Zitat:
[l'amour? Wenn die Liebe - wie DieEineEinzige so schön beschreibt - "ein Zustand von Haben-Wollen, ich will jemanden besitzen, für mich gewinnen, koste es, was es wolle, " ist - dann weiche ich ihr aus ... denn in diesem Falle ist die Liebe Selbstbefriedigung.
... wenn die Lieber aber " nicht besitzen will, nicht fordert, sondern lässt" - dann sei sie willkommen! ... nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern zwischen allen Menschen, zwischen allen Lebewesen auf diesem Planeten.]
@*****lut
Wunderbar.
Danke für diese deine Präzisierung. Es war mir eingangs nicht ganz klar von welcher Art von sag ich mal "Liebe" du sprichst.
Zitat:
[Doch: hat das sich verlieben, verliebt sein auch "irdische" Schattenseiten, negative Aspekte? Liebe auf den ersten Blick: Kurzsichtigkeit der Gefühle? Verliebt sein: emotionaler Alkohol mit hohem Potential zu Abhängigkeit und beziehungsmässigem Schleuderkurs? ]
Zuerst einmal das:
Ich finde es wunderschön mich zu verlieben. Manchmal ein kurzer Augen-Blick nur. Eine berührende Situation im Alltag. Ein Wort, eine Stimme, eine Berührung. Mann, Kind, Frau. Ein Lebensgefühl, dass sogar nicht immer unbedingt im direkten Kontext zu einer bestimmten Person steht; ja sogar durchaus auch beim Anblick der Natur oder beispielsweise einem Gegenstand ausgelöst werden kann. Aber darum gehts hier nicht. Doch wie auch immer, das Gefühl von verliebt sein kann Flügel verleihen, mein Herz zum Hüpfen bringen, sei es auch nur für einen Tag, bestenfalls aber länger...
Verlieben in diesem Sinne hat für mich viel damit zu tun, wie offen mein Herz, wie empfänglich ich mich im Fluss des Lebens hingebe und wie erwartungslos ich mich von diesem Gefühl berieseln und mich daran nähren kann. Es zaubert mir Leichtigkeit in mein Lebensgefühl, inspiriert mich, ist Lebenselixier, macht aktiv und kreativ, macht frei, macht auch demütig, macht nahbar, macht weit, macht dankbar, macht weich, macht menschlich, macht verletzlich und stärkt zugleich, macht offen...
Und dann noch dies:
Was sich aber mit den Jahren - im positiven Sinne - verändert hat, ist dass ich gelernt habe nicht mehr ausschliesslich mit dieser Rosabrille unterwegs zu sein, die den Boden unter den Füssen raubt, mich verblindet gegen Wände knallen und mich hoffnungslos verlieren lässt, mich aus meiner Umlaufbahn wirft, mich meiner Mitte beraubt, mich stehen bleiben und festhalten wollen lässt...
Die Schattenseiten eben wie ich sie verstehe...
Ich denke die Kunst besteht darin bewusst sowohl gleichzeitig und eigenständig den Boden unter den Füssen zu spüren und dennoch das Herz (mit einer Portion Neugierde) zu öffnen, als wäre es nie verletzt worden. .. (snieff, was wohl die meisten kennen...
)
Dabei ganz wichtig mich immer wieder frage was es mit mir macht, was mir gut tut und was eben nicht.
Wenn mir das gelingt mache ich mich nicht abhängig von einer anderen Person und begebe ich mich nicht auf Schleuderkurs, sondern bleibe mir primär treu als ein, unabhängiges selbstbestimmtes Wesen und kann Kraft dieser Eigenständigkeit sekundär dennoch ein erreichbares, sich (ver-)liebendes und auch (ver-)liebenswertes Gegenüber sein.
Ein Gegenüber aber, dass unterwegs im Leben manchmal trotz aller Bewusstheit (jedoch im Laufe der Jahre und der gemachten Erfahrungen im Rucksack des Lebens meist nur noch kurzzeitig) stolpert, sich verirrt, sich verrennt...
Und dennoch ich möchte mich weiterhin verlieben können, es passieren lassen und mich nicht dagegen prophylaktisch abgrenzen oder mich wehren müssen...
Denn manchmal ist sich verlieben und mit einem liebenden Herzen unterwegs zu sein in einem weitgefassten Sinne auch gar nicht so klar zu unterscheiden...
Tja, c'est ca pour le moment. Zum Thema wann denn "Liebe" zu einer bestimmten Person beginnt gerne ein ander mal...