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Fernsehkrimis und Überwachungsstaat

****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Fernsehkrimis und Überwachungsstaat
Ich schaue mir gerne Fernsehkrimis an - vom Tatort über die diversen SOKOs bis zu den Rosenheim-Cops.
Zugegeben - die Qualität ist sehr unterschiedlich aber irgendwie mag ich sie alle.
Neulich las ich irgendwo, dass durch die positive Darstellung der Polizei in diesen heutigen Filmen das Image dieses Berufsstends deutlich besser geworden ist.

Aber eine Sache stösst mir doch immer wieder auf. Wie vermutlich auch im richtigen Leben spielen in Fernsehkrimis elektronische Methoden eine immer größere Rolle. Überwachungskameras, Handyortung, Telefon abhören, Mailverkehr aussspähen - all diese Methoden werden reichlich eingesetzt und es wird suggeriert, dass dies effektive und unbedingt notwendige Methoden sind.

Schlimmer noch - mit der Legalität wird das nicht immer so genau genommen. Manchmal gibt es im Ermittlerteam einen Computerfreak mit Hackerkenntnissen, der die Abkürzugen kennt, bei denen der Chef wegschauen oder gar nichts erfahren muss. Manchmal werden auch Fingerabdrücke oder DNA-Proben auf nicht ganz saubere Art erbeutet. Alles natürlich nur um die bösen Verbrecher zu fangen.

Die Richter beim Verfassungsgericht scheinen sich offenbar von dieser Meinungsmache nicht besonders beeindrucken zu lassen und haben dem Versuch, die Befugnisse der Polizei zu erweitern erst mal einen Dämpfer verpasst.
http://www.zeit.de/digital/2 … -teilweise-verfassungswidrig

Ich deke das Abwägen zwischen Sicherheit und Schutz der Privatsphäre ist ein zentrales Problem unserer Zeit und es ist nicht einfach, da das richtige Maß zu finden.
*******eBr Frau
1.522 Beiträge
Ich war vor zwei Jahren mit einem ehemaligen BND-Mitarbeiter in der psycho-somatischen Klinik.
Er hatte nur angedeutet, dass all die Schweinerein, die da laufen, Grund seines Ausstiegs waren - er konnte nicht mehr ......
Geht zwar etwas in einer andere Richtung...
... aber an dieser Stelle würde ich gerne auf Stefan Buchens Werk "Die neuen Staatsfeinde" verweisen.
http://www.faz.net/aktuell/p … hen-13182150.html#/elections - http://daserste.ndr.de/panor … -Buchen,panoramateam200.html

In dem beschreibenen Fall geht es eben auch darum, dass der Hauptangeklagte über viele Montate hinweg telefonisch übwacht und beschattet wurde, dies alles irgendwie legitimiert wurde. Am Ende der Ermittlungen saß eine Gruppe von Leuten auf der Anklagebank, die sich untereinander gar nicht kannte, und die einer geminsamen Bandenaktivität zur Einschleusung von (kriegsflüchtigen) Syrern beschuldigt wurde. Das Verhältnis zwischen Arbeitseinsatz, Einsatz von Geldressourcen etc. und dem Resultat ist völlig ernüchternd.
In dem faz-link wird der Fall nicht ganz korrekt wiedergegeben... Ist aber auch egal.
Falls es jemanden genauer interessiert darf er/sie mich gerne anschreiben, mit diesem Fall kenne ich mich auf einer persönlichen Ebene sehr gut aus (also nicht mit den Paragraphen, eher damit, was die Justiz hier mit den Angeklagten und deren Umfeldern gemacht hat)

Herzliche Grüße
Nahrin
Ehrliche Leute brauchen nichts zu verbergen,
und neben der Terrorabwehr - wo durch Online - Überwachung bereits Anschläge verhindert und Täter dingfest gemacht wurden - gibt es noch die organisierte Kriminalität. So lange ich selbst nichts zu verbergen habe, brauche ich also den Großen Lauschangriff nicht zu befürchten.
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Wer nichts verborgen wissen möchte weil er nichts zu verbergen hat, darf gerne mal seine Kontodaten, Krankenakten etc öffentlich darlegen und dann reden wir weiter.


"Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren."

