Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Tabou Events
3176 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM für Anfänger
17385 Mitglieder
zum Thema
Feminismus und BDSM im Einklang?84
Unterwerfung ist ein Geschenk. Geboren aus der Stärke.
zum Thema
Nach kurzer Zeit zusammen wohnen?72
Wir sind seid einigen Monaten ein Liebespaar und heute kann sich…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Emanzipation und BDSM - ein Widerspruch?

*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Ich denke nicht dass es ein Widerspruch ist. Gleichberechtigung liegt ja nicht in der Tat - also dass alle das Gleiche tun müssten - sondern im Recht, das anzustreben was man will. Es ist ja auch kein Widerspruch zur Emanzipation wenn eine Frau sich entscheidet, Hausfrau und Mutter zu sein. Wichtig ist, dass weder die Gesellschaft noch das Rechtssystem oder der Partner die Befugnis hat, dies gegen ihren Willen zu verlangen.
Ja, das stimmt, Candide.
Muss ich das aber jetzt so deuten, dass eigentlich nur ein Teil der Frauen diese alte Rollenverteilung abschaffen wollte?
Es geht mir ja genau darum, dass zuerst gegen Bevormundung durch den Ehemann, gegen legalisierte Gewalt in Ehe gekämpft wurde und dann, als diese Ziele erreicht waren, eine zunehmende Zahl der Frauen genau diesen, abgeschafften, Zustand nun freiwillig leben.

Ich setze ja immer die freie Entscheidung voraus, aber erscheint dieses Verhalten nicht unlogisch?

Ich wiederhole noch mal: Die Emanzipation der Frau hat bewirkt, dass die Frauen von heute frei entscheiden können, in die eben gerade abgeschaffte Abhängigkeit zurück zu kehren.
Muss ich das aber jetzt so deuten, dass eigentlich nur ein Teil der Frauen diese alte Rollenverteilung abschaffen wollte?

Ich denke, nach meiner Erfahrung:
ja.
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Ist denn eine freie Wahl wirklich Abhängigkeit? Das Verhältnis hat ja nur so lange Bestand wie von beiden Seiten die Einwilligung besteht - und diese Einwilligung geschieht aus eigener Entscheidung und in eigenem Interesse. Ich habe gar nicht so selten gelesen dass sich die Neigung auch mit der Zeit ändern oder entwickeln kann - und dann besteht ohne irgendeine Verpflichtung die Möglichkeit, dieser Veränderung nachzugehen. Es gibt ja keinen Prototypen (zum Glück!) für eine emanzipierte Frau. Sicher war das für eine Weile eine selbständige Frau die ihrer eigenen Karriere nachgeht und auf eigenen Füßen steht - aber das galt ja vor allem für die Zeit in der Frauen das einfach nicht zugestanden wurde.

Würde man jetzt ein solches Frauenbild als das einzig emanzipationsgerechte definieren wäre das genau so eine Bevormundung wie es davor die abhängige Frau war ... Freiheit liegt in der Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, nicht in der Entscheidung die man trifft.
Das sehe ich ein.
Ich kann halt einfach nicht nachvollziehen, wo der Reiz liegt, sich erniedrigen oder sich sogar Schmerzen zufügen zu lassen.
Aber ok, wenn's so ist, dann ist es so.
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Das ist für mich auch nicht leicht nachzuvollziehen, weil es nicht meiner Neigung entspricht. Obwohl ich durchaus einige Elemente aus dem BDSM in ihrer Wirkung verstehen kann und durchaus nicht uninteressant finde *zwinker* Aber da tickt ja letztendlich jeder ein bisschen anders und auch der Bereich BDSM ist ja längst nicht so homogen wie er von außen gesehen scheinen mag. Aber so lange die Einvernehmlichkeit das grundlegende Prinzip ist sehe ich da keinen Widerspruch zum emanzipatorischen Gedanken. In gewisser Weise sehe ich ihn in solchen Beziehungen sogar noch mehr umgesetzt als in vermutlich so manchen Stino-Beziehungen da die Kommunikation über die wechselseitigen Wünsche und Bedürfnisse nach meiner Wahrnehmung viel ausgeprägter ist. Gerade im BDSM-Bereich habe ich eine Menge Leute getroffen die sich mit sich und ihrer Sexualität viel intensiver auseinandergesetzt haben als außerhalb dessen. Das würde ich mir bei so manchen Stinos auch wünschen ...
****en Frau
18.188 Beiträge
Gruppen-Mod 
Im Grunde stellst du ja nicht nur eine Frage mit diesem Thread, liebe Tatjana, sondern ganz viele. Es ist schon spät, daher antworte ich jetzt nur auf einen Teil, die nächsten Tage gern mehr.

Thema Schmerz - wie kann man sich den freiwillig zufügen lassen?

