Maria Lichtmess
Eine Kerze für die Weiblichkeit
Maria Reinigung
Im römisch katholischen Kirchenjahr wird das Hochfest Maria Lichtmess gefeiert. Dies war nicht nur ein wichtiger Wetterorakeltag „Lichtmess im Schnee, Ostern im Klee“ oder sondern auch ein bedeutender Tag im Bauernkalenderjahr.
Unter dem Begriff „Schlenkerltage“ waren die Tage von Lichtmess 02.02-05.02, zu denen Magd und Knecht frei hatten und ihrer Arbeit auf den Höfen nicht nachgehen mussten. So saßen sie bei Lichtbratl zusammen und feierten und nach denen sich entschied, ob sie am Hofe bleiben konnten oder ob sie ihre Arbeitsstelle zum 01. November wechseln mussten. Schwellentag wurde er auch genannt . weil der Bauer oder die Dienstschaft entscheidungen für die Zukunft trafen und grundsätzlich ist es ein Tag für den persönlichen Neubeginn.
So wurde in den Kirchen der Kerzenvorrat für das ganze kommende Jahr gesegnet. Besonders die schwarzen Wetterkerzen waren wichtig.
Ich gestalte und segne für meinen Neubeginn eine eigene Kerze, welche mich dann ein ganzes Jahr begleitet. Vielleicht habt ihr auch lust eine Kerze zu gestalten? für die Heilung und Stärkung der Weiblichkeit, und so oft als möglich entzünden ?
Zum geschichtlichen Teil des Festes noch einige Worte: denn genau genommen tut es mir einfach weh, dass es so ist so war, wie es eben war. Dieses Fest war ein Fest der Reinigung. Maria galt wie alle anderen Frauen nach einer Geburt eines Kindes als UNREIN. Frauen waren zur damaligen Zeit 40 Tagen nach der Geburt eines Sohnes unrein und ganze 80 Tage !!! wenn sie eine Tochter geboren hatten.
War die unreinen Zeit zuende, mussten sie in die Kirche gehen und sich wieder reinsegnen und rein „kaufen“. Man stelle sich vor: eine Unreine Frau, durfte nicht einmal hinter die Friedhofsmauer.
Am Aussegnungstag - so nannte man den- musste die Frau frühstmorgends also noch vor der Frühmesse vor den Friedhofsmauern warten, einen bestimmten Betrag löhnen , wurde geegnet, musste entsprechend dem Geschlecht des Kindes unterschiedlich viele Ave Marias beten und Messen bezahlen und wurde dann vor den Türen der Kirche nochmal gesegnet um das Gotteshaus betreten zu dürfen.
Der erste Sohn wurde oft der Kirche übergeben, andernfalls musste man eine höhere Summe spenden. Die ärmeren die "unterhalb der Kirchen wohnten (das waren dann ja schon die ärmsten)( weil JE weiter der Weg zur Kirche war umso niederer war der Stand) durften auch andere Formen an Abgaben leisten: speck, Heu Holz und andere Leistungen waren gern gesehen . Danach galt die Frau wieder als rein.
Das Unrein sein, war vielleicht sogar noch eine der geringsten Unterstellungen und Demütigungen, welche man der Weiblichkeit antat. Es gab und gibt noch so viele mehr. Zünden wir doch eine Kerze für die „Heilung der Weiblichkeit“ an, damit sich all diese alten Verletzungen, Verkrustungen, Demütigungen, Wunden, Verleumdungen, Verhetzungen aufzulösen vermag.....
So wunderbare Wesen sind wir Frauen und wir sind genauso göttlich wie alle Männer. Denn würden wir uns selbst wieder in dem erkennen , was wir eigentlich sind und unsere Weiblichkeit mit all ihrer Schönheit, Kraft, Liebe und Göttlichkeit leben, würde es auf der Welt wohl anders aussehen.
Daher zünde ich eine Kerze für die Weiblichkeit an und teile die mit euch.