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China umgehen?

****ne Frau
8.415 Beiträge
Themenersteller 
China umgehen?
Guten morgen,

ich gehe schon seit ein paar Tagen mit diesem Thema schwanger.
China mag gerne ein schönes Land sein mit einer sehr interessanten Kultur und vielen Tradizionen.
Und ja, ich bin so tolerant jedem seine Lebensart zu lassen (wie nett von mir *ironie*)
Aber gerade aus China kommen so viele Schreckensmeldungen die mich derart beschäftigen das ich nun einen Weg suche dieses Land zu umgehen.
Nein, ich meine nicht wirklich den Chinesen um die Ecke der hier sein Lokal betreibt.
Ich könnte ja jetzt sagen: das betrifft mich nicht, das ist weit weg.
Aber es betrifft mich doch.
Die eklatante Umweltverschmutzung betrifft auch mich hier bei uns.
Der Umgang mit den Tieren macht mich kaputt.
Aber in fast allem was ich an mir trage oder zu mir nehme stecken Produkte aus China, auch wenn es nicht drauf steht. Somit unterstütze ich diese Praktiken was ich aber nicht möchte.
Die Menschenrechtsverletzungen die dort stattfinden, und zwar traurigerweise in ganz vielen Bereichen, können nicht unterstütz werden indem ich Produkte aus China beziehe.

Also nun meine Frage an euch: wie kann ich China umgehen?
**********rdude Mann
399 Beiträge
Hallo,

nur ein Wort: Konsequenz.

Etwas länger: Man kann sicher komplett auf Produkte aus China verzichten. Nur ist die Frage, ob du bereit bist, dies in aller Konsequenz zu tun. Einfach wird es sicher nicht, aber ich denke, es ist machbar.
Gerade in Sachen Elektronik wird es nicht einfach, genau wie bei den zahlreichen "Pfennigartikeln" des täglichen Lebens.

Auch ist die Frage, bis zu welcher Tiefe du auf "made in China" verzichten willst. ist bspw. aufgrund des Verzichts auf ein Auto, dessen Teile partiell in China gefertigt wurden, eine Bus- oder Bahnkarte ok, wenn auch da Bauteile aus China stammen?

Oder auch das in Deutschland handgenähte Hemd, wenn der Schneider unter Umständen Arbeitsmittel aus China einsetzt?

Ich sag ja, Konsequenz. *g*

Gruß
nemesis_atf
********sure Paar
347 Beiträge
undurchschaubare Komplexität
Hallo ihr Lieben,

es wird sehr schwierig für den Verbraucher, wenn nicht gar unmöglich die chinesischen Tentakeln nicht zu füttern. Sehr viele Roh- und Hilfsstoffe kommen aus China, das kriegen wir im Produkt kaum mehr mit.

Darüberhinaus:
Die Automobilindustrie als erstes und zwischenzeitlich so gut wie alle Branchen beziehen Werkzeuge zur Produktion von Stanzteilen und von Kunststoffteilen etc. aus China. Da fließen Milliarden in den Chinesischen "Sondermaschinenbau". Es dürfte zwischenzeitlich sehr sehr wenige Produkte geben die nicht indirekte Wertschöpfung aus China beiinhalten. Selbst wenn in Deutschland das Endprodukt produziert und montiert wurde, sind darin Werkzeug fallende Teile wie Stanzteile, Druckgussteile, Kunststoffteile, etc. enthalten, welche mit Werkzeugen/Betriebsmitteln/Sondermaschinen hergestellt sind, die wiederum aus China importiert wurden.

Auf Anordnung von oben, war ich vor 14 Jahren als Ingenieur das erste Mal in China. Ich habe damals sehr viel "know-how" rüber transportiert. Betriebsnormen die immer hoch geheim waren wurden plötzlich an Chinesen rausgegeben; unter dem Deckmäntelchen als Anhang von Verträgen und Qualitätsnormen. Alles aus Profitgier? - Vordergründig sicher, hintergründig ??. Es war ein mittelständisches Unternehmen, das möglicherweise ohne diese kostenoptimierungsstrategie und das Joint-Venture mit chinesischen Unternehmen damals nicht überlebt hätte. Wettbewerbsdruck, vermeintlich hohe Lohnkosten in Deutschschland etc. Das alte Lied... "Jeder" hat´s gemacht - also mitrennen oder eingehen, oder eine bessere Idee haben! - Hm.

