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Selbstwert - auch eine Frage der Devotion?

****ara Frau
371 Beiträge
Themenersteller 
Selbstwert - auch eine Frage der Devotion?
Angeregt durch die Diskussion im BDSM-Forum und der Schilderung hier über die Ehe einer Freundin, bin ich ins Nachdenken gekommen.

Ich führte eine VanillaEhe, eine Familie in der ich alles dafür tat  um es den anderen Recht zu machen. Mein Mann wollte eine aufgeräumte, regelmäßige jahreszeitlich dekorierte Wohnung. Selbstverständlich sein Wunsch - mein Befehl. Einkaufen, Haushalt, immer das parat haben, was ihm eine Freude bereitet, einer meiner leichtesten Übungen. Die Kinder in der Schule unterstützen, zum Hobby bringen, Mamataxi im schlimmsten Fall 60 km Fahrerei in 3 Stunden, natürlich mache ich das. Beruflich erfolgreich, die Karriereleiter erklimmen, auch mal so nebenbei. Ich habe es immer irgendwie ermöglicht, das Unmögliche gezaubert. Selbst wenn es für mich der größte Stress, ich völlig fertig war, das Glück meiner Lieben stand weit über meinen eigenen Bedürfnissen. Konnte ich meiner Familie alles Möglich machen, war ich zufrieden. Ich lebte ein sehr hohes Niveau an heiler Welt für die Familie.
So ging es Jahre, bis ich merkte, wie sehr mir dieser Stress, alles ohne ein Danke, Wertschätzung, als Selbstverständlichkeit hingenommen (Mama steckt zurück, damit wir...), sogar körperlich schadete.

Noch länger dauerte es, bis ich mich trennte. Denn ich wollte doch meinen Kindern den perfekten Start ins Leben ermöglichen. So ganz im spießig, biederen Familienbild.

Getrennt fiel ich in ein Loch. Die Wohnung dekorieren? Für wen? Es ist doch keiner da, der es möchte. Sonntagsbraten und Torte backen? Die Kinder sind doch auch mit Pommes zufrieden. Einen Ausflug machen? Es ist doch niemand da, der mit mir etwas unternehmen möchte.

Mein Denken einzig und allein: ich tue etwas FÜR jemand anderen. Um jemand anderen zu erfreuen, ihn glücklich zu machen. Das war meine "Lebensaufgabe". Aber alleine? Nichts breitete mir Freude, machte mir Spaß. Mein Denken einzig und allein darauf gerichtet, dass ich doch etwas für einen Partner tue. Aber ich habe doch keinen! Es macht doch alles keinen Sinn mehr.

Wie viele Gespräche ich in dieser Zeit geführt habe, mir anhören musste: Tu doch mal was für dich! Tu dir was Gutes! Ich verstand den Sinn nicht. Schlimmer: ich konnte all dem Eigen-Wellness überhaupt nichts abgewinnen. Es war für mich völlig sinnfrei. Es fühlte sich für mich nicht gut an, denn mir fehlte immer die andere Person, FÜR die ich all das Tat. Nur mit ihr zusammen hatte es Wert. Ein Spaziergang, ein Kaffee, eine Auszeit alleine? Der größte Beweis, wie einsam ich bin und ohne Zweck... es ist ja keiner da.

Die Krux einer Devota? Denn meine Hingabe galt allen? Den Freunden, den Kindern, dem nicht mehr vorhandenen Partner, dem Bild der Perfektion, aber keinesfalls mir.

Ganz langsam lerne ich jetzt, Dinge nur für mich zu tun. Dass ich es selbst wert bin. Dass ich etwas tun darf, nur für mich. Am besten gelingt es mir in der Badewanne. Eine kleine Auszeit nur für mich. Ich habe früher seltenst - vielleicht alle halbe Jahr mal gebadet. Jetzt ist es ein regelmäßiges Ritual geworden. Ich lerne auf mich zu schauen und mich selbst wert zu schätzen, für das, was ich geleistet habe und immer noch leiste. Selbst wenn es gefühlt so viel weniger ist und so weit von der Perfektion entfernt. Aber ich entwickele meinen eigenen Selbstwert, aus mir heraus. Es sind winzige Schritte. Tu dir gut... es fällt mir noch sehr schwer.

Wie ist das bei euch?
Kennt ihr das?
Ist es nur bei mir im Zusammenhang Selbstwert - Hingabe für andere?
Wie habt ihr euer Selbstwertgefühl bekommen?
War es ein grader Weg? Oder vielleicht steinig?

