Ich kann mich bei der Umfrage nur enthalten. In keiner der Möglichkeiten, die zur Auswahl stehen, finde ich mich wieder.
Für mich ist Tantra ein Weg der persönlichen Weiterentwicklung und der Heilung durch spirituelle Lebenspraxis.
Zu der spirituellen Lebenspraxis gehören für mich u.a. Achtsamkeit sich selbst und anderen Menschen gegenüber, Meditationen, Yoga/Qigong und intensive energetische Begegnungen mit anderen Menschen - auf der Herzensebene, im offenen Gespräch und auch auf körperlicher Ebene.
Die körperliche Ebene umfasst für mich Hand halten/auflegen, Umarmungen, Kuscheln, Tantramassagen und ggf. auch die Vereinigung, wenn es sich für beide richtig anfühlt.
Tantramassagen gebe ich nicht „absichtslos“. Ich gebe sie mit der Absicht, dem empfangenden Menschen genau das zu geben, was er/sie gerade braucht. Absicht ist, in dem Menschen genau die Energien zum Fließen zu bringen, für die es gerade dran ist, zum Fließen gebracht zu werden. Das können auch sexuelle Energien sein. Und es kann auch ein Orgasmus geschehen. Aber obwohl sexuelle Energien zum Fließen gebracht und sexuelle Körperteile und -funktionen aktiviert werden können: Mit Sex hat das nix zu tun - zumindest nicht damit, Sex mit dem Ziel der sexuellen Befriedigung miteinander zu haben. Wer mit der Absicht, den empfangenden Menschen und/oder sich selbst aufgeilen bzw. sogar Sex haben zu wollen, massiert, gibt keine Tantramassage. Wenn es aus einer Tantramassage heraus dennoch mal in Sex übergeht, dann hat davor ein „Absichtswechsel“ stattgefunden.
Tantrasex? Mit dem Begriff kann ich irgendwie nix anfangen. Was soll das sein? Sexuelle oder sexuell wirkende Handlungen mit tantrischem Hintergrund (oder vielleicht auch nur tantrisch erscheinendem Mäntelchen)? Sexuelle motivierte Vereinigung nach tantrischem „Vorspiel“? Ritualisierte Sexualität, wie man sie im Maithuna-Ritual sehen könnte? 🤔 Wie auch immer…. Wenn es dazu kommt, weil es sich für alle Beteiligten richtig anfühlt, ist es okay. Ansonsten interessiert mich das nicht.
Die Philosophie interessiert mich ebenfalls nicht. Das ist mir zu sehr Kopfsache. Da halte ich es mit Silvio Wirth, der in seinem Buch „Integrales Tantra“ schrieb: „Tantra ist ein Weg der Tat.“ Genau an der Stelle habe ich sein Buch - das einzige Buch über Tantra, das ich zu lesen angefangen habe - zugeklappt und nie weitergelesen. Statt dessen besuche ich lieber Kurse und Gruppen, in denen tantrische Begegnungen mit anderen Menschen stattfinden können.
🙏