Ein riesen Faktor ist sicherlich auch die Flexibilität der Chinesen. Ob über das Wochenende, über Nacht... egal, es wird alles möglich gemacht. Der Kunde ist König, (solange er zahlt), Die chinesen sind nicht satt - meine Erfahrung. "Time to Market" ist einer der wichtigsten Marketingfaktoren geworden, für den letztlich wir Verbraucher verantwortlich sind. Mit deutscher freizeitorientierter Wertementalität ist da für den, der risikoreich und oft mit Fremdkapital in eine millionenschwere Neuproduktentwicklung investiert, nicht mehr viel zu gewinnen - sorry ist (gefühlt) so. Da kann jeder ansetzen. Nicht immer dass Neueste und Modernste haben wollen... warum braucht es mittlerweile fast im 1,5 Jahresrhytmus ein Facelift bei den Automodellen... neue Handymodelle finden unverständlichen Absatz und das Alte fliegt ... wohin? In den Müll?

Gehe ich heute nach China, sehe ich, dass wir know-how-technisch mehr und mehr ausgeblutet werden von diesem vordergründig großen und chancenreichen Markt. Marktwirtschaft oder Kapitalismus? Für diese Antwort bin ich zu wenig Volkswirt.

Jedenfalls fühlt sich das alles nicht gut an. Wir haben in Deutschland zunächst die Textilindustrie verloren, dann die Schuhindustrie. Maschinenbau und Autoindustrie sind in vollem Gange. Strömungen die so übermächtig erscheinen, dass es undurchschaubar und unsteuerbar erscheint. Übrigens ist jetzt Indien dran. Die produzieren billiger als die Chinesen...

Im größeren Kontext wäre hier sicherlich über die Globalisierung und deren Auswirkungen nachzudenken. Ich hoffe es gibt Think-Tanks auf der ganzen Welt die das bereits tun und die Ergebnisse irgendwann in die Politik einbringen werden.

Grüsse
der soul
*********chens Paar
417 Beiträge
China
Gestern war ein sehr interessanter Gast bei SWR1 LEUTE

Prof. Günter Faltin

Professor für Entrepreneurship. Initiierte die "Teekampagne" und kämpft gegen Gier und Gewinnmaximierung, steht für Nachhaltigkeit in einer natürlichen Wirtschaftsform, hat ein Buch geschrieben und unterstützt Unternehmer, die sonst keine Chance haben.

LG
Biggi & Theo
Kleiner Beitrag
Heute war ich bei Ikea und suchte nach einem Kochtopf. Da ich momentan etwas sparen muss, nahm ich mir einen und wo kommt er her? Aus China.
Ein größeres, ein wesentlich größeres Thema ist die in China gerne und viel praktizierte Todesstrafe. Bei jedem Staatsbesuch werden von deutschen Vertretern des Staates die Menschenrechte "angeprangert", aber im Troß haben sie die Vertreter der Wirtschaft.
Was ich sagen will: Es nützt den Menschenrechten in China nichts, wenn ich den Topf nicht kaufe. Nur wenn alle den Topf usw. nicht kaufen...Dann könnte es sein, dass die Staatsdoktrin sich wandelt, weil die chinesische Wirtschaft zu kränkeln beginnt.
Allerdings ist das die westliche Sichtweise. Ich glaube ziemlich sicher, dass die chinesische Sichtweise ein ganz andere ist. Und hier gerate ich in eine Patt-Situation.
Schwierig
Das stelle ich mir so schwierig vor, wie das verzichten auf Zucker. Ich hatte vor Jahren eine Diät gemacht, wo Zucker generell verboten war. Ich war erstaunt, wo überall Zucker enthalten ist.