Nun, es gibt viele Menschen, die laufen. Kilometerweise, Marathons, über Jahre hinweg. Sie überwinden Muskelkater um Muskelkater, Seitenstechen, Wadenkrämpfe, Knöchelschmerzen, Blasen an den Füßen und was weiß ich nicht alles. Da denke ich genau das auch immer: Wie kann man sich das freiwillig antun? *zwinker*

Angeblich kommt man beim Laufen in das so genannte runners high. Ein Zustand der Schmerzfreiheit, der Losgelöstheit, des Fliegens. Unser körpereigener Hormoncocktail macht es möglich. Das ist das Ziel, das ist den Schmerz wert.

Nun läuft der Läufer allein und braucht niemanden. Ein Mensch wie ich interagiert eben lieber. Und so passiert es, dass ich mich einem Menschen hingebe, der mir Schmerzen zufügen darf. Darf - gelesen? Denn diese erste Entscheidung ist die meine. Und auch die Entscheidung, welchen Menschen ich dazu aussuche.

Fügt dieser Mensch mir Schmerz auf die Weise zu, wie es mir guttut, dann spüre ich sehr vieles: Zuallererst mal mich selbst, meine Außenhülle, deren Übergang zu der Welt, die mich umgibt, meine Haut, meine Muskeln, mein Fleisch, seine Haut, seine Präsenz, seine Aura, wie sie meine berührt und in sie eintaucht. Ich spüre meinen Körper, konzentriere mich auf ihn, konzentriere mich auf meinen Partner und irgendwann, wenn wir einen gemeinsamen Rhythmus finden, dann macht mein Körper eben auch diesen irren Hormoncocktail startklar und dann erlebe ich einen Zustand der Losgelöstheit. Dann tut mir nichts mehr weh, gar nichts.

Weder die Katze, die ich übermorgen einschläfern lassen muss, noch die Zipperlein im Rücken, noch die bösen Worte der Freundin, die nun keine Freundin mehr ist, nicht mehr den Stress im Büro - alles ist weg. Ich fliege, bin ganz und gar eins mit mir. Und: Ich bin nicht allein.
Da ich mir den Richtigen ausgesucht habe, ist jemand ganz dicht bei mir, hält mich, trägt mich, beschützt mich, flüstert mir Liebkosungen ins Ohr und lässt mich sanft wieder landen. Das ist diese Innigkeit, von der so viele BDSMer sprechen, dort in solchen Momenten entsteht sie.

Kennst du den Moment nach einem Gewitter, wenn danach die Luft wieder klar ist und die Welt wie neu geboren? So geht es mir danach. Ich bin frisch. Ich bin neu. Ich bin ganz bei mir und bei meinem Partner.



Eine Freundin von uns kommt regelmäßig vorbei, wenn es ihr besonders schlecht geht und ihr Leben stressig ist. Sie leiht sich dann meinen Mann zum "therapeutischen Schlagen" wie wir es scherzhaft nennen. Scheinbar empfinden also andere ähnlich dabei wie ich. Das alles funktioniert natürlich am besten, wenn alle Komponenten passen.

Das ist mein Versuch, dir zu erklären, warum sich jemand schlagen lässt.
**e Mann
1.006 Beiträge
Gerade im BDSM-Bereich habe ich eine Menge Leute getroffen die sich mit sich und ihrer Sexualität viel intensiver auseinandergesetzt haben als außerhalb dessen. Das würde ich mir bei so manchen Stinos auch wünschen ...
*bravo*

Ich persönlich kenne eigentlich nur unglaublich selbstreflektierte und emanzipierte Frauen die BDSM "leben".
**e Mann
1.006 Beiträge
Das funktioniert übrigens auch von der Gegenseite:

Ich würde mich als modernen, emanzipationssozialisierten und mit jeder Faser -befürwortenden Mann, als Pazifisten und spirituell denkenden Freigeist bezeichnen. Ich habe in meinem Leben noch nie einen "männlichen(Faust)Kampf" ausgefochten, möchte keinem Lebewesen irgend ein Haar krümmen und empfinde Dominanz und Sadismus im Alltag als absolut deplaziert und abstossend - auch meine eigene. Und dennoch gehört BDSM definitiv zu meiner Sexualität. Wie ist das möglich?

Weil ich eben entdeckt habe, dass sich hinter den Begriffen von Dominanz, Hingabe, Demut und Schmerz Welten von möglichen Wahrnehmungen verstecken, die nur bedingt und indirekt mit unserem Alltagsverständnis gekoppelt sind und direkte sexuelle Lust auszulösen vermögen. Es gibt für mich keine intensivere und intimere Sexualität. Ich liebe Nähe und Innigkeit und Lust - und ja, in diesem Rahmen kann ich auch meine Dominanz und sadistische Seiten "umarmen" und geniessen - weil sie hier eine Berechtigung haben und von allen Seiten gewollt sind und keinem Lebenwesen "wirklich" weh tut! Im Gegenteil, was wirklich wirkt ist schlussendlich die pure (beiderseitige!) Lust.
Vielen Dank, Coleen und Dee, für die wirklich aufklärenden Worte.
Ich beginne, die ganze Sache mit anderen Augen zu sehen. Ich kann eure Sichtweise teilweise nachvollziehen und entdecke sogar ein paar Punkte in mir, die mit eurer Beschreibung konform gehen.
So habe ich mir den "Aufklärungsunterricht" gewünscht! *zwinker*
Emanzipation,darf nie als allgemeines must have gesehen werden sondern als Recht auf etwas,ob man dieses Recht für sich in Gebrauch nimmt muss jedem selbst überlassen werden und in welcher Form natürlich auch

