Die Rute - Zucht und Ordnung ?

Ein kleiner Beitrag zum heutigen Krampustag.


Wenn wir an die Rute denken, denken wir stets an die Rute in der Bibel das für Züchtigung, Zorn steht.

"Lasst uns bei allen Liebesführungen Gottes, die uns als hartes Strafgericht und scharfe Züchtigung erscheinen, immer daran denken, dass nicht derjenige Mann seinen Sohn hasst, der die Rute benützt, sondern der, der sie nicht gebraucht ihres Vaters küssen und ihm von Herzen dafür zu danken."

Diese Form der Züchtigung soll nicht nur (be)strafen und quälen, sondern hat laut Bibel auch positive Zurechtbringungsziele. In der Bibel steht geschrieben: "Narrheit ist gekettet an das Herz des Knaben; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen." In erster Linie bedeutet dies hier, es dient nicht zur Rache oder Strafe, sondern zur Entfernung der Narrheit. Ein weiterer Spruch: "Rute und Zucht geben Weisheit.


Wenn du aber an die Rute des Krampus denkst, und du glaubst es geht hier um Zucht und Ordnung, liegst du falsch. In disem Zusammenhang soll das "Geschlagen werden" dir Gesundheit und Glück bringen. Es soll deine Lebensgeister wecken. Hier geht es nicht um geschlagen werden, sondern vielmehr wird hier die Rute therapeutisch eingesetzt dh. sie wird nur sanft über den gesamten nackten Körper gestrichen.

Mutter Erde ist im heidnischen Weltbild für Menschen, Pflanzen und Tiere die Quelle aller Kraft, allen Lebens. Bäume und Sträucher geben diese verjüngende Kraft an uns weiter.
Das Schlagen der Rute sollte Saft und Wachstumskraft übertragen und Geister der Krankheit aus dem Körper vertreiben. Auch sollte ein Schlag die Fruchtbarkeit und Vitalität fördern.
Dieses Ritual wurde nicht nur bei uns, sondern wird auch bei vielen anderen Urvölkern verwendet um sich vor Dämonen und krankmachenden Energien zu schützen.
Lebensruten sind meist Zweige aus immergrünen (Symbol des ewigens Lebens) Bäumen und Sträuchern wie Buchs, Tanne, Wacholder, Eibe gewählt.
Weitere fruchtbarkeitsfördernde Zweige mir bekannt sind die Hasel- und Birkenrute.