„Das Massageritual hat ein definiertes Ende. Danach gebe ich Zeit zum Nachspüren.
Und dann erst, je nach dem, was gesprochen wurde, bzw gesprochen wird, kann noch ein wenig in Hautkontakt nebeneinander liegen kommen.
Richtig kuscheln, mit in den Arm nehmen und so - da habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Je nachdem kann es durchaus beim anderen den Wunsch nach mehr wecken oder gar als Auftakt verstanden werden.
Mit Menschen, die ich kenne, ist das etwas anderes. Da geht dann auch Kuscheln.
Definitiv bei uns auch so: Mit Menschen, die wir kennen ...
Wenn ein Mann durch eine Frau bekuschelt wird, kann das eine unangebrachte Erwartung zur Folge haben; die, wenn nicht sofort, so bei einem der nächsten Male erfüllt werden soll ... .
Klarheit führt hier dazu, dass Missverständnisse erst gar nicht entstehen.
Wenn die/der Gebende das Nachkuscheln als "so schön" empfindet, rege ich an, mal klar und tiefgehend in sich selbst einzutauchen und sich Fragen zu stellen, wie z.B.:
Was in mir sehnt sich noch nach Kuscheln?
Wie alt war ich, als mein Bedürfnis/Wunsch nach kuscheln nicht mehr in jenem Ausmaß erfüllt wurde, wie ich es gerne gehabt hätte?
Von wem hätte ich das gerne weiterhin gehabt?
Was war der Hintergrund oder was könnte der Hintergrund gewesen sein, dass ich nicht mehr oder nur mehr zuwenig bekuschelt wurde oder mir Kuscheleinheiten holen durfte?
Was habe ich zum Thema Zärtlichkeit von den Eltern gesehen/erlebt, wie stehen meine Eltern (oder jene Menschen, bei denen ich aufgewachsen bin) zu Körperkontakt, Zärtlichkeit/Streicheln/Kuscheln?
Wer hat mich in meinem Leben enttäuscht/zurückgewiesen, wenn ich kuscheln wollte?
Wie bin ich damals damit umgegangen?
Es gibt einen "Raum" für eine Tantra-Massage.
Es gibt einen "Raum" für Kuscheln.
Klarheit sorgt für ein entspannteres Leben und das Vermeiden von Missverständnissen und daraus resultierenden Emotionen, ev gar emotionalen Belastungen oder (Re-)Traumatisierungen.
Ja, diese Klarheit in uns zu finden und sie respektvoll, wertschätzend, achtsam zu vermitteln, stellt viele (die meisten?) von uns vor eine (teils sehr große) Aufgabe. Sich dieser Aufgabe zu entziehen, stellt uns vor andere Aufgaben, die von uns weg bleiben, sobald wir unsere "Lektion" gelernt haben.
Uns allen wünsche ich Gutes Gelingen beim Annehmen der Aufgabe und beim Lernen der "Lektion Klarheit", die es nur über "Arbeit an und mit sich selbst" gibt.