Ein zweiter Aspekt.
Wenn ich China meide, dann muss ich auch Indien meiden. Dort werden Frauen unterdrückt, herrscht immer noch ein Kaste-System. Frauen sind Freiwild.

Oder USA:
Die haben nachweislich den Irakkrieg mit einer Lüge begonnen.

Andrerseits: Wenn ich nie anfange, wird es nie aufhören.
*******elb Frau
715 Beiträge
Konsequenz
und viel Zeit für die Recherche wird du brauchen.
Leider steht nicht immer Made in China drauf und es ist doch drin!
Aber fang doch erst mal mit dem Offensichtlichen an, ist doch ein erster Schritt.

Ich versuche gerade ohne Tierquälerprodukte zu leben...sehr schwierig!
Vegan will ich auch nicht.
Also habe ich mich entschieden, ermal mit dem Offensichtlichen anzufangen und mich langsam vorzuarbeiten.
Werde irgendwann zu einem Ziel kommen, mit dem ich gut leben kann.

Ist ja vllt für dich auch eine Alternative?!
****ne Frau
8.415 Beiträge
Themenersteller 
Sonnengelb, du sprichst mir aus der Seele.
Genau über diesen Aspekt bin ich eben immer weiter gekommen.
Ich hat das bisher immer abgetan mit: wer schon keine Menschenrechte einhält, wieso sollte der Tierrechte wahrnehmen?
Und es kommt dann noch die eklatante Umweltverschmutzung dazu....

Keine Frage, Indien beteiligt sich an vielem was in China vor sich geht.
Erst neulich war wieder eine Doku drüber im TV wie mit heiligen Kühen umgegangen wird.
Nur weiß das leider nicht der Hindu der seine Kuh verkauft.
Auch der Umgang mit Mädchen und Frauen ist wiederlich.
Ich bin zahlendes Mitglied bei Terres de Femme. Die versuchen wenigstens mit den geringen Mitteln etwas in der Welt für Frauen und Kinder zu tun.

Aber wenn ich eben jetzt nicht anfange, wann denn dann?
Ich stelle schon meine Essgewohnheiten um als Protest gegen die Art wie Tiere behandelt werden.
Nein, ich bin weder Vegetarier noch lebe ich vegan.
Was mir dabei noch ein wenig Bauchschmerzen macht ist die Schlachtung selbst.
Aber wir achten schon darauf woher das Fleisch kommt.
Auch bei Milch, Milchprodukten und Eiern achten wir darauf woher diese kommen.

Mich verfolgen die Bilder die ich gesehen habe und die Geräusche die ich gehört habe.
Wie schon erwähnt: wenn ich nicht jetzt anfange, wann dann?
wie üblich wollte ich erst einmal die Mitglieder zu Wort kommen lassen, bevor ich mich in dieses interessante Thema als Mitglied mit einbringe. Die Ausgangsfrage ist für mich recht klar: Wie können wir den Konsum von Produkten aus Ländern mit menschen- und Tierrechtsverletzenden Praktiken (wobei selbst in Deutschland Tiere nur als Sache gelten!) einschränken oder vermeiden.

Mehrheitlich wurde zu Recht angesprochen dass weder der Konsum des Einzelnen noch der Boykott eines einzelnen Landes wesentliche Veränderungen bringen wird. Die großen Konzerne aus China (wohin sie sich verkauft haben) zu vertreiben ist schlicht unmöglich- und wenn würden sie weiterziehen und das nächste Land ausplündern.

Der erste und einzig realistische Schritt ist für mich zunächst der Einkauf bei regionalen und lokalen Anbietern einzukaufen. Sich an Netzwerken zu beteiligen, die teils bereits mit Regiowährungen wie dem Sterntaler arbeiten oder wie die ZeitTauschringe Leistungen gegenseitig vor Ort oder überregional anbieten. Und letztlich so für eine stärkere Vernetzung von bisher oft belächelten

Der Löwenanteil aller Kunststoffprodukte kommt inzwischen entweder direkt aus China oder wird in dort gefertigten Werkzeugen produziert- hier hat Soultreasure als Insider die Dinge perfekt auf den Punkt gebracht. Ein Trend zu natürlichen Materialien wie Holz oder Metall lässt regionale Herkunft eher wahrscheinlich vermuten.

