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Toleranz = Gegenseitige Achtung und Respekt

******oew Mann
741 Beiträge
Themenersteller 
Toleranz = Gegenseitige Achtung und Respekt
Ihr Lieben,
Ich bin der Meinung, dass dieses Thema viel zu wichtig ist, um nicht gründlich diskutiert zu werden.

Ich habe die Petition zur Ergänzung des Art. 3 GG mitgezeichnet und mich im angeschlossenen Forum beteiligt.

Dabei ist mir aufgefallen, dass sich einige gegen die Zeichnung aussprachen, um sich z.B. gegen Pädophile abzugrenzen, weil sie befürchteten, wegen ihrer sexuellen Identität mit jenen in einen Topf geworfen zu werden.

Ich denke zwar, dass dieses nicht unbedingt der Fall sein muss, nun mache ich mir aus aktuellem Anlass meine Gedanken über Toleranz.

Also habe ich mich durch diverse Forenbeiträge auch in anderen ausserhalb des JC gewühlt, auf der Suche nach dem, was eigentlich Toleranz bedeutet.

Gerne wird ja Toleranz als "Nachgiebigkeit" bezeichnet, was mir etwas "sauer" aufstösst, denn ich nehme nicht alles hin oder dulde es:

Soweit es geht, versuche ich Anderen zu zu hören und ihre Eigenarten, Denk- und Handlungsweisen ersteinmal unvoreingenommen zur Kenntnis zu nehmen.

Da ich selber Einordnungen und schnelle Beurteilungen ablehne, weil ich auch nicht möchte, dass mir solches wiederfährt, bemühe ich mich um eine differenzierte Betrachtung.

Allerdings reagiere ich reichlich sauer, wenn ich bemerke, dass mich Andere weder respektieren noch achten und auch meine Gefühle verletzen, indem sie jene nicht beachten, über sie hinwegtrampeln, oder sagen, ich solle mich nicht so anstellen, anstatt ernsthaft zu fragen, warum ich so empfinde.

Das gleiche beziehe ich auch auf Denk- und vorallem auf Verhaltensweisen.

Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, wo ich mit Ausnahme meiner
Mutter und später in Schule, wie kirchlichem Internat von einigen Lehrern diese Respektlosigkeit und Mißachtung bis zur Mißbrauchsgrenze erfahren musste, deren Folgewirkungen mir erst reichlich spät immer bewusster wurden.

Erst nach einer Therapie und diversen Gesprächen mit Psychotheraputen , nach Rückfällen und fast Alkoholismus wurde mir das Ausmaß richtig deutlich.

Auf Grund dieser Erfahrungen beurteile ich, nicht vorschnell, andere Mitmenschen nach diesen Kriterien.

Wer von mir Respekt und Achtung erwartet, kann dies nur, wenn er mir das gleiche zurückgibt, egal wie alt oder jung er/sie ist.

Es muss nicht das vorbehaltlose Laissez faire sein, und ganz und gar auf das Zuweisen von Grenzen verzichtet werden, doch klare Ansage funktioniert auch ohne physischen Zwang oder Zuwendungsentzug, gerade bei Kindern.

Dass dies funktioniert, habe ich im Umgang mit meinem Sohn aus erster Ehe erfahren, mit dem ich nach wie vor guten Kontakt habe und der keine Schwierigkeiten hatte, als ich mich ihm gegenüber als Christina outete.

Das aber am Rande, aber mit Sicherheit hängt dass damit zusammen, dass er auf Grund dessen, dass ich ihm von Anfang an vermittelte, dass ich ihn, was auch immer geschah, respektierte und wohl erfolgreich vermittelte, nur diejenigen zu respektieren, die ihn als vollwertig ansehen und nicht auf ihrer "Autorität" bestehen und dieser mit "handfesten" Argumenten, oder sonstiger Mißachtung Ausdruck verleihen.

Daher kann ich nur denjenigen Toleranz entgegenbringen, die mich respektieren, achten, also nicht abwerten, auch meine Gefühle nicht verletzen oder versuchen mich physisch und psychisch anzugreifen, oder anderen gegenüber dieses Verhalten an den Tag legen.

