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Warum eigentlich nur Paare?

****ot2 Mann
10.200 Beiträge
Themenersteller 
Warum eigentlich nur Paare?
Heute wurde bekannt, dass der Vatikan auch die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt. Männer, oder Frauen. Zwar wird eine Ehe von der Kirche weiterhin abgelehnt, - aber immerhin.
Siehe: https://www.tagesschau.de/ausland/katholische-kirche-segnung-homosexuelle-100.html

Da frage ich mich: Warum eigentlich immer nur Paare?
Können nicht auch drei Menschen eine Einstehensgemeinschaft bilden?
Oder vier Menschen?

Was ist der tiefere Grund dafür, dass immer nur von zwei Menschen die Rede ist?
*******enig Mann
8.382 Beiträge
Das habe ich mich auch schon sehr oft gefragt. Bereits damals, als Angie die "Ehe für alle" einführte, dachte ich mir "Mist, alle sind nur alle beide und für alle drei oder vier oder fünfe gibbet immer noch nix". Wieso also sollte der Vatikan klüger sein als uns ehemalige Bundes-Angie?
******una Frau
6.986 Beiträge
Klar doch..es gibt doch Massentrauungen...war das Nord - oder Südkorea? *fiesgrins*
****ot2 Mann
10.200 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******una:
Klar doch..es gibt doch Massentrauungen...war das Nord - oder Südkorea? *fiesgrins*

Bei Massentrauungen haben immer nur viele Paare miteinander geheiratet, sogar immer nur Mann und Frau. Hat also mit dem Thema nichts zu tun...
******una Frau
6.986 Beiträge
Was meinst du mit " Einstehensgemeinschaft" mal ganz ernsthaft gefragt.

Und wenn es diese gibt, wofür ein " kirchlicher Segen?

Auch ernsthaft gefragt! Welchen Sinn macht eine" Segnung " einer im Grunde abgelehnten Institution?
*******enig Mann
8.382 Beiträge
Einstehungsgemeinschaft dürfte wohl dem entsprechen, was die FDP "Verantwortungs-Gemeinschaft" nennt...

Und die Segnung ist erwünscht von vielen Menschen, denen die Kirche aus welchen Gründen auch immer etwas bedeutet.
**px Mann
52 Beiträge
Der Vatikan hat 2000 Jahre für diesen sehr bemerkenswerten und längst überfälligen Schritt gebraucht.
Ich bin gespannt wie lange es dauert bis die Öffnung zu mehr als zwei Menschen kommt.
Ganz zu schweigen von den anderen Baustellen, wie z.B. Frauen als Pfarrer usw.
Mein Bauch sagt mir, der Vatikan hat nicht mehr viel Zeit befohr er mehr gläubige Menschen verliert als er sich leisten kann.
*****sin Mann
8.221 Beiträge
Oder nur einer alleine... Hat ein Einzelner Mensch da etwa keinen Segen verdient? (Wenn man an so etwas glauben möchte)
******una Frau
6.986 Beiträge
In einer Messe ( die ja Menschen besuchen, die " kirchenaffine" sind) wird ja " die Gruppe" gesegnet.

So genau kenne ich mich nicht aus, meine aber, mich an " Gruppensegnung" bei Feuerwehrleuten, Bauern etc erinnern zu können.

Der Segen des Papstes urbi et orbi.. für den ganzen Erdkreis..

*schmetterling*
******wen Frau
15.488 Beiträge
Zitat von **px:
Der Vatikan hat 2000 Jahre für diesen sehr bemerkenswerten und längst überfälligen Schritt gebraucht.

Der Vatikan wurde 1929 gegründet.
*******enig Mann
8.382 Beiträge
94 Jahre können mitunter etwas länger erscheinen... *zwinker*

Segnungen gibbet für alles mögliche. Neben Einzelpersonen, Gruppen und Tieren werden auch Autos gesegnet. Und kurz vor und nach Gründung des Vatikan auch schon mal gerne die eine oder andere Feldhaubitze, ist inzwischen aber etwas aus der Mode...
****ot2 Mann
10.200 Beiträge
Themenersteller 
Meine Frage ist nicht allein religiös gemeint, sondern auch gesellschaftlich.

Umfasst also auch die Frage: Warum können nicht auch drei Menschen einander (standesamtlich) heiraten? Warum müssen es immer zwei sein?
*******o_F Mann
1.576 Beiträge
@****ot2
Weil wir ERST das Jahr 2023 schreiben.
In 100 Jahre könnte es möglich sein, wenn nicht AfD-Christlich-Muslimjüdische-Putin-Trumpisten eine neue „querdenkende Weltordnung geschaffen haben.
*******enig Mann
8.382 Beiträge
Schätze mal, dass die rechtliche Seite zu komplex ist. Namensrecht, Erbrecht und was weiß ich sonst noch für Recht sind allesamt auf jahrhundertelang eingeübten Routinen gegründet: die Prinzessin bekommt den Namen des Herrn und der erste Sohn erbt den Hof(staat). Der Herr durfte so viele Mätressen haben wie er wollte, die Damen des Hauses werden umgekehrt zu Schlampen. Also alles schön bigott und falsch, wie es immer schon war.
***es Frau
370 Beiträge
„Einstehensgemeinschaft“ finde ich einen guten Begriff für das Thema.

Die kirchliche Ehe gibt es seit Mitte des 12. Jhdt. und war damals denen vorbehalten, die über - sagen wir - hinreichend Besitz verfügten. Soweit ich mich erinnere wurde im gleichen Jahr das Zölibat eingeführt.

