Es kommt auf den "Tantra- Strom" an, mit dem und von dem aus man betrachtet und lebt. Es gibt tantrische Pfade bei denen spielt Gott- & Göttinenkult eine verdichtete Rolle in Form von Mantren, Ritualen, Altaren und ziemlich konkreten Bildern von Gottheiten.
Ich weiß leider nicht genau, wie die sozio-kulturellen Verhältnisse vor 1800 Jahren (plus minus 100, 200 Jahre) waren. Ich hätte jetzt gesagt, dass in der damaligen Zeit viele derartigen Ströme patriacharischen Ursprungs sind. Gibt Zungen die sagen, dass Männer sich in Tempeln und auf Bergen zusammengefunden haben, um sich ihren Frauen zu entziehen (so dass Patriachat eher der Ursprung war/ist). Es kann aber auch sein, dass diese Männer etwas in Form, Schrift und Struktur gebracht haben, was vorher von Frauen initiiert worden ist und man dies nur nicht weiß, weil Frauen ja eher Wissen verbal weitergeben, anstatt es wie die Männer festzuhalten, aufzuschreiben und daraus ein Konzept zu machen (was diesen Wandel von zunächst Matriachat hin zu Patriachat unterstützen würde).
Aber, was davon stimmt, weiß ich nicht.
Für mich ist Tantra viel mehr das Leben des Lebens im unendlichen Moment bzw. Raum bzw. Nichts/Leere, in dem Liebe/Göttlichkeit/Bewusstsein/Alles/Fülle (whatever) kommt und geht und da spielen Kulte für mich auch keine Rolle - auch wenn Kult, Rituale, Archetypen usw. ihre Daseinsberechtigung haben, sonst wären sie ja auch nicht da.