Blitzlicht vs. LED

Ich habe mir eine LED-Videoleuchte angeschafft. Leider bringt die nicht so viel wie ich erhofft habe. Zum Aufhellen ok, aber kein Ersatz für ein Blitzlicht.

ich finde es kommt immer drauf an was man vor hat...

selber arbeite ich in meinem studio mit blitzen und mit dauerlicht...

Ich denke die meisten Dauerlichter sind einfach zu schwach für gezielte Beleuchtung.
Lasse mich aber gern überzeugen...

Ich arbeite indoor nur mit Dauerlicht. Zurzeit nutze ich eine Studioleuchte mit Softbox und als zweite Lichtquelle ein LED-Panel. Ich bin ganz zufrieden damit, allerdings sind die Lichttemperaturen etwas unterschiedlich, was aber bei SW-Bearbeitung kaum eine Rolle spielt.

Ich habe 2 Leuchten mit je 4 x 35 W LED-Lampen im Einsatz. Ideale Helligkeit bringen die bei ISO 400. Allerdings meine ich, subjektiv gefühlt, daß die nicht so feine Details bringen wie Blitz. Aber ich bin noch in der Experimentierphase und checke, ob das stimmt oder nur so ein Eindruck ist...

Dauerlicht muss leider immer sehr hell sein wenn man nicht im oberem ISO-Bereich arbeiten will.

Unschön fürs Model weil es wirklich gewaltig auf die Augen geht, egal ob LED oder was auch immer es für Dauerlichtquellen sind.

Bei TV und Video ist Dauerlicht natürlich alternativlos.

Beobachtet einfach mal was die Berufsfotografen verwenden wenn es im Studio und auch meist um OnLocation und Outdoor angeht.

Auch die Firma die die tollen Reflektoren für Outdoor macht, jedes Model die schon mal von so einem Ding geblendet wurde kann ein Lied davon singen wie toll die sind.

LG
Roman

Meine Modelle fühlten sich wohl nicht geblendet, zumindest kamen mir keine Beschwerden zu Ohren.

ich nutze beides. habe mir vor bald 2 jahren ein eigens ledlicht gebaut, das nicht blendet und trotzdem ein gutes licht für erotikshoots abgibt.
für video sowieso.
für unterwegs habe ich ledpaneele angeschaft, die ich so verteile, dass eine grosse lichtquelle entsteht. nötig so man gut durchgezeichnete aufnahmen wünscht.
lg

walo

Gutes Licht ist einfach teuer (sofern man von der Sonne absieht).

Ich habe jetzt mehrfach mit 35 W LED Beauty Dishes gearbeitet und es reicht durchaus aus, wenn man etwa mit ISO 200 (1/30 s) arbeiten möchte. Aber das Lichtspektrum überzeugt mich noch nicht so ganz. Es lässt sich schlecht neutral gestalten. Man merkt, dass LEDs kein kontinuierliches Farbspektrum liefern.

Das Mittel meiner Wahl ist nach wie vor die "klassische" Blitzanlage.


Ich habe mal ein Bild mit LED-Ausleuchtung angehängt. Hierbei konnte ich der Haut einfach nicht die natürliche Farbe zurückgeben, obwohl ich zu jedem Setup vorab mir mit einer Graukarte ein Referenzbild aufnehme.

Vielleicht muss ich ja einfach nur noch mehr Erfahrungen sammeln.

kann ich nicht bestätigen. Meine Anlage arbeitet korrekt mit Tageslicht, hier mal ein Beispiel:

Wie meinst Du das: Arbeitet korrekt mit Tageslicht?

5500 ° K

Ich habe das "befürchtet". Problematisch ist das fehlende Spektrum der LEDs. Die haben singuläre Farblinien. Je nachdem, wie die Umgebung reflektiert gibt das schon deutliche Verfärbungen, wie an dem rosa Mottozimmer zu sehen ist.

Bernd hat recht. Die Farbtemperatur sagt nichts über das Spektrum aus und LED's sind da doch etwas eigen...

Danke.

Blöde ist, wenn der "blaue Peak" in dem Spektrum noch deutlicher ausgeprägt ist. Dann gibt das lustige Hautfarben. Und wenn dann noch das indirekte Licht zurückgeworfen wird, kann das schon zu Farbverschiebungen kommen, die auch nachträglich kaum kompensierbar sind.

Das kann so sein, muss aber nicht.

Leider sieht man die Ergebnisse ja erst hinterher am Monitor. Aus diesem Grunde sind die LED Panels noch keine echte Alternative für mich.

Auch das, was die Spektren zeigen, ist nur die halbe Wahrheit. Es differiert zusätzlich zwischen den LED-Herstellern. Der Grund: weiße LED sind eigentlich blaue LED, bei denen man mit einem bestimmten Phosphor (oder einer entsprechenden Mischung) blaues Licht in Licht anderer Wellenlänge wandelt - ähnlich wie bei einer Leuchtstoffröhre. Somit ist stets ein nicht zu vernachlässigender überhöhter Blauanteil vorhanden, zusätzlich stimmen oft die Farbzusammensetzungen nicht bzw. differieren sehr stark.

Wirklich GUTE LED-Panels - von denen es aber kaum welche gibt - arbeiten entweder mit Dreifarben-(RGB)-LEDs und mischen daraus weiß, oder sie gleichen die Schwächen der weißen LEDs mit zusätzlichen andersfarbigen LEDs im Panel aus (z.B. rot). Das schlägt sich aber recht drastisch im Preis nieder.

