Pilgern

Hallo.
Interessantes Thema, das ich (Christian) auch schon seit langen verfolge und es in diesem Jahr angehen möchte. Dabei geht es mir aber nicht um einen bestimmten Pilgerweg, sondern um den kopf mal wieder zu reinigen. Auch eventuell in Gesellschaft zu pilgern um andere gedankengänge aufzunehmen.
Mein Weg wird mich nach Sankt Wofgang (österreich) bringen. Der Wofgangsweg.
Herzensgrüße, Christian

Nachtrag:
Vielleicht hat ja der/die Lust, mich beim Pilgern zu begleiten. Würde mich freuen.

Ich bin schon des Öfteren gepilgert und ich darf euch sagen ihr seid nur mit euch wenn ihr alleine sein solltet und ihr werdet begleitet wenn es so sein soll dabei ist eine einfache Bleibe sehr wertvoll weil du Deinesgleichen triffst,das Aufsuchen eines Hotels ist wie fliehen vom pilgern. Es muss auch nicht ein ausgewiesener Pilgerweg sein um zu pilgern. Es geht nur um euch.

Was ich bisher +ber diese Pilgerpfade sah finde ich erschreckend, Massen an Menschen....

Ich würde da lieber einen Wanderweg ausswählen der nicht so "hochfrequentiert" ist, wenn ich eine Wanderung plane, dann suche ich Wege aus auf denen ich so wenig Menschen wie möglich begegne

WandererBW

Ich bin mal quasi mit dem Auto gepilgert. Klingt komisch, ist aber so. Dabei war ich in Lourdes, wo ich gleich wieder abgehauen bin, denn dieser Religions-Jahrmarkt hat mich kolossal abgeschreckt.
Aber da ich allein unterwegs war und nicht nach Navi gefahren bin, mich habe treiben lassen, wohin mich der liebe Gott geschickt hat, war es doch so eine Art Pilgern. Mit viel Freude, aber auch dem Besinnen auf Traurigkeit und diese zulassen.
Es war ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

Lange wollte ich vom Jakobsweg nichts wissen, weil da ja so viele lang laufen.

Doch dann habe ich ihn doch gemacht, den Klassiker von Saint-Jean-Pied-de Port nach Santiago. Ich bin alleine gegangen, im Juni, wo es schon warm ist, aber noch nicht überlaufen - kann ich jedem nur empfehlen.

Es war eine meiner intensivsten spirituellen Erfahrungen. Alleine kann man sein eigenes Tempo finden, immer entscheiden, ob man alleine, zu zweit oder in einer Gruppe gehen will.
Bei den vielen Begegnungen und Gesprächen kommt man sehr schnell in die Tiefe, denn hinter jedem steckt eine Geschichte.
Ich habe einige Berichte gelesen - von Kerkeling bis Coelho - und Filme angeschaut, aber am beeindruckendsten finde ich den Film "The Way"



Da geht ein junger Australier alleine diesen Weg, schleppt seine Kameraausrüstung mit und erzählt sehr authentisch von seinen Erlebnissen und inneren Prozessen.

Ich habe viele idealistische junge Menschen getroffen, die von diesem Film inspiriert den Weg gelaufen sind.

@*******onne :
Ja, mich hat das Thema im letzten Sommer, Beginn meiner intensivsten persönlichen Veränderung, kurz "getroffen" . Allerdings nur nach dem Motto .. irgendwann möcht ich mal machen.

Heuer im März bin ich dann durch Zufall auf eine Seite gestossen, wo der Pilgerpass, Kurzbeschreibung und eine Muschel bestellt werden kann - angeblich in Aktion . Hab ich dann getan, warum? Weiß nicht. Buch besorgt "Bin mal weg" und in mir aufgesogen. Im Kreise meiner Familie und Bekannten mein Interesse erwähnt. Die mich dann gefragt haben, wann denn nun? Warum? Warum aufschieben?

Dann ging es Schlag auf Schlag:
• Pilgerführer besorgt: de France, durch die Schweiz, Norditalien, de Plata
• tiefer im Internet gelesen
• mich entschlossen den Camino, alleine heuer oder nächtest Jahr zu machen - nicht den klassischen, sondern den marokkanischen (Via de la Plata)
• in Firma wegen möglicher Zeitdauer angefragt - damals noch 7..8 Wochen, da ca. 1000km
• im April eines Abends mich entschlossen ihn nicht am Stück zu machen, nicht weiter hinauszuschieben
• in der Firma wegen 3 Wochen Urlaub im Mai-Juni gefragt, nächsten Abend eine Flug gesucht und gleich gebucht!

• so nun is es fix - hab gebucht Hin- und Rückflug - für die erste Nacht in Sevilla eine Übernachtung reserviert, der Rest wird sich geben

Seit diesem Zeitpunkt (April)
• Mein Plan: zwei Wochen zu gehen, dritte ist Reserve bzw Zeit zu pausieren, "Wunden" pflegen, etwas noch genauer anzuschauen, oder wenns gut geht und mir danach ist, weitere Tage zu pilgern
• gehe alleine um mein Tempo zu haben
• gedanklich Packliste erstellt
• Film geschaut - Bin..., Pilgern auf französisch
• Vorbereitungen wegen Schuhe, Rucksack, Socken, Wäsche,.. gestartet
• nun mehrmals versuchshalber Teile meines Heimweges von der Arbeit, zu Fuß mit Rucksack (10kg) zurückgelegt

Diese Woche:
• Packliste schriftlich fixieren und abarbeiten
• Restliches besorgen

nächster Montag 20.5. starte ich von Zürich aus

Liebe Grüße
Walter

Viel Erfolg, lieber Walter!

