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Bindungsstörung

*******tia Mann
5.064 Beiträge
Themenersteller 
Bindungsstörung
Ist ein Forum wie der Joyclub - und die vielen anderen Nachahmer, die es noch gibt - nicht ein großer Club der Bindungsgestörten?

Mir fallen immer diverse Aussagen auf Profilen auf, die im allgemeinen ähnlich klingen wie diese:
"Ich habe zwar seit drei Monaten eine feste Beziehung, möchte aber meinen Horizont erweitern."
Oder als Paar:
"Wir leben seit Jahren zusammen und haben Kinder, aber sie/er sucht nach weiterer Erfüllung im Liebesleben"

Ich denke jetzt mal provokativ-konservativ:
Entweder ich habe eine feste Beziehung, die ich auch will, dann muss ich mich nicht um ferne Horizonte kümmern.
Oder ich habe Angst vor festen Bindungen mit allen Konsequenzen und stelle mir ständig die Fragen:
  • Ist das vielleicht nicht doch irgendwo ein Partner, der noch besser zu mir passt?
  • Engt mich eine feste Beziehung nicht zu sehr ein?
  • Wird eine feste Beziehung nicht schnell langweilig?
  • Habe ich Angst vor dem Verlassen werden nach jahrelanger Beziehung?
  • Wird das nicht alles wieder zum gleichen Trauma wie zuvor?


Ich möchte damit nicht die vielen unterschiedlichen Lebensformen von "polyamor" bis "Bi" über "offene Beziehung" und "Single aus Überzeugung" angreifen. Aber es gibt sicher jede Menge Therapeuten, die bei einem Großteil der hier anwesenden eine Beziehungsstörung diagnostizieren würden.

Nur mal so laut gedacht....
****low Frau
8.452 Beiträge
Man kann über Bindungsstörung wohl hier genauso wie von der "Angst Single zu sein"-Störung reden.

Beispiel:

Frau A schreibt mit Herrn A. Herr A sucht nur eine feste Beziehung, da Polyamor, Partnertausch, Bi und alles außerhalb von one-on-one, nichts für ihn ist.

Irgendwann überrascht Frau A ihn mit einer SMS. Frau A sehr verwundert, dass Herr A mit ihr spät am Abend schreibt ohne nachzufragen, wer sie den sei. Dann bietet er ihr an, ihn anzurufen. Am Telefon stellt sich raus, Herr A dachte, er schreibt mit Frau B, dann es wäre Frau C und die solle ja anrufen. Kurz bevor Frau A das Telefonat flüchtend beendet, erzählt er noch von einem misslungenen Date mit Frau D. Er wollte halt mehr als sie.

Ich denke hinter all dem steckt manchmal die Missachtung der Gefühle des anderen oder einfach nur das respektlose Verhalten Fremden/Bekannten gegenüber. Der Satz "das Internet macht es möglich", ist leider wahr. Man kann es generell auf die gesamten Medien (Internet, Email, Handy, Mailbox) ausweiten. Wer will, hat null Probleme den persönlichen Kontakt von jetzt auf sofort einzustellen und unerreichbar zu sein.

Eheleute die dem Partner gegenüber - z. Beispiel - ihre Mitgliedschaft im Joy und die vielleicht daraus resultierenden Schäferstündchen verschweigen, haben für mich genauso ein Problem wie die, die unbedingt einen Partner suchen, jeden der an Kontakt leicht interessiert ist in die Reihe der "Kandidaten" einreihen und dann wird geschaut, wer von den 5, 7, 9 Kandidaten am schnellsten zum Partner wird.

Ich kann immer mehr die Singles verstehen, die sich zwar gerne eine Zweisamkeit wünschen, unter diesen Voraussetzungen aber gerne darauf verzichtet und lieber Single bleiben. Irgendwann ist auch der Drops mal gelutscht.
*****tti Frau
1.384 Beiträge
Ein interessanter Beitrag bzw. Frage.