• Benjamin Franklin -
****42 Mann
4.600 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die massenhafte Überwachung ...
steht in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen. Der Werdegang nach einem Terroranschlag ist bezeichnend für das Dilemma mit der Datenflut. Wenn man nach einem Ereignis weiß wonach man suchen muss, dann findet man in dem Datensalat sehr viele Informationen. Vorher fast nie, weil es keine Algorithmen gibt, die aus den Daten einen bevorstehenden Vorgang ermitteln können. D.h. im Umkehrschluss, dass die Menge an Informationen die Filterung und Auswertung nicht vereinfacht, sondern erschwert bzw.unmöglich macht. Trotzdem werden in blinder Wut immer mehr Daten ohne Ergebnis gesammelt. Schlimmer noch, man versucht die Daten in Metadaten zusammenzufassen, ohne zu wissen wie viel Inhalt dadurch falsch bewertet wird. Dabei wird vergessen, dass man dieses Überwachungssystem mit einem Notizbuch, einem Bleistift und einem geheimen Treffen umgeht. Auch das wissen Terroristen. Die Überwachung offenbart lediglich ein flächendeckendes Misstrauen der Politik gegenüber dem eigenen Volk und ist ein Zeichen der Ohnmacht. Alles andere gibt schon aus datentechnischer Sicht überhaupt keinen Sinn. Die Ergebnisse zeigen, dass verhinderte Anschläge immer Zufallsfunde waren und erst danach eine Auswertung der Verbindungsdaten etc. Zusammenhänge gezeigt hat. Wer anderes berichtet will lediglich die Datensammlung rechtfertigen. D.h. man kann mit den Daten lediglich die Vergangenheit bearbeiten, danach Schuldige finden, aber niemals die Toten verhindern.

Auf der anderen Seite der Medaille ist das Bild von uns selbst. Wer verzichtet wegen der nicht zu verhindernden Überwachung auf sein Smartphone? Wer ändert seine Surfgewohnheiten, wer schaltet die Smart-TV-Funktionen ab? Wer Besitzer einer qualifizierte Firewall ist, der kann sich spaßeshalber anschauen, was so nebenbei vom Handy, vom TV, dem PC alles an Server im Internet gesendet wird. Der Komfort lässt alle von uns unvorsichtig sein. Sonst wären wir auch nicht im JC. Die meisten Seiten hier sind mit einer cleveren Suchmaschinenbenutzung auch ohne Account zu finden.
****42:
Der Komfort lässt alle von uns unvorsichtig sein.

ist die Kernaussage, die ich am wichtigsten finde
*danke*
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
@****42
Im Prinzip gebe ich dir Recht: Wir selbst sind die aktivsten Mitwirkenden beim Überwachungsstaat. Auch die stark ausgeprägte Tendenz, möglichst nur kostenlose Online-Dienste zu nutzen spielt dabei eine große Rolle. Eigentlich müsste jeder wissen, dass die Betreiber dieser Dienste auch Geld verdienen müssen und das machen sie mit Werbung und Datenhandel.
Deshalb bin ich auch bereit, für den Joyclub etwas zu zahlen und ich gehe davon aus, dass die Betreiber deshalb nicht so stark darauf angewiesen sind, meine Daten hier gewinnbringend zu verwerten.

Deine Aussage:
Die meisten Seiten hier sind mit einer cleveren Suchmaschinenbenutzung auch ohne Account zu finden.
kann ich nicht bestätigen. Zumindest bin ich bei einer Internet-Recherche noch gar nie zufällig auf den Joyclub gestoßen, während Facebook, Stayfriends und Co. ständig bei der Suche auftauchen. Die Werbung hier hält sich auch in Grenzen und personalisierte Werbung habe ich hier auch noch nie beobachtet. Deshalb bin ich hier auch aktiver und gebe mehr preis als auf Facebook.

Allerdings - in Fernsehkrimis kommt es schon ab und an mal vor, dass von Ermittlern ein Dating-Portal gehackt oder auf legalem Weg zugänglich gemacht wird, um einen Bösewicht zu kriegen. Das dürfte im realen Leben vermutlich ähnlich sein.
****42 Mann
4.600 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der einfachste Hack ...
ist social engineering. Jeder sollte sich mal die eigenen Passworte oder Pins anschauen. Wie viele Namen von Haustieren, Lebenspartnern, Geburtsorte, Geburtsdaten sind dabei? Wie oft werden die Passworte geändert? Wie oft werden gleiche Passworte für unterschiedlichste Accounts verwendet? Dazu kommt eine grottige Updatepolitik z.B. bei Android oder Arroganz bei iOS (das Nichtverschlüsseln von Mailanhängen war ein halbes Jahr bekannt bis es einen Patch gab) Es gibt tatsächlich kein Interesse daran die Privatsphäre von Menschen zu schützen. Der Zoff zwischen FBI und Apple hat genau das gezeigt. Noch ein Beispiel dafür ist amazon underground. Dort werden Apps für alle OS kostenlos oder verbilligt angeboten. Mit dem Haken, dass diese speziellen Versionen unbekannt viele persönliche Daten an amazon übertragen. Viele sind z.B. auf das kostenlose Navigon hereingefallen. Die Geiz ist geil Mentalität hat die Datenverwerter reich gemacht.