Ich nehme mir das Recht heraus Hausmann zu sein,trotzdem Putze ich keine Fenster
ganz einfach weil meine Partnerin das besser macht

Sie nimmt sich das Recht heraus selbst zu entscheiden wem sie dienen will.

Man muss ja nicht das Leben führen,das jemand führt der am lautesten Emanzipation schreit
mit allen Möglichkeiten die dieser Mensch für wichtig hält,aber man kann es sich gönnen wenn man will und was jemand in seinem Leben will,sollte man jedem selbst überlassen und auch die Egal ob Mann oder Frau die sich in einer Gleichberechtigung denn mehr ist Emanzipation nicht,also die die sich in einer Gleichberechtigung nicht wohlfühlen haben auch das Recht so zu leben wie sie wollen
weil Gleichberechtigung auch heißt jede Meinung hat die gleiche Berechtigung.
******uja Frau
6.914 Beiträge
*******_DA:
Bevor ich zum Joyclub kam, hatte ich zwar von BDSM schon gehört, da ich persönlich aber jegliche Gewalt verabscheue, mich nie damit beschäftigt.
Nun erfuhr ich immer öfter von Frauen, die sich freiwillig erniedrigen, demütigen und züchtigen lassen. Natürlich ist das auch Emanzipation, wenn eine Frau frei entscheiden kann, ob sie sich einem Mann unterwirft oder nicht.

Aber ich habe ein komisches Gefühl dabei. Für mein Gefühl passt das nicht zusammen, dass die Frauen zuerst dafür kämpfen, um nicht mehr dem Mann unterworfen zu sein, um sich nicht mehr schlagen lassen zu müssen und dann, so habe ich das Gefühl, werden es immer mehr Frauen, die genau dies freiwillig zulassen.
Das erscheint mir unlogisch. Die Frauen schlüpfen in die Jahrhunderte lang während Rolle, die sie erst vor kurzer Zeit so mühsam abgeschafft haben.

Aber vielleicht können mir hier Betroffene eine Antwort darauf geben, ob BDSM und die Emanzipation der Frau ein Widerspruch ist oder nicht.
Und wenn es kein Widerspruch ist - warum?

Ich kann nachvollziehen, warum du das unlogisch findest, und ich freue mich, wenn einige der bisherigen Antworten dich dem Verständnis bereits etwas näher gebracht haben. *g* Auch ich sehe hier den Knackpunkt in der Einvernehmlichkeit und Freiwilligkeit. Emanzipation in diesem Sinn bedeutet für mich, bewusst entscheiden zu können, ob ich jemandem Macht über mich gebe oder nicht – und für wie lange und bis wohin. Hingegen reagiere ich äußerst negativ und mit starker Wut auf alles, was impliziert, dass ich in meiner Eigenschaft als Frau einem Mann irgendwie unterlegen oder gar untergeordnet sei.

Natürlich gibt es Dinge, die ich nicht gut beherrsche oder die mir keinen Spaß machen. Und teilweise sind das tatsächlich Dinge, die als "typisch männlich" gelten. Ich will nicht einmal abstreiten, dass der spezifische Hormoncocktail, dem ich als weibliches Wesen seit meiner Entstehung ausgesetzt war, womöglich dazu beigetragen hat, dass mir diese Dinge keinen Spaß machen. Auch bin ich die letzte, die darauf besteht, das Sagen zu haben, wenn jemand anders kompetenter ist. Und dass Männer im Durchschnitt größer, schwerer und stärker sind als Frauen, ist ein Fakt, auch wenn Einzelfälle durchaus Ausnahmen darstellen können.
Aber wer mir abspricht, etwas leisten zu können – wenn ich denn wollte –, nur weil ich eine Frau bin, auf den werde ich richtiggehend wütend. Denn solange es Frauen gibt, die es können, ist dafür nicht das Geschlecht an sich ausschlaggebend.


Der Begriff "Emanzipation" allerdings ist heutzutage auch für viele Frauen eher negativ belegt. Warum? Vermutlich, weil sie damit ein "Kampfemanzentum" verbinden, mit dem sie sich nicht identifizieren. Weil sie zwar nichts dagegen haben, gleichberechtigt zu sein, aber nicht gleichgestellt sein möchten – in dem Sinn, dass die Unterschiede zwischen Männern und Frauen ignoriert werden und Frauen, die eine traditionelle Rollenverteilung vorziehen, vorgeworfen wird, sich nicht aus den Stereotypen ihrer Sozialisierung befreien zu können.

