Haiku

Ich könnte leider nur ein Gedicht mit der Silbenfolge 8-6-8-6 beisteuern, aber das wäre dann ja off topic, weil es die Anforderungen an Haikus nicht erfüllt ...

Ne, lass mal...
Haikus sollen so bleiben wie sie sind!
Kann ich mir nicht wirklich mit erotischem Inhalt vorstellen-
muss auch in meinen Augen nicht sein.
Ich schreib auch seit längerem welche...
just for fun!

Erotische Gedichte und Prosa sind da eher angesagt...

....passt irgendwie nicht zusammen. (Finde ich zumindest) denn verfasst man ein Haiku nicht in einem Geisteszustand losgelöst von den Lastern dieser Welt ?

Danke, besser hätte ich das nicht sagen können!

Mir war weder bewusst, dass ein Haiku kein Gedicht ist, noch empfinde ich Sex als Laster. Und in welchem Zustand die alten Meister ihre Meisterwerke verfasst haben, werden wir wohl heute auch nicht mehr herausfinden.

....und nur zur Aufklärung, ein Haiku ist natürlich ein Gedicht nur eben eine Sonderform des Gedichts,
nicht nur was den Strukturellen aufbau angeht sondern auch bezüglich Inhalt und Schöpfungsakt bestehen stark Naturphilosophischen und Zen Buddhistischen Einflüssen (wobei hier alles weltliche verlangen gemeinhin als Laster angesehen wird) darüberhinaus wird es im Idealfall als Spontaner Ausspruch oder nach der Meditation verfasst.

Somit ist ein Erotisches Haiku nicht auszuschließen, vielleicht überkommt es dich ja im postkoitalen zustand plötzlich, aber die gezielte suche danach wohl in etwa so erfolgversprechend wie die suche nach Koscheren Schweinbraten Rezepten.

Wieso soll es den eigentlich ausgerechnet ein "erotisches" Haiku sein und nicht einfach ein Erotisches Kurzgedicht ?

Aha, jetzt weiß ich zumindest, dass im Buddhismus das fleischliche Verlangen als etwas lasterhaftes angesehen wird / wurde.... interessant

Für erotische Inhalte eignen sich die sogenannte Senryu
(Korrekt geschrieben: Senryū).

In dem Sinne ein kleiner Versuch:


Schweißtropfen küssen
Perlen ihrer Erregung.
Das höchste Gefühl.

Mein dearest Haiku ever:

Mal zeigt es die Rückseite,
mal die Vorderseite,
ein Ahornblatt im Fallen.

Es ist zwar ein sogenanntes Todes Haiku so dass Ryokan damit auf sein Leben zurück blicken wollte, aber für mich hat es eine universelle Bedeutung und beschreibt die tägliche Ambivalenz unseres Lebens.

Ich bin nicht zu schwer
Leichtfüssig Laufe ich nun
über die Wiesen