Im Forum wurde geschrieben, wie wichtig es ist, dass es eben nicht durch andere definiert wird, sondern durch sich selbst.
Seht ihr das genauso?

Vielleicht können wir hier etwas in den Austausch kommen...
Es gibt noch so viel, wo ich auch selbst lernen muss, mich wertzuschätzen. Mein eigenes Kröperbild ist da auch eine große Baustelle. Vielleicht können wir uns gegenseitig dabei helfen uns an unseren Selbstwert zu erinnern?
****020 Frau
2.398 Beiträge
Gute Idee!

Bei mir war es sehr steinig und vor allem war ich gesundheitlich immer wieder so eingeschränkt, dass ich das alles nicht hinbekam.
Ich funktionierte irgendwie, aber hatte gleichzeitig tausend Baustellen.
Inzwischen, Kinder größer, nicht getrennt, aber... Ich habe irgendwann beschlossen, dass ich nicht mehr für andere lebe, nicht nur deren Bedürfnisse sehe, sondern es mir gut gehen muss.
Ich bade schon immer gern, das war früher der einzige Moment, wo ich für mich war. Das weiterhin, aber jetzt auch Sport, anderer Job, viele Freunde und ausgehen und zwar so, wie es mir gefällt. Urlaub allein auch Mal..
*****aja Frau
68 Beiträge
Hallo Samsara,

Mmh ich finde das ist nicht prinzipiell Ausdruck einer Devotion, sondern einer sogenannten Co-Abhängigkeit… das hat nix mit Substanzen oder Alkohol zu tun, sondern ist einfach Ausdruck dessen, dass du gelernt hast, die Bedürfnisse von anderen vollkommen über deine eigenen zu stellen… Dieses Bedürfnis wird in Ds Beziehungen natürlich widergespiegelt, aber wichtig für dich im Moment scheint zu sein, dass du Mühe damit hast, etwas Schönes nur für dich zu tun…?
Das kannst du tatsächlich lernen, bei mir esst es mein Leben lang nicht anders und ich habe es lang als egoistisch empfunden, etwas zu tun, wovon niemand sonst profitiert hat, habe es als meine Aufgabe gesehen, mich aufopferungsvoll um andere zu kümmern… und die wollten einfach nur immer mehr und es gab kein Danke. Ich habe gelernt, meinen Selbstwert aus mir heraus zu ziehen und mich aus ungesunden abhängigen Beziehungen zu lösen. Das war harte und lange Arbeit und ich habe Hilfe gehabt dabei, es hat sich definitiv gelohnt!

Ich wünsche dir viel Kraft, deine Erkenntnis ist der erste und wichtigste Schritt!

LG
****ara Frau
371 Beiträge
Themenersteller 
@****aja tatsächlich ist es meine DS-Beziehung, die mir hilft, mich selbst wertzuschätzen. Denn mein Herr verlangt, dass ich auf mich höre. Dinge tue, die mir gut tun. Dass ich mich nicht vergesse. Er hinterfragt immer mal wieder meine Motivation, warum ich etwas tue. Und ich muss mir dann überlegen, warum ich etwas will, ob es mir selbst gefällt, oder nur für ihn. Letzteres will er nämlich nicht. (Zumindest, wenn es nicht ausdrücklich Inhalt der Session ist und da dann mein Wunsch)
*******xen Frau
421 Beiträge
Hallo liebes,

Mir erging es ähnlich in meiner 23jährugen Ehe. Es kam alles immer vor mir,ich machte dies 2 Jahrzente mit,ohne Dank,ohne an mich zu denken. Bei mir,war es auch so,das ich alle männlichen Sachen zuhause tat,da es mein Ex nie leistete. Ich versuchte das perfekte Bild einer Ehe nach aussen zu retten. Ich vergass mich und auch das aktive Frau sein,das ich vor langer Zeit war.

Eine gute Freundin sagte zu mir mal

" Den Esel führt man so lange auf das Glatteis bis er ausrutscht"

Dies ist vor drei Jahren passiert,zum einen habe ich einen Herrn,der denke ich damals( ihn gibt es bis heute noch😊) vieles in mir rausgekitzelt hat,wieder eröffnet hat,was ich tief im Inneren bin. Das hat mir Selbstwertgefühl gegeben, das aufatmen,den Blickwinkel auf mich geändert.

Dann wurde ich unberechenbar,aufmüpfig meinem Ex gegenüber, zeigte ihm,daß dass ICH in mir präsent ist und weg,raus will,das Leben atmen. Ihm zeigen,daß jede Hingabe, ohne Dank verdorrt.