Denn Männer und Frauen sind eben nicht gleich, rein biologisch gesehen. Es ist Fakt, dass die Frau schwanger wird und nicht der Mann. Es ist Fakt, dass die frühe Ernährung des Säuglings von der stillenden Mutter übernommen wird, und um das so handhaben zu wollen, muss man nicht unemanzipiert sein, sondern einfach das Beste für sein Kind wollen, wie es von der Natur vorgesehen ist. Daraus ergeben sich schon einmal Unterschiede, die in der Berufswelt nicht ignoriert werden können, sondern kompensiert werden müssen – und damit mehr oder weniger beträchtliche Auswirkungen haben.

Was die Sexualität betrifft, so lebt diese ja grundsätzlich (zumindest im Fall heterosexueller Konstellationen) von der Polarität der Geschlechter. Insofern ist es nur logisch, wenn die Unterschiede zwischen Mann und Frau stärker berücksichtigt und z. T. auch hochstilisiert werden, um diese Polarität zu stärken. Das kann u. U. auch ein bewusstes Rückbesinnen auf die traditionelle Rollenverteilung beinhalten. Dies ist vermutlich das, was fesselnd – bzw. die von ihm zitierten Frauen – mit "einfach Frau sein" meinte.

Auch hier ist aber für mein Verständnis von Emanzipation ausschlaggebend, dass dieses Rückbesinnen freiwillig und einvernehmlich erfolgt. (Und zwar für beide Seiten – denn auch ein Mann, der in die Rolle des Versorgers gedrängt wird, darf und muss die Freiheit haben, zu entscheiden, dass er das nicht will!) Auch beinhaltet ein solches Rückbesinnen explizit nicht, dass eine Frau, die sich dafür entscheidet, sich nun als allen Männern unterlegen/untergeordnet wahrnimmt, sondern lediglich, dass sie innerhalb ihrer eigenen Familie bzw. gegenüber ihrem eigenen Mann eine bestimmte "kümmernde" Rolle einnimmt. Was übrigens mit Unterordnung rein gar nichts zu tun haben muss. *zwinker*

Aber was ist mit Frauen, die rund um die Uhr Sub sind, 24/7 wie es so modern heißt?
Können die noch emanzipiert sein? Darf man da überhaupt noch eigenständige Entscheidungen treffen?
Existiert da überhaupt noch sowas wie Gleichberechtigung, außer im öffentlichen Raum?

Auch die meisten Frauen, die 24/7 Sub sein wollen, beschränken ihre Devotion auf einen einzigen Mann – weil sich die Unterordnung ihm gegenüber nun mal gut anfühlt. Unemanzipiert wäre es nur, wenn sie grundsätzlich alle Männer ("Herren") als sich übergeordnet betrachten würden. – Es gibt im BDSM übrigens tatsächlich Zirkel, in denen eine solche grundlegende Prädominanz des männlichen Geschlechts gepredigt wird, das ist wahr. Wobei die Frauen, die sich in so einem Weltbild wohlfühlen, wohl wirklich nicht emanzipiert sein wollen. *nixweiss*

Kein Mensch kommt devot oder dominant zur Welt, es ist also etwas Erlerntes.
Die Natur des Menschen ist, sich vor Gewalt zu schützen, sich vor Verletzungen zu schützen.
Die Politik wird fast täglich aufgefordert, mehr für die Sicherheit der Menschen zu tun, einfach aus dem Grund, weil die Menschen natürlicherweise Angst vor Gewalt, Verletzungen und Schmerzen haben.
Wo ist also die Ursache dafür zu finden, dass Menschen sich freiwillig gegenseitig verletzen und Schmerzen zufügen?

Und das hier ist für mein Empfinden eine völlig andere Baustelle, nämlich Masochismus. Über die mögliche Entstehung von Masochismus hatten wir ja bereits an anderer Stelle diskutiert – ich sehe ihn gern als "Kanal", vermittels dessen es Menschen möglich wird, erlittene Verletzungen (körperlicher wie seelischer und oft sehr subtiler Art) in einem geschützten Rahmen aufzuarbeiten. Demütigung und Erniedrigung sehe ich dementsprechend als psychische Manifestation von Sadomasochismus. Mit gelebter bzw. fehlender Emanzipation hat das aber für mein Verständnis nicht viel zu tun – allenfalls in dem von dechainee angesprochenen Aspekt, dass die Emanzipation es dominanten bzw. sadistischen Frauen leichter macht, zu ihrer Neigung zu stehen.

