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Leben ohne Sex

Leben ohne Sex
Liebe Gruppenmitglieder,

In einem intensiven und bewegenden Gespräch erfuhr ich von einem guten Freund meiner Altersgruppe, dass er bereits seit vielen Jahren keinen Sex mit seiner Frau mehr hat, weil sie das trotz äußerlich intakt scheinender Ehe einfach nicht mehr will. Ohne die sicher vielschichtigen und persönlichen Umstände hier zu erörtern, machte mich alleine der Gedanke sehr betroffen, zumal der Freund aus einer Vielzahl von Gründen auch keinen körperlichen Kontakt zu anderen Frauen unterhält. Der eine oder andere mag denken „selber Schuld“, mancher „welch ein Idiot“, andere wiederum „wahrscheinlich kann der längst nicht mehr“.

In unserer Gruppe können wir Gottlob wesentlich sachlicher diskutieren. Da ich mich vorschneller Ratschläge enthalten wollte, dachte ich spontan, Euch mal dazu zu befragen. So würde mich interessieren, wie Ihr damit umgehen würdet: Was würdet Ihr eurer besten Freundin oder dem besten Freund in solcher Lebenssituation sagen, und was denkt Ihr darüber? Wie kann man solchen Menschen helfen, ohne ihnen zu nahe zu treten? Wie kann man der immens belastete Seele und dem von Entbehrung bestimmt geplagten Körper Trost spenden? Mit der Mitleidskanne ist sicher niemandem geholfen, und aufmunternde Sprüche wie „Das wird schon wieder“ oder „such dir einfach was Anderes“ helfen genauso wenig.

Wie würdet Ihr damit selber umgehen, wenn sich der Partner körperlich von Euch abwendet? Könntet Ihr euch so ein Leben überhaupt als lebenswert vorstellen? Natürlich sind viele unter uns auch Singles, auch welchen Gründen auch immer. Aber gehört das Begehrtwerden und Begehren nicht auch zu uns wie das Blut in unseren Adern?

Nachdenkliche Grüße: Martin *nixweiss*
Diese Situation habe ich auch schon oft im Chat erlebt.

Zu allererst ist es für den Betroffenen wohl "ganz schön", mal darüber reden zu können, ohne ausgelacht zu werden bzw Angst haben zu müssen, ausgelacht zu werden.
Das ist ja nun kein einfaches Thema und ich denke, dass man das als Betroffener nicht grad bei ner Skatrunde anspricht...

In solchen Situationen zeige ich zuerst einmal, dass man mir das anvertrauen kann und frage vorsichtig nach, woran liegt es, dass er keinen Sex mehr hat, besser gesagt, welche Gründe hat die Frau, den Sex zu verweigern.
Ich merke oft, dass die Betroffenen kein Problem damit haben, offen darüber zu reden, welche Vermutungen sie diesbezüglich haben, und auch man diese Informationen überhaupt nicht aus der Nase ziehen muss, sondern wirklich auf den Tisch gelegt bekommt.
Ich stelle die Fragen, die mir dann aufkommen und versuche die Situation zu analysieren.
Was ich eigentlich immer rate, ist REDEN!!
Ja, ich weiß - die meisten Männer sagen dann "ich habe es schon versucht".

Es ist irre schwierig, herauszufinden, woran diese Unlust der Frauen liegt...
Vielleicht sind es Missverständnisse, die die Frauen unsicher machen - vielleicht hat ER mal irgendwann etwas erwähnt, was er mal gerne tun würde und SIE hat nun immer Angst, dass er das einfach anwenden könnte.
Vielleicht fühlt SIE sich nicht wohl in ihrem Körper und möchte deswegen auch nicht berührt werden.
Vielleicht fühlt SIE sich nicht begehrt genug, um IHN an ihren Körper zu lassen.

Im Zweifelsfall würde ich dem Betroffenen raten, sich an eine Ehe/Sexberaterin zu wenden...
Ich denke mal, dass man in einer Ehe oder dauerhaften Partnerschaft problemlos sagen kann "Schatz, ich bin wirklich unglücklich mit unserer sexuellen Situation und ich möchte das klären" ohne dass man untragbare Konsequenzen zu spüren bekommt...


Aber ein wirklich heikles Thema!!!!

Ganz liebe Grüße
Julika
Zusatz!
Was ich ganz vergessen habe, aber doch sehr wichtig finde:

Dem Betroffenen ganz deutlich zeigen, dass er sich immer mit diesem Probem an mich wenden kann, wenn er reden möchte.
Dasein, zuhören, einfach nur reden lassen!
So ein "ich hör dir gerne zu" tut manchmal echt gut!