Durch Joy & Co. werden die "Bindungsgestörten" genuso wie die "Aus-Angst-Single-zu-sein-Gestörten" bedeutend sichtbar im Gegensatz zu Zeiten vor Internet-Foren. Da waren die Möglichkeiten nicht so einfach, einen Partner kennenzulernen, mögliche Kandidaten einreihen, Frau/Mann/Paar für heimliche oder gemeiname Affären suchen/finden. Das ging nur über persönliche Kontaktaufnahme, z. B. Kollegen, Cafe, Kneipe, Vereine, Tanzen, Zeitungsannoncen und da musste man sich mehr bemühen, also keine Anonymität. Zeitintensiv war das auch noch, nichts da mit abends im Schlafhemd und müden Augen vor dem Lappi sitzen und mal schauen, ob sich wer für ein Date findet.
Die Menschen waren vor-Internet-Zeiten auch nichts anders, nur da wusste man nicht (jedenfalls ich nicht) von einer breiten Masse der sog. Gestörten. Bei den meisten ging das wohl auch alles versteckter ab, Wünsche-Neigungen konnten nicht so öffentlich dargestellt und ausgelebt werden.
Auch waren vor vielen Jahren die Singles noch eine Minderheit und besonders Frauen wurden eher schief angeschaut. Paare waren auch eher auf eine Zweisamkeit bedacht, wegen der Kinder und weil eine Scheidung auch nicht üblich war. Heute haben viele Paare gar keine Kinder. Es kommt wahrscheinlich auch eine bewusstere Einstellung der Frau zu ihrer Sexualität dazu, hat Wünsche, äußert sie, will sie ausleben, ist finaziell unbhängig und gibt sich nicht mit einem Mann der 3. Wahl zufrieden und schon gar nicht nach einer Scheidung.
Es gibt viel mehr Möglichkeiten, die Menschen sind mobiler geworden und das Familien-Schema von Mutter-Vater-Kind stellt keine Zukunft mehr.

Ich denke, es gibt die unterschiedlichsten Gründe dafür.
*****tti Frau
1.384 Beiträge
Ich habe noch etwas vergessen: da es Swinger- und andere diverse Clubs gibt, ist das Problem Sex auch einfacher zu lösen .. nicht bei allen aber bei einigen "Bindungsgestörten".
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Themenersteller 
Feingefühl
Ich denke hinter all dem steckt manchmal die Missachtung der Gefühle des anderen oder einfach nur das respektlose Verhalten Fremden/Bekannten gegenüber.

Da hast Du Recht, allerdings geht es leider auch nicht ganz ohne Kollateralschäden. Wenn ich mich mit jemand zum Kaffee treffe und danach sagen muss: "Nein, es hat nicht gezündet, da wird nicht mehr daraus", muss ich vielleicht die Gefühle des anderen verletzen, weil da vielleicht schon Hoffnung auf mehr war. Aber Ehrlichkeit geht dann vor...

In Deinem geschilderten Fall ist es aber schon extrem und rücksichtslos. Die Kandidatinnen wie im Katalog abzuarbeiten finde ich unschön und wäre mir auch zu stressig. Und vielleicht kann man daran einen Mann erkennen, der sich gar nicht binden will, sondern einfach nur gern sucht. Ewig gefangen im Wartesaal zum Glück.

Ich habe in meinem Profil bewusst ein Fragezeichen gemacht hinter "Ich bin Single und will es bleiben?" gesetzt. Im Moment geht es mir gut damit, aber ich habe - wie die meisten Menschen - doch ein tiefes Bedürfnis nach so etwas wie ein Zuhause oder sogar einer Familie. Wobei die Form von Familie auch immer wieder neu erfunden werden kann...