*g*
Vielen Dank, Yola! *top*

Es ist schön, dass man hier im Joyclub und besonders in dieser Gruppe auch im fortgeschrittenen Alter noch so viel lernen kann! Inzwischen fühlt sich vieles zu diesem Thema gar nicht mehr unlogisch an.
Danke an alle, die dazu beigetragen haben.
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
******uja:
Was die Sexualität betrifft, so lebt diese ja grundsätzlich (zumindest im Fall heterosexueller Konstellationen) von der Polarität der Geschlechter. Insofern ist es nur logisch, wenn die Unterschiede zwischen Mann und Frau stärker berücksichtigt und z. T. auch hochstilisiert werden, um diese Polarität zu stärken. Das kann u. U. auch ein bewusstes Rückbesinnen auf die traditionelle Rollenverteilung beinhalten.

In diesem Punkt kann ich mich dir nicht anschließen. Sexuelle Präferenzen sind form- und konditionierbar; nehmen wir mal als noch relativ junges Phänomen die Metrosexualität bei Männern - zu anderen Zeiten hätte das in der Wahrnehmung der Meisten als unmännlich gegolten. Viele dürften auch schon selbst mal die Erfahrung gemacht haben dass sie sich sexuell von jemandem angezogen fühlen der ansonsten eher nicht ihren Vorstellungen entspricht. Ich glaube, nichts ist so stark von außen bestimmt wie unsere Sexualpräferenz, ob nun über die familiäre Situation und ihre ge- oder misslungene Identifikation mit Geschlechtsstereotypen oder über die Darstellung in allen möglichen Medien.
****en Frau
18.188 Beiträge
Gruppen-Mod 
Da Yola nun so vieles schon hervorragend erklärt hat, kann ich einfach nur noch ergänzen.

Für mich bedeutet Emanzipation, mich entscheiden zu können. Wählen zu können. Alle Türen offenstehen zu haben und meinen Weg alleine zu bestimmen. Wenn dann mein Weg der war, mich mit einem Mann zusammenzutun und ihm die Position des Leiters dieser kleinen Gruppe (er, ich und sechs Katzen... *g* ) zu überantworten, dann finde ich das absolut in Ordnung.

Ich finde, es sollte in jedem Team einen Bestimmer geben und in unserem Team ist er es. Natürlich kennt er meine Talente und scheut sich nicht, sie zielführend und im Teamsinne einzusetzen. *smile* So passiert es, dass er bestimmt, was in seinem Könnenbereich liegt und es mir überlässt, wenn ich in dem Bereich mehr Kompetenzen habe als er.
Sind wir unterschiedlicher Meinung, könnten wir uns den Rest der Tage darüber streiten und uneinig sein, uns trennen in Frust und Ärger. So ist aber - von uns beiden dereinst entschieden - dass er entscheidet. Und das ist deutlich harmonischer. Und bislang hat er immer sehr gut entschieden. (Logisch, immerhin habe ich ihn mir ja ausgesucht. *g* )


Noch etwas zu dem Erniedrigen und Demütigen.
Dabei geht es ganz oft um das Gefühl der Ambivalenz. Zum einen ist da das Bewusstsein, eine selbständige, emanzipierte (!) und fest im Leben stehende Frau zu sein, zum anderen lässt man den Erwählten diese ganzen unglaublichen und unfassbaren Dinge mit sich tun. Diese ambivalenten Emotionen gehen direkt zwischen die Beine und oft habe ich an solchen Stellen schon verschmitzt gedacht, was mein Körper für ein elender Verräter ist...

Ich weiss von vielen, dass sowohl im Vorfeld als auch während der Session und auch im Nachgang die Hirne der Frauen vor Überlastung bald zu pfeiffen beginnen, weil es sie so sehr kickt. Auch hier ist natürlich essentiell wichtig, sich mit dem passenden Gegenüber auf solche Spiele einzulassen, denn in der Tat liegt die Seele in solchen Momenten bloß und das Auffangen und wieder Aufrichten danach ist ein wichtiger Bestandteil.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Ich sehe dies anders.

Dieses Argument wenn etwas Selbstbestimmung ist dann ist es automatisch Gleichberechtigung stimmt meiner Meinung so nicht.

Wenn ich "Rechte" abgebe dann lebe ich eben nicht mehr gleichberechtigt. Ich lebe dann hoffentlich weiterhin selbstbestimmt weil ich das Verhältnis jederzeit beenden kann ( ansonsten befänden wir uns ja im strafbaren Bereich ) , aber eben nicht gleichberechtigt.

Wenn jemand für sich den Begriff emanzipiert für sich in Anspruch nimmt dann muss er/sie den Begriff auch mit Leben füllen . Ansonsten wird Dr Begriff ja zur Farce.
Ich kann doch nicht sagen ich bin eine emanzipierte Frau, und lebe mit meinem Partner ein 50iger Jahre Rollenbildmodell. Und weil ich es freiwillig tue ist es ein emanzipiertes Leben.
Auch wenn das Thema hier BDSM ist, würde ich dies viel weiter fassen.
Wir haben was die Gesetzgebung angeht heutzutage kaum noch Lücken was die Gleichberechtigung angeht. Frauen und Männer können sich freiwillig entscheiden wie sie leben wollen und wie sie ihre Partnerschaften leben wollen.