Darüber definiere ich auch die Formen der sexuellen Praktiken, die ich tolerieren kann, oder nicht toleriere.

Das gilt auch für Religionen, sonstige Weltanschauungen, das soziale Umfeld, inclusive der Familie,sowie die Gesellschaft.

Toleranz beinhaltet für mich Achtung, Respekt und das Recht zur Selbstbestimmung und beruht auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit.

Meines Erachtens nach sind das, abgesehen von materiellen Belangen, die Grundprinzipien gesellschaftlichen Zusammenlebens
und da Bedarf es auch keiner Religiösen Ge- oder Verbote oder sonstiger ideologischer Vorschriften.

Liebe Grüße
Christina
Akzeptanz
Die materiellen Belange kannst du in die 2.Reihe stellen.
Das Grundprinzip des Zusammenlebens sind REGELN!!
Im Christentum heissen sie 10 Gebote und Im Islam gibt es das gleiche in Blau!
In der Bundesrepublik gilt das Grundgesetzt, alle anderen Gesetze und Regeln sind im Prinzip nur Beiwerk!!

Ob jemand mich und meinen Zustand toleriert oder tolerieren will bleibt ihm/ihr überlassen solange sie AKZEPTIEREN das ich so bin und auch das Recht habe so zu sein!
Aber es ist schlimm genug, dass solche Gleichheitsgrundsätze/Gleichstellungsformeln etc an allen Ecken und Kanten in den Gesetzen verankert werden müssen! Oder ist nur der Einheitsmensch, die Normalversion?? anzustreben.
Für mich gilt immer noch: Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden!! So soll und muss jeder in seiner Welt leben können wie es ihm gefällt UND er die Rechte anderer nicht beeinträchtigt.
Somit ist das RECHT anzuerkennen und zu akzeptieren das Jemand es LEBT. Fehlende Akzeptanz oder Toleranz wäre in diesem Sinne ein eindeutiger Rechtsbruch.
Erwarte aber bitte trotzdem nicht, dass sich die anderen daran halten; Sie sind schliesslich NORMAL (oder glauben es zu sein).
Zu den sexuellen Praktiken sei zu ergänzen: Solange es ALLEN Beteiligten gefällt und JEDER körperlich und geistig in der Lage ist diesem zuzustimmen! Kinder und geistig Behinderte sind es auf keinen Fall und Betrunkene etc wohl auch nicht. Unter Beachtung dieses Grundsatzes sollte trotzdem jeder in der Lage sein seinen Spielraum zu finden.

Olivia-Henriette
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
um was geht es denn eigentlich?

um die verlorene Onlinepetition, der Erweiterung des §3 GG vor einigen Wochen, oder um Befindlichkeiten des Users Chrisloew?

die Text Gewichtung lässt mich zweiteres vermuten.

Stanze

Ps.: ich habe die Petition unterzeichnet, obwohl ich nicht von der Sinnhaftigkeit überzeugt bin.
******oew Mann
741 Beiträge
Themenersteller 
Stimmt, liebe Olivia-Henriette, es wäre idealer, es bedürfte keiner Gesetze zur Festschreibung von Gleichheitsgrundsätzen und Menschenrechten überhaupt.

Solange es ALLEN Beteiligten gefällt und JEDER körperlich und geistig in der Lage ist diesem zuzustimmen! Kinder und geistig Behinderte sind es auf keinen Fall und Betrunkene etc wohl auch nicht

Obwohl ich das nicht explizit angeführt habe, meine ich, dass es genau eine Frage von Respekt und Achtung ist.

Es geht mir nicht um die (vorerst) verlorene Onlinepetition, liebe Stanze, sondern um die Toleranzfrage, abseits von Gesetzen, also um die "Befindlichkeit" , weil ich der Auffassung bin, dass Toleranz in der Gesellschaft erstens weitestgehend fehlt und eher als "Worthülse" gebraucht wird.
*********g_by Mann
181 Beiträge
Als Toleranz verstehe ich, Menschen, die eine andere Lebensweise/Einstellung/Ansicht haben, die also von der lokalen gesellschaftlichen Norm abweichen, weder auszugrenzen, noch zu attackieren (verbal oder physisch).

