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Angenommen…

Option nicht verlieben in der Ehe…

Dauerhafte Umfrage
********ight Frau
807 Beiträge
Ich bin poly und lasse mich nicht einschränken
****on Mann
16.108 Beiträge
@********ight , ja, ich lebe auch polyamor, habe mehr als eine tief geliebte Partnerin. Und ich wünschte mir, dass Polyamorie mehr und mehr zum Standard wird, weil dann der ständige (und eigentlich völlig überflüssige) Ruf "Du musst Dich für einen Menschen entscheiden!" niemanden mehr terrorisieren würde.
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von **********_Gogh:
Würde ich aber auch nicht wollen, da ich so gut sein wollen würde, dass sie sich nicht in jemand anderen verliebt.

Ich glaube nicht, dass sich Frauen in mich verliebt haben, weil ich "so gut" bin. Ich habe keinen Einfluss darauf, ob meine Partnerin sich in jemand anderen verliebt. Sie hat auch keinen Einfluss darauf, ob ich das tue. Verlieben findet zwischen denen statt, die sich verlieben, der bestehende Partner hat damit gar nichts zu tun.

Eine Beziehung ist keine Leistungsschau, Verlieben ebensowenig.
****ga Frau
1.044 Beiträge
Da ich sowieso bei ganz vielen Dingen mit dem Herzen dabei bin, das gleiche Gefühl noch intensiver eben auch bei Menschen genieße, fände ich so eine Buchungsoption (nur mal theoretisch überlegt) wie den Schalter fürs *herz*.
Eigentlich wäre es ein Mittel mit 100%iger Garantie gegen das Verlieben, also gegen die Angst, einen geliebten Menschen durchs Verlieben zu verlieren.

Gerade das Verlieben passiert doch oftmals erst durch eine gefühlte Leere im Paarleben (also das erwähnte Auseinanderleben...), durch die ganzen Baustellen, die stressen, ja, durch den Wunsch, eine/r zu sein, der/die sie/er nicht mehr in der eigentlichen Beziehung/Liebe sein kann. Es ist ja bekannt, dass eine Affäre i.d.R. der Wunsch nach einem anderen ICH ist und nicht der Wunsch nach eine/r anderen Partner*in.

Was war denn das eigentlich für ein Podcast? Das würde mich mal interessieren. @****mi

Denn es klingt für mich wie die Vorstellung, mit mehr Absprachen, mit mehr angekreuzten Bedingungen auf einer Liste, die Liebesbeziehung haltbarer und beruhigter zu gestalten. Seelenruhe. Etwas, das sehr schön ist, dass es m.M.n. nicht immer anzustreben gilt.
Denn Leben heißt eben nicht Seelenruhe, sondern das Auf und Ab des Lebens, das im Rückblick dann eine Fülle offenbart (für mich), die sich in der aktuellen Situation vielleicht anstrengend und herausfordernd anfühlt.

Und wenn sich viele Menschen nicht mehr in andere Menschen verlieben könnten, da sie diese Option gebucht hätten, auch nicht so ein minibisschen verlieben, schwärmen, das Herz erwärmen....wie öde und herzlos, wie unerotisch wäre dann das Leben ?
Kein Herzklopfen beim Anblick eines Menschen, mit dem es nie etwas würde, auch nicht werden soll, aber eben niemals dieses *love5* ... ?
Ich buche nicht und wählte den Partner fürs Leben danach aus, ob er sich ernsthaft dieser Dinge bewusst wäre, und dann ließe ich mich überraschen. *zwinker*
*********son73 Frau
37.741 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ****mi:
Angenommen es gäbe bei der Eheschließung die Option im Kopf, für die Dauer der Ehe, abzuschalten euch in einen anderen/ eine andere verlieben zu können….
Würdest ihr die Option buchen?

Nie im Leben *panik* dann wäre ich ja Gefühlstot *umfall*

Zitat von ****mi:
Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, das ihr für immer in euren Partner verliebt wärt, sondern nur das ihr euch nicht in einen anderen verlieben könntet.
Mit Beendigung des Eheverhältnisses ( Scheidung, Tod… ) bekämt ihr die Fähigkeit zurück euch verlieben zu können…. Würdet ihr es tun?