VLG Jule
Ein Thema...
das viel Fingerspitzengefühl erfordert...

Aufgrund des Alters ist eventuell zu vermuten, dass die Frau in die Wechseljahre kommt. Häufig ist es so, dass Frauen in der Menopause einen teilweisen Libidoverlust erleiden. Bei manchen kann die Libido eben auch völlig verschwinden. Ich bin kein Mediziner. Aber dass es allein nur daran liegt, kann ich mir wiederum auch nicht vorstellen.

Zunächst würde ich zu ergründen versuchen, warum das so ist. Sind es körperliche Ursachen oder seelische? Ist man sich mental noch so zugetan, wie vorher oder hat sich im menschlichen Miteinander etwas entscheidend verändert? Vorallem sind das Dinge über die man reden muss. Schweigen macht es nicht besser. Es ist sicherlich auch gut, in dieser Situation einen Mediziner aufzusuchen.

Mir würde der Verzicht auf Sex schwer fallen, da bin ich ehrlich. Eine Zeitlang geht das sicher. Aber auf Dauer oder nur in Form von Selbstbefriedigung? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Die Frage ist, wie man das Problem dann löst, wenn sich an der Situation nichts ändert. Wenn man keinen gemeinsamen Konsenz findet, halte ich eine Trennung für sinnvoll. Auch wenn es schwer fällt. Sonst tut man sich nur gegenseitig weh.
Intessensverlagerungen
Ich habe einen Schwiegervater, dem vor zehn Jahren die Prostata infolge eines Carcinoms gänzlich entfernt werden musste.

Natürlich musste er danach dieses eine Jahr mit Vor- und Einlagen gegen die durch die Nervenverletzungen bei der OP entstandene Inkontinenz kämpfen und er wußte, dass für "Sex" die letzte Stunde geschlagen hatte.
Wo nichts ist, kann nichts werden und da helfen auch die besten medizinisch sofort gerechtfertigen Potenzverlängerungstabletten nicht.
Die Verordnung und Benützung dieser Penisspritzen zur künstlich erzeugten Penisanschwellung ist auch nicht jedermanns Sache und speziell ältere Männer wollen nur natürlich herbeigeführten Sex.

Im Freundeskreis recherchierten wir damals bei Betroffenen. Etiche Männer gestanden, dass sie dieses Inkontinenzproblem selbst nach 10 Jahren noch nicht wirklich im Griff haben und sexuell geht sowieso nichts mehr. "Zwanzig nackte Gogo-Girls könnten vor dir tanzen und du vor Begehren zerspringen, nur der "Kleine" rührt sich absolut nicht mehr."

Die Ehen dieser Freunde sind alle langdauernd und sehr gut. Theatergehen, First-class-Speiselokale, öffenliches Gesellschaftsleben, Kunst, Luxus und weite Kulturreisen sind an die Stelle von "Sex" getreten.

Psychisch merken die Männer, dass mit dieser Frau ihr "Mannesalter" vorbei ist und für sie keine andere Frau mangels "Können" jemals mehr aufzutreiben sein wird und dem entsprechend finanziell großzügig verhalten sie sich ihren Ehefrauen gegenüber.

Zu fragen, ob sexuell "Ersatzspielzeuge" verwendet werden, ist mir als Frau zu indiskret; mein Bester weiß die Antwort ziemlich sicher aus Männergesprächen.

Den Männern fehlt nichts, sie haben best-gestylte Frauen an ihrer Seite und den immer verwöhnt werdenden Ehefrauen geht absolut nichts ab. Arrangieren ist in dem Fall alles.
******yZH Mann
374 Beiträge
Knifflige Frage...
..., die Du uns lieber Martin, am frühen Nachmittag stellst.

Dies versetzt mich zurück in eine Zeit, die ich weder haben, noch jemals wieder ertragen könnte...und dann das Ganze noch über mehrere Jahre *schock*. Dies könnte ich nur akzeptieren, wenn meine Partnerin aus körperlichen Gründen nicht mehr dazu in der Lage wäre. Wenn ich nur schon darüber nachdenke, fängt man Kopf sich an im Kreis zu drehen und ich weiss gar nicht, was ich vor Fassungslosigkeit darauf antworten soll.

Wenn es nur um das Körperliche, also um den reinen SEX geht, ist das eine Sache, den kann man aus meiner Sicht, in Absprache mit dem Partner selbstverständlich, auch noch woanders herbekommen, doch auf das Emotionale zu verzichten, könnte und wollte ich nicht.

Zu einer Beziehung gehört auch den Partner zu begehren, begehrt zu werden und als Krönung des Ganzen miteinander zu schlafen. Für mich ist es das Salz in der Suppe, die Luft die ich zum atmen brauche. Nur hier kann ich hautnah dem Partner das geben, was ich für ihn empfinde bzw. andersrum empfangen.

