für mich bleibt es eine Frage des Bewusstseins...
Ihr lieben, erstmal herzlichen dank für die zahlreichen Komplimente - das hat mich sehr gefreut.
Wenn ich mir die ganzen Beiträge durchlese, frage ich mich warum "geil" häufig so negativ gewertet wird.
Ich gehe mit dem Beitrag von TRMcoaching absolut d'accord.
Warum wird hier so explizit zwischen natürlicher Lust (das Gute, das Willkommene... ) und Geilheit (das Verwerfliche... das Abgründige, das Dunkle...) unterschieden? Zwischen Schwarz und Weiss...
Haben wir nicht alle Licht und Schatten in uns?
Wenn ich die gute alte Tante
Wiki zitieren darf:
Im Althochdeutschen (seit dem 8. Jahrhundert) wurde geil im Sinne von „übermütig“, „überheblich“ verwendet. Im Mittelhochdeutschen (seit dem 12. Jahrhundert) stand es für „kraftvoll, mutwillig, üppig, lustig, froh, fröhlich oder schön“.
Sind übermütig, kraftvoll, üppig, lustig, fröhlich, schön, negative Assoziationen?
Grade deine Aussage Soulman:
Zum einen möchte ich "Geilheit" von "Lust" und "Sinnlichkeit" abgrenzen. Das sind für mich zwei verschiedene Paar Schuhe. Stell Dir einfach mal vor, bei einer Tantramassage kommt ein Gast und sagt "Ich bin heute so geil" oder er sagt "Ich fühle mich heute besonders sinnlich".
Befremdet mich... Ist es nicht wie mit allem eine Frage der Interpretation? Haben wir nicht durch die zwinglianisch / lutherische-Prägung vieles was zum Leben gehört einfach
verteufelt.. (?)
.... und dadurch über Jahrhunderte die ureigenen Wünsche und Triebe unterdrückt...
Ich finde den Beitrag von abraxas dazu sehr treffend:
und es gab Zeiten, da wurden Frauen mit erotischer Ausstrahlung als hexen verbrannt, weil sie Männer geil machten....das Problem waren jedoch nicht die Frauen, die ganz natürlich waren....das Problem lag bei den männern, die ihre triebe unterdrückten....
Warum darf stark sexuell aufgeladene Energie nicht auch Gefühle von Geilheit beeinhalten... ?
Was ist denn so schlimm daran, wenn eine Kundin oder ein Kunde, was mir bisher noch nicht passiert ist,
in vollkommener "Geilheit" zu mir kommt... Das heisst ja noch lange nicht, das er / sie dadurch das Zepter in die Hand nimmt und mit seiner Lust den Ablauf der Massage bestimmt. Bei weitem nicht!
Sondern dann geht es doch darum, wie es Frau TRMcoaching treffend bemerkt, wie gehe ich als Gebender damit um... wie kann ich die im Moment nur aufs körperliche fixierte Lust in eine gesamtheitliche Schwingung bringen, die ihn oder sie von den Zehenspitzen bis zum Scheitel durchflutet... und ihn oder sie wieder liebevoll zu sich führt, und nicht von der Energie her nur im Wurzel-Chakra verbleibt.
Und wenn ich bei einer Frau oder einem Mann spüre, er möchte so richtig in seine in ihre Lust gehen, den eigenen Körper in der Intensität spüren, aber eben in die gesamtheitlich gefühlte Lust resp. Lebensenergie kommen, kann ich als Gebender dies in der Art und in der Intensität der Massage wunderbar unterstützen.... alles natürlich in liebevoller Absichtslosigkeit meinerseits.
Darum für mich einmal mehr eine entscheidende Frage des Bewusstseins. Ich als Gebender stehe in der Verantwortung, dieser Situation, und kann darum diese auch als "Reisebegleiter" bewusst steuern.
Deshalb dürfen bei mir auch alle Emotionen ob es Wut, Angst, Freude, Lust, Trauer, und wenn sie denn spürbar ist, auch Geilheit Ihren Platz haben: Menschen die zu mir kommen, sollen sich so zeigen dürfen wie ihnen grade danach ist... wie sich grade fühlen... was sie empfinden... entscheidend dabei ist, dass sie ganz in diese Emotionen gehen dürfen, aber nicht darin verharren, sondern das bspw. aus einer grossen momentanen Traurigkeit mit vielen Tränen, und unterdrückter Wut, im Laufe der Massage diese in ein Gefühl der Leichtigkeit, vielleicht sogar der Freude sich verändern kann...
...nur so können auch seelische Wunden aufgearbeitet und vielleicht auch ein Stück Heilung erfahren... wenn sie gelebt und gefühlt werden dürfen.
Und wenn jemand während der Massage das Bedürfnis hat mich zu berühren, dann lass ich diese Berührungen kurz zu, und lege dann aber seine / ihre Hand wieder behutsam zurück, und führe ihn / sie liebevoll zu sich selbst zurück...