Und in der Zwischenzeit ist genau der Mensch der es vielleicht auch gewesen wäre jetzt futsch *umfall*
*********ehlen Mann
49 Beiträge
...ich möchte ergänzen: sich verlieben heißt ja auch nicht gleich, die Ehe zu beenden/zerstören. Daraus kann ganz vieles werden. Sie kann die Ehe auch festigen, sich seiner Sache sicherer sein. Liebe braucht auch Zeit, daher ist verlieben nicht auch gleich eine neuen große Liebe. Und man liebt jeden Menschen auch anderes! Das ist das beste daran. Und nicht jede Liebe ist eine Gefahr für das, was ist. Es kann so viel sein: Sei es ein gutes Gefühl, sei es eine Prüfung für das, was man hat und sich dem bestehenden noch sicherer zu sein, sei es, weil man mehrere unterschiedliche Menschen ganz unterschiedlich lieben kann, sei es, dass man daraus eine F+ entwickelt, sei es, dass man sich tatsächlich gegen seine bestehende Partnerschaft entscheidet. Aber auf jeden Fall heißt das alles: Das Leben spüren. Alles andere würde sich für mich irgendwie tot anfühlen.

Zugegeben habe ich das vor einiger Zeit noch anderes gesehen. Aber wenn man sich mal "außerhäusig" verliebt hat, merkt man, welcher Blumenstrauß an Möglichkeiten sich daraus ergibt. Und das beste: Zumindest ich habe bemerkt, dass in meinem Herzen die Liebe nicht kanibalisiert, sondern mein Herz aufging und ich unglaublich viel Platz darin gefunden haben für eine weitere Liebe. Das Herz kann wachsen und Platz schaffen. Wenn man sorgsam seine Gefühle hegt und pflegt und bewusst damit umgeht und auch in sich horcht. Anfangs hatte ich Sorge vor dem Risiko, aber dann wurde mir gezeigt, welches Universum darin stecken kann.

Sicher nicht für jeden! Und für mich auch sicher nicht für viele. So wie man in seinem Leben ja auch echte Freunde nur wenige findet; wenn man den Begriff eng fasst. Und letztlich sind ja auch da Menschen, die man liebet und in sein Herz gelassen hat.
****mi Frau
2.564 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Was war denn das eigentlich für ein Podcast? Das würde mich mal interessieren. @****mi

Nennt sich „Podcast ohne richtigen Namen“ oder kurz PORN😉 ist eigentlich ein Laber-Podcast bei dem es nicht um spezielle Themen geht. Aber am Ende gibt es eine Rubrik die heißt: „ask us anything“ da kommen alle art von Fragen, unter anderem eben diese. Wenn es dich wirklich interessiert schreib ich dir welche Folge es
war.😁
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von ****ga:
Gerade das Verlieben passiert doch oftmals erst durch eine gefühlte Leere im Paarleben (also das erwähnte Auseinanderleben...)

Ist das so? Meine höchste Verliebensfrequenz hatte ich dann, wenn ich besonders glücklich war, auch mit meiner Partnerin. Bin ich glücklich, ist das Leben schön, und ich begeistere mich für Natur, Kunst, Kultur... und eben auch für Menschen.

War das Paarleben grau und fast depressiv, hatte ich für's Verlieben keinen Sinn. Erst nach der Beendigung meiner Ehe begann ich wieder zu leben - und das Verlieben fing an, neu zu sprudeln.

Allgemein wird ja zu Recht zwischen dem projektiven Verlieben (Begeisterung für das Bild, das ich von jemandem habe) und tatsächlicher Liebe (tiefe Verbindung, bedingungslose, freudige Bejahung auch der "schwierigen" Seiten des geliebten Menschen) unterschieden:

Verlieben hilft, aufmerksam auf jemanden zu werden und sich mit ihm zusammenzutun, Liebe ist die unsterbliche Verbindung zwischen Menschen, auch über den Tod hinaus.

Verlieben ist Fun *freu* , Liebe ist still und fundamental.

Und dann gibt es noch Bedürftigkeit, ich kenne sie selbst von mir und will sie nicht abgewertet wissen. Ich habe dann keine Begeisterung für jemandem (wie beim Verlieben), sondern ich will dann selbst geliebt werden, sehne mich danach. Das kommt besonders vor in unglücklichen Beziehungen. Treffe ich dann auf jemanden, der mir das Gefühl gibt, ich sei wichtig für ihn, projiziere ich so viel Erlösung auf ihn, dass ich sozusagen not-verliebt bin. Doch ist es nicht vergleichbar mit dem jubelnden, weltumarmenden Verlieben voller überschäumenden Glücks.
****ke Frau
1.850 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von ****ga:
Gerade das Verlieben passiert doch oftmals erst durch eine gefühlte Leere im Paarleben (also das erwähnte Auseinanderleben...)