Meine eigene Erfahrung sagt mir, da stimmt dann etwas in der Beziehung nicht mehr, denn für mich sind diese beiden Sachen untrennbar miteinander verbunden.
Hier ist entweder keine Zuneigung mehr vorhanden, das gilt für die eine wie für die andere Seite, sodass man sich keine Mühe mehr gibt, mit dem jeweils anderen die Gefühle bei der schönsten Sache der Welt zu teilen oder es werden Dinge verlangt, die die Partnerin nicht ansprechen und so eher abturnen, sodass sie sich deshalb zurückzieht.

Es fehlen mir in diesem Fall natürlich noch ein paar Details, um das Ganze besser beurteilen zu können. Natürlich müsste man auch mal die Argumente der anderen Seite hören, doch ich würde erstmal hier eine Paar Therapie vorschlagen, um die Ursache für die einseitige Lustlosigkeit dem Partner gegenüber zu ermitteln.

So lieber Martin, das zunächst von meiner Seite, obwohl ich noch viel mehr dazu sagen könnte, bin sehr auf die Sichtweise der anderen in dieser Gruppe gespannt.

Gruss von dem immer noch verwirrten *crazy*

Stan
Zu dem Beitrag von Subtop:

Ist das bei Frauen wirklich so, dass Sex so austauschbar ist?
Ich bin erst 19, ich kann das wirklich noch nicht beurteilen - ich weiß auch nicht, ob ich mir das wirklich vorstellen kann oder könnte.

Ich hab immer noch den Gedanken, dass sich eine Frau vielleicht einen "Geliebten" oder ähnliches angeschafft hat, wenn sie ihren Mann jahrelang nicht oder nur selten ranlassen.

Aber, dass man anstelle von Sex möglicherweise Theater, Schmuck, Restaurantbesuche stehen könnten, hab ich noch nie bedacht...
Das war aber nun der Fall, dass die Ehemänner aus körperlichen Gründen keinen Sex mehr haben konnten.

Ich gehe aber nicht davon aus, dass diejenigen Frauen, die ihren Männern gegenüber verschlossen sind, so sehr mit materiellen Dingen überhäuft werden, als dass sie dies als ausreichende Befriedigung sehen.

Also ist das leider auch keine Erklärung für den von Martin beschriebenen Fall, den wir hier im Joyclub ja mehr als oft erleben, denn viele Männer sind ja aus genau diesen Gründen angemeldet.

Ganz liebe Grüße
Jule
Jude

Es ist sicher ein großer Unterschied in der Betrachtungsweise, ob du als Frau an die 20 bist oder an die 60-70 Jahre und mit diesem Mann über Jahrzehnte sexuell glücklich warst und ihr euch euer gemeinsames Leben aufgebaut habt.

Da spelt die Gemeinsamkeit, das Zusammensein und das schweigende Sich-Verstehen dann die weitaus größere Rolle als der Sex. Ihr wolltet damals gemeinsam Kinder erfolgreich groß ziehen, Berufskarriere machen, einen gemeinsamen Wohlstand aufbauen. und gemeinsam alt werden dürfen.
Alles ist gelungen, aber das gemeinsame Altwerden birgt auch die gemeinsame Bewältigung anfallender Altersprobleme. Prostatacarcinome, Uterus-Exstirpationen, Brustkrebs, Schlaganfälle, Behinderung.

Nein, "Einkaufen" will sich nach jahrzehntelanger Ehe so ein Mann sicher nicht. Man will dem Partner noch "kleine" Freuden machen dürfen, auch wenn diese in Wahrheit sündteuer sind. Freuden, dass man noch gemeinsam leben und sich des gemeinamen Lebens freuen darf, denn die letzte Hose hat bekanntlich keine Taschen.
Okay, ich hatte es anfangs so verstanden, dass wir hier über Betroffene sprechen, die noch im mitleren Alter sind, also zwischen 40 und 60 (bitte nagelt mich nicht auf diese Zahlen fest!) - sodass man noch nicht den Großteil seines Lebens mit dem Partner verbracht hat...

Tut mir Leid, ich wollte gewiss niemandem zu Nahe kommen oder gar angreifen!!!
Ist ja nichts passiert!

Ich berichtete von meinem Schwiegervater (damals 65) als Familienangehörigen und und dem damaligen Freundeskreis in seinem Alter.
Immerhin geht uns diese Generation nur einen fix vorgegebenen Weg voraus.
Ja stimmt, du hast absolut Recht!
Ich war nebenbei noch im Gespräch mit einem ebenfalls Betroffenen im Chat und war deswegen wohl etwas mehr auf der "jüngeren Schiene".