Ich reichte die Scheidung ein,zog mit meinen Kinder in die Stadt,in meine erste eigene Wohnung.

Dort angekommen, musste ich mich neu sortieren,so viel Arbeit,was davor war mit Haus,Garten,Kochen,alles fiel weg,Zeit anmass.

Ich war ein wenig verloren,doch auch erleichtert. So habe ich als Single und zwei Kids mich wieder sortiert. Habe geschaut, das der Tagesablauf eine Routine bekam.

Habe wieder Freunde regelmäßig besucht,Dates gehabt,bin auf BDSM Veranstaltungen, hatte und habe meinen Herrn. Was ich Sportmuffel lieben gelernt habe ist,daß ich mich bei einem Club mit Kraft/ Zirkeltraining angemeldet habe,da ich oft aus Frust in der nichtgesehen Ehe gefuttert habe. Seelenfutter. Mit dem Sport,den ich 4x die Woche betreibe,habe ich Kilos verloren,der Körper definierte sich,ich schaue für mich auf die Ernährung.

Ich fahre gerne Fahrrad,höre Musik und je mehr ich wieder Dinge,die es vorher nicht gab oder in Vergessenheit gerieten aufblühen hab lassen,umsomehr kam das Selbstwertgefühl zurück und was das" Ich "ausmachte.

Ich probiere Dinge aus,mache mir ein Bild,entweder sie bleiben oder probiere neues aus.

Mein gewonner Selbstwert,gepaart mit meiner Hingabe zu meinem Herrn,ist eine Berreicherung und wertvoll für mich als Mensch,Sklavin und Frau.

Wünsche Dir den Blick nach vorne,Neugierde und schau tief in Dich,was DU bist,Du bist noch viel mehr😘

Herzliche Grüße Sklavin Dark_Vixen 🦊 🖤
******una Frau
6.999 Beiträge
Ob es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Klischee der " guten Hausfrau und Mutter" und der Devota gibt, weiß ich nicht, weil niemand weiß, woher ein Gefühl von Dominanz und Devotion stammt.

Was mir aber auffällt ist, dass offensichtlich ein " angelerntes" Verhalten gelebt wird.

Wobei mir persönlich der Zusammenhang zwischen " selbst etwas schön finden", zB Blumen in einer Vase jahreszeitlich, nicht ganz klar ist.

Sind es jetzt die Hormone, die Frau in die " Heimchen am Herd" Rolle führen? Oder das " Vorbild" ?

Zeit diesen Vorbildern nicht mehr zu folgen!
*********lerin Frau
2.035 Beiträge
Das ist für mich gerade die Krux beim Thema BDSM.
Ich möchte BDSM für mich selbst ausleben, bin hauptsächlich Masochistin.
Ich treffe aber auf viele dominante Männer, die ganz selbstverständlich erwarten, dass ich auch devot sein muss, im Sinne von "meine eigenen Bedürfnissse zurückstellen, alles mögliche nur für den anderen tun, sich selbst nicht so wichtig nehmen".
Mit einem Machtgefälle im Sinne von "führen, damit am Ende beide auf ihre Kosten kommen" hätte ich hingegen weniger ein Problem.

tatsächlich ist es meine DS-Beziehung, die mir hilft, mich selbst wertzuschätzen. Denn mein Herr verlangt, dass ich auf mich höre. Dinge tue, die mir gut tun. Dass ich mich nicht vergesse.

So wie ihr das lebt, finde ich es super. Habe auch schon öfter gelesen, dass einige devote Menschen es auf diese Art lernen.
Mir stellt sich dabei aber manchmal die Frage, ob der Herr sich selbst oder das Machtgefälle auf lange Frsit nicht sogar überflüssig macht.
Denn momentan machst du vielleicht noch den Umweg, dir auf seinen Wunsch hin selbst etwas Gutes zu tun. Aber wenn du es irgendwann gelernt haben wirst, brauchst oder willst du dann überhaupt noch einen Herrn, der über dir steht und für den du etwas tust?
Nur mal so in der Theorie, weil ich mich das schon öfter gefragt habe. Ist nicht kristisch oder böse gemeint. *g*
***ue Frau
504 Beiträge
Spannende Fragestellung.

Ich kann den Ansatz verstehen. Viele haben den und man hat es schon oft fehlt und gelesen, dass die Menschen während einer Beziehung / Ehe viel gegeben haben. Auch gerade wenn Kinder im Spiel sind und Partner oft in der klassischen Rolle unterwegs waren und viel den Müttern überlassen haben.