Dazu kommt der Trend zur rundum Selbstdarstellung und damit die gedankenlose Preisgabe von Informationen in sozialen Netzwerken. "Bin mit x und y bis 31.5. auf Teneriffa". Dazu noch artig das gesamte Profil bei Facebook ausgefüllt und schon weiß man, wann niemand im Haus ist. Wer glaubt, dass das Teil einer Filmstory ist, der liegt falsch.
dazu ein kleines Beispiel
Datenverkauf findet dazu auch regelmäßig statt
letztens bekam meine 13jährige Werbung von einem (mir zwar nicht unsymphatischen) GewinnAnbieter
somit gab ich dorthin eine Meldung
sie sollen doch wenn, dann Adressen kaufen, die MIT Geburtsdaten versehen sind
als Gegenleistung kümmerten sich diese darum, ihre Daten durch die einzelnen Stellen sperren zu lassen, hätte ich zwar auch selbst dran denken können, hatte es aber nicht
somit sollte jedem klar sein
alles was irgendwo als Adresse je angegeben wurde, ist automatisch im Verkauf für personalisierte Werbung
****42 Mann
4.600 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Handel von Adressen
findet mit Genauigkeitsklassen statt. Neben der Menge der Details wird auch deren Grad der Verifizierung klassifiziert. Und danach richtet sich der Preis. Je teurer umso genauer sind die Angaben. Werbeagenturen, Umfrageinstitute etc. kaufen und verkaufen diese Daten. Unter dem Deckmantel von Umfragen werden z.B. solche Daten abgeglichen und gleich noch mit Details der eigenen Neigungen angereichert. In D haben Meldestellen schon ganze Datenbestände an private Unternehmen verkauft und Millionen verdient. Der Datenschutz ist lediglich eine leere Worthülse um die Menschen zu beruhigen. Hier in N wird Datenschutz wesentlich höher eingestuft und auch realisiert. Hier hat der Staat allerdings auch ein Interesse an den Menschen. Es ist ein perfides System der Datenbeschaffung und diese finden in den seltensten Fällen zum Wohle des Menschen statt.

Der höchste Preis wird übrigens gezahlt, wenn es verifizierte Bankverbindungen zum Namen gibt. Die werden dann Hackern abgekauft. Nicht nur von Kriminellen. Deutsche Behörden sind ganz besonders zahlungsfreudig.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Social Hacking
ist auch in Fernsehkrimis die beliebteste Methode, schnell Zugang zu sensiblen Daten zu bekommen. Oft ist es ein Ermittler, der sich mit dem Verdächtigen intensiv beschäftigt hat und mal kurz die von hank42 erwähnten Möglichkeiten durchprobiert und dabei nicht selten Erfolg hat. Das wird dann nicht als fieser Trick dargestellt, sondern als besonders clevere Methode.

Auch die verbreitete Unsitte, immer das selbe Passwort zu verwenden oder "passwort" oder "123456" einzugeben (nachweislich die häufigsten Passwörter!) erleichtert das Eindringen in fremde Konten erheblich.

Ich selbst habe folgende Methode gefunden: Grundmuster für jedes Passwort ist immer die selbe Zeichenfolge, die keinen von außen nachvollziebaren Bezug zu meiner Person hat. Für jedes Einzelpasswort werden zwei Zeichen in einer Weise geändert, dass sie sich aus dem Namen des jeweiligen Accounts ableiten. Somit muss ich mir nur die Methode merken, aber nicht jedes einzelne Passwort.
*******ter Frau
4.541 Beiträge
ich habe jetzt nicht jeden ...
... einzelnen Beitrag gelesen.

Was mir aber immer auffällt, wenn es um "Überwachung" geht, das sich der kleine Scheißer, für den sich wirklich niemand, aber auch wirklich niemand interessiert, am meisten darüber aufregt, dass an einem Ort mit hoher Kriminalitäts- und oder Unfallrate, eine Überwachungskamera befindet, die seine Privatsphäre verletzt.
Selber kleiner Scheißer wird aber den Wartungsbeauftragten, bis zur letzten Instanz verklagen, wenn die Kamera ausgerechnet an dem Tag, an dem er überfallen wurde, nicht lief.

Es wird vom Mittagessen bis zum Klopapier, alles gepostet. Es werden Bilder von Fremden Leuten ins Net gestellt und kommentiert. Es wird geoutet, beleidigt und verleumdet. Alles normal und richtig.

Will sagen: die verlogene, deutsche Doppelmoral, kotzt mich an!
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