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Ist Tanzen für U30-Generation uncool?

*******and Mann
221 Beiträge
Themenersteller 
Ist Tanzen für U30-Generation uncool?
Hallo zusammen, die Überschrift mag etwas provozierend sein, und diejenigen, die in dieser Gruppe sind und unter 30, sollen sich auch nicht angesprochen fühlen, aber vielleicht haben sie etwas über ihre Altersgenossen zu sagen.

Wieso stelle ich überhaupt diese Frage?
Also, neulich hat es mich, auch aus nostalgischen Gründen in eine Studentendisco verschlagen, in die ich als Student regelmäßig einmal die Woche hingegangen bin. Heute bin ich im Verhältnis zu dem jetzigen Publikum ein alter Knacker, denn ich bin mit meinen 47 Jahren schon lange nicht mehr U30.
Ich bin dort um etwa 21:45 eingetroffen und die Tanzfläche war weitgehend leer, lediglich eine Clique von 4 Studenten stehen mit einem Glas Bier auf der Tanzfläche und unterhielten sich.
Gut, dachte ich, um diese Zeit war vor 20 Jahren dort auch noch nichts los, eigentlich geht es erst so richtig um 22:30 Uhr los. Ich bestellte mir ein Bier und setzte mich auf einen Barhocker an die Theke. Gegen 22:00 Uhr wurde die Musik deutlich lauter und sie entsprach nicht mehr meinem Geschmack. Aber was soll's, die Musik soll ja auch nicht mehr mir gefallen, sondern dem U30 Publikum. 22:15 Uhr, auf der Tanzfläche stehen jetzt etwa ein duzend Leute, fast alle haben eine Flasche Bier oder ein Glas Wein in der Hand, die Frauen haben neben dem Bier oder Wein noch brav ihre Handtasche umhängen. Alle wippen leicht im Takt und unterhalten sich.
22:30 Uhr, ich bestelle mir ein neues Bier, und wundere mich, warum niemand tanzt, vor 20 Jahren hatte um diese Zeit dort schon die Luft gekocht!
22:45 Uhr auf der Tanzfläche stehen jetzt etwa 25 junge Leute, mit einer Bierflasche oder Glas in der Hand, und wippen leicht im Takt der Musik und unterhalten sich.

Erst jetzt wird mir klar, dass dieses Herumstehen auf der Tanzfläche mit einem Glas Bier in der Hand, und die Mädels zusätzlich mit Handtasche, offensichtlich so was wie tanzen sein soll.
Oops!
Was ist mit dieser Generation los?

Wenn ich tanze, dann gebe ich mich voll und ganz der Musik hin, da kann ich unmöglich eine Flasche Bier dabei halten. Wenn vor 20 Jahren dort eine Frau mit Handtasche richtig getanzt hat, dann wäre ihre Handtasche quer über die Tanzfläche geschleudert worden.

Also dieses komische Herumgestehe auf der Tanzfläche ist für mich kein Tanzen, das bisserl schüchterne Gewackel wirkt auf mich irgendwie verklemmt. Teilweise erinnert mich auch dieses Herungestehe auf der Tanzfläche an einen Wildwestfilm, wo die Indianer besoffen mit ihrer Flasche Feuerwasser etwas herum wackeln: "Haja haja haja...!"

Ist Tanzen, also auch sich ganz der Musik und seinen Gefühlen hingeben, "uncool" geworden?

Hängt das vielleicht auch damit zusammen, dass unter 30 Jährige in der Regel auch nicht mehr FKK baden, und immer wieder versuchen sich in die Sauna in Shorts oder Badeanzug zu setzen?

Es scheint nicht mit dem Alter zusammen zu hängen, sondern mit der Generation, denn als ich so jung war, ging ich auch gerne mit meinen Altersgenossen FKK- baden und nackt in die Sauna.

Jedenfalls bin ich froh darüber, dass ich nicht dieser Generation angehöre. Ich war auch damals in keiner Clique, sondern ich hatte Freunde, die ich zum Teil noch heute habe. Gegenüber Freunden muss man nichts beweisen, geschweige den "cool" sein.

Wie denkt ihr darüber?
Ich würde mich auch besonders über ein Feedback von U30-Gern hier im Joy freuen.