Eigentlich suche ich nicht über das Internet einen Partner. Ich habe da oft die Erfahrung gemacht, dass sich Begegnungen im Sand verlaufen, egal ob real oder nur virtuell. Mag sein, dass das nur bei mir so ist und andere tatsächlich ihr Glück online gefunden haben. Der Langzeittest solcher Beziehungen steht ja meistens noch aus.

Ich finde es immer noch schöner, eine Frau im realen Leben zu treffen. Wenn sie mich begeistert, sich Gefühle entwickeln und man merkt, man kann gemeinsame Pläne schmieden, dann kann sich auch wieder eine feste Bildung entwickeln...

Aber wer weiß, vielleicht weisen zwei geplatzte, langjährige Beziehungen auch auf eine Bindungsstörung meinerseits hin.

Frag mich mal Dr. Sommer!
****low Frau
8.452 Beiträge
Wenn ich mich mit jemand zum Kaffee treffe und danach sagen muss: "Nein, es hat nicht gezündet, da wird nicht mehr daraus", muss ich vielleicht die Gefühle des anderen verletzen, weil da vielleicht schon Hoffnung auf mehr war. Aber Ehrlichkeit geht dann vor...

Das meinte ich auch gar nicht. Natürlich ist ein Korbbekommen etwas unangenehm, besonders wenn man selbst gefallen an dem anderen gefunden hat, er/sie das aber nicht zu erwidern scheint. In einem echt tollen Datingbuch, welches ich in den 90-igern in New York mal las schrieb die Therapeutin, dass wir diese Körbe zu persönlich nehmen. Wir gehen z.B. in einem Club auf einen Menschen zu, den wir gerade erst zum ersten Mal vielleicht gesehen haben und wollen ihn kennenlernen. Er weist uns ab und wir fühlen uns verletzt, sollten aber diese Abweisung eher positiv sehen.

  • KENNT uns diese Person ja nicht, sie hat uns also nicht als Mensch abgewiesen.
  • Geschmäcker sind verschieden, das sehen wir persönlich ja doch genauso und schauen auch aufs Aussehen (mal mehr, mal weniger).
  • Gibt man uns ganz schnell einen Korb, setzt man uns doch damit lediglich frei, es erneut bei einer anderen Person zu versuchen. Ist doch viel besser, als Jemanden ungewollt mitzuziehen und ihm/ihr unnötige Hoffnungen zu machen, die wir eh nicht vor haben zu erfüllen.

Schlimmer finde ich aber Date-Entergebnisse wie:

  • Das Date war toll, er/sie wollte mich wiedersehen und meldete sich nie mehr.
  • Nach dem anscheinend tollen Date, keine Reaktion mehr, Clubmails hier werden ungelesen gelöscht.
  • Männer, die sich angeblich in einem Cafe verabreden, an dem sie vorbeifahren können, um die Frau zu begutachten. Gefällt sie denen real dann doch nicht, fahren sie einfach wieder nach Hause und lassen die Frau kommentarlos im Cafe dumm sterben. Als ich von diese Art des "Kennenlernens" gelesen habe merkte ich, schlimmer geht es wohl doch noch.
  • Verlangte Diskretion, während man selbst beim Date über andere Dates spricht bei dem man den Nick auch noch nennt.


Ich selbst bin doch immer wieder überrascht, was erwachsene Männer (40+) sich doch tatsächlich dabei denken, wenn sie eine wildfremde Frau so anschreiben, als wäre man schon seit Monaten ein heißes Liebespaar?
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Themenersteller 
Das ist keine Bindungsstörung, das ist mangelnde soziale Kompetenz und schlechtes Benehmen...

*zwinker*
Psychische Störungen...
... gibt es in unserer ach so weit entwickelten Industriegesellschaft zur Genüge. Die Menschen hier laufen in ihrem Hamsterrad und züchten ihre "Störungen", weil sie ihre Mitte schon lange verloren haben.