Ich beobachte in meinem Freundeskreis ganz viele emanzipierte Frauen die dann sobald ein Kind im Spiel ist sehr freiwillig und selbstbestimmt ins alte Rollenverhältnis zurück kehren. Für mich ist das keine gelebte Gleichberechtigung.
Und dann wird sich gewundert dass Frauen immer noch weniger verdienen wie Männer.
Tja. Gleichberechtigung ist eben auch ein stückweit Selbstverantwortung.

kirk ende
****en Frau
18.188 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das darfst du ja auch gern anders sehen.

Ich zitiere aus: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Emanzipation

Die geglückte Emanzipation ergibt sich aus verschiedenen Bedingungen – z. B. aus der

• Fähigkeit, seine gesellschaftlichen Funktionen und Positionen zu definieren, zu gestalten und auch zu verändern
• Fähigkeit, soziale Beziehungen aufzubauen und sie zu pflegen sowie aus dem souveränen Kontakt mit sozialen Partnern Profit zu ziehen
• Fähigkeit, eine eigenständige, individuelle Lebensperspektive zu entwickeln, die diesem Leben einen Sinn oder eine Rechtfertigung gibt
• Fähigkeit, am kulturellen Leben einer sozialen Gemeinschaft teilzunehmen und davon zu profitieren sowie das kulturelle Leben der Gemeinschaft mitzugestalten
• Fähigkeit, seine Bedürfnisse zu befriedigen und weiter zu differenzieren, und damit seine eigene Existenz zu sichern.

In diesem Sinne empfinde ich mich emanzipiert. Ich bin aber auch nicht böse, wenn ich nicht emazipiert sein sollte. Ich bin glücklich und habe das beste Leben, das ich mir vorstellen kann. Und dieses Glück ist mir jeden einzelnen Tag zutiefst bewusst.

Was will ich mehr?
***ie Frau
7.316 Beiträge
Käptn, das ist eben so nicht richtig, auch wenn ich verstehe, dass du es so denkst.

Emanzipation bedeutet eben nicht, dass jede Frau emanzipiert zu sein hat; tough und stark und jede ihren Mann stehend ... es bedeutet einfach schlicht und ergreifend, dass wir in der Zwischenzeit - zum Glück - für alle Menschen hier gleiche Voraussetzungen geschaffen haben. Nicht mehr und nicht weniger. Wie jeder und jede diese für sich wahr nimmt, das hat nichts mehr mit dem Kampf darum zu tun, dass jeder die gleiche Ausgangslage bekommt.
Du würdest einen Hausmann doch nicht als unemanzipiert und abhängig bezeichnen. Nur weil er sich die Rolle gewählt hat, Haus und Kinder zu versorgen. Einer muss es ja nun mal tun. Das ist doch eine gute und erwachsene Entscheidung, also eine emanzipierte Entscheidung. Macht das eine Frau, fällt sie in ein altes Rollenbild zurück? Nein, sie entscheidet sich ganz bewusst - mit ihrem Partner - für diese Rolle. Emanzipation ist etwas Aktives, nichts Passives, da geschieht nicht mit einem, da wird man nicht auf eine Rolle der Hausfrau "reduziert", da entscheidet man sich aktiv dafür. Und für diese aktive Entscheidung hat die Emanzipationsbewegung den Grundstein gelegt.

*******irk:
Und dann wird sich gewundert dass Frauen immer noch weniger verdienen wie Männer.
Es geht nicht darum, dass ich in meiner Lebensspanne das gleiche verdiene wie Männer; es geht darum, dass ich für die gleiche Arbeit, gleiches Gehalt bekomme!
Und es geht darum, dass ich die Möglichkeit habe, es zu verdienen, weil zB ebenfalls studieren kann, oder weil es genug Kita-Plätze gibt, dass ich schnell wieder zurück in den Job kann.
Das alles schafft gleiche Voraussetzungen; "mehr" will die Emanzipation gar nicht.
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
***ie:
Emanzipation bedeutet eben nicht, dass jede Frau emanzipiert zu sein hat; tough und stark und jede ihren Mann stehend ...

Liebe @***ie, auch wenn ich sicher bin dass du es nicht so gemeint hast, da muss ich einhaken *zwinker* Das erscheint mir sonst zu missverständlich. Eine Frau die Hausfrau und Mutter ist kann ohne jede Schwierigkeiten genauso tough und stark sein, wie jede Karrierefrau auch. Das macht sich nicht an der Tätigkeit fest, es ist auch kein Beruf besser als der andere.

Und 'meinen Mann stehen' - das will ich meistens gar nicht. Es ist nicht mein Vorbild, ein Mann zu werden - bloß nicht! - und wozu auch? Die gibts ja schon. Dass ich gute Leistungen erbringen kann hat eben nichts mit dem Geschlecht zu tun - wie gesagt, wenn es darum ginge gäbe es eine Menge Männer die sich nach so manchen He-Man-Phantasien auch nicht Mann nennen dürften. Zum Glück!

