Stil, Etikette, gutes Benehmen

Ja, Tangokrieger! Mir geht es um alle Ansichten: persönliche, subjektive (sie sind auch Spiegelung des Allgemeinen) und die allgemein geltenden. Den Vergleich finde ich interessant und aufschlußreich. Alle drei Aspekte interessieren mich. Ich habe gehofft, Euch auch

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Jaaaaa!!!
Auch wenn es eine alte hässliche Frau gewesen wäre, hätte ich eine Begleitung gewünscht

Oh ja, der Wald ist ein super Vergleich, finde ich.
Dass der Mann für jede Frau finanziell aufkommt, finde ich nicht gerechtfertigt. Doch Begleitung bis zu einem sichereren Ort kosten kein Geld, lediglich Zeit körperlichen Aufwand. Ich finde, das ist nicht zu viel verlangt.

Aber echt! Ich wäre mir auch ausgenutzt vorgekommen. Geht gar nicht in meinen Augen!

Heute habe ich etwas Interessantes über den berühmten Fotografen Helmut Newton gelesen. Er soll gesagt haben, dass er "schlechten Geschmack" (bad taste) auf- und erregend fände. Sogenannter "guter Geschmack" sei für ihn bloß standardisierte Weltsicht.
Ganz allgemein empfinden die meisten Menschen diesen sogenannten "guten Geschmack" als stilvoll. Den Ausdruck "schlechter Geschmack" höre ich in Deutschland selten, wohl aber "Geschmacklosigkeit" als Gegenteil des "guten Geschmacks".
Nun, hin oder her, finde ich die Bilder von Helmut Newton äußerst stilvoll, wenn auch immer wieder mit gewisser Vulgarität spielend. Erotisch, provokativ und doch elegant. Wirken die Frauen auf seinen Bildern nicht damenhaft? Kann man vulgär und geschmacklos werden und doch ein recht hohes Niveau behalten?
Was denkt Ihr darüber?

Zum guten Ton gehört es ja, über die Fauxpas der anderen hinwegzusehen. Sobald man andere auf ihr "ungutes Benehmen" hinweisen muss, entfernt man sich selbst vom "guten Ton".
Was ich immer wahrnehme (auch in dieser Gruppe) ist, dass man als selbsternannter Sapiosexueller dem Bedürfnis nachgibt, die Aussagen anderer Personen berichtigen zu wollen. Das kann sowohl die Rechtschreibung, Grammatik oder andere linguistische Aspekte betreffen. Und ich erlebe auch manchmal, wie versucht wird, die Meinung oder die vom Menschen persönlich gemachte Erfahrung zu berichtigen.
Fängt man als Intellektueller an, andere in ihrer "Intellektualität" zu berichtigen, entfernt man sich davon, selbst intellektuell zu sein?
Ich persönlich denke, eher nicht. Doch ich finde, man entfernt sich vom "guten Umgang" und somit vom - hier immer wieder in Anspruch genommenem - Niveau. Man kann noch so überdurchschnittlich superklug sein, wenn man sein Gegenüber ständig berichtigt, kann kein tiefgehendes Gespräch entstehen (und ein angenehmes erst recht nicht).
Und darin besteht für mich ein Widerspruch. Als Sapiosexueller genieße ich unter anderem das tiefe Eintauchen in verschiedene und/oder bestimmte Themen, dieses "Eintauchen" jedoch selbst verhindere, indem ich mein Gegenüber immer wieder ausbremse und den Austausch verhindere, indem ich meine eigene - natürlich subjektiv empfundene Intelligenz - somit zur Schau stelle.
Wir sind uns hier in der Gruppe alle einig, dass wir vom Intellekt des anderen angezogen fühlen. Und immer wieder finden sich hier Posts, bei denen ich den Eindruck bekomme, man selbst sei nicht unbedingt Sapio, sondern möchte von solchen bewundert werden.
Kann man als intelligenter Mensch auf Freundlichkeit und Aufmerksamkeit verzichten? Oder empfinde nur ich intelligente Menschen nur in Kombination mit stilvollem Auftreten als anziehend?
Ta von TaKla