Liebe Grüße an die Gruppe,
Nochjemand
*******dy64 Frau
181 Beiträge
teils teils
Hallo,

auch wenn ich altersmässig mit Dir gleichziehe mach ich doch auch regelmässig meine "Beobachtungen". Ich kann das so nicht bestätigen.
Jede Woche bin ich als leidenschaftliche Tänzerin einmal unterwegs.
In diesen Tanzlokalen wird überwiegend Discofoxmusik gespielt und as Publikum ist breit - von etwa 25 - 55. Gibt in jeder Altersklasse Leute die nur schauen und sich nicht bewegen - glaub viele können es einfach auch nicht. Nur keine Lust zu haben - sowas kann ich auch nicht verstehen. Zw. 30 - 40 hatte ich auch eine enorme Durststrecke zwecks Familie und anderen Prioritäten. Für mich ist das Ausgleich zum Alltag, ich liebe es auszugehen und zu tanzen, besonders Boogie Woogie und auch Discofox. Hab auch schon ein paar Nichttänzer kuriert und ihnen die Lust an dieser Bewegung zur Musik gezeigt. *smile*
Vielleicht ist das Ganze aber in div. Regionen unterschiedlich - in Niederbayern funktioniert das noch gut - da dürfen U30 auch mal bei den Ü30 abtanzen.*zwinker*
****lCo Mann
154 Beiträge
Nicht generell
Ich bin selbst eher selten in "normalen" Discos, die für die breite Masse bestimmt sind. Aber wenn, dann finde ich als Tanztrainer das, was dort zu sehen ist, auch i.d.R. traurig.

Doch meiner Meinung nach ist das leicht verkümmerte Tanzen kein generelles Phänomen. Es ist nur so, daß im Laufe der letzten 20 Jahre eine sehr starke Differenzierung bei den Musik- und Tanzstilen stattgefunden hat. Wer heutzutage tanzen gehen will, sucht sich normalerweise spezielle Sparten, oder betreibt die Bewegungskunst (semi-)professionell und macht sie so zu einem Hauptlebensinhalt mit entsprechendem Zeitaufwand. Das Prinzip der 80er, daß man einfach zu den Charts oder was auch immer der Dietsch auflegt ausflippt und sich keiner dran stört, weil alle anderen auch ausflippen, ist längst abgeschafft. Heute geht es ganz wesentlich darum, gut auszusehen - indem man entweder nur lässig von einem Bein aufs andere tritt, oder aber Zeit ins Lernen investiert. Interessant ist dabei, daß mittlerweile sogar innerhalb von Szenen deutlich differenziert wird. Bei Salsapartys z.B. gibt es Publikum für Kubanisch, für On1-Mainstream und für Mambo. Der Bereich der elektronischen Musik begann schon weit vor der Jahrtausendwende, sich extrem aufzusplitten. Und auch im R'n'B und Hip Hop gibt es sehr viele verschiedene Stile, auf die ganz verschieden getanzt wird.

Doch auch überblickend kann man sagen, daß der Bewegungsumfang bei vielen discotauglichen Tanzstilen reduziert wurde. Man findet es eher selten, daß sich wie im Film ein Kreis um irgendwelche Lokalmatadoren bildet, die dann eine Show abziehen. Wahre Könner zeigen oft eher in subtilen Interpretationen, die aus der Ferne gar nicht auffallen, was möglich ist, oder sie legen nur mal für ein paar Sekunden richtig los. Andernfalls läuft man einfach Gefahr, für einen Angeber gehalten zu werden, und wer will das schon.


Das Phänomen der Discofox-Party ist vielleicht eine Ausnahme, aber ansonsten würde ich sagen, daß Disco und Tanzparty heutzutage i.d.R. völlig verschiedene Dinge sind.
*********ds57 Paar
1.841 Beiträge
Ein sehr interessantes Thema *top*

Wir haben auch bei Besuchen in manchen "Szenenkneipen" mit integrierten Tanzflächen festgestellt das meist nur noch ein "Rumgezappel" der heutigen Dizze-Jugend aktiv ist.

Man hat das Gefühl als wenn alle auf einer Stromleitung stehen würden damit überhaupt Bewegung möglich ist.

Mit Tanzen wie in den 80´ern hat das nichts mehr zu tun. Viele U30 / U18 die wir kennen sind in weiten Teilen nicht in der Lage mal einen gemütlich-gepflegten Disco-Fox auf´s Parkett zu legen.

Wiederum kenn ich nun auch Mädels die einen Partner haben welcher keinen Disco-Fox tanzen kann.

In den Tanzschulen, welche vielleicht auch noch den sogenannten Tanz-Tee anbieten, mag es noch anders verlaufen.

Bei uns fehlt es leider an Lokalitäten wo man gemütlich tanzen kann ohne dem ständigen Techno-Wahn ausgesetzt zu sein.

