Mal ein Problem....
Ich würde Euch gerne mal um einen (oder mehrere) Tipps bitten, da ich von Guru-Krimskrams nicht soviel halte...
Mein jetzt 5jähriger Wallach hat eine Unart: Er beißt. Nicht doll, und meistens ist es ein "ins Maul nehmen" - Jacke, Abschwitzdecke, Longe, Zügel, Führtrick (besonders nervig!), nach ALLEM angeln, was in Maulnähe ist. Wenn er angebunden ist, angelt er immer nach den Strickzipfeln... Am besten geht es, wenn ich ihn in der Stallgasse (re und li) mittig anbinde.
Ich habe ihn 3 1/2jährig bekommen, da war gerade knappe 4 Wochen gelegt, also recht spät. (übrig gebliebene Hengstmanier?)
Letztes Jahr hatte er unglücklicherweise zwei Griffelbeinverletzungung nacheinander, sodass ich insgesamt fast 5 Monate geführt habe, bzw. Schritt geritten bin, weil das Führen irgendwann MEGANERVIG wurde. Beim reiten ist er superartig gewesen, nicht einmal gebockt oder wegen der langen Pause aus der Jacke gejumpt. Nur beim Führen zuppelt er unerträglich rum. Ich denke, es hat schon miteinander zu tun, denn als 4jähriger 5 Monate Schritt muss ziemlich Stress bedeutet haben.
Wenn ich ihn jetzt führe, nehme ich meist eine Gerte in die rechte Hand. Die respektiert er weitestgehend, nimmt sie aber auch gerne mal ins Maul, wenn er die Chance hat.
Wenn ich nicht auf ihm reiten würde, könnte ich meinen, er sei ein Retriever, denn er "trägt" die Sachen auch mit sich herum, bzw. würde es tun, wenn ich es zuließe.
Ich habe mittlerweile alles probiert, was mir eingefallen ist (wobei ich sagen muss, dass ich nicht das übliche, zimperliche Reitmädel bin). Kopf wegschieben, Stimme erheben, ihn zurückgehen lassen, ihm auch mal eine überziehen, aber nur, wenn ich es wirklich unmittelbar hinbekomme. Ein strenges "Hörst Du auf!" reicht meist, dass er es läßt. Aber er probiert es immer wieder, auch wenn es langsam weniger wird.
In allem anderen ist er im Grunde einwandfrei. Das Handling klappt prima (Schmied, Hänger, Waschbox, putzen, Tierarzt, Medikamentengabe (Wurmkur, Augensalbe, etc). Im Moment gewinnt er ordentlich an Kraft und eine gewisse altersgemäße "Halbstarken-Phase" scheint sich anzukündigen.
Er ist insgesamt sehr wach, neugierig, eigentlich sehr cool und selbstsicher, sehr verspielt, etwas stur, einerseits sehr sensibel, andererseits kann er sehr büffelig bis rustikal sein, im Sinne von wenig "vorsichtig" wenn der Mensch da rumsteht. Ich mache mir Gedanken, ob ich irgendwo ein Handlingfehler mache (wovon ich fast ausgehe, auch wenn unser Reitlehrer meint, dass es wohl wirklich Pferde gibt, die diese Neigung zum "Leinenfangen" haben..)
Die Hengstzähne brechen gerade durch.
Wegen der Verletzungen und dem erst im November begonnenen Aufbautraining ist er seit letztem Sommer nicht mehr draussen (Paddock, Weide) gewesen, was sich aber ändert, sobald das Wetter besser wird.
Herzlichen Dank schon mal im voraus!
Flo
(er ist mittlerweile mein drittes Pferd, also bin ich keine blutige Anfängerin, allerdings schon, was 3jährige betrifft...)