Ich war während meiner Beziehung stolz darauf vieles alleine zu machen, Zeit mit mir verbringen zu können, nicht zu Hause zu sitzen sondern alleine spazieren, wandern oder schwimmen zu gehen.
Nach meiner Trennung war ich viel zu Hause und habe das genossen. Mittlerweile fällt es mir schwerer mich alleine aufzurappeln für all das, was ich früher getan habe. Warum? Eine Hypothese ist, dass ich es alleine machen musste. Mein Partner wollte all das nicht mit mir machen und ich denke ich ich habe es dann alleine gemacht und bin auch ein wenig geflüchtet.

Also quasi andersherum wie die Fragesellung. Ich habe gedacht mir viel gutes zu tun, in dem ich Zeit für mich genommen habe, aber im Grunde war das nicht ganz der Grund.
Ich muss aktuell also auch lernen wieder mehr auf mich zu achten und am Wochenende nicht auf der Couch vor mich hin zu vegitieren. Tatsächlich bewusst Zeit nehmen.
Es hat auch mit Selbstwertgefühl zu tun meiner Meinung nach. Selbstwertschätzung!

Und jetzt hab ich meinen Gedanken verloren 😅 eigentlich wollte ich noch was zum Zusammenhang mit einem Partner oder einer Person sagen....Mist... vllt kommt der Gedanke ja wieder *aua* *happy*
*********lerin Frau
2.035 Beiträge
(Entschuldigt bitte den Buchstabensalat. *tuete* )
*****_65 Frau
211 Beiträge
Deine Schilderung kommt mir sehr bekannt vor. Und wie schon andere schreiben sind das deutliche Anzeichen von Co-Abhängigkeit. Es hatte aber nie etwas mit meinen sexuellen Vorlieben zu tun. Ganz im Gegenteil bin ich im Alltag niemals devot oder befolgen Befehle. Vielleicht hilft dir eine Gesprächstherapie zu dir zu finden.
****ida Frau
1.187 Beiträge
Selbstaufgabe ist für mich keine Hingabe.
****ara Frau
371 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********lerin:

Aber wenn du es irgendwann gelernt haben wirst, brauchst oder willst du dann überhaupt noch einen Herrn, der über dir steht und für den du etwas tust?
Nur mal so in der Theorie, weil ich mich das schon öfter gefragt habe. Ist nicht kristisch oder böse gemeint. :-)

Die Frage kann ich gut nachvollziehen. Ich habe sie mir auch schon gestellt. Für mich selbst habe ich die Antwort schon in .einem Wesen gefunden. Nein. Mein Herr macht sich nicht überflüssig. Ich liebe es, wenn ich zum Glück anderer beitragen kann. Mit ein Grund, warum ich beruflich mit Herzblut dabei bin. Wenn ich dafür sorgen kann, dass es anderen gut geht, macht mich das auch glücklich.
Und ich liebe es, wenn ich seinen stolz höre, erlebe. Die Nähe, die wir entwickelt haben, gibt mir viel Kraft. Und das Machtgefälle tut mir gut. Es ist auch mein Ausgleich zu meinem Job, wo ich eben führen, leiten und Verantwortung im großen Stil üernehmen muss. Bei meinem Herrn muss ich mir darum keine Gedanken machen, da ist jemand, der sich auch mal um mich kümmert und mir zurückgibt. Ich muss mich nicht sorgen, so lange er die Führung innehat.
Außerdem gibt es ja auch noch die Augenhöhe. Die andere Zeit.
****ya Frau
867 Beiträge
Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Oder besser, befand mich darin, bin aber auf dem Weg da heraus. Ich bin keine perfekte Hausfrau und kann prima über Staub hinweg sehen, aber für die Familie organisiert, geplant, gemacht, getan. Dem Mann den Rücken frei gehalten, damit er in seinem Ehrenamt (Feuerwehr) aufgehen kann, mir angehört, dass das so sein muss. Mich dafür rechtfertigen müssen, wenn ich 1x im Jahr alleine weggefahren bin. Ich bin nicht arbeiten gegangen, weil die Kinder ja einen Fahrer brauchten, weil ja Dinge organisiert werden mussten. Tat er etwas, war es quasi einen Beitrag in den Nachrichten wert (Müll raus gebracht oder ähnliches).
Irgendwann fing ich an an mich selbst zu denken und hatte Glück. Mit fast 50 habe ich meinen Traumjob gefunden, mache mich so langsam wieder finanziell unabhängig. Ich erwarte nichts mehr von meinem Mann, lasse ihn bewusst aussen vor, weil ich nicht danke sagen will, wenn er etwas für die Familie tut. Den letzten Schritt zur Trennung schaffe ich nicht.
Seit knapp 10 Monaten habe ich nun einen Herrn und es ist herrlich, mich von ihm führen zu lassen, ihm die Verantwortung in unserer Blase zu übergeben und tatsächlich auch ihm dienen, ihn verwöhnen zu wollen.
Durch diese Beziehung, dieses gewollt und gesehen werden, ist mein Selbstbewusstsein gewachsen. Ich gehe pfleglicher mit mir um, fühle mich wohler und bin auch an Tagen, an denen ich gefühlt nur Mama-Taxi bin, nicht mehr so gestresst.
****ara Frau
371 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****_65:
Ganz im Gegenteil bin ich im Alltag niemals devot oder befolgen Befehle.