Allerdings ist es ja heute sehr viel üblicher, sich schnell scheiden zu lassen und hat in dem Alter möglicherweise gar keine "lebenslange Partnerschaft", die dieses Fundament bieten.

Aber das ist glaube ich etwas off-topic grade.
****42 Mann
4.586 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sex, nur ein Akt oder mehr?
Es gibt Menschen, für die ist Sex Spaß pur. Je unverbindlicher umso besser. Sex als Teil einer "geilen" Freizeitbeschäftigung. Der JC ist voll davon. Viele Andere verbinden damit wesentlich mehr. Sex für den Kopf, den Brainfuck, die Verbundenheit mit dem Partner, das Vertrauen, die Hingabe und auch den Respekt vor ihm. Der körperliche Akt ist dabei immer ein kleiner Teil. Die Befriedigung des körperlichen Verlangens, verbunden mit dem Gleichklang der Seelen, das ist richtig geiler Sex. Wenn es keine körperlichen Gründe gibt, dann ist fehlender Sex meistens das erste Anzeichen von Problemen in der Partnerschaft. Das fehlende Verlangen, der verlorengegangene Kick, ist selten primär auf mangelnde optische oder körperliche Reize zurückzuführen. Partner altern gemeinsam und nehmen sich dabei mit. Keiner von beiden verlangt vom anderen das Aussehen eines/einer 20jährigen. Die Toleranz und das Wissen, dass eine Partnerschaft viel mehr ist als Sex, bewirkt das en passant. Aber ohne fehlt was. Ich resp. wir erleben unsere Sexulität etwas anders (steht in meinem Profil) und wissen, dass purer Sex alleine nicht DIE Erfüllung ist. Wir sind von Anfang an bewusst mit dem Thema Vertrauen, Respekt und absoluter Offenheit in diesem speziellen Teil der Partnerschaft konfrontiert gewesen. Viel mehr als es "Vanillasex" erfordert. Ohne das könnten wir unsere Neigungen gar nicht ausleben. D.h. dass das Gespräch, das Reflektieren von Gefühlen und das gemeinsame, auch immer wieder aufs Neue zwischen uns kommunizierte, Erleben immer ein Teil der sexuellen Lust sind. D.h aber auch, dass es wichtig ist, dass man das fehlende Verlangen hinterfragt. Wenn beide Seiten es einfach zu den "Akten legen", dann liegt der Verdacht nahe, dass die Partnerschaft zu einer Zweckgemeinschaft "verkommen" ist. Das sich die oder nur ein Partner Ablenkung, Stress etc. unbewusst suchen, um zu großer Nähe aus dem Weg zu gehen. Nach außen intakte Beziehungen, die innerlich am Ende sind, gibt es mehr als genug.

Wenn man ein wirklich guter Freund ist, dann kann man das behutsam ansprechen. Oft ist es noch nicht so weit, dass der Betroffene darüber sprechen kann. Meistens ergreift einer der beiden die Initiative und holt sich, was der Körper braucht. Permanente Enthaltsamkeit ist weder für den Körper, noch für die Seele gut. Sich das auf dem simplen Weg des "Fremdfickens" (sorry für den Begriff, aber mir fällt nichts Treffenders ein) zu holen endet oft in Selbstvorwürfen, ändert nichts an der Situation und zerstört ein lange aufgebautes Vertrauensverhältnis. Es ist wie immer. Wenn der/die Betroffenen nicht den Schritt zur Offenheit wagen, dann kann ihnen keiner helfen. Jeder Gedanke, den man sich macht, ist umsonst, wenn der Mut zum Sichhelfenlassen nicht da ist. Der Leidensdruck bringt das Fass entweder zum Überlaufen oder zur Kehrtwende. Die Kastration findet im Kopf statt. Meistens unbemerkt, aber oft mit einem perfekten Selbstbetrug. Oft ist es eine kleine Gelegenheit, die reicht um alles zu zerstören. Ein paar klärende Worte können so viel retten. Sie auszusprechen ist allerdings unendlich schwer, weil man dabei sich selbst zugeben muss, dass man nicht nur dem Partner, sondern auch sich etwas vorgemacht hat.

Hendrik
********sure Paar
347 Beiträge
vorwärts gehen
Ich finde es schön, wie sensibel hier mit diesem Thema umgegangen wird.

Sexualität ist (normalerweise) ein starkes Bedürfnis. Die Ursachen für eine Störung können so breit gefächert sein, dass von außen, selbst einem guten Freund, eine klare Diagnose schwer fallen dürfte.

