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Bottoming für Seme-nawa

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*******eko Frau
8 Beiträge
Themenersteller 
Bottoming für Seme-nawa
Um die Gruppe auch für uns - die Bottoms - zu beleben und als Einladung zur Diskussion hinterlasse ich hier den Link zu meinem Artikel über Bottoming für Seme-nawa: Homepage "Bottoming für Seme-nawa" von NawaTaNeko

Wie geht es Euch im Seil? Was habt ihr durch Bottoming über Euch selbst gelernt?
******und Frau
3.863 Beiträge
Um ehrlich zu sein, kannte ich den Ausdruck Bottoming bisher nicht. Für mich spielt das Machtgefälle im Seil eine große Rolle. Die komplette Unterordnung. Das Fallen lassen ins Sein. Das Spüren und Fühlen. Das ist ein wunderbares Gefühl. Die Verbindung mit sich selbst und auch mit dem Rigger.

Für mich ist die Verbindung mit dem Seil das Eins werden mit dem Seil. Das ist etwas, was mir mal jemand gesagt hat und das was es für mich ist "Eins sein mit dem Seil". Das trifft es bei mir voll. Das Seil assimilieren, es gehört zu mir wie meine Haut.

Der gemeinsame Weg mit dem Rigger beim Semenawa, das Miteinander bis an Grenzen gehen. Der Rigger, der einen mit dem Seil immer wieder über diese Grenzen trägt. Und mit mir als Bunny (Sub) immer wieder innehält, mir die Kraft gibt um die Situation gerade wieder anzunehmen, auszugleichen. Und der fortwährende Fluß des gemeinsamen Treiben lassens.

Beim Semenawa gilt es für mich als Bunny bzw. Sub im Seil unangenehmenes und auch gewisse Schmerzen im Seil anzunehmen. Das Akzeptieren des Zustandes in dem ich bin. Eins werden mit der Situation, mit dem, wo mich das Seil hinbringt. Die Herausforderung für den Körper ist etwas, was mir unheimlich viel gibt. Und gerade nach dem Semenawa, ist es wunderbar, wenn die Muskeln alle zittern, der Körper sich ausgepowert anfühlt und das High einen noch tagelang strahlen läßt.
***la Frau
49 Beiträge
Zitat von *******eko:
Bottoming für Seme-nawa
Wie geht es Euch im Seil? Was habt ihr durch Bottoming über Euch selbst gelernt?

Vorweg: Ich lasse hier mal den gemeinsamen Aspekt (größtenteils) beiseite. Nicht falsch verstehen, ich finde die Dynamik zwischen den Fesselpartnern unheimlich wichtig! Ich denke nur, dann würde die Antwort hier deutlich länger werden.

Für mich ist Fesseln, insbesondere wenn es in Richtung Semenawa geht, eine Herausforderung.
Ich liebe Herausforderungen. Es weckt meinen Ehrgeiz, und es macht mich stolz - interessanterweise nicht unbedingt etwas, was man unter dem Überbegriff 'Bottom/Sub' im Seil erwartet. Wenn man das allerdings ein bisschen auseinander nimmt und genauer schaut, passt es plötzlich doch sehr gut zusammen.

Ehrgeiz meint in diesem Fall nicht, dass ich mich mit anderen Ropemodels vergleichen möchte, um irgendwie besser zu sein. Im Gegenteil. Wenn ich im Seil bin, wird das Außen unwichtig. Es verschwindet nicht, aber es tritt in den Hintergrund, sobald das erste Seil - oder vielmehr, der erste Blick, die erste Einforderung meiner Aufmerksamkeit - mich berührt. Es geht nicht mehr um den Tagesablauf, Termine, Dinge, die irgendwann noch zu erledigen sind. Es geht darum, zu atmen. Zu spüren. Zu sein. Und dem eigenen Selbst zu begegnen.
Im Schmerz, oder vielleicht eher in anspruchsvollen Situationen (Sei es nun Schmerz, Atemreduktion, Gleichgewicht, schwer zu haltene Positionen usw.) lerne ich mich selbst kennen. Immer wieder aufs neue, und es ist jedes mal ein wenig anders. Ich lerne, mich mit schwierigen Situationen zu arrangieren - aber auch zu unterscheiden, was ich ertragen will und werde, und wann ich Rückmeldung geben muss, weil es kritisch wird.

Mir hat das Selbstvertrauen gegeben. Ich weiß mittlerweile, dass ich mich auf mein Unterbewusstsein verlassen kann. Ich kann abtauchen in meinen Subspace, Trance, wie auch immer man das nennen mag, und trotzdem sicher sein dass ich bemerke, wenn etwas ernsthaft gefährlich wird. Und ich habe körperliche und auch geistige Grenzen kennen gelernt, die mir früher garnicht bewusst waren.
Es sind dynamische Grenzen, die nicht in Stein gemeißelt sind. Die variieren - je nach Tagesverfassung, Partner, Erfahrung. Aber mit jedem Mal, bei dem ich im Seil sein darf, wächst der Erfahrungsschatz. Und ich bin für jede Minute dankbar.

