An jeder Beziehung muss man arbeiten, aber ich denke an einer Fernbeziehung viel mehr.
Es kommt wohl auch immer darauf an, warum man eine Fernbeziehung führt oder was dazu geführt hat, das man eine Fernbeziehung führen muss.
Mit meinem Ex-Mann hatte ich eine Fernbeziehung, weil er wegen der Arbeit weg gegangen ist. Es war erst schwer, aber nach sehr kurzer Zeit hat es mir gut gefallen. Streitfälle wegen Arbeitsteilung und Verantwortlichkeiten fielen plötzlich weg. Es war keiner mehr da, auf den man sich verließ und der dann vergaß was er zu tun hatte. Ich war auf mich selber gestellt und wusste das auch. Vorher war es öfter so, das ich dachte ich habe ja einen Partner mit dem ich die Verantwortung teile und musste dann aber feststellen, das ich doch alles alleine machen musste. Dieser Ärger fiel komplett weg. Leider haben wir die Trennung aus anderen Gründen nicht geschafft und haben uns dann ganz getrennt.
Heute lebe ich in einer Fernbeziehung, die nur 50 km Entfernung hat, aber eben kein Zusammenleben ist. Ich kann inzwischen damit umgehen, aber richtig toll ist es nicht. ER ist eigentlich doch meistens soetwas wie ein Gast. Es ist kein wirklich gemeinsames Leben.
Andererseits hat man immer wieder die Möglichkeit etwas für sich allein zu tun, da man auf niemanden Rücksicht nehmen muss.