Ich für meinen Teil finde die getroffene Aussage in der E-Mail der unbekannten Person, ich bezeichne sie mal als Autorin, völlig in Ordnung. Warum?
Betrachten wir die darin enthaltene Aussagen doch mal rein analytisch und stellen den Inhalt der Kommunikation in den Vordergrund, ohne sie zu bewerten. Was wissen wir, was sagt die Autorin tatsächlich? Ihre Aussage lautet:
„...schrecklich finde ich Fanatiker, die von Wahrer Lehre reden und eigentlich die Inquisition heraufbeschwören.“
Sie sagt nicht:
„Ich halte alle Leute, die mir die wahre Lehre des Tantra erklären wollen, für schreckliche Fanatiker, die eigentlich die Inquisition heraufbeschwören.“
Die Aussage beinhaltet also eine Relativierung: Gemeint sind solche Leute, die als Fanatiker von der wahren Lehre reden...
Na gut, ich denke, sofern es sich spezifisch um solche handelt, die aufgeregt dogmatisch und gar fanatisch das Thema Tantra erklären, kann ich dem doch nur zustimmen, und etwas anderes kann ich dieser Aussage nicht entnehmen. Würde man diese ins Gegenteil umkehren, hieße das doch sinngemäß:
„Wenn mir Fanatiker die wahre Lehre des Tantra erklären, wird das schon so stimmen.“
Hmmm....???
Was ich nun nicht beurteilen kann ist, ob es sich bei den Personen, auf die sich die Autorin konkret bezieht, tatsächlich um solche Fanatiker handelt oder nicht. Sicherlich könnte es sich hier um eine fehlerhafte Wahrnehmung handeln. Das ist hier aber nicht das Thema, und wie gesagt, es entzieht sich meines Wissens, ebenso wie die persönliche innere Haltung der Autorin, und sollte darum auch nicht hineininterpretiert werden. Gefragt wurde ja nur nach der Meinung zu dieser Aussage als solcher.