Mein Respekt gilt der Themenstarterin und allen, die das Thema so ernsthaft behandeln *top*
****ne Frau
8.415 Beiträge
Themenersteller 
Keine Frage: auch hier gibt es viele Probleme.
Mein Stichwort dazu: Wirtschaft und Gewissen.
Ich möchte nicht glauben das man das nicht vereinen kann.
Ich, bzw. wir, versuchen schon so weit es geht auf regionale Produkte umzusteigen.
Wir kaufen auch vermehrt Second Hand Artikel.

Ja, der Einwurf kam das ein Einzelner allein nichts ausrichten kann.
Stimmt.
Aber aus einem werden zwei, werden drei und so weiter.
*******elb Frau
715 Beiträge
Hmm...
ch finde schon, dass ein Einzelner etwas ausrichten kann.
Derjenige lebt nach seinen Idealen und kann sich noch im Spiegel anschauen.

Und wenn dafür nur ein Mensch oder Tier weniger gequält wird...ist das ein hohes Gut.

Schön wenn wir immer mehr werden!!! und Danke dafür!
Reiskörner
Ihr kennt sicher das Märchen von dem Reiskorn, dass sich einer als Lohn auserbeitet. Auf jedem Feld des Schachbrettes soll nur jeweils die doppelte Menge an Reis liegen. erst eins, dann zwei, dann vier usw.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Konsum und Ethik
China ist nur ein Beispiel für ein Problem, das viele von uns umtreibt und das nur schwer zu lösen ist. Es geht um die Frage, wie man in einer Zeit der golbalisierten Wirtschaftsprozesse, wo das Gewinnstreben großer Konzerne alle ethischen Grundsätze über den Haufen wirft und oft auch geltendes Recht austrickst, wie man da überhaupt noch ethisch vertretbar etwas konsumieren kann.
Das Beispiel China zeigt auch sehr deutlich die beiden entscheidenden Problemkreise dabei auf:

  • Die heutigen Produktionsprozesse sind derart komplex, dass es selbst bei ganz alltäglichen kleinen Konsumartikeln sehr schwierig ist, herauszufinden, wieviel Prozent China drinsteckt.
  • Für die meisten von uns, auch die "Besserverdienenden" ist der Preis ein wichtiger Faktor und da ist China eben unschlagbar.

Natürlich kann man sein Essen im Bioladen kaufen und dort darauf achten, dass man möglichst viel aus lokaler Produktion kauft. Man kann seine Möbel auch bei einem Schreiner kaufen, der das selbst aus heimischem Holz herstellt (die Maschinen kommen vielleicht trotzdem aus China), aber das hat seinen Preis, für den man auf vieles Gewohntes verzichten müsste.
Dazu kommt noch, dass ethisch beeinflusste Marktsegmente wie etwa der Bio- oder FairTrade-Bereich sofort von den global playern vereinnahmt werden, wenn sie populär werden. Dabei werden die Preise gedrückt und die Idee verwässert oder gar hintergangen.
Somit muss jeder von uns ständig Kompromisse eingehen und diese immer wieder auf den Prüfstand stellen. Die eigenen liebgewonnenen Konsumgewohnheiten und der Konsumdruck der Gesellschaft sind dabei die zähen und gerissenen Gegner unserer Ideale.
Wer meint, als Einzelner nichts tun zu können, der braucht auch nicht wählen gehen und kann sich auch jede Meinungsäußerung ersparen, braucht sich dann aber nicht wundern, wenn er nach Strich und Faden verarscht wird.
Was die konkreten Schitte anbelangt, kann ich mich http://www.joyclub.de/my/179002.nightphantasy.html voll anschließen.
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