Liebe Alice, auch ich bin äußerst dominant im Beruf. Da mache ich die Ansagen. Und familiär in der Vanillaehe war allen klar, dass ich die Zügel in der Hand habe. Aber eben meine Bedürfnisse nicht beachtet habe. Sie selbst wenn sie mir auffielen nicht durchgesetzt habe. Für mich selbst habe ich nicht gekämpft.
*****r_o Mann
363 Beiträge
Ich glaube nicht, dass das "Funktionieren" in der Familie bzw. Vanilla-Beziehung was mit Devotion zu tun hat. Es ist der gesellschaftliche Kontext oder wie ihr es euch gestaltet habt. In meiner Vanilla-Ehe war ich der sogenannte Macho, da Geldverdiener und meine Ex kümmerte sich um Haushalt & Kinder. Trotzdem hatte ich ein geringes Selbstwertgefühl. Erst nach der Trennung und dass ich mich um mich selbst sorgen konnte bzw. das tun konnte was mir Spaß tat, verbesserte mein Selbstbewusstsein maßgeblich. Ich stand zu sehr unter dem Einfluss meiner Ex.
Dass ich meine Neigung jetzt frei ausleben kann, hat auch viel damit zu tun. Ich kann heute von mir sagen, dass ich mit gut und glücklich fühle.
@****ara gehe deine Weg weiter. Dein Herr unterstützt dich ja dabei
Ihr sprecht mir aus der Seele und ich bewundere Euch, wenn Ihr es schafft Euch daraus zu befreien. Auch ich lebe in einer Vanilla Ehe, habe aber irgendwie schon lange den Verdacht, dass mein Mann eine devote Ader hat. Er weckt meine mütterliche Seite. Ich weiß nicht, ob es devot ist, wenn wir versuchen, es für alle schön zu machen, außer für uns selbst. Ich bin inzwischen so weit, dass es mir nur gut geht, wenn es meiner Familie gut geht. Vielleicht ist das überzogen
Anerzogen. Vielleicht ist es einfach weiblich. Ich habe lange gebraucht, um mich so zu akzeptieren wie ich bin. Eigentlich bin ich noch dabei. Ich dachte ich wäre vielleicht asexuell. Und mein Körper wäre für Männer nicht attraktiv. Der ewige Kumpel. Dann haben mich bestimmte Umstände eingestehen lassen, dass ich devot bin. Einmal da, brachen die dann auch sehr masochistischen Fantasien mit einer Macht Bahn, dass ich sie nicht mehr unter Kontrolle hatte. In dieser Situation bin ich über einen Herrn gestolpert, der mit mir nach und nach jeden Zweifel angeschaut hat, mich viel hat ausprobieren lassen. Mein Selbstwertgefühl aufgebaut hat. Er hat sich nicht überflüssig gemacht. Ich bräuchte ihn jetzt mehr denn je. Leider sind wir weit voneinander entfernt
Und er ist nicht bereit, den nächsten Schritt mit mir zu gehen und vom Online dienen zur Beziehung zum Anfassen überzugehen. Das hat wieder an meinem Selbstwertgefühl gekratzt. Bin ich vielleicht nicht gut genug? Nicht attraktiv genug?
Inzwischen nehme ich mir Zeit für das hier. Meine Mittagspause am Wochenende. Häufig aber erst wenn ich alle anderen zufrieden und beschäftigt weiß.
******dou Mann
47 Beiträge
Wir sprechen hier über zwei Wege:
1. Trennung/ Scheidung => BDSM => Selbstwertgefühl und Selbstwertschätzung.
2. Anspruchsreduktion => Co-Abhängigkeit => Ausbrennen und Mit-sich-nichts-anfangen-Können.
Es gibt natürlich Millionen Wege (Hobbys, Kreativität, Reisen, ...), aber wir treffen uns hier in der Gruppe Subs unter sich, deshalb ist mir klar, dass diese beiden Wege hier häufiger auftauchen.