Ist das so? Meine höchste Verliebensfrequenz hatte ich dann, wenn ich besonders glücklich war, auch mit meiner Partnerin. Bin ich glücklich, ist das Leben schön, und ich begeistere mich für Natur, Kunst, Kultur... und eben auch für Menschen.

War das Paarleben grau und fast depressiv, hatte ich für's Verlieben keinen Sinn. Erst nach der Beendigung meiner Ehe begann ich wieder zu leben - und das Verlieben fing an, neu zu sprudeln.

Allgemein wird ja zu Recht zwischen dem projektiven Verlieben (Begeisterung für das Bild, das ich von jemandem habe) und tatsächlicher Liebe (tiefe Verbindung, bedingungslose, freudige Bejahung auch der "schwierigen" Seiten des geliebten Menschen) unterschieden:

Verlieben hilft, aufmerksam auf jemanden zu werden und sich mit ihm zusammenzutun, Liebe ist die unsterbliche Verbindung zwischen Menschen, auch über den Tod hinaus.

Verlieben ist Fun *freu* , Liebe ist still und fundamental.

Und dann gibt es noch Bedürftigkeit, ich kenne sie selbst von mir und will sie nicht abgewertet wissen. Ich habe dann keine Begeisterung für jemandem (wie beim Verlieben), sondern ich will dann selbst geliebt werden, sehne mich danach. Das kommt besonders vor in unglücklichen Beziehungen. Treffe ich dann auf jemanden, der mir das Gefühl gibt, ich sei wichtig für ihn, projiziere ich so viel Erlösung auf ihn, dass ich sozusagen not-verliebt bin. Doch ist es nicht vergleichbar mit dem jubelnden, weltumarmenden Verlieben voller überschäumenden Glücks.

Bin da auch eher bei @****ga

Wenn ich glücklich und zufrieden mit meinem Partner bin, will ich auch nur ihn haben…da verliebe ich mich nicht in jemand Anderen…

Dafür hätte ich gar keinen Kopf oder Sinn…

Zumindest ist mir das noch nie passiert *oops*
****ga Frau
1.044 Beiträge
Es ist wohl der Unterschied zwischen "polyamor liebend" und "monoamor liebend", der bestimmt, ob wir uns aus der Fülle eines liebe-vollen Lebens heraus verlieben oder endlich mal wieder so sein wollen, wie wir mal waren, bzw. endlich sein möchten.
****ga Frau
1.044 Beiträge
Und natürlich das Fehlen von Sex...die Attraktivität eines neuen Menschen...der Spaß....der Schwung....die Lebendigkeit....wenn die fehlen, dann wird öfter mal nach links und rechts geschaut, denke ich, weil ich es in meinem Umfeld erlebe.
*********ehlen Mann
49 Beiträge
@****ke und @****on
Ich glaube - für mich gesprochen - beides ist irgendwie richtig bzw. kann passieren. Denn das Leben ist unerwartet und es ist vielleicht eher einen Frage, in welcher Situation ich welche Chancen schaffe oder erlaube oder passieren, um überhaupt andere Menschen kennen und - hier passiert eben das unplanbare - sich ggf. zu verlieben. Wenn man mal annähme, die Chancen wären in beiden Ausgangslagen (gerade sehr glücklich <-> gerade unglücklich in der Partnerschaft), kann man verlieben ja nicht planen: Es passiert einfach. Oder auch nicht.
Aber die innerer Bereitschaft wird sich sicher auch auswirken und dann könnte zumindest mir auch beides passieren: Offen, weil ich gerade glücklich bin (und die Welt umarme) <-> Offen weil ich gerade unglücklich bin (und ich ein gewisses Maß an Bedürftigkeit spüre oder empfänglich bin für andere Gefühle, um das gerade zeitweise mal zu überdecken).
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von ****ke:
Wenn ich glücklich und zufrieden mit meinem Partner bin, will ich auch nur ihn haben…da verliebe ich mich nicht in jemand Anderen…