Wenn Dein Freund unter der Situation leidet wird er ein Risiko eingehen müssen. Nach zwei Jahren Verdrängung wird zwar eine Portion Mut dazu gehören, aber hier halte ich ein behutsames Gespräch für den richtigen Ersten Schritt. Welche Dynamik das Thema dann bekommt ist ja nicht abzuschätzen, aber Bewegungsenergie halte ich grundsätzlich für die bessere Alternative als Stillstand. Wichtig ist dabei, niemandem bewusst weh zu tun, wenn man die Bewegung reinbringt.

Besonders wichtig finde ich auch, zunächst zu klären ob die Frau sich irgendwie verletzt fühlt oder nicht begehrt fühlt.

Ein solch schwieriges Gespräch würde ich vorher mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin durchsprechen und im Rollenspiel üben. Wahrscheinlich gibt es zu viele Fettnäpfchen und Tretminen so ein Gespräch ohne professionelle Vorbereitung zu starten.

Tragische Geschichte und doch kein Einzelfall.

Lieber Martin, ich wünsche Deinem Freund gutes Gelingen.

lg - soul
****53 Frau
53 Beiträge
Mir fällt auf, dass meistens auf den beschriebenen Fall eingegangen wird, dabei stand doch am Ende des Beitrages die Frage an uns, wie wir reagieren würden....

Also, ich kann ja nur als Frau antworten. Wenn die Beziehung noch intakt wäre - und zwar nicht nur äusserlich gesehen, wie im Beispiel geschrieben - sondern "innerlich", würde ich sicher darüber reden. Ich würde dann vermutlich, wenn es körperliche Gründe beim Partner gäbe und wir sonst aber gut ein Zusammensein geniessen könnten mit Kuscheln, Streicheln, Schmusen und Lachen, versuchen ihn dazu zu bringen, mich zu befriedigen mit Händen, Mund oder Hilfsmitteln. Für's Bumsen ginge ich in einen Swingerclub.
Wenn er zwar noch vieles mit mir machen würde, jedoch das Bett nicht mehr in Frage käme, würde ich mir einen Liebhaber suchen. Würde das auch vorher bekannt geben.
Da ich sowieso nicht mit einem Partner zusammen leben will, würde sich das nicht beissen. Für mich jedenfalls nicht. Und solange ich aus meiner Sicht gegenüber meinem Partner, der in dieser Beziehung nichts mehr von mir will, die Chance gegeben habe - durch Gespräche - dies zu ändern, hätte ich auch keine moralischen Bedenken dabei. Klar, dass dann vielleicht die erste Beziehung ein Ende finden würde. Aber ohne Sex ist es ja auch wirklich nur noch eine sehr enge Freundschaft. Und meiner Ansicht nach kann die bestehen bleiben.

Als Mann kann ich nicht reden. Ich kann mir eine Beziehung, in der ich keine Sex mehr will - über längeren Zeitraum - kaum vorstellen, denn dann ist bei mir mehr kaputt als nur der Sex.
Wenn ich aus körperlichen Gründen keinen Sex mehr haben könnte, würde ich sicher versuchen dem Partner sonstwie (s.oben) mit Händen, Mund oder Hilfszeug eine Form von Sex zu bieten. Wenn das auch nicht ginge, dann würde ich ihn zu einer Liebhaberin raten und versuchen, die freundlschaftliche Beziehung zwischen uns zu behalten. (alles bitte "ohne Gewähr")
*******ca1 Frau
1.599 Beiträge
leben ohne sex....oh je.....
sicher ist ein leben ohne sex möglich, denn ich vermute mal, dass der überwiegende teil der bevölkerung mit zunehmendem alter so lebt (schön, wenn ich mich hier täusche*zwinker*).

FAKT IST, dass sich in den wechseljahren der hormonspiegel senkt und somit auch die libido zurückgeht. den flapsigen spruch: MÄNNER KÖNNEN UND WOLLEN IMMER! halte ich für nicht sehr objektiv, wenngleich die tendenz durchaus in diese richtung gehen kann. es heisst ja landläufig auch, dass frauen eher auf sex verzichten können wie männer, aber DAS sollte wirklich jede/r für sich selbst bejahen oder verneinen.

ich denke, dass die erotik sich im alter verändert und nicht mehr an erster stelle steht wie zu beginn einer beziehung.
lieber martin, um jetzt deine frage für mich persönlich zu beantworten:

ich kann mir ein leben ohne sex eigentlich nicht mehr vorstellen. zum ende meiner ersten ehe hin erlebte ich diesen asketischen zustand und litt darunter, obwohl ich mir diese geiselung selbst auferlegt hatte. für meinen EX spielte es keine rolle, dass wir total zerstritten waren, er wollte mich trotzdem im bett haben, aber DAS konnte ICH nicht. für mich ist die seelische verbundenheit zu einem mann sehr wichtig und wenn da alles in trümmern liegt, kann ich nicht lieben.
nun, ich lebte also ohne sex und es ging, aber es war nicht schön.