Ich war schon überrascht, dass der Jakobsweg auch durch Speyer geht. In der Fußgängerzone ist ein großes Denkmal eines Pilger auf dem Jakobsweg... zu sich selbst finden... mich hat diese Erkenntnis jedenfalls angeregt...

Jakobswege gibt es tatsächlich vor der Haustür.
Bei meiner Abfahrt am Bahnhof Karlsruhe verpasste ich aus unerklärlichen Gründen den Fernbus, nicht alleine, sonderen es waren noch zwei andere Camino-Aspiranten da.
Der nächste Bus ging zwei Tage später. Ich wollte aber nicht mehr nach Hause und so kam mir die Idee, diese Zeit auf einem Jakobsweg in der Nähe zu verbringen. Eine der beiden, eine sympathische Frau , ließ sich von dieser Idee begeistern und so pilgerten wir durch die Heimat und verbrachten die beiden Nächte in Naturfreundehäusern - noch ganz brav in getrennten Betten.

Auf der Fahrt mussten wir uns leider trennen, denn sie wollte in Pamplona beginnnen und ganz gemütlich nur ein Teilstück laufen.
Da meine Tagesetappen nehr als doppelt so lang waren wie ihre, hatte ich sie bald eingeholt.
Es war ein prickelndes Gefühl, dann im Schlafsaal eines Klosters bei ihr unter die Decke zu schlüpfen.
Nach einem gemeinsamen Pilgertag und einer weiteren gemeinsamen Nacht
trennten wir uns wieder.
Doch einige Tage später hatten wir beide das Bedürfnis, uns noch eimnmal zu treffen. Also stellte ich mich nach einem langen Pilgertag (40 km) an die Straße, trampte 100 km zurück und wir verbrachten noch eimal eine schöne Nacht zusammen - ausnahmsweise mal in einem telefonisch gebuchten Doppelzimmer.
Am nächsten Morgen ging es für mich wieder per Autostop an die alte Stelle zurück und jeder setzte seinen Camino im eigenen Tempo fort.

Habt ihr jemals wieder was von einander gehört?

Ich habe mir schon vor einiger Zeit vorgenommen, eine Wanderauszeit zu nehmen und Orte zu entdecken, die vor Energie nur so strotzen.
Hierbei kommt es mir jedoch nicht unbedingt auf solche mit christlichem Hintergrund an, zumal einige Pilgerwege und -orte sind ja bereits arg kommerzialisiert sind und dort die (aus meiner Sicht) wichtigen Gründe des Pilgerns so abhanden kommen:
• das Ankommen bei sich
• die Reflektion
• das Erfahren und Spüren der Schöpfung bzw. der Natur
• das Finden des Wesentlichen

Meine Intuition / mein Unterbewusstes schlägt mir da schon einiges vor, eine konkrete Planung steht aber noch aus.

.. Ich bin aktuell am Pilgern. Muss sagen ich habe einen zu schweren Rucksack (12kg) denn da kommen noch 3 bis 4 Liter Wasser hin zu (Via Plata sind die Abstände ohne Siedlung/Wasser groß ). Die Herbergen sind bis Zafra sauber. Daher kein dickeren Schlafsack nötig. Der Hütten... schon. Kleidung könnte ich auch reduzieren. Hab auch ein unnötiges Solar-Ding dabei. Genügend Steckdosen vorhanden. Auch mein Massageöl zur Ungeziefer abwer ist unnötig. Kleines Fläschchen mit Teebaumöl wäre, wenn überhaupt völlig ausreichend. Auch leichterer PowerPack wäre ausreichend. Meiner hat 26Ah - viel zu schwer. Dünne Isomatte (<250g) für Pausen im Gestrüpp (Disteln, Ästchen, Stoppeln,..)
außen anbringen, dann wird der Rucksack kleiner und leichter. Meiner wiegt bei mögl. 75l rund 2.6kg Einsparung hier von 1 bis 1.5kg möglich je nach Preis.
Liebe Grüße
Bon Camino

Nachtrag: Bin dann wieder Zuhause!

Metal wie auch physisch an meine Grenzen gestoßen, aber das ist vorbei und am nächsten Tag war wieder Arbeitstag.
So ist es.
Es ist sicher schön so ohne Verantwortung zu pilgern. Man weiß die nächste Herberge kommt, ... Geld abheben, wenn man es braucht, ... sorglos. So ist aber das reale Leben nicht. Ja vielleicht später in der weit entfernten Pension möglich, sofern die Gesundheit mitspielt, aber jetzt nicht. 👍

Bin auf dem Via de la Plata zu Fuß, von Sevilla aus ca. 150km nach Zafra gepilgert.
Mir wurde es zu heiß🥵 und die Abstände zwischen den möglichen Herbergen, bei der Hitze, zu weit (>30km). Socken mussten alle 5km zum Trocknen 🤣, in der Extrematura zum Teil kein Schatten,... Fuhr dann mit Bus weiter in den Norden nach Ourense, um von dort weiter zu pilgern. Ursprünglich hatte ich nicht geplant in Santiago anzukommen (bei 3 Wochen nicht möglich ). Die Via Plata ist ja ca. 1000km lang!
Insgesammt bin ich dann aber doch 260km zu Fuß gepilgert. Man kommt dabei auch/eher an seine mentale Grenzen.
Habe aber auch sehr schöne Gespräche geführt, Bekanntschaften und Erfahrungen gemacht.

Liebe Grüße

PS:
werde vermutlich 2020, gleiche Zeit von Porto aus starten