Soweit so gut - wo Menschen aufeinander treffen, menschelt es nunmal.
Wenn zwei Bindungsgestörte aufeinander treffen, kann das durchaus gutgehen, wie überhaupt Menschen mit gleicher Gesinnung am besten harmonieren.
Schwierig wird es immer erst, wenn beispielsweise einer sich nicht binden kann oder will auf jemanden trifft, der ein "Klammerer" ist (letzterer könnte auch durchaus eine Störung haben oder zumindest von Verlustängsten geplagt sein).

So mag jeder nach seiner Fasson leben, hoffend auf jemanden zu treffen, der diese Art (mit ihm) teilt.
Möge auch ein jeder weise genug sein, jemanden zu meiden, der alles andere als seinen Vorstellungen entspricht.

Mich wundert eh immer wieder, wie sehr Psychologen und Psychotherapeuten bei uns zu tun haben. Wenn Freunde, Familie oder die eigene Erdung psychische Unbefindlichkeiten nicht mehr aufzufangen bzw. zu kompensieren vermögen, sind wir wirklich arm dran in unserer doch scheinbar so aufgeklärten Gesellschaft.
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Themenersteller 
...dass immer mehr Therapeuten und Psychologen sehr viel zu tun haben, liegt wohl eher daran, dass wir uns in dieser Gesellschaft immer mehr zumuten - und das meist noch freiwillig, ohne zu reflektieren, was wir da tun. Irgendwann kommt dann der Zusammenbruch...

Liegt aber auch daran, das immer mehr Diagnostiken "erfunden" werden. Entweder weil es den Bedarf an Heilung gibt oder weil es neue Heilungsmethoden gibt. Und wie Verschwörungstheoretiker meinen, weil die Pharmaindustrie sonst Ritalin und Co. nicht los wird... na ja...
*gruebel*

Familien und Freunde können eine ernsthafte Erkrankung nicht auffangen. Meist kommt die Erkrankung sowieso aus dem System Familie, auch mit Nachwirkungen über Generationen hinweg.

Um das Thema mit dem Bereich Tabu zusammen zu bringen:
Wer kann sich selbst eine Bindungsstörung eingestehen? In wie weit ist es wirklich eine freiwillige Entscheidung, alleine oder mit ständig wechselnden (Sex-)Partnern zu leben?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Ich sehe in der freien Entscheidung von jemandem, lieber allein zu leben, noch lange keine Bindungsangst oder Bindungsstörung.

Und auch ich denke, dass ein guter Freundeskreis (damit meine ich nicht Bekannte, sondern echte Freunde, die offen und ehrlich sind und einem auch mal den Kopf waschen, wenn es nötig ist) besser sind als jede Therapie.

Und dass es immer mehr persönlichkeitsgestörte Menschen gibt, ist ja sogar hier im Joyclub Tag für Tag zu merken.

Ich hab schon allein gelebt, und ich hatte auch schon Beziehungen. Derzeit lebe ich seit über dreizehn Jahren in einer immer besser und intensiver werdenden Partnerschaft und bin sehr glücklich damit. Aber vielleicht gerade deshalb, weil wir beide, meine Partnerin und ich, uns nicht gegenseitig als Krücken brauchen, sondern beide jederzeit allein leben können.

Hier in der Gruppe hab ich dazu mal was geschrieben:

Tabu: Dies hier geht an alle Liebenden ...

Allein leben zu können, ist allerdings etwas anderes, als allein leben zu müssen, weil man gar nicht anders kann - da beginnt für mich eine Zwangshandlung, also das, was man auch eine Persönlichkeitsstörung zu nennen pflegt.

(Der Antaghar)
****ups Mann
1.006 Beiträge
"Bindungsstörung"?...
...wenn du es so siehst?

Es kommen mittlerweile viele, sehr viele Faktoren zusammen, welche solch einem "Begriff" eine Bedeutung beimessen.

Wenn ich mir überlege, wären nochmal im Jahre 1530, oder so...