Abhängigkeiten werden meiner Meinung nach gerade in Beziehungen viel zu sehr auf die Goldwaage gelegt - welcher Mensch ist schon wirklich unabhängig? Da scherts dann keinen, aber in Beziehungen darf auch nicht der kleinste Anschein davon entstehen?

Emanzipation bedeutet nicht, ein bestimmtes Bild verkörpern zu müssen ... wo wären denn dann die Rechte der Menschen, die so einfach nicht sein wollen? Emanzipation bedeutet dass andere Menschen nicht mehr Rechte zugestanden werden, und zwar unabhängig von dem Beruf oder der partnerschaftlichen Rolle die man sich wählt.

Um auf die 'ganz Frau*- Debatte zurück zu kommen, diese Pauschalisierung ist einfach diskriminierend. Eine Frau die Devotion ausleben möchte kann in einer geeigneten Partnerschaft vielleicht 'ganz sie selbst' sein und das ist ihr auch unbedingt zuzugestehen und zu gönnen - aber sie ist nicht mehr und nicht weniger Frau als jede andere die genau das nicht will.

Ein Beispiel: Natürlich kann man Friseur und schwul sein. Aber man ist nicht weniger schwul weil man kein Friseur ist und man muss auch nicht schwul werden um ein Friseur sein zu wollen. (Bitte um Verzeihung für das klischeehafte Beispiel).
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Im Grunde geht es doch bei der Emanzipation um die Ausräumung der Hindernisse die dazu führen dass jemand sagen kann, du darfst dieses oder jenes nicht tun weil du nun mal dieses oder jenes Geschlecht hast - und nicht Hausfrau und Mutter sein zu dürfen fällt genauso wie alles andere unter diesen Grundsatz - es gibt nicht das Recht zu sagen, du darfst das nicht ...
***ie Frau
7.316 Beiträge
*****de2:
Eine Frau die Hausfrau und Mutter ist kann ohne jede Schwierigkeiten genauso tough und stark sein, wie jede Karrierefrau auch.

Natürlich kann sie das!
Ich meinte es tatsächlich nicht im Zusammenhang mit Hausfrau und Mutter.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Eine Bankkauffrau mit 23 Jahren Berufserfahrung bekommt das gleiche Gehalt wie ein Bankkaufmann mit 23 Jahren Berufserfahrung . Wenn sie die gleiche Tätigkeit ausüben.
Der Gehaltsunterschied zwischen Mann und Frau hat viele Gründe.
Frauen wählen öfters Berufe mit schlechterer Bezahlung.
Frauen befinden sich öfters in Teilzeit.
Frauen haben wegen Berufsjahre wegen Erziehungspausen. Oft wird gerade in den Karriere entscheidenden Jahren pausiert.
Ich erlebe dies wirklich in meinem Freundeskreis sehr oft. Der Mann verdient das Geld und Macht Karriere. Sie hält ihm den Rücken frei und macht die Hauptstadt der Erziehungsarbeit und Haushalt. Nach 6 oder 8 Jahren Rückkehr zum Beruf in Teilzeit. Nach weiteren 6 bis 8 Jahren dann Rückkehr zur Vollzeit.
Bleiben wir beim Bankkaufmann und Bankkauffrau. Beide waren beim ersten Kind 26. Wenn sie wieder voll in den Beruf zurück kehrt mit 40 , hat er eben schon 2 oder 3 Beförderungen hinter sich. Das wird sie bis zur Rente nicht mehr einholen.
Da kann sie schimpfen wie sie will. Die ungleiche Entlohnung hat sie ja freiwillig gewählt.

Emanzipation hat mit Rechten zu tun.

Ein emanzipiertes Leben führe ich nur wenn ich ein emanzipiertes Leben führe. Wenn ich darauf freiwillig verzichte führe ich vielleicht ein für mich glücklicheres Leben. Aber emanzipiert ist es eben nicht.

Und deshalb würde ich es mit BDSM ja oder nein gar nicht in Verbindung setzen.

Wenn jemand beschließt bei Sessions zweimal die Woche mit seinem Liebespartner die devote Rolle zu übernehmen. So what? Ist doch Rille ob da das Neandertal, das Mittelalter oder die 50iger Jahre spiele.

Wichtig ist wie lebe ich meinen Beziehungsalltag und den Berufsalltag.
Klar und wenn Menschen dann 24 Stunden D/s leben, dann ist dies eben auch keine gleichberechtigte Beziehung mehr. 24/7 BDSMler spielen nicht, sie leben es. Und Sklaven stehn nun mal unterhalb.

Die Neigung ist eben bei dem Thema meiner Meinung nach unwichtig. Wichtig ist was man tatsächlich lebt.

