Anmelden bei Behörden etc mit Apps - Smartphonezwang
Mir geht schon lange ein Thema im Kopf herum, was mich nicht loslässt. Da fordern immer mehr Banken und Behörden, Verwaltungen, Versicherer und "Anstalten des öffentlichen Rechts" von ihren Mitgliedern und oft sogar Zwangsmitgliedern, die keine bis nur wenig andere Wahl haben, die Kommunikation über eine App. Mein Verständnis: Programme laufen auf Rechnern, insbesondere PCs.
Sogenannte Apps sind speziell für die Smartphone-Welt. Richtig ?
D.h., man bekommt ne Mail, dass man sich seine Post elektronisch auf deren Portal abholen soll oder gar muss. Dort anzumelden habe man sich mit einem Smartphone bzw mit einer App, Identifikation erfolgt per Videosession (und nicht mehr per Postident) , Nutzung des Gerätes per Gesichtserkennung oder Fingerprint.
Da ist also nicht mehr wie früher der gute alte Perso gefragt, sondern es sind sehr persönliche Merkmale auf einem Gerät gezwungenermaßen einzugeben, welches man nicht unbedingt haben möchte. Ich zum Beispiel stehe unbedingt auf Mails, bin am liebsten rund um die Uhr im Internet, nutze das alles bereits seit 3 Jahrzehnten und digitalisiere alles, was nicht bei drei aufm Baum respektive im realen Papierkorb ist.
Verschlüsseln mag ich bei Bedarf entweder die ganze Festplatte, nicht aber jede Datei mit unterschiedlichen Pins, denn da blickt ja sonst bald niemand mehr durch. Vor allem mag ich meine eigenen Codes und Pins haben - die folgen "Eselsbrücken" die ich in meinem eigenen Kopf habe. Gewisse Bürokraten bestehen darauf, ihre eigenen zu verwenden für mich, die ich mir entweder zeitlebens merken muss oder ich drucke die Behördenpost aus und scanne sie wieder neu ein. Das wäre kontraproduktiv.
Vor allem aber möchte ich selbst bestimmen, wo ich meine Datengräber anlege und verwalte - zum Beispiel NICHT in einer Cloud.
Ich möchte selbst bestimmen, über welchen Provider ich maile und möchte dafür sorgen, dass meine Mails bei einem deutschen oder zumindest europäischen Provider gehostet sprich zwischengespeichert werden (und aufbewahrt werden).
Und ich mag selbst bestimmen, mit welchem Gerät ich telefoniere und dass ich KEIN Whatsapp nutzen will und kein dies und kein das und kein nochwas und kein nochmehrvonallem.
Da teilt mir doch das Bürgerbüro einer Gemeinde mit, ich solle mich zur Bürgersprechstunde beim Bürgermeister über eine bestimmte Facebook-Gruppe anmelden. Gehts noch ?
Ich meine mich ganz vage zu erinnern, dass es ein Gesetz gibt, dass die Speicherung persönlicher Daten NICHT in den USA stattfinden darf ? Oder so ähnlich.
Jedenfalls dann nicht, wenns amtlich wird. Also zum Beispiel nicht, wenn ich, geboren am und in, wohnend daunda mit folgenden Vorlieben und so weiter, wegen einem Thema xy (genau zu benennen) beim Bümei vorsprechen will.
Was jeder freiwillig in Facebook & Co preisgibt, ist eigene Entscheidung. Gezwungen werden dazu will ich nicht. Und dito bei Krankenkasse und so weiter.
Bei Nutzung eines Smartphones verwendet man doch Betriebssysteme von Microsoft, Google und so weiter ... und unterschreibt eine Einverständniserklärung, dass diese Betreiber in den USA die Daten halten, verwalten und sonstwas damit machen dürfen. Auf immer und ewig und über den Tod hinaus.
Ich mag das nicht - und ich will gerne mal hier diskutieren, wie die Meinungen und das Wissen sind.
Frage also kurz auf den Punkt:
Darf man durch den Staat, die Verwaltung und weitere (z.B. Krankenkasse) zur Nutzung solcher Dienste und Geräte gezwungen werden ?
Provokative Umformulierung dieser Frage: Gibt es ein Bürgerleben ohne Smartphone, oder muss demnächst jeder Obdachlose unter Brücke neben einem Schlafsack, einem Rucksack zumindest noch ein Smartphone haben, damit er als Mensch und Bürger anerkannt wird ?