Kastration schief gelaufen - Tierarzt hat keine Haftpflicht
Hallo.Ich habe ein großes Problem! Ich hab mein Pferd vor einem Monat kastrieren lassen und das ging ziemlich schief. Am besten ist aber, ich erzähl die Geschichte von Anfang an:
Am 30.09. war der Termin zum kastrieren. Meine Freundin hat mir einen guten Tierarzt empfohlen und am Anfang klang er auch super nett, ich konnte gut mit ihm erzählen und es passte alles. Dann kam der Tag... Er wurde schlafen gelegt und der Eingriff wurde vor genommen. Als der Tierarzt mit allem fertig war sprang mein Kleiner plötzlich wie aus heiterem Himmel auf und schwangte benommen davon. So schnell konnte keiner reagieren. Das Problem war, er schleifte den Führstrick mit sich. Der Tierarzt meinte, ich soll ihn dran lassen. Doch plötzlich trat er darauf, stieg und überschlug sich. Er stand wieder auf um gleich wieder auf den Strick zu treten und voll nach vorn auf den Bauch zu klatschen. Überall war Blut und Hautfetzen. Der Tierarzt meinte dann, wo er sich beruhigt hatte, dass alles ok wäre und er bis zu dem Abend noch ein bisschen nachbluten wird. In 3 Tagen würde er zur Kontrolle nocheinmal nach ihm schauen.
Ich wartete noch 2 Stunden und fuhr dann erstmal 2 Stunden heim. Als ich jedoch wieder zu ihm kam, blutete es immer noch so stark, dass ich mich fragte, ob das wirklich noch normal sei. Ich war noch nie bei einer kastration dabei. Verängstigt rief ich den Tierarzt an und trug ihm vor, was los ist. Er meinte aber nur beruhigent, dass das normal sein und stellte mich unterschwellig als hypersensibel dar.... Daraufhin zeigte ich der Stallbesitzerin was sich abspielte und diese meinte auch sofort, dass das nicht normal sein. Sie telefonierte nochmal mit ihm und sagte ihm, dass er sofort her kommen sollte. In der Zwischenzeit blutete es immer stärker aus der Wunde und alles um den Kleinen war rot. Wir riefen vorsichtshalber in der nächsten Tierklinik an, ob wir vorbei kommen könnten. Als der Tierarzt kam, sagte er nur, das sei nicht normal, da waren wir schon auf dem Hänger und ab in die Klinik.
Dort lief ihm das Blut Wasserfallartig die Hinterbeine hinunter. Er wurde 3 Stunden Notoperiert und der Darm musste zu einem halben Meter wieder in die Bauchhöhle geschoben werden. Der Leistenspalt war um 30cm aufgerissen. Ohne das schnelle Handeln aller Beteiligten, wäre er heute im Pferdehimmel! Ich danke allen Schutzengeln dieser Erde, dass er das überlebt hat und wieder ganz gesund geworden ist!!!!
Mein Problem kommt jetzt aber:
Der Tierarzt aus der Klinik meinte, der Leistenspalt muss bei Hengsten über 1 Jahr zugenäht werden, da genau das sonst passieren kann. Er hatte aber keine Fäden gefunden. Das sei also ein Behandlungsfehler und könnte über die Haftpflicht des anderen Tierarztes laufen.
Ich rief diesen an und erkläre ihm alles. Da meinte er nur, er hat keine Berufshaftpflicht und er würde sich was einfallen lassen, wie wir das regeln.
Als ich ihn dann am Abend ein zweites mal anrief, meinte er nur, er würde die hälfte der OP-Kosten bezahlen (jeden Monat 100€). Darauf fragte ich ihn, wie das mit der Nachbehandlung wird (sicher auch so um die 300€), warauf er richtig gemein wurde und meinte, dass ich nicht anfangen soll zu feilschen, wenn ich nicht damit zufrieden wäre, würde er garnichts mehr zahlen. Es war nicht sein Fehler, dass das passiert ist und legte auf.
Jetzt ist halt meine Frage, was ich machen soll?! Kann mir Jemand sagen, wie das rechtlich aussieht, brauchen Tierärzte keine Berufshaftpflicht abschließen? Ist es klug wergen 1500€ einen Anwalt einzuschalten? Hat Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir sagen, was dabei raus kam. Ich bin total verzweifelt!!! Es ist viel Geld für mich, für etwas, wo ich mir denke, dass es nicht hätte sein müssen!
Ich warte auf eure Antworten!