LG,
Thomas
********m_bw Mann
6 Beiträge
Ich muss sagen, ich persönlich hasse Discos. Es ist weder mein Musikgeschmack, noch meiner Meinung eine hinnehmbare Lautstärke. Das ist auch der Grund, warum ich sofern ich mal weg gehe, mich eher in Bars und Lounges wiederfinde als in einer Disco. Aber ich muss gestehn, sofern mich doch mal jemand in eine Disco lockt gehöre ich auch zu denen die lieber mit einem Glas in der Hand nicken als auf der Tanzfläche gross tanzen.
Wobei mal ehrlich, ich kenne keine Disco bei uns in der Gegend wo es überhaupt Platz hätte mehr als einen Schritt in jede Richtung zu tun. Auch etwas mit dem ich gar nichts anfangen kann, die Tanzflächen sind voller als so manche Sardinenbüchse...
********tzle Frau
2.670 Beiträge
also ich würd nich sagen das nur rumwackeln oder richtig tanzen wirklich altersabhängig ist...gibt bei Ü30 und bei U30 beide sorten...

und wie nephilim schon gesagt hat auf den meisten tanzflächen is gar nich genug platz für mehr als arsch wackeln...^
zumindest kenn ich noch keine^^
ohne nachzudenken..
...würde man spontan mit 'wohl in der location geirrt' reagieren, aber leider würde es dir in einer anderen location eher ähnlich ergehen.

wohl wahr, die generation nach uns ist zurückhaltender, schüchtern, gehemmt, hat weniger selbstbewußtsein, lebt angepaßter. oder aber sie lebt das extreme gegenteil mit großer klappe und relativem chaos. in wieweit man solche behauptungen aufstellen kann oder nicht, weiß ich nicht, aber ich glaube auch, dass etwas dran ist.

mehr als dies beschäftigt mich aber die frage, warum wir, also die generation ü40 *liebguck* sich nicht öfter in ermangelung geeigneter lacations bzw. gelegenheiten zusammenrottet und sogenannte 'pseudodiscotheken' stürmt und sie sich untertan macht*mrgreen*...
denn das ist unser eigentliches problem : wenn du nicht gezielt zum salsa, tango oder discofox gehst (was ich übrigens gerne tue!!) dann bleibts oft beim : ich hab so lust zum schwoofen gehen, wo gehen wir hin...und endet dann doch beim tatort*lach*)

das war jetzt zwar nicht deine frage, aber mir ein bedürfnis*smile*
und das mit der handtasche, die quer durch die location fliegt, ist nicht schlecht....

grüßle
rosi *smile*
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Hallo *g*
Ich oute mich mal: Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie Discofox getanzt *tuete*

Also, das Phänomen, dass Leute egal welchen Alters Tanzbewegungen auf dem Dancefloor nur in homöopathischer Dosierung ausführen, ist mir zu allen Zeiten aufgefallen. Schon als Teenie war ich die Erste und Wildeste im JFH oder auf Klassenparties. In der Disco-Phase ging ich meistens schon früh los und hab den Laden verlassen, wenn es zu voll wurde. Ich brauche Platz auf der Tanzfläche. In Berlin gab es lange Zeit eine Osho-Disco mit Themenabenden, dort ging es viel freier zu, man sah viele Leute, die sich beim tanzen wirklich wohlfühlten.
Wunderschön war es dann in den ersten Techno-Clubs und auf Goa-OpenAir-Festivals, besonders am Sonntag Nachmittag. Da ließen sich immer viele Leute von der Musik (oder was-auch-immer sonst noch...) richtig mitnehmen.

Ich vermute einen ganz anderen Grund für die verbreitete Sparsamkeit: Neid.
Ich habe den Eindruck, Neid und Missgunst sind in D-land ein tiefsitzendes Syndrom, dass die allermeisten Menschen bremst, einfach mal offen zu zeigen, was sie können. Im Ami-Land ist der Grundtenor ein anderer. Dort darf man sich präsentieren, ohne sofort als "Angeber" zu gelten. Jeder kann doch irgendwas. Die die nicht tanzen können, können dafür malen oder Tennisspielen oder oder oder. Mit etwas mehr Lockerheit könnte man sich gegenseitig beflügeln, statt sich einzuengen.

Stolz auf sich (bzw. Teile davon) zu sein, scheint in D-land überhaupt nicht gut anzukommen, warum nicht? Es würde so gut tun, und ein bisschen Stolz ist einfach nur gesund und weit entfernt von Überheblichkeit.

Liebe Grüße,
Laura *sonne*
*******and Mann
221 Beiträge
Themenersteller 
Erstmal vielen Dank...
...für das Feedback.

