Aktuelle Entwicklungen in der Swinger-Szene

dazu:

Die Swingerszene, in der ich seit 16 Jahren unterwegs bin, hat sich nicht großsartig verändert, was sich verändert hat, ist die Einstellung der Allgemeinheit dazu. Viele Fernsehsendungen haben dazu beigetragen, aber leider auch ein nicht ganz passendes Bild in die Öffentlichkeit gebracht. Nicht auf allen Partys wird mit Masken herumgelaufen, die meisten laufen auch nicht nackt herum.
Es waren früher überwiegend sogar die älteren Personen, die in Swingerclubs unterwegs waren, weil die Jüngeren ja noch ihre Diskos hatten und sich nicht in die Swingerclubs trauten.
Nun ist Swingen eben "Normalität" geworden bei vielen, auch wenn nicht alle Gäste im Swingerclub eben Swinger sind. Es werden an Wochenenden oft Motto-Partys gefeiert, auf denen nur Partygäste sind und wieso auch nicht? Die, die wirklich swingen wollen, kommen an diesen Partyabenden doch auch auf ihre Kosten, die Matten sind nicht überfüllt und oft erlebe ich auch, daß das Partypublikum dann noch neugierig wird, sich von der Szene inspirieren läßt und auch die Matten besucht.

Was die Kleidung belangt, so stimmt es schon, daß manchmal "Schiesserfeinrippträger" oder "Handtuchkanditaten" unterwegs sind. Solche Typen finde ich auch nicht toll; aber in meinem Lieblingsclub weist der Betreiber dann schon mal solche Gäste dezent darauf hin, sich doch den Kleiderregeln anzupassen.
Was ich schade finde, daß sich manche XXL-Damen -ich bin auch eine- in viel zu enge Wäsche zwängen, weil sie meinen, das sei Pflicht. Es gibt wunderschöne XXL-Kleidung, die man im Club tragen kann und in denen man sich wohlwühlt und die dennoch sexy aussieht. Da stören dann auch einige Pfunde mehr nicht. Es gibt hier einige Spezialgeschäfte für diese Mode, auch im Internet finden sich solche Firmen. Und auch für die Herren gibt es Clubmode in allen Größen, auch für Männer mit etwas mehr auf den Rippen. Also zwängt Euch doch bitte auch nicht immer in enge Netzhemden oder -höschen und laßt Eure Shirts mit "lustigen" Aufdrucken daheim im Schrank.

Zusammenfassung von mir: Nicht die Figur oder der Modellbody, nicht das Alter oder die Jugend sind ausschlaggebend für die Gäste, die ich gerne treffen will, sondern die passende Verpackung und wie die Gäste auf mich wirken. Still-an-der-Bar-Sitzer finden sich auch in den Diskos und anderen Clubs, also solche schüchternen Leute finden auch in SW-Clubs wenig Anschluß.

Und wem ein Clubabend mottomäßig nicht zusagt - z.B. spezielle Mollypartys - dann eben nicht an solch einem Abend hingehen.

Und dass sich ein Mann bei einem Clubbesuch vorher intimrasiert ist für mich eine Selbstverständlichkeit, denn "Mann" - zumindest die meisten - will ja auch keinen behaarten Intimbereich bei den Damen.

Ist auch meine Beobachtung. Swingen ist out BDSM Party ist in.

Ansonsten finde ich es in Clubs eigentlich wie immer. Der eine Club ist so der andere ist so. Und die Abende sind immer unterschiedlich.

Nur eben nicht so voll.

Kirk ende

@ Bedouine

Eine Eigenschaft von Swingern ist TOLERANZ. Diese Eigenschaft scheint Dir zu fehlen.
Hier ein Tipp wie Du das Zusammentreffen mit hässlichen und fetten Menschen vermeiden kannst:

Zu jeder Veranstaltung gibt es im Joy eine Gästeliste auf der fast alle Gäste zu finden sind. Ein großer Teil von ihnen beschreibt sich im eigenen Profil ziemlich genau.

Mit etwas Arbeit kannst Du also herausfinden ob die Gäste Deinen Vorstellungen entsprechen oder nicht. Wenn nicht gehst Du einfach nicht hin und musst Dich nicht über "abstoßende" Menschen aufregen.

mit 6 Jahren Swingererfahrung rangiere ich wohl hier etwa im Mittelfeld.

Meiner Meinung nach wird das Publikum nicht unattraktiver aber der Zwang sich mit allen Mitteln dem Schönheitsideal anzupassen hat nachgelassen. Die Menschen stehen inzwischen mehr zu ihrem Körper und ihrem Äußeren. Tragen dezente Kleidung und zwängen sich nicht in irgendwas Pseudoerotisches aus der Fantasie der Erotikdesigner.

Ich rede hier nicht von Hygiene, sondern von der Tatsache, dass man ohnehin niemals aussehen wird, wie ein Model oder eine getrimmte Schauspielerin. Aber das hält mich doch nicht davon ab, meinen Spaß zu haben und meine Lust auszuleben. Wenn mir ein Herr einen Korb gibt, weil ich ihm zu massig bin, ist das doch in Ordnung. Ich nehme mir auch das Recht heraus nur mit denen auf die Matte zu gehen, die mir gefallen.

Ich glaube (ich habs echt nicht erforscht sondern es ist nur ein Gefühl) dass sich jetzt eben auch Menschen in Clubs trauen, die nicht dem gängigen Ideal entsprechen. Einfach, weil es geht.

Insofern hat der Herr Bedouine möglicherweise recht mit seiner Beobachtung aber kein Recht bei der Schlussfolgerung.

Insgesamt bin ich froh, dass wir "hässlichen Entlein" nun auch unsere Lust frei leben dürfen, ohne angegriffen und verhöhnt zu werden. Akzeptanz ist für mich ein wichtiger Bestandteil von Lebensqualität.

lg Nebel