Toleranz ist also eine Art "Leben und Leben lassen"-Einstellung.


Akzeptanz dagegen bedeutet, jemanden nicht nur zu tolerieren, sondern dessen Normabweichungen nicht als solche zu begreifen, und die Sichtweise dieser Abweichungen zu verstehen (oder zumindest dieses zu versuchen).

Beispiel im Sinne von MZF TS:

Toleranz: "Die ist ja eigentlich ein Mann, aber jeder soll so leben wie er ist."
Akzeptanz: "Ist halt ne Frau mit einem ziemlich großen Handicap."

Persönlich kann ich behaupten, daß meiner Erfahrung nach, Toleranz die am häufigsten vorkommende Reaktion ist. Manchmal vielleicht nur aus Gruppenzwang oder political correctnes, aber das Resultat ist immer das Selbe.

Also kann ich die Aussage von Chrisloew nicht verstehen, daß Toleranz in unserer Gesellschaft schwer zu finden sei.

Ich komme regelmäßig mit vielen verschiedenen Altersklassen und sozialen Schichten in Kontakt. Einige auch aus weiter entfernten Kulturkreisen (auch die als ach so intolerant verschrienen Türken und Iraker haben mich alle vorbildlich behandelt).
Trotzdem kann ich (nach immerhin vier Jahren) nicht mehr als ein dutzend Fälle aufzählen, in denen mich jemand intolerant behandelt hätte.
@ Changeling
Genau so sollte es sein. In vielen Gesellschaftsschichten ist es auch so.
Aber in eher ländlichen Gegenden womöglich noch erzkatholisch kommt es regelmässig zu Ausgrenzungen. Leider!
Wie die Kirchen über uns denken(müssen) ist klar. Da kommen wir doch glieich in den Bereich Todsünde oder so! Und wie kann eine Frau wie ich mit einer Frau verheiratet sein????
Es bleibt also viel zu tun, zumindest in dem Punkt hat Christina recht!
Olivia-Henriette
*********g_by Mann
181 Beiträge
Nun, ich komme aus der erzkatholischen bayerischen Provinz.
(Meine Mutter war früher sogar lokale Pfarrsekretärin.)

Also entweder lebe ich in einem sehr toleranten Teil Deutschlands, oder aber es hängt einerseits vom Umfeld sowie dem eigenen Auftreten ab.

In eine Bauerndisco mit Schlagermusik würde ich mich sicher auch nur mit entsprechend einschüchternder Begleitung wagen, aber das ist eher gesunder Menschenverstand, als Ausgrenzung.

Ich denke aber auch das eigene Verhalten spielt beim Toleriert Werden eine große Rolle.
Wer dem Klischee entsprechend mit Minirock und blonder Lockenperücke in die nächste Kneipe stöckelt und sich in der hintersten Ecke verkriecht, um ja nicht durchschaut zu werden, hat einfach mehr mit den Vorurteilen zu kämpfen, als eine TS in Jeans, die auf die Leute zugeht.

Erzählt doch einmal, geht Ihr auf die Leute zu, oder verkriecht ihr Euch eher?

Wie reagiert Ihr auf Fragen wie: "Bist Du jetzt Mann oder Frau?"
(Meine Reaktion: "Momentan eher ne Baustelle")
Verstecken kan ich mich nicht! Ich bevorzuge Röcke gerne auch recht kurz um auf das normale Leben loszugehen.
Für mich ist es fast unerträglich, wenn ich auf dem Truck männliche Kleidung tragen muss. Somit ist auch dort umgestellt. Weibliche Unterkleidung, weibliche Hosen und möglichst auch entsprechende Tops.
Es ist für mich eine Freude, wenn ich unter einem Schlabber-Shirt oder einem engerem Teil meine nicht sehr grossen Bällchen nicht verbergen kann *freu* *freu* . Ich lebe somit seit längerem als Frau. Und wenn einer mal komisch schaut, dann sehe ich es nicht *zwinker* .
Ansonsten gibt es nur einen nächsten Schritt; die genehmigte OP.
Danach bin ich hoffentlich nicht nur weiter alltagstauglich sondern auch wieder beziehungsfähig!
Fazit: Akzeptanz- oder Toleranzproblem = Fehlanzeige.
Derartiges kenne ich aus alten Zeiten und anderen Umgebungen.

