Erfahrungen mit Anands Buch "Tantra - Kunst der sex. Ekstase

Ja, ich kenne das Buch sehr gut
Deine Einschätzung teile ich, ohne praktische Anleitung eines erfahrenen Tantralehrers ist es zu zweit kaum möglich das Potential auszuschöpfen, das Tantra bietet. Insofern kann ich dir/euch nur dringend raten euch eine/n Lehrer/in zu suchen. Wochenendseminare sind natürlich günstiger als Privat"unterricht" und auch die Energie einer Gruppe ist ein wesentliches Element bei den Erfahrungen, aber vielleicht ist letzteres trotzdem erstmal für euch eine Option für euch?

Viel Erfolg auf eurem Weg,
Malte

Das Buch ist sozusagen etwas wie ein "Standardwerk" - wenn man Bücher über Neotantra lesen will, kommt man um Margot Anand ja fast nicht herum.

Ein Workshop (oder auch mehrere) wären natürlich besser. Einfach, weil man in der Gruppe bzw. mit einem (kompetenten!) Lehrenden einfach besser in die Materie eintauchen kann. Schon alleine die zur Verfügung stehende Zeit und die Tatsache, dass man für diese 48 Stunden oder so mal alles andere beiseite geschoben hat, ermöglichen das besser als einfaches "Literaturstudium".

Wenn man dafür allerdings "keine Zeit hat" (oder sie sich nicht nehmen kann/will ? ), wäre mein Tip, sich beim Durcharbeiten einfach wirklich Zeit zu lassen. Nicht wie einen Roman lesen - und übermorgen das nächste Buch. Nein, wirklich Zeit nehmen, es viellelicht gemeinsam lesen, man kann es sich auch gegenseitig vorlesen, und dann auch mal gegenseitig reflektieren. Wie können wir das machen? Wo können wir uns einen Tempel einrichten? etc. pp .....

"Das Programm" gibts meiner Meinung im Neotantra nicht. Jede Schule, jedes Institut, wird es ein klein wenig anders handhaben, andere Reihenfolgen machen, andere Übungen durchführen. Es ist einfach ein Weg. Es gewinnt nicht der, der als erster am Ziel (sprich: mit dem Buch durch) ist. Zueinander finden bedeutet auch, sein Herz zu öffnen, sich auf den/die Partner/in einzulassen, ihn/sie sein zu lassen, wie er/sie ist, das Göttliche im anderen finden. Nicht umsonst heißt "Namaste" ja: "Ich sehe das Göttliche in dir". Und das nicht im Sinne der christlichen Gottheiten!

Tantra ist keine "Technik" für besseren Sex, nach dem Motto "höher, schneller, weiter - geiler!". Für mich ist es die Basis für ein liebevolles und wertschätzendes Miteinander. Die sexuelle Energie wird dabei als Basis für die Weiterentwicklung herangezogen.

Just my - Viel Erfolg!

Zufälligerweise beginne ich das Buch auch gerade, wie ein Vorredner zutreffend meinte, sollte man sich mit der Lektüre aber Zeit lassen, das meine ich auch.

Ich für meinen Teil habe mit der allerersten Übung begonnen, also dem bewussten Atmen, und auch tiefen Atmen - Anand spricht davon, dass die meisten Menschen mit einer „Bettelration“ an Luft auskämen - und stelle selbst fest, dass sich damit das sexuelle Empfinden, die eigene Körperwahrnehmung tatsächlich ändert: Ich habe also versucht, wie Anand beschreibt, „Energien“ in verschiedene Körperregionen zu lenken, zuvörderst in die mittlere. Und so hatte ich tatsächlich den Eindruck gewonnen, dass ein intensiveres Empfinden im Akt zustandekommen kann. Ohne dieses Erlebnis in Gänze beschreiben zu können meine ich also, dass auch in der alleinigen Lektüre, ohne Tantra-Lehrer, ein großes Potenzial in dem Buch und den darin steckenden Übungen steckt.
Wie der Vorredner ebenfalls feststellt, wenn er von sexueller Energie spricht, scheint mir nach den ersten Seiten die Quintessenz darin zu liegen, solche Energien aus sich selbst heraus zu „generieren“ - das lese ich als Gegenentwurf zu anderen (westlichen) Modellen, bei denen sexuelle Luststeigerung durch immer krassere Praktiken erzeugt werden sollen, ohne aber nach den menschlich-intrinsischen Vorbedingungen zu fragen - Lust, so schließe ich, kommt aus uns selbst. So meint sie auch, „auf den perfekten Partner zu warten“ käme dem gleich, das eigene Glück in fremde Hände zu legen. Hier also wieder der Verweis auf das individuell-intrinsische der Lust.

Mich würde also ebenfalls interessieren, wie Ihr das Buch versteht und welcher Wandel sich bei Euch damit einstellt - vielleicht finden wir ja mal wieder den Austausch.