Aber ich möchte nochmal was klarstellen, damit die Diskussion in die richtige Richtung gelenkt wird.
Mir geht es hier nicht um semi-professionelles (Paar) Tanzen, wie zum Beispiel Disco-Fox, Salsa oder Tango argentino, oder um Diskotheken,
die sich auf eine bestimmte Musikrichtung (z.B. Techno) spezialisiert haben. In diesen Fällen ist es klar, dass das Tanzen als solches in diesen Einrichtungen im Vordergrund steht, und dort tanzen auch alle.

Mir geht es hier um das U30-Publikum, dass in eine 0815 Zappel-Disco geht, wobei ich den Begriff "Zappel-Disco" nicht schlecht reden will. Auch Zappeln kann sehr schön sein! *g*
Vornehm ausgedrückt wird es wohl "Free-Style" heißen.

Jeder hat das Recht sich auch mal fallen zu lassen und sich ganz der Musik und damit auch seiner Seele hinzugeben, ohne dass sie oder er vorher Tanzunterricht gehabt haben muss. Oder?
Ich will auch den Begriff "Rumzappeln" deswegen nicht schlecht reden. Rumzappeln kann einem oft gut tun. Das Problem ist, dass U30 ja überhaupt nicht mehr rumzappelt, sondern nur noch herumsteht. Wenn mich die Musik mit nimmt, könnte ich das gar nicht, dazu juckt es mir zu sehr in den Knien. Und in meinem Beispiel war dafür auch noch reichlich Platz auf der Tanzfläche.

Ich finde es dass schlimm, dass heute immer öfters das Argument kommt, wie das von außen aussieht. Wie schon eingangs erwähnt, stamme ich aus der Generation Freundschaft und nicht Clique, meine Generation und in meinem Alter sieht man das gelassener und man ist frei von Beweislasten, denn ich (wir) muss (müssen) nichts mehr Beweisen, denn ich (wir) weiß (wissen) was ich (wir) kann (können)!
Vielleicht ist das auch das Schöne am älter werden.

In meiner Nähe gibt es seit über 30 Jahren eine recht beliebte Zappel-Disco, die jeden Montag Abend für ihr älteres Ü40 (Tendenz Ü50) Stamm-Publikum eine Oldie-Disco veranstaltet. An diesem Abend wird also meine Spezies noch artgerecht gehalten. Etwa einmal im Monat bin ich auch dort. Hier wird noch so richtig nach der Musik die Seele aus dem Leib "gezappelt", und zwar Männer sowie Frauen. Von denen steht niemand mit einer Bierflasche auf der Tanzfläche herum. Manchmal verirren sich aber doch ein paar U30er in diese Disco. Und was machen sie? Sie stehen stehen mit einer Flasche Bier auf der Tanzfläche und blockieren diese! Soll wohl cool sein... *snief*
Sicherlich nicht alle, aber diese fallen eben dort unangenehm auf.

Wenn ich abends dort hin radele ist meine einzige Sorge, ob der DJ auch Musik auflegt, die mich ergreift, worauf ich schön rumzappeln kann. Ich möchte dort keine Frau anbaggern, und mir ist es wurscht wie das aussieht, ich möchte mich einfach nur in die Musik fallen lassen.

Liebe Grüße an die Gruppe,
Nochjemand

PS:
Nicht, dass ich jetzt in die falsche Schublade gesteckt werde.
Ich tanze seit vielen Jahren recht gut Salsa, aber meine größte Leidenschaft gilt dem Tango-Argentino. Ein bisserl Disco-Fox kann ich auch, aber nicht besonders gut.
Demnach bin ich also mit Nichten ein "Nur-Herumzappler".
Ich weiß also worüber ich hier schreibe. *g*
****bus Mann
164 Beiträge
Gesellschaftswandel
Hallo zusammen *g*
Ich glaube es handelt sich hier teilweise um einen Gesellschaftswandel, denn wenn man sich anschaut, wie viele Menschen, darunter auch die Jugendlichen, sich heute eher im WWW kennenlernen, dann könnte man schon vermuten, dass sie im realen Leben vielleicht etwas gehemmter sind.

Ich habe meine ersten Zappelversuche in Jugendheimparties im westfälischen Münster erlebt. Auch damals gab es schon Kumpels die sich da eher schwer taten, sich auf der Tanzfläche zu bewegen. Die auch bei mir vorhandene pubertäre Unsicherheit verschwand dann in der Tanzschule, in der ich schließlich mehrere Jahre verbrachte.