Ich komme gerade von einer Spanking-Party. In den zweieinhalb Stunden meines Aufenthalts dort wurde ich rund eine Stunde lang auf den Hintern geschlagen, mit Hand, Paddle und Gerte, und sexuell fremdbestimmt. Ja, ich fühlte mich gestern auf der Party und ich fühle mich heute in meiner Selbstwahrnehmung und meinem Selbstwert gestärkt. BDSM ist tatsächlich ein Weg, der mich dorthin führt, wo ich sein möchte und wo ich mich entwickeln kann. Der Selbstwert wird an der Grenze und jenseits der Grenze stärker, das Leben nimmt in mir zu, wenn ich Lust und Schmerz mische. Ich genieße das Leben wie in einem guten Restaurant, wo der Koch nur für mich ein Essen zubereitet, das ich mir nie kochen würde und das nur für mich gedacht ist.

Ein guter Dom (in meinem Fall eine gute Femdom, die ich noch suche) achtet deine Entwicklung mehr als seinen/ ihren eigenen Spaß. Dort, wo deine Entwicklung als Person mit starkem Selbstwertgefühl sich mit seinen/ ihren sexuellen oder anderen Bedürfnissen treffen, organisiert er/ sie die Session, und dann kannst du dich entwickeln. Das ist ein Schub hinein ins Leben.

Gebe ich mich hin, damit ich mich entwickeln kann, oder gebe ich mich hin, damit die Bedürfnisse der anderen befriedigt sind? Lade ich meine Batterie auf oder verschleudere ich meine Energie für die anderen, bis ich für mich selbst keine Energie mehr habe? Devotion bewegt sich auf beiden Straßen, deshalb verwechseln wir so oft das Förderliche mit dem Schädlichen, deshalb führen wir über Jahre und Jahrzehnte schädliche Beziehungen.

Wenn ich auf der Straße Anspruchsreduktion => Co-Abhängigkeit wandle, brauche ich irgendwann einen Turnaround, der sehr schwierig und schmerzlich ist. Es ist schwierig, weil es mit den bisherigen Routinen und Gewohnheiten bricht. Es ist schmerzlich, weil ich erkenne, wie viele Jahre ich gegen meine Bedürfnisse gelebt und meinen Kindern etwas Schädliches vorgelebt habe. Die kleinen Schritte und Beschlüsse, die lange und harte Arbeit, das Sich-neu-Sortieren, die Samsara, Cic2020, DocMaja, Dark-Vixen und ihr anderen schildert, sind sooooo wichtig für den Turnaround. Ich habe den Turnaround an dem Gefühl der Erleichterung festmachen können. Es ist erleichternd: endlich hört das auf. Endlich darf ich "in der Badewanne liegen", auf die Spanking-Party gehen, mich von meinem Dom/ von meiner Femdom zu mir selbst führen lassen und mich wohlfühlen.

Ich habe nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Aber ich habe mit BDSM einen Weg gefunden, der (für die meisten unverständlich) mich vom langsamen Sterben erlöst und mich ins Leben zurückführt. Deshalb bin ich so gern auf meinem SM-Stammtisch. Dort muss ich niemandem etwas erklären.

Zurück zu Samsaras Ausgangsfrage:
Eine Spielart von Devotion führt uns zu unserem Selbstwert.
Eine andere Spielart von Devotion führt uns in die Co-Abhängigkeit.
Wenn wir lernen, die eine von der anderen Spielart zu unterscheiden, bekommen wir (und viele andere hinter uns) eine gute Chance.
***te Frau
1.298 Beiträge
Auch ich finde mich in deinen Worten wieder. Erste Beziehung mit einem egoistischen macho der nur tat was er wollte und naja mit 15 denkt man erstmal das muss so sein.
Das ganze ging über 11 Jahre so.