Moin,

stimmt. Das Buch ist nichts zum abarbeiten. Es braucht Zeit, Muße und Ruhe. Ich habe es mal mit einer Partnerin bis zur neunten Übung geschafft. Alleine braucht es wirklich viel Energie und Begeisterung.
Mal Kinder wegorganisieren ist die deutlich effektivere Variante.
Trotzdem viel Glück! Vielleicht findet ihr hier ja auch Leute, die dies mit euch zusammen machen möchten?

Wir haben uns über 1 Jahr in einer Onlinegruppe getroffen und das Buch gemeinsam durchgearbeitet.
Durch diese festen Onlinetermine hatte ich den Anreiz dranzubleiben.

Inzwischen bin ich auch fast schon durch mit dem SkyDancing Jahrestraining Seminar, dessen Grundlage dieses Buch ist. In der Gruppe ist die Energie natürlich viel höher und die Übungen sind noch intensiver.

Es ist möglich, die Übungen zu zweit durch das Buch zu erarbeiten. Es braucht Zeit, Muse und Humor.
Gleichzeitig empfehle ich euch auch ein Seminar zu besuchen.

Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß und tolle Erfahrungen.

Ich habe das Buch vor guten 10 Jahren geschenkt bekommen und es dann etwa bis zur Hälfte gelesen.
In mir hat es die Neugierde geweckt und ich wollte es erfahren. Dies ging für mich damals nur durch den Besuch von Kursen. Nachdem ich für mich festgestellt hatte, dass die Seminarleiter für mich stimmig sind, habe ich mich für das Jahrestraining T.E.L. bei Skydancing entschieden.

Im Nachgang würde ich sagen, ja, ihr könnt die Meditationen, Übungen und Rituale auch über das Buch kennenlernen und praktizieren.

Für mich war es eine außergewöhnliche Erfahrung, mich durch die Rituale durchführen zu lassen, mich ganz auf mein inneres Spüren einlassen zu können. Dadurch sind magische Momente entstanden, die für mich einmalig und unvergesslich sind. Ich bin durch Tiefen und Höhen gegangen und wieder gelandet. Ich glaube nicht, dass ich all dies in einem zweier Setting über das Buch erlebt hätte.

Aus meiner jetzigen Sicht würde ich jeden, der etwas intensiver in das tantrische Geschehen eintauchen möchte, ein längeres Training empfehlen. Wo auch immer und zu welchen Zeitpunkt auch immer es für euch passen ist.

Zum Abschluss möchte noch etwas Reklame für Margot Anand machen. Für alle, die Margot noch persönlich kennenlernen möchten, gibt es das Seminar:
TANTRA JAHRESTRAINING TEL INITIATION | 09.07. - 14.07.2023 | KISSLEGG
https://www.skydancing.de/tantra-seminare/tantra-jahrestraining/

Egal, welchen Weg du wählst, vergiss die Leichtigkeit und den Humor nicht!
Namaste

Den Gedanken hatte ich auch, als ich hier las. Ich habe viele Wochenendeminare bei verschiedensten Anbietern und ein Jahrestraining miterlebt. Allein Teil dieser Gruppenerlebnisse zu sein, da laufen auch Gruppenprozesse ab, die im Paar zu Hause, ich denke da geht es nicht so dynamisch ab. Hinzu kommt das Potential jede Übung und jedes Ritual mit einem weiteren Menschen zu erleben, dadurch erlebe ich eine Vielfalt in der sich auch manches wiederholt. Das ist eine Qualität der Seminare, ich bin wesentlich mehr mit meinen Tiefen und Grenzen konfrontiert. Und erfahre dort Hintergrundinfo's bezüglich aller denkbaren Bereiche.

Nichts spricht gegen die Paarübungen zu Hause, sie zeigen schon in welche Richtung es geht und lassen spüren. Ich kenne das Buch und einige der Übungen. Die kann ich zu Hause recht ähnlich Tief erleben wie auf Seminaren. In Gruppen (auch wenn ich mit Partnerin da war) geht es aber weiter und tiefer. Danach erlebte ich die gleichen Übungen zu Hause noch mal intensiver.

Also alles spricht dafür dem Buch zu folgen.
Aber es spricht auch einiges dafür weiter zu gehen, mehr zu wagen. Ich brauchte für den Schritt eine ganze Weile, der Zeitpunkt war dann genau der Richtige für mich. Lasst euch Zeit.

Und bleibt schön neugierig.

Ich glaube nicht, dass man allein durch ein Buch oder eine DVD (die sich ja auch der ein oder andere besorgt) in das Thema eintauchen kann. Denn zB für mich ist das, Umfeld dabei maßgeblich, es ist eine andere, eine sehr besondere Stimmung, die in dem ein oder anderen Mehrtagesseminar entsteht.

Zudem höre ich einige Teilnehmer berichten, dass man es im privaten nicht "schafft", weil die Lust zuuu groß wird, Übungen vollständig zu Ende zu bringen. Man driftet ab...

Eine gute Anleitung ist sehr wertvoll und auch inspirierend, so finde ich. Vor allem ist es fließender, als doch noch mal mitten drin auf Seite 35 oder 86 nachzulesen "wie war das noch gleich"...