Trotz erlerntem Standard/Latein und Discofox/Swing etc. habe ich immer noch gerne alleine abgerockt und tue das auch heute noch gerne. Das beschriebene Phänomen in der Studentendisco finde ich traurig. Man muß aber mal schauen, wie voll Anfang der 80er die Tanzkurse waren und wie spärlich besetzt sie heute oft sind. Darin kann sicher eine Ursache liegen.

Persönlich halte ich die Technowelle für eine weitere Ursache, denn bei dieser seelenlosen Musik (für mich organisierter Krach) verliere ich jede Lust mich in solche Läden überhaupt erst hineinzubegeben. Bin ich etwa zu alt für solch einen Scheiß? (ein etwas verändertes Zitat aus Lethal Weapon)

Meiner Meinung nach fehlt es vor allem an guten Gelegenheiten abzappeln zu gehen. Läden, in denen weniger Techno sondern mehr Rock&Pop, alter Funk&Soul, Disco etc. gespielt wird, eine bunte Mischung aus Charts, rockigen Sounds à la U2 bis hin zu James Brown. Ich bewege mich gerne zur Musik, auch freestyle und mir ist es relativ egal was andere darüber denken. Mir hat es früher oft geholfen, wenn ich gestresst war oder persönliche Probleme hatte, dass ich bei solcher Musik losfetzen konnte.

Nur wo solll das heute möglich sein, ohne dass man mit Ende 40 als Lüstling beschimpft wird? In hippen, stylischen Clubs geht so etwas sicher nicht. Da scheitert man(n) wohlmöglich schon trotz schicken Klamotten am Türsteher, abgesehen davon, dass dort eher House oder Techno gespielt wird.

Bleiben evtl. noch Jazzclubs mit variabler Musik, Ü30-Parties (auf denen hoffentlich nicht zuviel Malle-Musik läuft) und sonstige rare Gelegenheiten.

Vielleicht wäre das ja mal ein Anlass, hier auf gute Läden oder Gelegenheiten zum Tanzen hinzuweisen?

Keep on rockin'


John *g*


P.S.: Wenn jemand im nördlichen Westfalen (meine neue und alte Heimat) Läden/Parties kennt wo guter Rock, Funk & Soul oder gar Rock'n Roll bzw. Rockabilly läuft, dann bitte eine Nachricht schicken *g*
**********rl_75 Frau
50 Beiträge
ü30 ist das neue ü20
Hallo,
also, ich bin 36 und fühle mich mindestens 10 Jahre jünger.
Ich gehe regelmäßig tanzen - aber in Locations, wo ich mich wohlfühle. Und das sind Läden, wo eben die Kiddies nicht rumhängen. Wo meine Generation noch so richtig abgehen kann!
Aber: Ladies, lasst eure Taschen zu Hause....was wollt ihr damit auf der Tanzfläche????????????
Tanzen ist pure Emotion, sich im Takt verlieren und richtig abgehen! Dazu laut mitsingen...was ist schöner...ausser vielleicht SEX?
Wer sich nicht allein traut, bitte anschreiben...
LG
*wink*
*********ds57 Paar
1.841 Beiträge
Zwei Zitate nehm ich gerne nochmal auf:

mehr als dies beschäftigt mich aber die frage, warum wir, also die generation ü40 *liebguck* sich nicht öfter in ermangelung geeigneter lacations bzw. gelegenheiten zusammenrottet und sogenannte 'pseudodiscotheken' stürmt und sie sich untertan macht*mrgreen*...

@ Rosi: Ein sehr schöner Satz. Er spiegelt auch ein wenig das "Hier und Jetzt" unserer Generation wieder.

Zu sehr eingefahren im Arbeitsalltag, Familie sowie beruflichen / privaten Problemen die einengen können.


und von John das hier:

Meiner Meinung nach fehlt es vor allem an guten Gelegenheiten abzappeln zu gehen. Läden, in denen weniger Techno sondern mehr Rock&Pop, alter Funk&Soul, Disco etc. gespielt wird, eine bunte Mischung aus Charts, rockigen Sounds à la U2 bis hin zu James Brown. Ich bewege mich gerne zur Musik, auch freestyle und mir ist es relativ egal was andere darüber denken. Mir hat es früher oft geholfen, wenn ich gestresst war oder persönliche Probleme hatte, dass ich bei solcher Musik losfetzen konnte.

Genau das ist es: Losfetzen im Takt der Musik, egal ob Disco-Fox oder "free 80´s-Style". Den Frust von der Seele tanzen. Ballast abschütteln und nach den anstrengenden Minuten (früher waren´s ja Stunden *zwinker* ) entspannt eine Cola trinken (o.ä.) und die nächste Tanzeinlage anpeilen.

