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Beziehungsende

*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Beziehungsende
Ich möchte gerne wissen, wie ich es schaffe, mich von meinem Freund zu trennen.
Es wäre ja relativ einfach, wenn ich ihn nicht mehr mögen oder sogar hassen würde, aber das ist nicht so. Ich habe ihn immer noch sehr gern. Warum ich mich dann trotzdem trennen will? Weil wir einfach keine Partnerschaft haben sondern wie Kumpel zusammen wohnen. Gut, wir schlafen im gleichen Bett, aber das ist eher gewohnheitsbedingt und, weil wir keinen Platz für ein zweites Schlafzimmer haben.
Es gab schon immer Probleme zwischen uns, einfach weil wir beide nicht einfach sind. Er tendiert grob Richtung Narzissmus und antisoziale Persönlichkeit *alarm* er hat diese Erkrankungen nicht, soweit ich weiß, sein Verhalten geht nur grob in die Richtung und ich bin halt auch wie ich bin. Vom sexuellen passen wir auch nicht zusammen, weshalb wir diesen Teil schon seit Jahren ausgelagert haben.
Eigentlich eine klare Sache, aber ich fange fast jedes Mal an zu heulen, wenn ich darüber nachdenke, dass er nach einer Trennung nicht mehr in meinem Leben sein wird. Er wird dann nie mehr die ganzen niedlichen Sachen zu mir sagen, die er gelegentlich sagt und so.
Aber das größte Problem ist, dass ich einfach überhaupt keine Ahnung habe, wohin ich danach gehen soll. Also, ich würde dann ja ausziehen und wenn ich schon ausziehe, dann will ich ja wohin ziehen, wo ich es gut finde. Aber dazu fällt mir nichts ein. Hier in der Gegend habe ich keine Freunde, keinen Verein, nichts, was mich hält. Aber auch nirgendwo anders. Also quatsch, natürlich habe ich Freunde, aber:
Die eine lebt in einem winzigen Dorf, wo nur zweimal am Tag ein Bus fährt und es noch nicht mal einen Supermarkt gibt. Da kann und will ich nicht leben. Die andere will bald 400 Kilometer weit in eine andere Richtung ziehen, sodass ich nicht jetzt in ihre Nähe ziehen kann, weil dann müsste ich ja mit umziehen. Die anderen leben in der Nähe meiner Eltern und ich möchte nicht in deren direkter Nähe wohnen.
Dann habe ich überlegt, ob es eine Stadt oder Gegend gäbe, die mir gut gefallen würde. Aber auch dazu ist mir nichts eingefallen.
Also bleibe ich erstmal hier und dann bringt es aber ja auch nichts, sich zu trennen.
Hat irgendjemand eine Idee, wie ich herausfinden könnte, wo ich hin will? Und wie ich nicht jedes Mal weine, wenn ich daran denke, dass ich nie wieder seine guten Seiten um mich haben würde?
****020 Frau
2.400 Beiträge
Tut mir leid, aber ich kann dir keinen Rat geben, da ich auch in der Situation stecke, wie in einer WG mit meinem Mann zu leben.

Aber beim Gedanken an Trennung... Ich mag ihn doch! Ich will ihn nicht verlieren, als Freund und alles. Ich bin deshalb sehr gespannt, was die anderen dir raten und danke für die Frage.
*****exe Frau
5.121 Beiträge
Mir ist nicht klar, was für Dich eine partnerschaftliche Beziehung ausmacht?

Was sollte anders sein?
**********reams Frau
522 Beiträge
Anders herum, was an den beschriebenen Seiten seiner Persönlichkeit für dich gefährlich idt und negative Auswirkungen auf dich haben.
So, wie du schreibst, empfinde ich, dass du nicht wirklich weg willst. Sehr ambivalent
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Fange mal mit der Frage an: Wo ist mein Herz zu Hause? Wo möchte es zu Hause sein? Wo fühlst du dich wirklich wohl?

Ich würde den Ort, wo du gern sein magst, eben NICHT von anderen Menschen abhängig machen. Denn dann machst du dich ja wieder von einem anderen Menschen abhängig.

Überlegungen:

-> Verkehrsanbindung / Infrastruktur
-> Mietpreise
-> Kulturanbindung
-> mögliche Jobangebote (in deinem Bereich. Was hast du gelernt? Möchtest du das noch arbeiten?)
-> Arbeitslosenzahlen in der Region
-> Kulturangebote
-> Wohungsmarkt in der Region

Das mal zu den logischen Dingen. Verstandesfragen.


