„ich wünsche allen betroffenen, das sie vor dem herzen das hirn einschalten und versuchen herauszufinden, mit wem man es zu tun bekommen könnte. ich weiss, dass ist kein allheilmittel aber ein versuch, die risiken einzugrenzen. und den (wirklichen) dominanten personen hier kann ich nur empfehlen, so früh wie möglich vertrauen in jeder form aufzubauen - und das nicht nur mit der peitsche...
ich wünsche allen hier eine gute zeit und das ihr findet, wonach ihr sucht
Vorneweg: Ich wünsche Dir dasselbe!!
Ich komme dennoch nicht umhin, mich an dem Ausdruck zu stören, Betroffene mögen doch bitte ihr Hirn vor dem Herzen einschalten. Entschuldigung, aber das empfinde ich doch als äußerst herablassend. Egal ob Mann oder Frau, wer einmal erlebt hat, wie extrem perfide Narzisst*innen können (der Einfachheit halber Narzissten, ich meine aber absolut beide Geschlechter, da das im Hinblick auf männliche Opfer viel zu oft unterschlagen wird), dem würde so etwas nicht so leicht über die Lippen bzw. Tasten kommen. Genau darin sind Narzissten nämlich Meister: Im Manipulieren.
Ich war 3,5 Jahre mit einem zusammen. Bei meinem zweiten ernsthaften Versuch, ihn zu verlassen, zeigte sich die berüchtigte narzisstische Wut dergestalt, dass er mich ganze vier Monate in dem Glauben ließ, er sei wieder der, in den ich mich anfangs verliebt hatte, um mich wenige Tage nach meinem Geburtstag nach allen Regeln der Kunst zu brechen.
Nun empfände ich das zukünftigen Partnern – welcher Konstellation auch immer – gegenüber als unfair, sie an vergangenen Erfahrungswerten zu messen, daher gebe ich jedem eine Chance und gebe mir Mühe, aufgeschlossen zu sein. (Die Alternative wären Misstrauen und Verbitterung mein ganzes Leben lang, was meines Erachtens nach keine allzu attraktive Alternative ist.) Entweder es läuft gut oder eben nicht.
Allerdings ist das "frühzeitige" Aufbauen von Vertrauen (bitte als ein wenig überspitzt betrachten) in meinen Augen nicht zwangsläufig ein 100 % verlässlicher Indikator, da ("echte") Narzissten ganz genau wissen, was sie tun bzw. tun müssen.
Im Idealfall hat man Menschen in seiner Umgebung, die einen darauf hinweisen, dass da etwas nicht ganz stimmig/schlüssig zu sein scheint. So war es bei mir jedenfalls; dank der dezenten Hinweise (keine Belehrungen, nur Reflektieren bestimmter Situationen) meiner besten Freunde fing ich an, "mein Hirn einzuschalten" und mich gegen ihn zu "wehren". Das ist immer leichter gesagt als getan, denn erst nach der Trennung bzw. dem tatsächlichen Getrennt sein empfand ich das Gefühl, als ob sich eine Art "Nebel" in meinem Gehirn auflöste und ich wieder klar denken konnte – jedenfalls solange, solange ich kein Vier-Augen-Gespräch mehr mit ihm führte, denn obwohl ich wusste, was für ein Mensch er war und welches Leid er mir zugefügt hatte, konnte ich nicht mehr klar denken, kaum dass ich in seiner Gegenwart war – und das, obwohl ich ihn verabscheute! – weshalb ich dann auch ziemlich zügig den Kontakt abbrach und ihn überall blockierte. (Narzissten ihren "Nährboden", also man selbst als ihre Energiequelle, zu entziehen, nämlich in Form von jeglichem Kontakt abbrechen und blockieren – und das konsequent! – ist meines Erachtens nach das einzige, was wirklich hilft.)
Hier im Joyclub könnte ich mir vorstellen, dass es ggf. helfen könnte, in einschlägigen Gruppen privat (oder auf Stammtischen?) zu fragen, ob die betreffende Person "bekannt" ist, zumindest wenn sie schon länger hier ist – wobei auch das natürlich mit Vorsicht zu genießen ist! Man weiß ja nie, wer aus Rache Bullshit erzählt...
Zum Abschluss: Alle über einen Kamm scheren bzw. ein pathologisches Krankheitsbild pauschalisieren zu wollen, finde ich trotz oder gerade aufgrund meiner Erfahrungswerte befremdlich, gefährlich und wie gesagt unfair.
Allerdings kann man absolut unterscheiden, ob jemand
wirklich Vergnügen daran hat, jemanden zu quälen, also im pathologischen Sinne. Das ist ein ganz bestimmtes Angstgefühl, das man dann empfindet (wie eine Art Überlebensinstinkt, der Alarm schlägt), und wenn einem dieser Instinkt sagt, dass sich da etwas nicht ganz stimmig anfühlt, sollte man dringend darauf hören und die Beziehung welcher Art auch immer auf den Prüfstand stellen.
Ich habe fertig.
PS: Meiner vorangegangenen Worte zum Trotz müssen wir ehrlicherweise zugeben, dass wir weder befugt noch qualifiziert sind, derartige Diagnosen zu stellen, aber das nur mal so am Rande...