Ich habe seinerzeit mit 16 das Angebot meiner Eltern ausgeschlagen einen Disco-Fox-Kurs zu absolvieren.

Zitat meiner damaligen Antwort:
Ich tanz ja dann wie jeder andere auch. Nicht mein Ding

Mit 25 bin ich dann von mir aus in die Tanzschule und habe Disco-Fox bis zum Goldkurs durchgezogen mit Freude daran die Figuren kombinieren zu können wie es mir beliebte *ja*

LG,
Thomas
*******lax Mann
8.807 Beiträge
Also ich bin (noch) U30 und tanze sowohl Standard und Latein als auch Freestyle sehr gerne.

Ich denke Tanzen war immer schon bei einem Teil der jüngeren, aber auch älteren uncool und wird es auch immer sein. Ob das abnimmt kann ich nicht beurteilen.

Interessantes Detail aus meinen Urlaub ist, dass die drei Damen, die mir sagten, dass ich gut tanzen könne und es Spaß mache, mir zuzusehen, alle (deutlich) älter waren als ich. Von Gleichaltrigen und Jüngeren höre ich das eher seltener.
****66 Mann
51 Beiträge
Beobachtungen
Auch wenn ich eigentlich nicht zu den Angesprochenen gehöre (weil ich auch kein Junger mehr bin), juckt es mich schon meine Beobachtung dazuzugeben.

Ich gehe gerne Freistil tanzen, wenn es sich ergibt, dann auch gerne mal mit etwas Paartanz zwischendurch. Am besten ist es für meine Begriffe gesehen in einer Veranstaltungsreihe, die sich wirklich an ältere (so ab 30) richtet, das allerdings nicht so dogmatisch sieht. Der Raum ist hell, die Musik nicht superlaut, man hat Platz, auf der Tanzfläche wird getanzt. Man kann sich anschauen und z. T. auch durchs Tanzen in Kontakt kommen

Bei anderen Veranstaltungen, die auch unter Ü30 oder ähnlichem Laufen ist es nur zeitweise aushaltbar. Anfangs ist die (in diesen Locations riesige) Tanzfläche total leer. Wenn man keine Scheu hat, kann man 30 bis 60 Minuten fast alleine tanzen. Nach und nach kommen dann die jüngeren und es spielt sich genau das ab, was im Anfangsposting so schön beschrieben ist. Gruppen von jüngeren Leuten mit Getränken blocken die Tanzflächen. Nach 2 Stunden ist es dann meist so dicht, dass ein Tanzwilliger das Handtuch werfen bzw. zum abtrocknen nehmen kann und nach Hause gehen. Abgesehen von den Handtäschchen-Tänzerinnen und den Bierglas-Schunklern, gibt es noch das »Handtaschen-Lagerfeuer« bei dem 3 bis 6 Mädels ihre Täuschen in die Mitte legen und darum herum tänzeln.

Da ich oft recht beweglich und auch etwas extensiv tanze, kommt es auch vor, dass ab und an einer der »coolen Jungs« mein Tanzstile nachmacht um sich darüber lustig zu machen. Nicht das mich das kümmert, aber bemerkenswert finde ich es schon. Komplimente über meinen Tanzstil bekomme ich meistens von Gleichaltrigen oder Älteren.

Mein Motto ist ja eher, »Das Leben ist viel zu kurz um immer unpeinlich zu sein.« und ich habe lieber meinen Spass als immer gut auszusehen. Vielleicht liegt es daran, dass heute die Latte, wie man zu sein hat und wie man sich zu verhalten hat, doch irgendwie höher liegt als früher. Zumal mit facebook und co eine Art öffentliche soziale Kontrolle eingetreten ist, die es vorher auch nicht gab. Auch wenn nicht jedes Disoc-Gezappel gleich im Netz zu sehen ist, aber ev. hat sich die Selbstkontrolle doch etwas in den Köpfen der Jungen eingenistet. Auch die Fernseh-Shows der privaten, sei es »DSDS«, »Top-Modell« oder andere Blosstellungs-Shows, die aus dem angeblichen Fehlverhalten der Teilnehmer Quote schlagen, lassen viele davor zurückschrecken eigene Fehler zu machen.

Cool sein und lieber nichts eigenes probieren, weil das schief gehen könnte, weil es unperfekt sein könnte. Ich glaube das ist schon eine Sache die heute eher das Denken bestimmt als früher.