Dann wäre auch mein Wortschatz um einige Worte ärmer.
...banking, Back-Shop, Cerealien, zum Wohle des Volkes, Pisa, Super-GAU, Finanzamt, Nichtraucherschutzgesetz, JC, Nachrichten die ich wissen wollte, Bußgeldbescheide,
verlogene Parteien, schwammige Gesetzgebung, usw..

Da würden wir an das weiße Pferd denken, welches über eine Blumenwiese galoppiert.
Wir würden den Duft der Rose genießen, weil wir uns die Zeit dafür nehmen und auch haben.
Wir würden nicht alle 3 Monate unsere Klamotten wechseln/erneuern.
....denn der Körper betonende Kartoffelsack macht's.
Wir würden Holz hacken, anstatt in den Baumarkt zu hecheln.
Gut der König ersetzt das Finanzamt. Aaaaaaber er will eh nur den 10.

Wir sind schlicht und ergreifend Kopien, eines modernen Sklaven geworden.
Sicher der eine, oder andere wird/will dies so nicht sehen, oder sehen wollen.

Es geht auch gar nicht mehr um den Einzelnen, außer die vereinzelten Lobbyisten.
Die, die unser Leben vorgeben und über die Politiker uns bestimmen.
Es sind die sogenannten "Macher".
Ich brauche kein Profit!
Ich muß nicht hetzen und hetze auch nicht.

Aber ich muß eingestehen, das ich mich wieder von "mir selbst" entfernt habe.
Diese innere Ruhe und Gelassenheit, welche ich vor gut 4, 5 Jahren zu leben begann, schmilzt dahin.

Für sachliche Dinge des Lebens, des Alltags bin ich hell wach.
Aber meine Emotionen, meine Seele leidet darunter.

Alles unterliegt einer Erwartungshaltung, am besten, von jetzt auf sofort.
Was machen wir denn?
Wir schauen, das wir funktionieren.
Wir schauen, das der Mensch neben uns, uns akzeptiert.
Wir schauen, das unsere Vorgesetzten mit uns zufrieden sind.
Wir schauen, das wir gegen keine Gesetzgebung verstoßen.
Wir schauen, das wir uns mit dem wenigsten Aufwand, der Gesellschaft "anpassen".

Und wann schauen wir auf unsere Bedürfnisse?

Warum leben die Menschen in den Ländern, wo die Industrie, die Profitgier nicht durchgedrungen ist (noch nicht) ruhiger?

Dieses Gesellschaftssystem zerstört uns.
Oder anders ausgedrückt, WIR lassen es zu, das WIR zerstört werden.

Wir häufen soziale "Zweifel" über jeden und alles auf unseren Rücken und unsere Seele auf.
Unser Rücken beginnt sich zu verbiegen - das sind die unzähligen Bandscheibenvorfälle...
Unsere Seele beginnt zu zweifeln - nennt man das nicht "Burnout-Syndrom"?

"Bindungsstörung" = Bindung + Störung

Entsteht so etwas nicht durch unbeantwortete Fragen?
Fragen die uns selbst betreffen?
Fragen wie, was will ich, wer bin ich, wohin will ich, was ist mein Ziel....
Dieses ICH....
Es ist nicht egozentrisch!
Nur wenn ich für mich (für meine Seele) weiß, was ICH möchte, dann verschwindet auch dieser Begriff "Bindungsstörung"

....hhhhhmmmm...
Ich hoffe, ich bin net am Thema vorbei? *gruebel*
****ups Mann
1.006 Beiträge
@ Antaghar
...genauuuuuu...

der Beitrag auf dieser anderen Seite.

Entspricht es nicht der Situation von innerlicher Zufriedenheit?
Mit sich selbst im Reinen, zufrieden?
Mit seiner Partnerin gemeinsam einen Weg gehen?
Und trotzdem geht jeder seinen eigenen Weg?

Gemeinsam seine Freiheit verschmelzen lassen.
Ziele, Wünsche, Sehnsüchte, Träume...
LEBEN...