Ich verliebe mich ziellos, also nicht, weil ich jemand anderen zusätzlich oder im Austausch "haben" will. Verlieben folgt bei mir keiner Sehnsucht, keinem Wunsch, keinem Bedürfnis. Es passiert spontan und unabsichtlich. Und es gefährdet in keiner Weise eine bestehende Partnerschaft. Ist das nachvollziehbar - oder eher nicht?
*********ehlen Mann
49 Beiträge
Zitat von ****ga:
Es ist wohl der Unterschied zwischen "polyamor liebend" und "monoamor liebend", der bestimmt, ob wir uns aus der Fülle eines liebe-vollen Lebens heraus verlieben oder endlich mal wieder so sein wollen, wie wir mal waren, bzw. endlich sein möchten.
Ja, das ist auch ein guter Punkt. Da ist jeder einfach auch anderes. Und jeder ist auch auf einem Weg der Selbsterkenntnis. Ich bin tendenziell eher mono - gewesen. Denn ich habe die Schönheit erleben dürfen, zwei Menschen in Ihrer Unterschiedlichkeit ganz unterschiedlich und damit sehr bereichernd zu lieben. Wollte ich nicht. habe mich anfangs gewehrt. War glücklicherweise zwecklos *g* Und es war großartig.
Daher sehe ich mich aber noch nicht als poly, weil ich es eigentlich noch immer erstrebenswert finde, dass alles in einem Partner zu finden. Aber ich finden den Weltfrieden auch erstrebenswert - passiert dennoch nicht. Daher bin zum Schluss für mich gekommen, dass die alles (im Sinne von 100% aller bekannten und mir noch unbekannten Sehnsüchte) erfüllende Liebe eine wohl möglich eine statistisch recht unwahrscheinliche Hoffnung ist. Nun kann man - wie meist gesellschaftlich geprägt - man auf ein gesundes Maß an Verzicht bauen. Oder sich für die Bereicherung entscheiden. Löst auch nicht alles und kennt neue Schmerzpunkte... Aber es erscheint mir dennoch (für mich) richtiger. Der eine Partner für ganz, ganz viel und wohl auch für's gemeinsame alt werden. Und darüber hinaus sich dennoch auf andere Einlassen, sich verlieben bis hin zu tiefer Liebe. Das habe ich mit Freunden. Und das möchte ich auch hier im JC mit Menschen - mit sinnlichen Komponenten. Aber eben anders, weil jede Beziehung anders ist und andere Bedürfnisse abdeckt, ohne einander etwas wegzunehmen. Ich sehe für die Zufriedenheit aller eine große Chance - solange es nicht beliebig wird. Letztlich kann dies auch dem eigenen Partner gegenüber Entlastung sein.
Aber es bleibt tägliche Arbeit - wie jede Liebe. Wenn man schon nicht schafft, eine Liebe zu beackern und zu hegen und zu pflegen, sollte man dies nicht als Weg sehen. Denn mit mehreren Menschen im Herzen, muss mehr gehegt werden, nicht weniger. Es ist Aufwand, aber eben auch Geschenk. Sonst kanibalisert man doch zu Lasten von Beteiligten. Das musste ich selber erst lernen.
****ke Frau
1.850 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von ****ke:
Wenn ich glücklich und zufrieden mit meinem Partner bin, will ich auch nur ihn haben…da verliebe ich mich nicht in jemand Anderen…

Ich verliebe mich ziellos, also nicht, weil ich jemand anderen zusätzlich oder im Austausch "haben" will. Verlieben folgt bei mir keiner Sehnsucht, keinem Wunsch, keinem Bedürfnis. Es passiert spontan und unabsichtlich. Und es gefährdet in keiner Weise eine bestehende Partnerschaft. Ist das nachvollziehbar - oder eher nicht?

Ja.. aus deiner Sicht ist das nachvollziehbar..

Ich meinte auch nicht einen Austausch… und ich bin auch nicht der Typ Mensch der sich „schnell“verliebt.

Dass mir Jemand gefällt oder ich ihn anziehend finde.. kann natürlich jederzeit passieren.

Damit sich ein Gefühl der Verliebtheit einstellt, dafür bedarf es (für mich) einer gewissen Interaktion..oder besser gesagt, ein gegenseitiges Interesse aneinander. Dem erzeugen von Liebe …(in der Anfangsphase dann als Verliebtheit)

Als junge Frau habe ich mich natürlich auch „aus dem Stand“ verliebt..

