Dann versuche ich es noch einmal:
Viele Frauen, wenn nicht sogar die meisten, möchte sich beim Liebesspiel gerne fallen lassen, hingeben, die Kontrolle abgeben. Doch das kann eine Frau natürlich nur, wenn da auch ein Mann ist, bei dem sie sich sicher fühlen kann, bei dem sie weiß, dass er sie hält und auffängt, dass er also weiß, was er tut.
Jeder Mann träumt von einer hemmungslosen Frau, die sich total hingibt. Und ich vermute mal, jede Frau träumt davon, sich total hingeben zu dürfen und zu können.
Und aus meiner Sicht und nach meiner Erfahrung wird dieser Punkt durch solche Bücher angesprochen, denn entweder würden viele Frauen sich gerne einfach fallen lassen, können es aber noch nicht. Oder aber sie trauen sich nicht, weil dazu eben auch der richtige Partner gehört.
Wenn man das als "Devotheit" bezeichnen will, mag Deine These stimmen. Nur würde ich das nicht als "devot" bezeichnen. Die Sehnsucht danach, die Kontrolle abzugeben und den Verstand abzuschalten, um sich beim Sex total fallen lassen und hingeben zu können, hat nach meinem Dafürhalten noch nichts mit dem Wunsch nach Unterwerfung zu tun, mag aber unter Umständen wie eine devote Neigung wirken, ohne es zu sein.
Wirkliche Devotheit beim Sex (im Sinne von Ergebenheit und der Lust am Unterwerfen) findet sich bei all den Frauen, die dem BDSM zugeneigt sind und dort ihre Lust ausleben.
Also: Die meisten Frauen möchten sich gerne hingeben, fallen lassen und auch mal genommen werden, aber sie sind deshalb noch lange nicht gleich grundsätzlich devot. Aus dem Wunsch nach Hingabe gleich eine gewisse Devotheit abzuleiten, halte ich für unzulässig, und ich glaube, das ist am Eigentlichen, also am Kern der Sache, ganz klar vorbei gedacht.
(Der Antaghar)