Habe ich so, deine Zeilen verstanden?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
So ist es.

Aus meiner Sicht kann echte Bindung ohnehin nur zwischen zwei freien Menschen entstehen. Alles andere ist Abhängigkeit, Brauchen, Klammern oder sogar Sucht ...

(Der Antaghar)
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Themenersteller 
Danke
Danke für Eure Beiträge. Eine schöne und faire Diskussion. Schon eine tolle Truppe hier.

Frei? Wer ist das wirklich? Bei vielen Menschen, die von sich behaupten, frei zu sein, werde ich schnell skeptisch. Wenn in dem Zusammenhang noch das Wort "Sucht" fällt: Diese freien Menschen haben sich dann wieder an andere Regeln gekettet, sei es eine "einzig wahre Weltanschauung", irgendeine Religion, ein Meister, etc...
Das ist kein persönlicher Angriff, Antaghar, ich bin einfach nur ein großer Skeptiker.

Ich stimme Dir zu, dass nur Menschen zu einer echten Bindung finden, die frei sind. Und wenn man von Bindungsstörung spricht, hört sich das ja so an, als ob es im Umkehrschluss sowas wie einen Bindungspflicht (ha, das Wort kennt die Rechtschreibprüfung nicht) gibt. Aber sowas wäre auch Quatsch und ist allenfalls eine gesellschaftliche Verpflichtung, von der man sich gerne frei machen kann.

Aber was ist mit denen, die alleine und frei sind und einen passenden Partner finden und trotzdem immer wieder davon laufen?

schlups: Ich bügel meine Wäsche auch selber.... *zwinker*
*****tti Frau
1.384 Beiträge
Ich glaube fest daran: wer wahrhaft verliebt ist, der empfindet gar keine Bindungsangst und hat somit auch keine Bindungsstörung .. ob der ewige Single oder das ewig verheiratete Paar.
*****tti:
Ich glaube fest daran: wer wahrhaft verliebt ist, der empfindet gar keine Bindungsangst und hat somit auch keine Bindungsstörung .. ob der ewige Single oder das ewig verheiratete Paar.


und diese Aussage kann ich nur unterschreiben.

Selber richtig heftig verletzt worden, wollte ich ganz lange gar keine Beziehung.
Weil einfach Angst da war vor einer neuen Enttäuschung. Also lieber Single, als das Risiko eingehen wieder verletzt zu werden.
Tja und dann hat es "wum" gemacht und alle Ängste waren Vergangenheit.


Und ich denke einfach, das es sehr vielen Single`s genauso geht.
Das sie einfach nur Angst haben und sich deshalb nicht mehr binden wollen.
Und ganz viele wollen auch keine Verantwortung mehr für einen Partner übernehmen.
Man will nur noch die schönen Seiten haben. Spass zusammen, aber keine Regentage.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
In einem stimme ich Dir gerne zu, lieber Impotentia: Wer zwanghaft auf das pocht, was er Freiheit nennt, ist garantiert nicht frei - deshalb hab ich ja auch "zwanghaft" geschrieben. Ja, solche Menschen gibt es weit öfter als wirklich freie Menschen.

Ansonsten meine ich natürlich nicht etwa äußere Freiheit (von der sind wir alle sehr weit entfernt), sondern innere Freiheit, also die Möglichkeit, völlig frei entscheiden zu können, ob man es etwas tut oder nicht, also auch, ob man sich momentan binden möchte oder nicht.

Wer das kann, der hat auch keine Bindungsangst, wenn er sich momentan nicht binden will. Wer aber Angst hat, also gar nicht anders kann, als bei aufkommender Nähe in Panik zu verfallen oder aber sofort die Flucht zu ergreifen, wenn eine Beziehung etwas "ernster" zu werden droht, der ist innerlich nicht frei. Er ist eher, wie es Sunny45 so treffend beschreibt, von Angst getrieben, von der Angst, doch nur wieder enttäuscht oder verletzt zu werden.