Dennoch wünsche ich viel Spass beim (lebendigen) Tanzen (und allem anderen)
*******tern Frau
102 Beiträge
Tanzen ... uncool?
Liebe Tänzer,

Tanzen ist Träumen mit den Füßen - hat mal Fred Astaire gesagt.

leider hat das, meiner Meinung nach die Jüngere Generation entweder noch nicht gelernt oder ganz vergessen.

Für mich ist Tanzen = LEIDENSCHAFT!

Tanze genau so gerne Hip-Hop, leider gibt es für mein Alter keine geeignetes Lokal... meistens werde ich von den jüngeren mit Oma tituliert.

.... wie auch Discofox, Freestyle oder Salsa.

Ich denke die Lokale variieren von Stadt zu Stadt.
Aber generell habe ich auch festgestellt dass meistens Tenees, oder Jugendliche die Lokale füllen und wie ihr auch sagtet mit der Flasche Bier in der Hand.... wippen und meinen dass wäre tanzen.

Für mich dass verlorene Zeit, denn man geht doch tanzen!!!!

Oder die Mädels auf ihre Taschen aufpassen müssen.( igitt) Deshalb habe ich eine alternative,für Mädels die tanzen wollen, oder für Frauen die tanzen können, entwickelt - so dass man auch ohne die Lästige Tasche wirklich tanzen kann.

Wenn ihr Interesse habt schreibt mich per CM an.

Mir wäre lieb wenn es mehr Tanzlokale für meine Altersklasse gäbe, oder wenn es schon Tanzlokal heißt dann sollte man da auch tanzen können!, oder die die hingehen - zum tanzen "zwingen"!

Mancher potenzieller Tanzpartner meint dass er mich abschleppen kann, und damit habe ich ein Problem. Nicht dass ich mich nicht wehren könnte ( bin ja ein großes Mädchen), aber es macht keinen Spaß, denn man ist zum Tanzen ausgegangen.

Vielleicht kommen noch bessere Zeiten, aber dann werden wir alle älter, ... ob wir uns dann noch auf eine Tanzfläche trauen werden????

oder wir machen es wie Sie....


ihr entschuldigt, ich weiß nicht wie man hier einen Link einfügt.

Liebe Grüße,
schneestern
*******and Mann
221 Beiträge
Themenersteller 
Handtaschen-Lagerfeuer
Vielen Dank für die vielen netten und interessanten Postings.
Offensichtlich scheint, das von mir eingangs beschriebene Phänomen sich nicht nur lokal auf meine Heimat ("Wissenschaftsstadt" Darmstadt) zu beschränken.

An dieser Stelle will ich auch noch was loswerden, das @*****lip
schon sehr gut beschrieben hat:
Abgesehen von den Handtäschchen-Tänzerinnen und den Bierglas-Schunklern, gibt es noch das »Handtaschen-Lagerfeuer« bei dem 3 bis 6 Mädels ihre Täuschen in die Mitte legen und darum herum tänzeln.

Genau diese Beobachtung habe ich auch schon mehr als einmal machen müssen. Es werden nicht nur die Handtäschchen mitten auf die Tanzfläche gelegt, sondern auch die (oft rosanen) Jacken. Dann stehen sie um diesen Scheiterhaufen mit einem Glas Caipirinha in der Hand herum und wackeln ein bisschen verklemmt mit ihren Schultern.

Aber der eigentliche Hammer kommt erst jetzt:
Das hatte ich nicht nur in einer normalen u30-Zappel-Disse erlebt,
sondern in einer ü30- Salsa-Disco (!) erleben müssen, wohin sich diese verklemmten Mädels und auch Buben wohl verirrt hatten.
Einmal war es sogar so extrem, dass der Chef der Salsa-Disco persönlich kam, und sie höflich von der Tanzfläche verwiesen hatte.
Aber in letzter Zeit versuchen diese jungen Klemmys es immer öfters. Wenn sie wenigstens damit in ihrer verklemmten u30-Zappel-Disse bleiben würden, wäre es mir ja wurscht.

Da bekommt man wirklich Lust ein brennendes Streichholz in diesen Scheiterhaufen zu halten. *lach*
*******tern Frau
102 Beiträge
Handtaschen - Lagerfeuer
Ich hoffe dass wenn meine neu entwickelten Dancing Bag`s die Käufer begeistern werden, dann werden hoffentlich die Handtaschen-Lagerfeuer verschwinden, und jeder wird ohne Behinderung tanzen können.

Kleider auf der Tanzfläche - dafür gibts ja in den meisten Lokalen eine Garderobe, und die Garderobenmarke hat auch platz im Dancing Bag.

Ich denke dass man hier keine Werbung in eigener Sache machen kann, aber, wie im vorherigen Beitrag, per CM kann ich dann den Link versenden, wo die zu bekommen sind.

