Im Prinzip...
... ist schon fast alles gesagt. Die Argumentation, daß Pferdebesitzer wirtschaftlich so gestellt sind, daß eine Steuer gerechtfertigt ist, ist allerdings schon befremdlich. Heißt daß, sobald man sich etwas leisten kann, für alles eine Steuer erhoben werden kann? Das wäre schon fast Selbstbedienung für den Staat... ohne jegliche Gegenleistung. Seltsam.
Aber wenn man die großen Sportreiter und -ställe als Maßstab nimmt, kann man die wirtschaftlichen Möglichkeiten sicher anders beurteilen, als wenn man die vielen kleinen Privatställe ansieht. Das ist doch die breite Masse... auch in unserem Umfeld gibt es viele, die kaum Geld verdienen und sich ihr Pferd regelrecht zusammensparen. Und das ein Leben lang. Denn Freizeitpferde leben i.d.R. länger als die Hochleistungssportpferde... Und es gibt Ställe, bei denen die Betreiber 24 Stunden im Einsatz sind, um mit Herzblut die Tiere zu halten, zu züchten und Reitstunden zu geben. Ich kenne aber keinen, der davon reich wird.
Für uns würde 200 € pro Pferd fast 10% höhere Kosten verursachen, weil die laufenden Kosten hier auf dem Lande doch noch gemäßigt sind.
Auf jeden Fall werden die Pferde darunter leiden, denn die Kosten für Raufutter steigen auch ständig. Durch eine weitere Kostenbelastung werden sich die Haltungsbedingungen nicht verbessern. Wenn man das noch weiterspinnt, kann man denken, daß die Einnahmen aus der Pferdesteuer am Ende für Subventionen für die Biogasanlagen verwendet werden - ein Grund für die gestiegenen Futterpreise (zumindest hier in der Region).
Im schlimmsten Falle wird es in den nächsten Jahren mehr Pferdelasagne geben, weil die Bestände reduziert werden. Aber ich hoffe, daß die Kommunen den Aufwand scheuen. Denn ich stimme zu, daß sich das im Grunde nicht lohnt. Da wäre ich eher für eine Fahrradsteuer... (Scherz).