Auf bessere Tage für alle Olivia-Henriette
**********riend Mann
857 Beiträge
Manchmal haben wir Probleme mit der Toleranz selbst im Kreise der "Gleichgesinnten". Oder haben wir nicht alle schon mal einen Zickenkrieg in irgendwelchen Gruppen oder Foren erlebt ?
Die Ursachen dafür sind oft Streitsucht, Eigensinn, Überheblichkeit, Selbstverletzlichkeit oder überzogene Empfindsamkeit, liegen also meist gar nicht in der Sache selbst begründet, in der wir uns grundsätzlich verbunden fühlen, sondern im Charakter der Disputanden.

Toleranz in unserer Gesellschaft insgesamt ist, wo es sie gibt, ein Ergebnis der Aufklärung ( > Kant: Ausgang des Menschen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit ). Wenn ich mir je eine wertgebundene Gesellschaft wünsche, dann ist es die, die der individuellen Freiheit die höchste Priorität zuerkennt. Glaubensgrundsätze und ideologische Vorgaben sind der Feind eines solchen Gesellschaftsbildes, und zwar dann, wenn sie anfangen, Regeln für alle Bereiche des menschlichen Lebens zu entwickeln.

Changelings Begriffspaar (Toleranz-Akzeptanz) würde ich noch ein Drittes hinzufügen. Die Reihenfolge ist
Toleranz - Akzeptanz - Sympathie .
Wenn jemand Interesse daran zeigt, wie wir sind, und uns lobt dafür, dass wir die Grenzüberschreitung wagen ( ohne ja die Freiheit Anderer dadurch zu verletzen! ), dann zeigt er/sie Sympathie.
Man kann diese drei Dinge als einen Prozess verstehen, den wir in der Gesellschaft verstärken müssen. Die Bedingungen dafür sind Offenheit, Zuhören-Können, Interesse zeigen, neugierig und lernfähig bleiben. Jemand, der bekennt: Ich weiß, dass ich nichts weiß!...ist mir allemal lieber als jemand, der uns allwissend in eine Schublade steckt
( "Schon wieder so ein schräger Vogel!" ).
Gegen diesen Prozess hin zu mehr Toleranz, Akzeptanz oder gar Sympathie in der Gesellschaft gibt es Gegenkräfte.
Diejenigen, die an der vollen Breitseite gesellschaftlicher Klischees und Vorurteile festhalten, sind Produkte der gesellschaftlichen Erziehung. Und nicht selten würden sie sich äußerst unsicher und unwohl fühlen, würde man sie in eine Welt völliger individueller Freiheit entlassen. Sie mögen uns unmündig erscheinen, aber sie bilden eine gesellschaftliche Realität.

Keine Frage, wir müssen daran (mit)arbeiten, die Gesellschaft zu öffnen. Und die Individualisierungsprozesse in unserer Gesellschaft helfen uns dabei. Es gibt No-go-areas, aber auf der anderen Seite sind die Bereiche, in denen wir toleriert oder akzeptiert werden, deutlich größer geworden. Sicher hängt auch viel davon ab, wie wir uns dort bewegen.
Eine Voraussetzung ist unverzichtbar: Wir müssen zu uns selber stehen !
Christina, ich weiß natürlich: Mit denen, die uns am nächsten sind
(Familie, Freunde, liebe Kollegen etc.) ist es meist am schwierigsten.
Denn die haben sich ein umfassendes Bild von uns gemacht, nach dem wir ihrer Vorstellung nach funktionieren sollten.
Toleranz ist die Erkenntnis , dass es keinen Sinn hat sich aufzuregen .

LG Heidi
Aber wenn aufregen im nach hinein doch so schön ist *smile*
Olivia-Henriette
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