Emanzipation und BDSM - ein Widerspruch?
*******_DA:
Nun erfuhr ich immer öfter von Frauen, die sich freiwillig erniedrigen, demütigen und züchtigen lassen. Natürlich ist das auch Emanzipation, wenn eine Frau frei entscheiden kann, ob sie sich einem Mann unterwirft oder nicht.
Aber ich habe ein komisches Gefühl dabei. Für mein Gefühl passt das nicht zusammen, dass die Frauen zuerst dafür kämpfen, um nicht mehr dem Mann unterworfen zu sein, um sich nicht mehr schlagen lassen zu müssen und dann, so habe ich das Gefühl, werden es immer mehr Frauen, die genau dies freiwillig zulassen.
Das erscheint mir unlogisch. Die Frauen schlüpfen in die Jahrhunderte lang während Rolle, die sie erst vor kurzer Zeit so mühsam abgeschafft haben.
Wie du ganz richtig sagst: "Natürlich ist das auch Emanzipation, wenn eine Frau frei entscheiden kann, ob sie sich einem Mann unterwirft oder nicht". Die emanzipatorische Seite liegt in der Freiheit, das eigene Leben ohne von außen am biologischen Geschlecht orientierte Zuschreibungen gestalten zu können. Das schließt das Ausleben einer Sexualität ein, in der Frau sich dem Mann überanwortet und genauso das Ausleben einer Sexualität, in der sich Mann einer Frau überantwortet und unter dem Label "devot" die typische Rollenverteilung umkehrt.
Erinnern mag ich dich daran, dass nicht einvernehmliche und einvernehmliche Gewalt nicht über einen Kamm zu scheren sind. Dein komisches Gefühlt rührt vielleicht einfach daher, dass du diesen Unterschied nicht klar genug siehst.