Nicht falsch, aber auch keine Lösung.
Wenn man sich mit Farbtheorie (und Praxis) beschäftigt, weiss man das weisses Licht sich aus den 3 Grundfarben Rot, Grün und Blau zusammen setzt.
Nun ist es sehr leicht ein natürliches, weisses Licht über ein Prisma in die Primärfarben zu zerlegen, der andere Weg ist jedoch deutlich schwieriger. Denn dafür brauchte man "reine" Lichtfarben und die kann die Menschheit bisher nicht erzeugen.
Weder mit Farb-Filtern, noch mit selbstleuchtenden LED's. Dabei sind Farbfilter noch "einfacher" zu beeinflussen.
Das Spektrum von Rot, Grün, oder Blau strahlenden LED's ist nicht einfach zu verändern und sie strahlen kein "reines" Rot, "reines" Grün oder "reines" Blau. Es wird immer auch etwas aus den "falschen" Spektren mit abgestrahlt.
Also ein Blau strahlt z.B. immer auch einen Teil grünes Licht. Das wäre nicht schlimm wenn die grüne LED diese Spektrum nicht auch noch abstrahlen würde, aber da sie das doch tun, wird das abgestrahlte Spektrum immer verfälscht.
Die Frage ist dann wie stark die Verfälschung ist und da gibt es sicherlich große Unterschiede, aber selbst die besten LED's sind dem billigsten Blitz da noch deutlich unterlegen.

Diese Farbverfälschung kann man mit der Farbtemperatur auch nicht vollständig korrigieren, da diese "Farbfehler" stets nur einen Teil vom Rot, Grün oder Blau betreffen.
Es könnte also das "leichte" Blau in eine Richtung verschoben sein während das "intensive" Blau genau gegenteilig korrigiert werden müsste.
Daher kann es passieren das die Hauttöne perfekt sind, andere Bildteile aber dennoch einen Farbstich aufweisen.
Ein (selbst auch verfälschender) Sensor kann nur das auffangen was das Motiv aus dem vorhandenen Lichtspektrum reflektiert hat.
Und wenn die Lichtquelle ein "zackiges" Spektrum abgibt wird die Kamera genau das auffangen.

Natürlich ist es immer eine Frage welche Unterschiede der Betrachter tatsächlich wahrnimmt. Ich wollte lediglich die technischen Grundlagen und Probleme erklären.

LG
pero

Leider nicht richtig. Weißes Licht ist eine spektrale Mischung aller möglichen Wellenlängen, deren Überlagerung nehmen wir als Weiß wahr.

Man kann Augen und Sensoren "täuschen", indem mal selektiv einzelne Wellenlängen herausgreift (und Rot-Grün-Blau) ist nur eine mögliche Kombination.

LEDs einzelner spektralen Linien, wie die RGB-Panels machen genau dies und können daher auch kein spektral sauberes Weiß liefern.

Aber bei den weiteren Erläuterungen hast Du Recht. Mein Beispielbild zeigt dies deutlich, dass eine farbliche Korrektur für die Hauttöne in diesem Beispiel komplett schief gelaufen ist.


RGB-Panels sind eben kein Ersatz...

Moin!

Also Blitzanlage mit Dauerlicht für Models, damit kann ich das Licht hervorragend steuern, danach eine Beauty Retusche und mehr nicht. LED kommt doch gar nicht im Frage bei ein Studio Shooting, da passt doch die Art von Licht doch nicht, dazu nicht zu steuern. Draußen ja für ggf. das Umfeld, jedoch auch hier eine Blitzanlage. Die Entwicklung ist noch nicht so weit, irgendwann kommt es. Eine Videoleuchte, ja bei der Video Funktion der Kamera sonst nicht.

LED RGB-Panel nutze ich für Produkt Shootings wie bei Food, Tabletop usw. hier ist die Art der Beleuchtung hervorragend einsetzbar.

hmmm... also von Physik habe ich überhaupt keine Ahnung, verfolge jedoch die Diskussion seit Anfang an, in der Hoffnung, die Beiträge halbwegs zu verstehen.
Dies jedoch leuchtet mir nicht ein:


Wieso ist das LED Licht hierbei hervorragend einsetzbar ?
Greift hier der "Farbfehler"nicht ???

bei z.B. Food auf Location wo Dauerlicht notwendig ist, z.B der Teller mit Wein auf einen Tisch, wo es Tageslicht ähnlich sein soll, dazu Schattenfrei. Eine Blitzanlage mit Softbox geht auch, jedoch ist ein neutrales Umfeldlicht, was eine warme Temperatur hat, notwendig. Ein LED Panel wo ich die Temperatur sowie Lux einstellen kann und Schattenfrei bekomme ich geschmackvolle Bilder. Die Arbeitsfläche ist hier relativ klein, was bei einem Model nicht der Fall ist, dazu spielt die Hautfarbe eine wichtige Rolle usw.

Danke für die Antwort, gleichmäßige, diffuse Ausleuchtung bekomme ich ohne Probleme auch mit Blitzanlage hin.
Das ist nicht das, was ich nicht verstehe.

Mir geht es mehr um das Farbspektrum. In der Regel sind doch z.B. Lebensmittel (oder Food, wenn man so will ) nicht einfarbig, also sollte hier die Problematik doch die gleiche sein oder ?

nein es geht auch nicht um diffuse Ausleuchtung, da nutzen wir ja auch eine Blitzanlage, weil das Umfeld groß genug ist. Wenn ich ein Glas Wein (Rot z.B.) oder Löfel mit Pralinen darauf Fotografieren möchte, dann nutze ich LED für ein Streif- und Schattenfreies Licht (Spiegelung). Mit dem LED-Licht kann ich die Lichtintensität sowie die Farb- und Temperaturton korrekt einstellen und vorab kontrollieren, weil es Dauerlicht ist, dazu bin ich viel freier in der Zeitwahl und Blendenzahl.

noch zu ergänzen: beim Einsatz von Makro Objektive. Ist schon wichtig zu der Antwort von gerade.