in meiner zweiten ehe spielt die erotik eine sehr große rolle und sie gehört dazu, sie funktioniert aber nur, weil wir uns lieben, achten und ehren. der sex ist nicht alles, aber mit ihm ist die beziehung intensiver, seele und körper verschmelzen, gibt es schöneres? *love*

dein freund, lieber martin, erinnert mich an einen bekannten, der schon fast jahrzehnte keinen sex mehr erlebt. hier ist der fall etwas anders gelagert, ich weiss, warum er mit seiner frau nicht mehr schläft. sie hat ihn schon mehrfach betrogen, was ihn zwar zutiefst verletzte, aber leider nicht ausreichte, sich von dieser frau zu trennen. sie demütigt(e) ihn immer wieder und verweigerte den sex mit ihm, was sie meinem bekannten da alles an den kopf warf, ist schrecklich und erklärt, warum sein selbstwertgefühl richtung null geht und er komplexe hat.
ich kann nicht fassen, dass die ehe nach wie vor besteht und die beiden sich so arrangiert haben, dass sie wohl bis ans lebensende zusammenbleiben werden. wenn ich ihn zum tausendsten mal frage, warum er an dieser kaputten ehe festhält, dann ist LIEBE, ZUNEIGUNG, VERANTWORTUNG die antwort. er ist zufrieden, dass sie aufgehört hat, ihn ständig zu gängeln. ich sehe pure RESIGNATION dahinter und MUTLOSIGKEIT, dieser tragödie zu entfliehen.
er fühlt sich schon lange nicht mehr als richtiger mann, der begehrenswert ist.
mir tut es schrecklich weh, meinen guten bekannten in einem solch ungesunden umfeld zu wissen, denn noch hätte er zeit, seinem leben eine neue richtung zu geben, stattdessen verharrt er in einer kaputten ehe und ist froh, dass er nicht alleine leben muss.
das thema sex ist für ihn abgehakt, er geht nicht fremd, für das ich persönlich größtes verständnis hätte. manchmal würde ich ihn am liebsten aus diesem käfig herausholen, doch solange er die tür von innen zuhält, ist mir das nicht möglich.

ein leben ohne sex wäre für mich machbar, wenn mein mann oder ich ein körperliches gebrechen hätten, aber selbst da gäbe es sicherlich spielarten der liebe, die möglich wären. ich würde meinem partner aus liebe gestatten, sich den sex woanders zu holen, wenn ich nicht mehr in der lage dazu wäre, umgekehrt würde ich ihn das vielleicht auch bitten. wenn man sich liebt, dann ist alles möglich und es gibt für alles eine lösung.


lieber martin, ich wünsche keinem menschen ein leben ohne sex, weder deinem freund noch meinem bekannten, doch jeder ist seines glückes schmied, wenn man keine veränderung will, dann sollte man aufhören, missstände zu beklagen. wenn eine ehe an einem punkt angelangt ist, an dem man nicht mehr offen miteinander reden und seine bedürfnisse aüßern kann, dann sollte man sich trennen.
ich bin stolz, kurz vor der silberhochzeit nochmal den mut aufgebracht zu haben, meine kaputte ehe zu verlassen und neu zu beginnen. es wäre sehr viel bequemer gewesen, mit dem damaligen mann eine zweckgemeinschaft zu führen, aber daran wäre ich ganz sicher zerbrochen. mein körper und meine seele danken mir heute diesen schritt, ich war noch nie so glücklich wie jetzt, trotz opfer, die ich natürlich bringen musste.
der sex ist einfach zu schön, um darauf freiwillig zu verzichten, er hält jung und lebendig. ich könnte mit niemandem zusammenleben, der mich nicht körperlich begehrt, sondern erniedrigt. ich kenne die sexlose und die sexerfüllte variante, letztere ist eindeutig das erstrebenswertere!

habt den mut, neue wege zu gehen, es lohnt sich!

liebe grüße von andrea *bussi*
******yZH Mann
374 Beiträge
@andrea
Und Du hattes recht, als Du sagtes:

wir scheinen ein ähnliches schicksal zu haben

Gerade dem letzte Absatz kann ich 100%ig zustimmen. Allein die Zeilen:

...wenn eine ehe an einem punkt angelangt ist, an dem man nicht mehr offen miteinander reden und seine bedürfnisse aüßern kann, dann sollte man sich trennen...

riefen wieder ungute Erinnerungen in mir wach obwohl es schon fast 5 Jahre her ist.