Heute bedarf es dafür aber deutlich mehr als nur Äußerlichkeiten. Da muss (für mich) schon ein gewisser Gleichklang spürbar sein um mein Interesse zu wecken, und erst über das Gefühl, dass es wenigstens ein wenig auf Gegenseitigkeit beruht, kann/könnte ich mich dann auch verlieben..ansonsten (ohne Gegenseitigkeit) wäre es nur eine Schwärmerei.

Und wenn ich mit dem Menschen zusammen bin, bei dem ich das alles fühle, bin ich für einen anderen auch Menschen nicht offen.

Aber zum Glück sind wir da alle unterschiedlich veranlagt. Und die Tatsache dass es mir noch nie passiert ist, heißt nicht, dass es keinesfalls passieren kann…
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Wäre das wirklich eine Option?
Für mich: Eindeutig nein! Da das Besondere an einer gelebten Liebe in einer Beziehung (und wohl erst recht bei einer Ehe) m.E. gerade darin liegt, dass sich die Liebe jeden Tag neu bewähren,sprich erneuern darf und sollte. Und man doch gerade bei betagten Ehen/ Beziehungen häufig feststellt, dass diese Herausforderung der sich ständig erneuernden Liebe irgendwann verloren gehen kann (sprich: Aus der Ehe/Beziehung dann "die Luft ´raus ist"). So ein bisschen mutet eine solche Option wie eine Fokussierung auf eine reine Zweckbeziehung an...
Im Übrigen stellt sich halt die Frage, ob eine solche "Option" nichts anders ist als ein Anachronismus- hat sich doch die "Option" der Ehe (..."bis diese der Tod scheidet") zumindest in monotheistischen Gesellschaften als jahrhundertelange Obligation (einhergehend mit der damit verbundenen Geschlechterhierarchie) gehalten. Begibt man sich bei einer solchen "Option" nicht zwangsläufig in ein Konstrukt, welches die freie (ggf. auf jeden Tag neu ausgerichtete) Entscheidung zu lieben entwertet?
*****ese Mann
1.623 Beiträge
@****mi
Würdest ihr die Option buchen?

Diese Frage im gegebenen Kontext verstand ich erst nach dem zweiten Lesen.

Ich mag ihre Antwort für mich in zwei Bereiche aufteilen:

1) Selbsttreue
2) Partnertreue


Zu 1)
Meine Selbstliebe wehrt sich vehement gegen eine solche Option, weil sie einer Zusage verbindlich zustimmen würde, die sie nicht vorausschauen lässt.

Da melden sich mein Selbstvertauen und mein inneres Selbst zu Wort:
"Verlieben" ist ein wonniger Zustand, klar - aber es ist nichts Anderes als die Projektion meiner aufkeimenden Erwartungen an ein Gegenüber.
Zwischen Verliebtsein und Lieben liegen Welten.

Was ist also so schlimm daran, mich zu verlieben? Von Bestand, Verlindlichkeit und inniger Tiefe ist Liebe, nicht Verliebtheit.
Verliebtheit stellt keine wirkliche Gefahr für eine bestehende gesunde Partnerschaft da...
... sie schürt höchstens unnötige Ängste.


Zu2)
Würde mir die Wahl dieser Option duch meine Partnerin etwa ein Gefühl von Sicherheit vorgaukeln?
Kein schöner Gedanke. Der Wunsch nach Sicherheit wäre eine Folge von Angst, welche ich selbst umgehe und von ihr erwarte - das geht nicht.
****ke Frau
1.850 Beiträge
@**********hylen

Warum hat sich das Ehekonzept über Jahrhunderte gehalten?

Sicher nicht aus Freiwilligkeit heraus…

Frauen hatten garkeine Möglichkeiten zu „überleben“ ohne Mann an ihrer Seite…

Vor garnicht allzulanger Zeit musste die Frau noch ihren Ehemann fragen ob sie arbeiten gehen darf..

Deshalb muss ich der These
„…weshalb sich das Ehekonzept lange gehalten hat/ und hält..“

widersprechen. Von Freiwilligkeit seitens der Frauen, kann man nicht unbedingt reden. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel)
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Warum hat sich das Ehekonzept über Jahrhunderte gehalten?