Im Anschluss lernte ich ziemlich schnell meinen ex Mann kennen und stürzte mich voller Hingabe in die nächste toxische Beziehung. Separiert von Freunden und Familie auf lange Sicht und ganz subtil, stand ich am Ende fast alleine da. Ich habe mich in der Zeit um alles gekümmert Haushalt, Kinder, seine Firma, Garten und bin nebenbei auch vollzeit arbeiten gegangen außer die erziehungszeiten der Kinder. Umschulung gemacht und wieder voll im Einsatz. Von meinem Geld Lebensmittel usw gekauft damit er seins für die Firma hatte, auch da mein Geld reingesteckt. Haus renoviert, Möbel gekauft. Mein Auto für ihn verkauft (Geld floss dann in sein neues Auto). Alles was die Kinder betraf, Arzt, Geburtstag, Elternabend, Hobbis alles allein gemacht ohne dass es ihn interessiert hätte. Taxidienst wenn er mir Kumpels saufen wollte, was jedes Wochenende vorkam (also gesoffen hat er täglich aber dann zu Hause) um mich im nachgang noch beleidigen zu lassen, dass ich zu fett wäre. (Er müsse sich mich ja schön saufen)

Eigene Hobbys oder Interessen- eh alles Mist in seinen Augen wofür ich mich interessiere.
Weggehen mit Freunden oder Kollegen kam im 10 Minuten Takt WhatsApp wo ich bleibe und dass ich ja sicher fremd ficke…
Immer selbst gefahren weil er könnte ja sonst nichts trinken wenn er mich abends abholen müsste.
Wenn ich dann um halb zehn / zehn heim kam, schlief er oft und ich lag heulend daneben.
Sex - 08/15 und Befriedigung Fehlanzeige- denonstratives weggucken wenn ich nackt war aber wehe ich habe mich verweigert- dann gabs Sprüche ohne Ende.

Zahlreiche Diäten scheiterten und ich war schon fast soweit mir den Magen verkleinern zu lassen damit er zufrieden ist.

Unglücklich war ich viele Jahre lang und habe immer gesagt wegen der Kinder - er hat mit selbstmord gedroht wenn ich ihn verlasse.

Ich hab eine Wohnung angemietet und wollte weg, hab’s dann doch wieder nicht geschafft. Als ich 40 wurde, hatte ich eine Affäre (nicht dass ich es gesucht hätte) es hat sich einfach so ergeben - es war ein schöner und aufregender kurzer Augenblick der zwei Monate dauerte bis ich ihm im Streit die Wahrheit sagte und er mich anflehte ihn nicht zu verlassen.

Er hat sich dann um 180 grad gedreht aber irgendwann war der Kreis wieder rund und es war schlimmer als vorher. Wir waren im Sommer Urlaub im Corona Jahr 2020 und sind das erste mal geflogen … er hat nur gesoffen jeden Tag und mich belegt - als ich die Faxen dicke hatte ist er abends aus dem Auto gesprungen und weggerannt… unser Flug nach Hause ging einen Tag später… das war für mich der Anfang vom Ende.

Ab da habe ich intensiv nach einer Wohnung gesucht, meine Dinge geordnet und mein Geld gesichert, alles was ich ab da ausgegeben habe, halbiert und Ende diesen Jahres habe ich meinen Herrn kennengelernt.

In seiner Nähe war ich zu Hause - angekommen und mir ging es gut. Die Fluchten aus dem Alltag zu ihm habe ich genossen und es war schlimm wieder zurück zu müssen … wir haben das Aftercare vor der eigentlichen Session gehabt und er hat mich aufgebaut. Mir gezeigt wie schön ich bin und mich so akzeptiert wie ich bin.

Das Gefühl hin und her gerissen zu sein zwischen dem was mich glücklich machen würde und dem von dem ich dachte es wäre für meine Kinder das beste, hat mich innerlich zerrissen. Ich gab meinem ex noch eine letzte Chance, dann noch eine und noch eine - verletzte den Mann den ich wahrlich liebte und der mir so so gut tat zutiefst und er zog sich zurück und ließ mich gehen weil er mich glücklich machen wollte.
Mir fehlte unser Kontakt- nicht nur der körperliche auch die Nähe und das Schreiben mit ihm. Er merkte an meiner WhatsApp dass etwas nicht stimmte, wo mein ex im gleichen Haus es nicht checkte wie unglücklich ich bin.
Meine Familie redete auf mich ein, meine Freundin und ich kam keinen Meter weiter mit meiner Entscheidung. Bis eine Kollegin zu mir sagte: „Schätzchen das hier ist nicht die Generalprobe- das ist dein Leben!“

Dieser Spruch hat mich endgültig wachgerüttelt und ich bin Knall auf Fall ausgezogen. Nach 18 Jahren!
Ich habe es noch nicht eine Sekunde bereut.

Auch wenn es bedeutet hat, dass ich meine Söhne getrennt habe, weil der große beim Vater wohnen blieb aber ich habe auch ihm ziehen lassen wenn es ihn glücklich macht- ich bin trotzdem für ihn da jederzeit und das weiß er.