Erstaunlich ist für mich aber immer noch, wie lange man das eigentlich mitmacht, nicht mehr mit dem Partner zu reden zu können bzw. keinen Sex mehr zu haben.

Mein Empfindungen waren damals, wie vor einem grossen Berg stehen und nicht wissen, was einen erwartet bzw. wie man da hochkommt. Je höher man es jedoch schafft, um so besser werden die Aussichten und das atmen wird freier.

Wie bereits erwähnt ein Leben ohne Sex mit dem Partner, ist wie ein Himmel ohne Sterne.

Gruss

Stan
*******ca1 Frau
1.599 Beiträge
@stan
lächel, ja das mit dem ähnlichen schicksal sieht immer mehr so aus. *g*

bei mir ists AUCH fünf jahre her, dass ich auszog. es war zu dieser zeit, kurz vor weihnachten, als mich alle fragten, warum ich ausgerechnet vor weihnachten ausziehen wolle. meine antwort war kurz und direkt:
sonst überlebe ich nicht. *snief2*
nun, ich bin am leben und DAS intensiver denn je, es war also ein guter schritt und richtig. *g*

dein HIMMEL-STERNE-BILD gefällt mir, stan. *knuddel*

schön, dass wir beide wieder sterne sehen. *sternchen* (schade, dass der smiley nicht lächelt, das würde besser passen *g*)

lg andrea
******yZH Mann
374 Beiträge
@andrea
*genau* und ein kleines Dankeschön *blumenschenk*

Gruss Stan *liebguck*
******ana Frau
1.996 Beiträge
Guten Abend
nun, dass zu diesem Thema ein gewisses Fingerspitzengefühl gehört, ist jedem klar. Man kann nicht wirklich helfen, Rat erteilen oder sonstwie zaubern - sondern nur zuhören.

Interessant finde ich, dass es durchaus Abstufungen gibt. Das war mir nie so deutlich bewusst. Meinen Exmann hat Sex nicht wirklich interessiert - das war für mich eine echte Durststrecke. Ich wußte nicht, dass auch in diesem Bereich die Temperamente unterschiedlich ausgeprägt sind. Eine gute Freundin von mir führt eine wirklich gute Partnerschaft, in der es kaum Sex gibt (1-2x im Jahr). Es interessiert sie beide nicht. Sie sind beide einfach nicht so "triebhaft". Wohl dem, wenn sich zwei solche gefunden haben.

Ich habe jedoch auf soetwas nicht geachtet, als ich mit grad mal 19 meinen Ex kennen lernte. Vermutlich hätte ich auch nicht den Mut gehabt, die Beziehung sausen zu lassen, nur wegen des Sex. Es braucht ja noch so viel mehr zu einer Beziehung - und wenns sonst passt? Heute würde ich so einen Kompromiss nicht mehr eingehen, auch wenn ich deshalb manchmal als oberflächlich eingestuft werde.

Sehr interessant und empfehlenswert finde ich übrigens den David Schnarch, "Die Psychologie sexueller Leidenschaft". Er befasst sich genau mit der Thematik, warum in langjährigen Partnerschaften die Sexualität einschläft, obwohl keine körperlichen Gründe vorliegen. Mehr muss man über das Buch eigentlich gar nicht sagen. Jeder findet darin so seine Baustellen.

Lg Su
Wie würdet Ihr damit selber umgehen, wenn sich der Partner körperlich von Euch abwendet? Könntet Ihr euch so ein Leben überhaupt als lebenswert vorstellen? Natürlich sind viele unter uns auch Singles, auch welchen Gründen auch immer. Aber gehört das Begehrtwerden und Begehren nicht auch zu uns wie das Blut in unseren Adern?

Mehrere Fragen in einer, lieber Martin....
ich versuche darauf einzugehen...

Wie würde ich darauf reagieren wenn:

...sich der Partner körperlich von mir abwendet...?
entsetzt, niedergeschlagen, verzweifelnd, an mir hadernd,
zu erst die Begründung bei mir suchend...Rückzug antretend...
Beziehungsbelastend auf jeden Fall....
dann...
das Gespräch suchend, mit der Hoffnung auf Antworten.....
doch auch das ist ein Wagnis....
viele, viele Ängste von beiden Seiten fließen ein....

Nun kann es wirklich sein, das Frau ihr Sexleben für beendet erklärt, gleich welcher Begründung...das gibt es wirklich...