Hier ist vielleicht auch die Kurve von Ehrgeiz und Stolz zur Devotion: Ich habe den Ehrgeiz, mich selbst und meine eigenen Grenzen zu kennen - und zwar, damit mein Fesselpartner die Möglichkeit hat, mit mir gemeinsam diese Grenzen zu erweitern, in dem Wissen, dass er von mir Rückmeldung erhalten wird, falls etwas kritisch wird.
Und ich bin stolz, wenn ich gemeinsam mit ihm, für ihn, die Herausforderung annehmen und ertragen kann, weil es uns beiden neue Dimensionen eröffnet.
****lea Frau
9 Beiträge
Erstmal vielen Dank für diese Fragen! Mich haben sie ehrlich gesagt nun schon ein paar Tage gedanklich beschäftigt und bringen mich dazu mich nochmal tiefergehend mit mir auseinanderzusetzen und mir manches bewusst zu machen.

Bei den 1000 Dingen die mir in den Kopf schießen, lande ich aber immer wieder bei der Erkenntnis, das ich eigentlich immer eine Wahl habe, stetig Entscheidungen treffe und dadurch kommuniziere.
Angefangen bei der Entscheidung mich in den Seiza zu begeben und zuzulassen.

Ich kann provozieren, sei es durch einen Augen Aufschlag, Augenbrauen hochziehen, Gähnen, Beine überkreuzen, usw. Und so mitteilen das ich heute mehr brauche um zur Ruhe zu kommen und anzunehmen. Oder um zu sagen dass ich einfach nur den Schalk im Nacken sitzen habe.
Genauso kann ich mich aber auch anlehnen, weich, anschmiegsam und ruhig sein und signalisieren das ich in einer sanften hingebungsvollen Stimmung bin. Um zu sagen „Mach einfach..heute gehe ich überall mit Dir hin“

Ich kann stur, bockig und widerwillig sein, nicht loslassen dagegen kämpfen und es mir damit unnötig und richtig schwer machen.

Ich entscheide ob ich versuche das Gewicht zu verlagern, den Fuß zu bewegen, das eine Bein vielleicht doch hoch zu nehmen, oder all das nicht zu tun.

Nicht jede Wahl die ich treffe ist eine bewusste Entscheidung, vieles ist intuitiv und aus der Stimmung heraus in der man sich gerade befindet. Aber durch jede Wahl die ich treffe teile ich mich mit und bekomme ein Antwort von meinem Partner. Jede Antwort stellt mich vor eine neue Wahl und neue Fragen: annehmen oder ankämpfen? Brauche ich kurz Zeit um mich darauf einzustellen? Wo und wie kann ich entlasten? Was macht das mit mir und will ich eigentlich wirklich entlasten oder war es vorher besser?

Kurzum ich habe durch die Entscheidungen,die ich treffe, einen nicht geringen Anteil daran, was mit mir geschieht.

Am Ende ist aber allem eins gemein, es ist überwiegend Dankbarkeit die mich flutet. Dankbar dafür auf allen Ebenen verstanden worden zu sein.
****is Frau
253 Beiträge
Ich hab in diesen Zusammenhängen über mich selbst gelernt, dass es schön ist (befreiend, lustvoll, gesund erhaltend), meine dunklen Wünsche leben zu lassen... Das Leben ist manchmal so hart, mein Ich fühlt sich so oft unzulänglich an, voller Fehler, voll ungestillter Sehnsucht. Man kann Menschen nicht immer glücklich machen und auch selbst nicht immer glücklich sein... wir sind Teil einer unvollkommenen Welt mit viel Leid, und das Leiden im Seil gibt dem für mich eine Stimme, einen Ausdruck, eine Form. Die sehr schön/ästhetisch ist und so sicher, wie es auf der dunklen Seite nur sein kann. Daneben gibt es die Beziehungsebene... hier, wie auch bei anderen BDSM-Beziehungen, die nichts mit Seil zu tun haben, merke ich, wie gern ich herausgefordert werden und für meinen Top Dinge erdulden und aushalten möchte, weil es ein gemeinsamer Moment ist, weil ich mich sehr gesehen fühle, und weil ich die Anstrengung und das Können unheimlich wertschätze, was mir/uns diese Erfahrung ermöglicht. Spannend finde ich auch, wie sehr mein Körper Schmerz und Stress und Scham in Lust umsetzen kann- das gilt nur hier, das geht mir bei Schlägen oder anderen BDSM-"Praktiken" nicht so krass so. Und mich fasziniert, wie schön es ist, wenn der Körper nachgibt in einer unbequemen Haltung, so dass Positionen auf einmal erträglicher werden oder sich sogar sehr friedlich und still anfühlen.
****te Frau
88 Beiträge
Hallo zusammen, ich kann leider zu seme-nawa bottoming wenig sagen, da ich mich im Seil wohlfühle. Was nicht heißt, dass ich durchs gefesselt werden im nicht seme-nawa nichts gelernt, oder für mich selbst herausgefunden hätte. Ich weiß jetzt nicht ob, ich dann im allgemeinen hier falsch bin, oder ob es trotzdem gerne gesehen ist wenn ich hier schreibe.
****lea Frau
9 Beiträge
Hallo @****te,

im Kern dreht sich hier alles um Semenawa. Interessierst Du Dich denn dafür und kannst Du Dich mit Deinem Erleben im Seil, hier in den Beiträgen wiederfinden?