Die kirchlich geschlossene Ehe stand, mit allem Besitzstand (vor allem auch Erbrecht) um den es ging, unter kirchenrechtlichem Schutz.

Die zivilrechtliche Ehe gibt es seit 1855. Ich behaupte mal blind, dass das in Folge der Französischen Revolution und der damit einhergehenden Säkularisierung geschah.
Hier übernahm quasi der Staat den „Schutz“ und die juristische Regelung der ehelichen Besitzverhältnisse.
Zur gleichen Zeit, als die zivilrechtliche Ehe eingeführt wurde, wurde das Zölibat zwingend verbindlich.

Egal zu welchen Zeiten und egal um welche Art von „Ehe“ es geht, es geht immer um interfamiliäre Besitzverhältnisse, Verantwortlichkeiten und Erbrecht.

Die Priesterschaft der katholischen Kirche folgt einer patriarchalen Blutlinie: Das gewährleistet, dass der Besitz sozusagen in der kirchlichen Familie bleibt.
Patriarchale und matriarchale Blutlinien gibt es seit dem Neolithikum, bei den Pharaonen gab es immer wieder Zoff zwischen Priesterschaften, die die jeweils eine oder andere „Blutlinie“ vertraten. Über diese Blutlinien wurden Machtansprüche, Besitz- und Erbverhältnisse geregelt.

Wie es bei uns zum Modell ein Mann und eine Frau kam, spare ich jetzt aus, weil es irrelevant ist. Und der von Männern oft mit leicht glasigem Blick zitierten Vielweiberei liegen immer Regeln zugrunde, die auch von Seiten des Mannes mit Verbindlichkeiten einhergeht, die sie sicher nicht wünschen würden.
Sagen wir: Männer, die 2 bis 4 Frauen haben, können nicht verstehen, wie Männer, die e i n e Frau haben, mit der dann so umgehen, wie sie es teilweise mit bekommen.
Fremd gehen ist tabu - ob nur eine oder gar Frauen. Die Mann sich erst einmal finanziell leisten können muss. Egal.
Wichtig ist: Es gibt dort keinen Staat, der die „Familie“ absichert.

Unser Sozial Staat hat sozusagen die „Einstehensverantwortung“ für jeden einzelnen Bürger inne. Kirchenrecht hat bei uns in Bezug auf Eheschließung keinerlei rechtliche Bedeutung mehr. Im Falle der zivilrechtlichen Eheschließung sieht das ganz anders aus.

Zum Beispiel geht der Staat davon aus, dass die Ehepartner gegenseitig füreinander in Situationen einstehen, in denen nicht verheiratete nicht dazu verpflichtet sind. (Was bereits aufgeweicht wurde.)

Die zivilrechtliche Ehe befindet sich längst in der Auflösung, weil sie, sobald es hart auf hart kommt, keinen wirklichen Schutz gewährleisten kann. Der Staat setzt sozusagen darauf, dass die Partner sich lieben. Tun sie es nicht mehr und sind nicht in der Lage sich wertschätzend und vernünftig zu trennen bietet unser Recht hinreichend Raum für übelste Stellungsgefechte, an denen vor allem Rechtsanwälte verdienen.

Es scheint heute schwer (egal in welchem Alter), überhaupt noch verbindlich einen Partner zu finden.
An sich scheint alles, was mit Partnerschaft, egal in welcher Form, zu tun hat, heute fast schon Arbeit. Das Angebot ist groß, die Nachfrage auch: Aber es gibt in der Menge kaum Verbindlichkeiten. Man springt in den groben Bottich und hofft, dass beim Frösche (oder Fröschinnen) küssen irgendwas kleben bleibt.
Kein Wunder, dass die Kids gerne eine 4 Tage Woche hätten. *zwinker*

Ich denke, dass die Ehe, wie wir sie kennen, ein Auslaufmodell ist.

Die Einkommenverhältnisse sind bei vielen jungen Paaren heute gleich hoch (oder gleich niedrig), viele junge Frauen wollen im Beruf nicht wegen Kindern zurück stecken, weil ihnen das Risiko (zu Recht) zu hoch ist. Warum sollten sie heiraten, wenn es zudem nicht um Besitzverhältnisse und Erbrecht geht?

Mehrere Freunde von mir (jeweils beides Männer) haben aus finanziellen Gründen geheiratet, weil das Einkommensgefälle hoch war und es ihnen derzeit noch mehr Sicherheit gegenüber der Gesellschaft gibt. Ehe wird immer noch als „seriös“ wahrgenommen. Ihnen bietet die Zivilehe tatsächlich einen gewissen Schutz.

Es gibt andere Möglichkeiten auch rechtsverbindlich füreinander einzustehen und es gibt heute schon Möglichkeiten auch ohne zivilrechtliche Ehe Forderungen geltend zu machen.

Ein Paar lebt seit über 30 Jahren in „wilder Ehe“ im Haus der Frau. Im Testament ist geregelt, dass er Wohnrecht bis zum Lebensende hat. Sie haben gegenseitig Versicherungen abgeschlossen usw.
Sollte sie heute auf die Idee kommen ihn vor die Tür zu setzen, dann kann sie das nicht so einfach (auch wenn er nicht schon so lange dort leben würde). Er hat aufgrund der Zeit, in der sie zusammen leben, Rechte, die juristisch eingeforderte werden können. Auch wenn sie nicht verheiratet sind.
Nur in Bezug auf die staatliche Rente: Da erkennt der Staat in diesem Fall keine gegenseitige Einstandspflicht seinerseits an.
*******o_F Mann
1.576 Beiträge
Gut recherchiert und zusammengestellt. Respekt!
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