Da empfehle ich einfach mal die wunderbare kleine Geschichte vom schönsten Herzen weit und breit, die ja vermutlich jeder kennt. Und das Abwarten, bis man nicht mehr verzweifelt sucht, sondern einfach locker bleibt, sich selbst genug ist, niemanden wirklich braucht - dann kommt plötzlich der genau richtige Partner, schon weil man eine völlig andere Ausstrahlung hat als ein geradezu verzweifelt Suchender.

Und dann verliebt man sich Hals über Kopf und die Frage, ob Bindung oder nicht, stellt sich einfach gar nicht mehr ...

(Der Antaghar)
Bin ich bindungsgestört ...
ich würde meinen - Nein.


Aber, ich schätze mich heute mehr wie früher. Bin nicht mehr bereit sooooo viel Kompromisse einzugehen, wie ich es viele Jahre gemacht habe.

Da ich aber auch, wie viele andere, mit allem was mich ausmacht ... Kindheit, Erfahrungen, gescheiterte Beziehungen, sich selbst zu sehr aus den Augen verloren und erfolgreich absolvierte Traumattherapie .. in Kombination mit meiner Eigenart sexsüchtig zu sein und Gefühle in einer Partnerschaft viel über die gelebte Sexualität zu interpretieren ... lach ..

sicherlich auch kein einfaches Modell Mensch bin .. ist das auch kein Wunder.


Tja, so ist das nun mal .. ich habe es mir nicht ausgesucht, aber schon verdammt viel an mir gearbeitet .. und ich bin mit dem Ergebnis eigentlich sehr zufrieden.

Der Rest wird von alleine kommen oder auch nicht .. man kann es nicht über den Stab brechen.
****ra Frau
2.016 Beiträge
Eine (psychische) Störung ist meines Erachtens erst dann gegeben, wenn ein individueller 'Leidensdruck' entsteht.

Viele Menschen leiden an ihrer gelebten Form von Beziehung ... ob allein, zu zweit, zu dritt ... wieauchimmer.

Dazu kommen noch vielfältige gesellschaftliche Erwartungen ... Schemata, welche uns generationenübergreifend vorgelebt und mitsamt ihren ganzen Werten geradezu indoktriniert werden.

Fängt ja schon bei den Kleinsten an .... oder hat jemand mal schon ein Familienbilderbuch entdeckt, in dem ein männliches homosexuelles Paar als Eltern ein Rollenmodell vorleben darf ?!?

Man nehme also dieses ganze Paket ... und werde erst mal erwachsen.

Dann irgendwann reifer.

Im günstigsten Falle noch gelassener nach einer individuell gestalteten Biographie.

Und dann lebt jeder endlich das, was persönlich in die aktuelle Lebensabschnittszeit passt.

Doch .... wie viele schaffen das denn ? *nixweiss*

Zu mir :

Ich bin seit gut zwei Jahren Single ... was seit meiner Pubertãt die längste Solo-Zeit meines Lebens ist.

Und ja -> ich genieße sie in vollen Zügen und würde mir diese Art von gelebter 'Freiheit' niemals mehr nehmen lassen.

Eine klassische Partnerschaft - im gesellschaftlichen Sinne - möchte ich nicht mehr.

Einsam bin ich nicht ... eher war ich das in meinen offiziellen 'Beziehungsversuchen' inkl der Erwartungshaltungen des Partners bzw Umfelds.

Beziehungsgestört oder -vermeidend bin ich deshalb noch lange nicht ... schließlich habe ich Kinder, welche mich respektieren aber auch fordern, enge Freundschaften und ab und an mal festere wie auch lockerere 'Wegbegleiter/innen', welche mir auf meinem Lebensweg manchmal sogar entscheidende Inspirationen mitgeben.

Also ... gelassen und smoooth ... alles gut ! *omm*


*smile*
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