Sicher nicht aus Freiwilligkeit heraus…
Eben- u.a. deswegen sehe ich das halt auch als kritisch, eine solche "Option" der Überlistung des freien Willens als erstrebenswert anzusehen...
...oder wie Kierkegaard das mal sinngemäß zusammenfasste- dass das Versprechen "ewiger Liebe" wenig Sinn macht, wenn man nicht einmal weiß,was an den nächsten Ostern passiert...
****ga Frau
1.044 Beiträge
Zitat von **********hylen:
...oder wie Kierkegaard das mal sinngemäß zusammenfasste- dass das Versprechen "ewiger Liebe" wenig Sinn macht, wenn man nicht einmal weiß,was an den nächsten Ostern passiert...
Diese sehr rationalen Gedanken von Kierkegaard müssten dann ja auch die Planung des nächsten Weihnachtsfests oder größerer Familienfeiern als unsinnig erscheinen lassen... was weiß ich, was in 6 Wochen ist ?
Das war jetzt eher etwas scherzhaft gemeint, da ich denke, dass sich heutzutage nur sehr wenige wirklich ernsthaft "ewige Liebe" schwören.
Was zählt, ist vielleicht in modernen Zeiten einfach der Wille, sich zum/r anderen zu bekennen, ein Statement gegen die Kurzlebigkeit, Beliebigkeit zu setzen. Muss man/frau ja nicht, kann aber.

Er, also Kierkegaard, hat etwas Schönes über die Dialektik der Liebe geschrieben, wie ich finde.
Die Liebe liebt ein Eingefriedigtes und sie liebt die Unendlichkeit .
Aus dieser Dialektik heraus entstehen für mich diese oftmals widersprüchlichen Erwartungen an die Liebe.

Was liebt die Liebe? – Ein Eingefriedigtes. War nicht das Paradies ein eingeschlossener Ort, ein Garten gegen Osten? – Aber er schließt sich zu dicht um einen, dieser Ring – man tritt dem Fenster näher, ein stiller See verbirgt sich demütig in der hohem Umgebung – am Ufer liegt ein Boot. Ein Seufzer aus vollem Herzen, der Hauch eines unruhigen Gedankens – und es geht vom Ufer ab, gleitet über den See, von den milden Lüften einer unnennbaren Sehnsucht leise getrieben; man verschwindet in der geheimnisvollen Einsamkeit des Waldes, wird von den leichten Wellen des Sees geschaukelt, der von dem tiefen Dunkel des Waldes träumt. – Man wendet sich nach der andern Seite hin, da breitet das Meer sich unendlich vor dem Auge aus. – Was liebt die Liebe? – Unendlichkeit. – Was fürchtet die Liebe? – Eine Grenze.

Søren Kierkegaard

Ein bisschen *offtopic* , aber auch so schön *love*

Und nun *zumthema*
*********ehlen Mann
49 Beiträge
Zitat von ****ga:
Was zählt, ist vielleicht in modernen Zeiten einfach der Wille, sich zum/r anderen zu bekennen, ein Statement gegen die Kurzlebigkeit, Beliebigkeit zu setzen. Muss man/frau ja nicht, kann aber.
Ja, das sehe ich genauso. Es sollte eine gesunde Verbindlichkeit sein, etwas Verlässliches und eben ein Bekenntnis füreinander, aber eben auch kein Gefängnis. Denn jeder sollte weiterhin ein freier Mensch sein, sich entfalten können.
Ich gehöre niemanden.
Und mir gehört niemand. Niemals!
Was mir und uns erst später bewusst wurde: Jeder ist auch ausschließlich für sein eigenes Glück zuständig, niemals der Partner. Und genau daher entscheidet man sich ja füreinander - am besten (fast) jeden Tag und auch bei "Seitenwind" des Lebens oder - zum Thema - wenn man andere Menschen trifft, die ins Herz gehen. Man sollte auch nur versprechen, was man auch wirklich halten kann. Zudem sollten man sich als Paar zur Eheschließung bewusst sein, dass wir von einer langen Zeit reden und man sich natürlich(!) verändert; manchmal in die gleiche Richtung, bei anderem aber auch nicht. Wer weiß, was die Zeit bringt?