Und vielleicht DANN - wird auch die neue Generation des Tanzens mächtig.
*********ti_ni Mann
77 Beiträge
Tanzen statt Rumstehen
"Handtaschen-Legerfeuer" ist eine klasse Wortschöpfung!
Ja da hoffe ich auch auf modischen Erfolg der "Dancing-Bags" - Lagerfeuer-Grüppchen haben ja auch was, aber dafür gibt es ja u.a. auch die bei der Jugend beliebten Glühdröhn- äh- Weihnachts-Märkte.

Was die Orte anbelangt, wo Free-Style getanzt und nicht nur herumgestanden wird, sind diese meiner Erfahrung nach mittlerweile - insbesondere für Ü30 - vor allem im "Untergrund" zu finden, also jedenfalls nicht der "angesagte" Club an der Ecke oder neben der Shopping-Mall.
Von Kassel und Berlin weiß ich, dass es die Orte und Termine gibt wo Ü u. U30 einträchtig beim Tanzen Spass haben.
Hier in Kassel sind das aber eigeninitiativ organisierte Veranstaltungen, die über email-Verteiler und Empfehlungen laufen und sich aber so etabliert haben und stetiger Beliebtheit über Jahre erfreuen.

Ich bin ja auch schon ein "Oldie" finde es aber allgemein bedauerlich wenn Tanz-Ausdrucksvermögen aus Von-einem-Bein-aufs-andere-Treten oder etwas Herum-Wippen besteht oder es aufs "cool -Sein ankommt.
Aber insgesamt gibt es ja doch noch genug Tanz begeisterte - und Ü30 wird wohl auch als Ü60 noch dann und wann "abzappeln" - schade allerdings, dass sich da wiederum bei der Musik eine Kluft auftut - zwischen den ewigen ollen, altbewährten Kamellen - die ich schon nicht mehr hören kann und den neueren Sounds und Club-Mixes (ich meine jetzt nicht stupiden "Techno, oder was da so etikettiert wird), wo leider nur wenige Ü40 noch ein offenes Ohr haben und sich inspirieren lassen. - Aber das mit der Tanz-Musik ist ja noch ein anderes, weiteres Thema...
********ante Mann
62 Beiträge
aus meiner sicht
also ich muss gestehen das mir der intro text zu lang war - und hab auch deswegen nicht alles gelesen - was mir allerdings aufgefallen war - waren die Uhrzeiten, ich glaub letzte war gem. text um 22:45 uhr, also ich für mein geschmack war also NIE vor der 23:30 oder 12 uhr in der disco und ich hatte auch das gefühl das ALLE anderen so waren, also kann ich mir gut vorstellen das von 21 bis 23 nichts los ist. Also das tanzen uncool sein soll (ich würde eher mal behaupten das das wort cool total uncool ist *g* da das heutzutage die "neue" generation überhaupt nicht mehr verwendet) würde ich mal ganz klar mit NEIN beantworten - ich glaube so was kann garnicht "ausser mode" kommen, egal welchen alters !!! Dann bist du oder ihr höchstens in dem falschen club - den clubs im gegensatz zum tanzen können sehr wohl ausser mode geraten *g* also ich war letzte woche party machen und da waren (leider) fast alle viel jünger als 30ig und dancefloor war IMMER voll mit tanzwügenten jungen menschen *g*
Ich finde ...
... TANZEN niemals uncool,egal wie alt man ist !

Hauptsache ist für mich,
dass ich mich gut fühle dabei *g*

LG Rina
****ius Mann
92 Beiträge
das hat - finde ich - alles nichts mit U30 zu tun
Ich hab in München auch die Beobachtung gemacht, das Leute mir einem Glas Bier in der Hand und früher mit einer Zigartte dazu auf der Tanzfläche herumstanden und das hatte keine Altersbegrenzung - von 18 bis 45 hast Du das gefunden. Ist eher ein Zeichen von schlechter Erziehung, Egoismur und Gedankenlosigkeit, weil das einfach gefährlich ist.Leute die gerne tanzen, die tanzen - egal ob in der Disco beim Zappel oder im Tansportclub oder in einer Salsa oder Boogieschule oder in freier Wildbahn.
Die die herumstehen, wollen sich nur präsentieren und vielleicht einen Aufrisserfolg haben, aber mit Tanzen hat das nichts zu tun. Nur mit sehen und gesehen werden und nicht alleine nach Hause gehen.
Nur zur Info - Ich tanze im Breitensport

Liebe Grüße
Stefan
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