Und da könnten sich viele "Stino" Frauen eben auch Fragen stellen.
Muss Frau aber nicht 😉

Kirk ende
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Was bitte ist denn für dich ein emanzipiertes Leben? Permanente demokratische Abstimmung in einer Beziehung? Und wie stimmt man mit zwei Stimmen ab? FLR? Oder kann die wahre emanzipierte Frau ohnehin nur Single sein?

Nach meinem Eindruck bleibst du zu sehr bei Status-Symbolen und Äußerlichkeiten hängen. Da halte ich nun wieder dagegen, so lange man Status-Symbole braucht ruht man nicht in sich selbst. Ich sehe keinen Sinn darin, Emanzipation danach zu staffeln dass man möglichst wenig Kompromisse macht und in jedem noch so kleinen Bereich seines Lebens den Ton angeben will. Selbstverständlich ist man nicht 'automatisch' emanzipiert weil man BDSM (oder was auch immer) praktiziert - aber man ist es deswegen genauso wenig nicht.
Er ist tot, Jim.....
Um zuerst ein mall die Grundlegende Frage des TE zu beantworten; NEIN BDSM und Emanzipation stellen keinen Widerspruch da und ich würde sogar soweit gehen zu sagen das die Emanzipation ein entscheidender Faktor für das florieren der BDSM Subkultur war und ist.

Und nun zu ihnen Kaptein;

Ihre Ausführungen was das Gehalts-und Karieredefizit angeht sind ohne Zweifel zutreffend und auch Statistisch belegt.

Was aber nun volgende aussage betrieft;

Ein emanzipiertes Leben führe ich nur wenn ich ein emanzipiertes Leben führe. Wenn ich darauf freiwillig verzichte führe ich vielleicht ein für mich glücklicheres Leben. Aber emanzipiert ist es eben nicht.

die ist Unlogisch, den eben jene Möglichkeit sich frei zu entscheiden ist per allgemeingültiger Definition Emanzipation. Es scheint mir das sie wie auch viele andere und gar so manche Dame, immer noch dem Trugschluss erliegen EMANzipation würde in irgendeiner Form eine Vermännlichung der Frauenrolle voraussetzen.
Ich habe erst kürzlich einen Beitrag an anderer Stelle gelesen, in dem eine Frau berichtete, dass sie ihre Neigungen nur mit Männern ausleben könne, die ihr im Alltag auf Augenhöhe begegneten. Bei einem Gefälle, den sozialen Status betreffend sei ihr es hingegen nicht möglich, sich sexuell zu unterwerfen. Insofern - da teile ich Tatis Meinung - kann man hier im Joyclub ab und an noch dazulernen und seine Einstellung zu Themen ändern. BDSM und Emanzipation muss kein Widerspruch sein, manchmal ist Emanzipation sogar die Voraussetzung, um BDSM ausleben zu können.

Dennoch sagt mir eine innere Stimme, dass das noch nicht ganz rund ist. Da war doch noch was ... *nachdenk*

Betrachte ich das Thema BDSM, komme ich zu dem Schluss, dass dies mit der Emanzipation vereinbar ist. Wenn ich aber das Pferd von hinten aufzäume und aus Perspektive des Feminismus die Spielwiese BDSM betrachte, komme ich zu einem ganz anderen Ergebnis.

******uja:
Der Begriff "Emanzipation" allerdings ist heutzutage auch für viele Frauen eher negativ belegt. Warum? Vermutlich, weil sie damit ein "Kampfemanzentum" verbinden, mit dem sie sich nicht identifizieren.


Immer und immer wieder wird in den Foren des Joyclubs und auch in der öffentliche Debatte der Vorwurf des Sexismus erhoben. Sobald du als Mann den Mund aufmachst, bist du bei einigen Feministinnen und Feministen bereits sexistisch, im Zweifelsfall handelt es sich halt dann um positiven Sexismus. Und da wird schnell mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Da muss sich der Patschnasseste unter den patschnassen Vanillas Dinge anhören, dass sich ihm die Fußnägel hochrollen: "Männersex = Gewaltsex" oder auch "Jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger".

Und dann lese ich zwei Tage später von den gleichen Feministinnen, wie geil es doch sei, vom männlichen Vorgesetzten so richtig rundgemacht zu werden oder wie schön feucht das Höschen doch werde, wenn man beim Schwarzfahren vom Schaffner erwischt und gemaßregelt werden würde. Diese Feministinnen stehen auf Gewalt, auf Schmerz, auf Erniedrigung und Demütigung. Sie verführen und fordern Männer heraus. Und wenn sie letztlich ihr Ziel erreicht haben, sagen sie "Siehste, wußte ich's doch: Männersex ist Gewaltsex!"

Diese Feministinnen macht genau das geil, was sie immer und immer wieder kritisieren. Und hier drin versteckt sich eine tiefe (pathologische) Ambivalenz. Somit bleibt aus dieser Sicht Emanzipation - oder sagen wir besser Feminismus - und BDSM (für mich) unvereinbar.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.