Übrigens schließen sich Semenawa und „sich im Seil wohlfühlen“ nicht prinzipiell aus. Ich für meinem Teil würde es nicht tun, wenn ich mich damit nicht wohl fühlen würde.
Wenn Du Interesse hast, lies Dir auch diesen Beitrag mal durch:
Semenawa Society: Häufige Missverständnisse über Seme-nawa

NawaTaNeko hat dort sehr vieles sehr schön und einfühlsam beschrieben.
****te Frau
88 Beiträge
Ich weiß nicht ob es “seme-nawa“ ist
Hallo @****lea ,
Ich interessiere mich dafür, ich bin nur sehr unsicher was es ist. Da jede Definition die ich meine zu finden, sich immer wieder als „falsch“ herausstellt.

Zum einen schreibt @*******eko in Deinem empfohlenen Beitrag, den ich gelesen habe, bevor ich meinen Frage verfasst habe, das:
„Schmerzen, schlechte Schmerzen sind zu vermeiden, dafür lernt man eine gute Technik. Mein Partner fesselt mich fest, sehr fest. "Unerträglich" empfinde ich das manchmal in der ersten Sekunde.“
und das
„Seme-nawa ist unangenehm. Es ist kein Spiel, das man nebenbei spielt. Seme-nawa bringt dich an die Grenzen deiner Belastbarkeit, Seme-nawa fordert heraus, was du über dich selbst zu wissen glaubst, Seme-nawa bringt dich zum Schwitzen, Zittern und Fühlen.“
Mich bringt im allgemeinen Fesseln zum Schwitzen, Fühlen. Aber unerträglich fest ist bzw. war es nur selten.
Aber ob es deswegen Seme-nawa ist?
Ich weiß es nicht. Um das herraus zu finden bin ich auch hier.
Denn andererseits wie hier schreibt @*******nin schon dass es Tortur und Folter ist und auch sein soll.
Zitat von *******nin:
Semenawa, Kinbaku, Shibari - Um was geht es hier?

„Seme“ heisst übersetzt Tortur, Folter. Was immer uns dazu treibt, es ist eine dunkle Faszination, eine erotische Lust, die uns überfällt, wenn wir uns mit diesen Bildern, Phantasien oder Geschichten von den - in der Realität grausamen und inhumanen - Praktiken beschäftigen. Nur als Praxis zwischen bewussten, erwachsenen Partnern, und nur wenn wir emphatisch bei diesen bleiben können wir auf diesem Rand des Vulkans tanzen. Und oft genug fallen wir vom Grat…
Seio Ito, als der Gründervater des Kinbaku, war hauptsächlich an Seme / Folter interessiert - und mit seiner Frau und Muse, Kise Sahara, an diesem erotischen tanz auf dem Vulkan. Er war in diesem Sinne also ein echter „Perverser“ *g*. Seil war einfach das Mittel seiner Wahl in dem kulturellen Kontext in dem er gelebt hat.

Es geht hier also im weitesten Sinne um eine härtere Gangart bei der Verwendung von Seilen im gemeinsamen Liebesspiel. Seil-Bondage als B(ondage)DSM-Aktivität. Für viele kommt beim Semenawa eine gewisse DS-Dynamik ins Spiel oder zumindest eine Polarität zwischen den beiden Partnern. Wir spielen mit heftigen körperlichen Zuständen: Schmerz, Anstrengung, oder Gefahr - und tiefen Emotionen.

Schlussendlich habe ich nur eine Frage gestellt und keine Angst ich spreche nicht von Hängematten fesseln. *sorry* *hutab* *nixweiss*

Zum Abschluss möchte ich mich noch bei Allen für meine Orthographie entschuldigen.*sorry*
****lea Frau
9 Beiträge
@****te

vielen Dank für deine Antwort. Ehrliches Interesse ist doch schon mal die Beste Voraussetzung. *g*
Von daher von mir ein willkommen in dieser Gruppe. Gut möglich, das sich manche Deiner Fragen mit der Zeit auflösen.
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*******eko Frau
8 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****lea:
@****te

Ehrliches Interesse ist doch schon mal die Beste Voraussetzung. *g*
Von daher von mir ein willkommen in dieser Gruppe. Gut möglich, das sich manche Deiner Fragen mit der Zeit auflösen.

sehe ich genauso *ggg*

all die Worte, die ich geschrieben habe, sind nur der Versuch, etwas zu erfassen, was sehr schwer zu erfassen ist. das Ziel ist es, sich über unsere Erfahrungen auszutauschen, nicht, den Dingen eine ausschließliche Klassifizierung zu geben. Seil ist frei (Naka Akira) *g*
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