Daher konnten wir uns nur versprechen, dass wir aufeinander acht geben, unsere Partnerschaft nicht leichtsinnig oder vorschnell in Frage stellen, einander Raum geben zur Entwicklung und uns lieben wollen(!), wie wir sind und wie wir sein werden. Alles andere muss man man einfach leben - und sich prüfen, ob man bei dem, was man tut in die Augen des Partners und des eigenen Spiegelbild schauen kann. Dann ist alle gut und richtig.
****on Mann
16.108 Beiträge
Wow, das ist cool, @*********ehlen !
*********ehlen Mann
49 Beiträge
*rotwerd* *happy*

es trägt schon sehr lange, ist oft auch erstaunlich leicht gewesen, aber sei' Dir gewiss, streckenweise auch nicht...
Es ist oft nicht so leicht gelebt, wie es geschrieben ist. Aber wir würden es wieder genauso formulieren.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
@*********ehlen
Zitat von *********ehlen:
Zitat von **********_Gogh:
Würde ich aber auch nicht wollen, da ich so gut sein wollen würde, dass sie sich nicht in jemand anderen verliebt. Da würde ich keine Hilfsmittel zu wollen. ;-)
Sehe ich völlig anders: ich möchte mich am liebsten fast jeden Tag wieder aktiv für meinen Partnerin entscheiden. Bewusst. Und ich möchte einfach so sein wie ich bin und so von meiner Partnerin ebenfalls fast jeden Tag wieder der sein, für den sie sich entscheidet.
Sich zwischendurch mal zu verknallen ist super. Sei es, um das Leben zu spüren. Aber um sich auch wieder noch bewusster zu entscheiden.

Schön, dass du das ganz anders siehst. Ich frage mich nur, was? Ich schreibe ja, dass ich in meinem Bemühen hoffe, dass sie sich immer für mich entscheiden mag. Ohne Hilfsmittel, lediglich aufgrund meiner Selbst und meines Bemühens (was Trigon ja als Leistungsdruck beschrieb *lol*). Und ja, im Falle einer Eheschließung würde ich auch davon ausgehen, dass ich mich jeden Tag für sie neu entscheide.

Gerade in der immer vorhandenen Option der beidseitig möglichen Trennung liegt ja der Wert der Freiheit der Entscheidung füreinander, die nie als selbverständlich angenommen werden sollte.

Wer sich aber von vorn herein in andere verlieben will, sollte vielleicht nicht gerade heiraten. Vor allem keinen monogam-denkenden/liebenden Menschen.


@****on
Zitat von ****on:
Eine Beziehung ist keine Leistungsschau, Verlieben ebensowenig.

Ach, echt jetzt? *haumichwech*


Zitat von ****on:
[...]
Und ich wünschte mir, dass Polyamorie mehr und mehr zum Standard wird, weil dann der ständige (und eigentlich völlig überflüssige) Ruf "Du musst Dich für einen Menschen entscheiden!" niemanden mehr terrorisieren würde.

Klingt wie ein Terrorgegenschlag. *lol*
Intoleranz mit Intoleranz zu bekämpfen ist meist nicht hilfreich. *zwinker*



*joyclub*


PS: angeblich verliebt sich alle 11 Minuten jemand bei Paarship. Vielleicht ist es ja immer der Gleiche *haumichwech*
****ke Frau
1.850 Beiträge
Vielleicht sollte man eine Eheschließung eher mal aus der Perspektive sehen, sich (vielleicht auch nur für einen gewissen Lebensabschnitt) abzusichern, wenn man plant eine Familie zu gründen.

Nach der „Brutaufzucht“ und meistens auch noch währenddessen, kommt es ja sehr oft zu der Erkenntnis, dass es vielleicht doch nicht ganz so gut harmoniert und funktioniert (mit der Paarbeziehung und der Liebe)… wie ursprünglich gedacht.

Wie ich in einem anderen Beitrag bereits schrieb, Eheschließung aus den falschen Gründen heraus… und irgendwann fällt das einem dann vor die Füße!

Deshalb finde ich es mutig zu sagen „bis dass der Tod uns scheidet“

Und @****on hat schon recht wenn er sagt, etwas polyamoreres Denken (ohne gleich 100% Polyamor sein zu müssen) würde uns/ der Gesellschaft schon gut tun.

Und dadurch auch die Ehe, als (eventuell nur) temporäres Modell, anzusehen.
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