts erforderlich. Dagegen steht es dem Betreuer zu, geschwächte Menschen zu halten wie im Gefängnis. Ohne sich beim Staat, hier dem Betreuungsgericht, zu vergewissern, ob sein Handeln richtig ist.

@**C
Der Fall in dem Film bestätig aber, dass es zu solchen gesetzlich nicht erlaubten Maßnahmen immer wieder kommt, wobei dann besonders tragisch ist, wenn sich ältere Menschen nicht durch einen Widerruf des Bescheids wehren können. Ich habe bisher nur Negatives über Betreuer gehört, wobei man davon ausgehen sollte, dass der Betreuer, der seine Arbeit gut macht, nicht erwähnt wird. Da gebe ich dir Recht, es sind nicht alle schlecht, aber die Zahl derer, die nicht versteht, was der Gesetzgeber mit dem neuen Gesetz von 1992 gemeint hat, ist groß.

Und außerdem, gelegentliches Überschreiten der Kompetenzen berührt mindesten einen Menschen, dessen Leben schlimmstenfalls gelaufen ist, sofern es nicht durch Zufall aufgedeckt wird. Was bedeutet, da führt jemand ohne sozialpädagogische Ausbildung für den geriatrischen Bereich einen älteren Menschen in die Tod.

Es kommt ja oft vor, dass die einzige Altersversorgung in Werten vorhanden ist, meistens ist es das eigene Haus. Ich besitze keins, weiß aber etwas über die rechtlichen Seiten Bescheid. Ich würde u. U. mein Haus verkaufen und mir ein lebenslanges Wohnrecht einräumen lassen, wobei die zukünftigen Reparaturen zu Lasten des Käufers gingen.

Um einer Geldentwertung entgegenzutreten, würde ich den Teil des Geldes, den ich womöglich nicht brauche, in kleinere Immobilien investieren, dann wäre das Risiko nicht so groß, dass ich irgendwann ohne Geld dastehe. Von der Möglichkeit eines Teilverkaufs, so wie in dem Film berichtet, rate ich dringend ab.

Denn wir müssen uns darüber im Klaren sein, worum es geht. Wichtig ist doch, dass wir bis zuletzt die Zügel in der Hand behalten und über unsere Verhältnisse und unser Wohlbefinden selbst entscheiden können.

Im Laufe der letzten Jahre hat es zahlreiche Neuerungen im Betreuungsgesetz gegeben. Nur leider sind sie in der Praxis nur selten angekommen. Wer als professioneller Betreuer von dieser Arbeit leben möchte, muss so viele Patienten betreuen, dass er sich nicht in ausreichendem Maße darum kümmern kann. So ist die Gefahr groß, dass es zu kriminellen Handlungen kommt, die nur selten aufgedeckt werden. Leidtragende sind ältere Menschen, die dem wehrlos ausgesetzt sind. Das wird auch wieder deutlich in dem vom WDR-Fernsehen gebrachten Beitrag.


Plötzlich machtlos – Wenn gesetzliche Betreuung schiefgeht!
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWJmYzhhMjIyLWJlZTUtNGMwNS1hMTU5LTEwNzMyN2ZiMzMzOQ

Wunsch des Betreuten ist maßgebend
BETREUUNGSRECHT - Alzheimergesellschaft klärt über Reform auf

Zum 1. Januar 2023 trat das Gesetz zur Reform des Vormundschafts- und Betreuungsrechts in Kraft. Es soll die Selbstbestimmung von betreuten Menschen und die Qualität der rechtlichen Betreuung stärken. Wer infolge eines Unfalls oder einer Erkrankung die eigenen rechtlichen Angelegenheiten nicht (mehr) selbst erledigen kann und keine oder keine ausreichende Vorsorgevollmacht erteilt hat, kann darauf angewiesen sein, dass das Gericht einen rechtlichen Betreuer zur Unterstützung bestellt. Das reformierte Betreuungsrecht sichert größtmögliche Selbstbestimmung und stellt die Wünsche des Betreuten in den Mittelpunkt aller Entscheidungen, die ein Betreuer trifft und umsetzt.

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