...doch muss dies gleichzeitig das gefühlsmäßige AUS für den Partner bedeuten...?

ich denke nein...!
mir erzählte ein Mann ähnliche Geschichte....
seine Frau hatte schlimme OP und seither ist für sie das Thema komplett abgehakt...dennoch hatten sie realtiv intakte Beziehung, mehrere Kinder und an sich fehlte nichts...
außer eben das sexuelle Leben, das Gefühl begehrt zu sein, Zärtlichkeiten, körperliche Wärme zu empfangen und schenken zu dürfen...Energieaustausch.....

Nach jahrelangem Entzug aus Respekt seiner Frau gegenüber,
faßte er Mut und sprach mit ihr ganz offen und achtsam über seine männlichen Bedürfnisse...
Er respektierte ihren Rückzug, passte sich an, wobei er feststellte, das ihm sein Lebensgefühl verloren ginge sich diesem Entsagen dauerhaft unterwerfen zu müssen...

mutig und ehrlich...wie ich finde....!
sie vereinbarten, das er seine Lust ausleben muss,
um nicht zum emotionalen Krüppel zu mutieren....
er jedoch sich nie von ihr trennen möchte.....

ein cleverer Gedanke, wie ich finde....
ehrlich, geradeaus....ohne Lüge....
ich zog meinen Hut vor dieser klaren Ansage...
seither amüsiert er sich ab und zu fernab, schafft klare Verhältnisse auf allen Seiten und hat sogar eine Frau gefunden, welcher diese Konstellation sogar entgegen kommt.....

Soll heißen....
das dein Freund, lieber Martin auf nichts verzichten muss....
sondern zu seinen Bedürfnissen stehen sollte....
Entsagung aus Pflicht, Respekt, Erziehung, Religion ....
kann vernichtende Auswirkungen haben auf das Selbstwertgefühl deines Freundes....

LG Bea
ein schöner beitrag
für den ich dir sehr danke.

Ja, sicher hast Du Recht, dass die Ausgangssituation das Selbstwertgefühl eines Menschen schon deutlich schwächen kann. Doch das alleine ist für einen Menschen wie ihn, der mit beiden Beinen im Leben steht, sicher zu kompensieren.

Mit Sorge beobachte ich dennoch in den letzten Wochen eine sehr ungünstige Entwicklung, die offenbar aus anderen Quellen genährt wird. Wir reden kaum mehr miteinander, er weicht mir bei unangenehmen Fragen aus und zieht sich beängstigend zurück. Mir tut das weh und ich spüre, dass ich ihm nicht mehr als meine Gesprächsbereitschaft anbieten kann. Er interessierte sich nicht mal für Schilderungen unseres Urlaubs, ist apathisch und hat sichtlich an Gewicht verloren.

Auch wenn ihm der Glaube bei der Änderung seiner Lebensumstände offenbar auch im Weg steht, bin ich heilfroh dass er ihn überhaupt hat. So brauche ich mir keine wirklichen Sorgen um ihn zu machen. Doch mehr als beten kann ich derzeit nicht für ihn.

Auch Sucuarana hat eine interessante Facette eingebracht mit der Schilderung von ihrer Freundin. Wir sehen also, dass es wirklich viele Abstufungen im Leben gibt, und das nicht nur im Sex.

Danke für eure Anteilnahme an solch entfernten Schicksalen und herzliche Grüße!

Martin
Liebesentzug auf Dauer...
hinterläßt bei jedem Menschen gleich welchen Geschlechts seine Spuren....
sicherlich ist es derzeit seine Art sich zu kokonisieren....
um sich selbst zu schützen, um nicht mehr darüber nachdenken zu müssen...und den Verlust zu kompensieren...

wenn ihm Glaube Halt gibt, ist es wichtig...
dennoch solltest gerade du als sein Freund darauf achten,
das er auf Dauer "nicht ausbrennt"....

glG
****53 Frau
53 Beiträge
Liebesentzug muss nicht zwingend mit einem Sexentzug einher gehen. Ich hebe erlebt, dass in einer länger dauernden Beziehung der Sex immer mal wieder nachlässt und dann wieder aufflammt. Leider nicht immer von Beiden gleichzeitig ausgehend. Vor Kurzem hab ich meinem Liebsten - er sass gerade auf dem WC - die Hände zärtlich eingecremt (ich war im Bad gerade dabei gewesen, meine einzucremen) und er empfand das als äusserst lieb. Ja. er war richtig gerührt.
Sex.... wenn Zwei sich lieben ist wundervoll. Ich kann aber Sex auch als lustvoll ausleben und wenn nicht mit dem Partner, würd ich das vermutlich dann äuswärts machen. Das würde ich ihm auch vorher erklären, in der Hoffnung, dass er es nicht persönlich nehmen würde. Das braucht sicher viel Vertrauen und eben: viel Liebe!
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