Ich habe fast keinen Freundeskreis mehr weil er nur lügen über mich verbreitet hat- es ist mir egal - wer sich nicht die Mühe macht sich meine Version anzuhören, der hat in meinem Leben keinen Platz.

Ich bin durch die devotion meinem Herrn gegenüber eine selbstsicherere Frau geworden. Viele Dinge triggern mich noch heute und ich muss an mir arbeiten aber es wird und ich darf ich sein und egoistisch sein wenn es mir gut tut.

Seinem Herzen zu folgen und seinem Bauch zu vertrauen ist kein Verbrechen und jeder Mensch hat verdient glücklich zu sein.
***te Frau
1.298 Beiträge
Sorry für den Roman 🙈
*******ll75 Frau
594 Beiträge
@***te
Deine Geschichte hört sich furchtbar an und kein Mensch sollte so behandelt werden.
Jeder sollte Wertschätzung erfahren, denn oft sind es genau diese Charaktere, welche die Basis und das Gerüst einer Beziehung aufrecht erhalten.
Es tut mir sehr leid, was dir widerfahren ist, umso stolzer jedoch kannst du nun auf dich selbst sein, mit soviel eigener Kraft und Willensstärke soviel erreicht zu haben und das Leben leben zu können, was du dir verdient hast.

Du bist eine tolle Frau, bitte bleibe so, wie du nun bist *bravo*
****is Frau
256 Beiträge
Liebe TE, danke für den Beitrag- sehr spannendes Thema. Ich glaube, es gibt schon eine große Schnittmenge zwischen einer Tendenz zur Selbstaufgabe in Beziehungen und Devotion im sexuellen Bereich. Zumindest bei mir ist es so. Ich gefalle meinen Partnern gern, fühle mich wohl, wenn sie mich brauchen, ich wichtig bin... andererseits passe ich doll auf mich auf, weil ich nach einer langen toxischen Ehe in einen Lernprozess gegangen bin, der viel mit Selbstfürsorge zu tun hat. Im Alltag, mit meinen Kindern und meinem Job, ist alles schon sehr ausgewogen. Ich hab Hobbys, Freunde, genug Geld, mach viel für mich... sorge gut für meine Kinder, aber setze ihre Bedürfnisse nicht automatisch höher als meine. Ich weiß, ich muss mir Partner suchen, die selber mit auf Ausgewogenheit achten (im Alltag, zwischen Sessions), damit ich mich dann IN Sessions richtig fallen lassen und meine devote, hingebungsvolle Seite ausleben kann.
*******att Frau
16.737 Beiträge
@TE
"Die Krux einer Devota ?
Das hat nichts mit Devotion zu tun.

Für mich immer immer noch ein veraltete Klischee behaftete Vorurteil in der Gesellschaft.
Das immer noch zu viele Menschen leben.
In einer Partnerschaft gibt es gewisse "Rechte und Pflichten" Und die sollte jeder wahren und wahrnehmen. !!
Warum sollte eine Frau sich fast bis zur Selbstaufgabe so erniedrigen?
Und das noch als selbstverständlich ansehen?

Ich habe gerade die Dr. Oetker Werbung im Kopf
Sorry der Abschweifung *haumichwech*






Ist das Devotion? Für mich nicht!
*******_58 Frau
3.844 Beiträge
Zitat von ****ara:
@****aja tatsächlich ist es meine DS-Beziehung, die mir hilft, mich selbst wertzuschätzen. Denn mein Herr verlangt, dass ich auf mich höre. Dinge tue, die mir gut tun. Dass ich mich nicht vergesse. Er hinterfragt immer mal wieder meine Motivation, warum ich etwas tue. Und ich muss mir dann überlegen, warum ich etwas will, ob es mir selbst gefällt, oder nur für ihn. Letzteres will er nämlich nicht. (Zumindest, wenn es nicht ausdrücklich Inhalt der Session ist und da dann mein Wunsch)

Schätze es, dass Du das Glück hattest, in eine solche D/s gekommen zu sein.
Genieße die Zeit sowohl innerhalb der Session, als auch außerhalb.
Wünsche Dir alles Gute... *top*
und ich sehe ansonsten eher keinen Zusammenhang, zwischen 'braver, den Konventionen nachkommendem Frau' , innerhalb von Familie & Beruf - und dem persönlichen, sich entwickelndem Bedürfnis, nach der Devotation. Und beides schließt sich, nach meiner Erfahrung und Meinung, auch absolut nicht voneinander aus.
Die meisten Menschen sind nicht 'entweder - oder', sondern 'und'.
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