Gut, ich gehe nun einmal explizit auf den Eröffnungsbeitrag ein:
Ich glaube das eben nicht, und denke, dass gerade die Single und Solo Swinger eine stetig wachsende Gruppe ist die sich auch daraus ergibt das Sexualität immer losgelöster von Partnerschaft und Emotionen gesehen wird und es immer gesellschaftsfähiger ist einfach nur Sex zu haben.
Auch die Moral ist da ja doch im Wandel und wenn ich es gerade aus der Sicht der Vollberufstätigen Single Frau sehe, wird es gerade für Frauen immer normaler ihre körperliche Sexualität auch einfach nur lustvoll auszuleben (Männern wurde diese Lebensaspekt ja schon länger ohne moralische bedenken zugestanden)
Das sehe ich nicht so.
Ich komme jetzt zwar mit gaaaaanz alten Kamellen um die Ecke - ja, ich weiß wirklich uralt -, aber für mich verlieren die nie wirklich an Relevanz.
Eine Frau kann theoretisch immer schwanger nach einem Clubbesuch werden. Wer innerhalb einer Beziehung lebt, wundert sich nicht großartig hierüber, sondern freut sich darüber und hat noch jemand an der Seite, der ihr hilft und sich mitfreut (....zumindest stelle ich mir das in den meisten Fällen so vor.)
Wer solo nach einem Clubbesuch schwanger wird, steht vor ganz anderen Fragen.
Genauso verhält es sich mit Krankeiten. Aids ist ja nur die Spitze des Eisbergs, da gibt es ja noch viele Andere. Wer alleine ist, braucht in solchen Situationen mehr Kraft als wer zu zweit lebt.
Ich bin zwar der Meinung, dass Kondome in der Swingerszene sehr verbreitet sind und auch einen hohen Schutz bieten, aber eine unterschwellige Angst bleibt.
Inwieweit sich die Moral grundlegend geändert hat, möchte ich nicht beschwören.
Ich denke in Großstädten wie Hamburg, Berlin oder im Ruhrgebiet sind die Leute recht locker. Da stören sich die Leute weniger an Singles, weil einfach mehr in HH oder B wohnen.
In den ländlichen Swingerclubs werde ich jedoch immer noch schiefangesehen - auch wenn sie nicht gerade zu den kleinen Läden zählen.
Es gibt ja auch nicht viele überzeugte Singles in der Swingerszene, sondern viele, die eine neue Partnerschaft suchen (...und die Clubbesuche nur als eine Phase in ihrem Leben abtun) oder eine andere große Gruppe mit den FremdgängerInnen oder diejenigen, die krampfhaft eine feste Begleitung suchen, keine finden und deshalb gezwungenermassen alleine hingehen.
Was ich jedoch nicht ganz verstehen kann: Warum können die Anderen den Menschen gegenüber von sich nicht so nehmen, wie er ist?
Das ist eher ein Problem, dass sich einige Blockaden aufstellen: Paare, die partout ausschließen, dass sie etwas mit Solodamen oder Soloherren zu tun haben wollen, weil diese in ihren Augen nicht komplett sind. Also ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, weil es bei mir umgekehrt ja nicht anders ist: Ich interessiere mich für Paare prinzipiell auch nicht. Aber ich halte diese Einstellungen, dass nicht mehr der Mensch, sondern der Beziehungsstatus im Mittelpunkt steht, für bedenklich.