Ich bin in "Beziehungs"dingen nicht gut. Aber eins kann ich dir sagen aus jüngster Erfahrung: Manchmal hilft es, sich ganz radikal (auch mit Wut im Bauch) von etwas zu Lösen und zu trennen und eher gar nicht sooooo viel:

Was wäre wenn zu überlegen

Nicht soooo viel: Oh Gott, dann verliere ich ihn ja oder Dann bin ich ja ganz auf mich allein gestellt.

Sondern einfach machen. Rumheulen wie ein Schlosshund. Aber dafür eben losgehen, rausgehen aus der Situation und dich entfernen.

Ich habe das neulich soooo extrem zum ersten Mal in meinem Leben getan. Mit enorm viel Wut im Bauch. Es war allerdings auch keine Beziehung. Allerdings ging es da um eins meiner uralten Verhaltensmuster in Sachen unerfüllter Wunschträume und komplizierter Freundschaften.

Ich weiß, ist nicht besonders schlau mein Rat. Aber wenn du jahrelang nie loslässt, dafür aber vor dich hinleidest, tust du dir auch nix gutes. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Hmmmm ...
**********ige_S Frau
2.958 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe @*******987 !
Du hast den ersten Schritt schon getan. Du weißt, dass du so nicht weitermachen möchtest. Das ist ja schon mal eine gute Portion. Nun solltest du herausfinden, was du für dich haben möchtest, unabhängig von anderen Menschen. Damit meine ich nicht, allein zu leben. Sondern deine Entscheidungen nicht von der einen oder anderen Freundin abhängig zu machen. Damit würdest du ihnen ja auch eine Art Last auferlegen, die dir selbst ja gar nicht hilft. Unabhängigkeit ist hier ein wichtiger Punkt. Für dich und für andere. Nur wenn man unabhängig ist, kann man für sich selbst entscheiden.
Wie sind deine Möglichkeiten, deinen Lebensunterhalt zu sichern? Hast du einen Beruf, in dem Personal besonders gesucht wird? Oder steht dir alles offen, weil du sowieso eine Umschulung machen möchtest oder berentet bist?
Legst du Wert auf Großstadtgetümmel oder magst du es, morgens die Vögel zwitschern zu hören? Brauchst du Verkehrsanbindung mit ÖTV oder hast du ein Auto und kannst fahren, wohin du willst?
Hast du Hobbies, zu denen es Interessengruppen oder Vereine gibt?
Würdest du in einem Neuanfang in einer fremden Stadt oder Gegend eine Chance sehen, neu anzufangen? Oder ist es eher ein wegkommen vom hier und jetzt? Ist es ein Bleiben, weil du Angst vor dem Alleinsein hast? Ist die Anwesenheit deines jetzigen Freundes tatsächlich eine Zweisamkeit statt Einsamkeit oder nur ein Zustand, an den du dich gewöhnt hast? Würde er, wenn du woanders wohnst, immer noch ab und zu "Niedlichkeiten" zu dir sagen, weil er dich als Mensch dann immer noch mag?
Welche konkreten Vorteile hat die aktuelle Situation? Welche konkreten Nachteile hat die aktuelle Situation? Was sagt dein Bauchgefühl dazu? Spüre dem Gefühl nach. Ist es warm und freundlich? Oder zieht sich was zusammen und schnürt die Kehle zu?
Was wäre für dich das optimale Leben? Stell dir vor, eine Fee kommt und du hast drei Wünsche frei. Egal was. Ähm, der Wunsch "entscheide du für mich" gilt nicht *g*.
So, genug zum nachdenken? Ich drück dich!
**********ige_S Frau
2.958 Beiträge
Gruppen-Mod 
Danke @*********ose_K
Ich bin zum Tippen extra rauf an den Schreibtisch zum Rechner mit Tastatur.
Deshalb wollte ich meinen eigenen Test nicht nochmal überarbeiten. *gg*
Sorry, aber doppelt ist vielleicht auch nicht verkehrt.
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
@**********ige_S Alles gut. Doppelt ist nie verkehrt. ^^

@*******987

Noch etwas fällt mir dazu ein:

Warum muss es unbedingt jetzt gleich sofort ein geografischer Umzug sein? Warum? Warum Ganzweitfortistan?

Flucht vor irgendetwas?

Warum nicht erstmal in der selben Stadt bleiben, nur ne andere Wohnung suchen und sich um die eigenen Psychoprobs kümmern? Ne Therapie machen und so ...

Weil deine Probs nimmst du bei so einem geografischen Umzug auch nur mit. Davon kann ich ein gutes Lied singen. *grins*
****nna Frau
3.557 Beiträge
Das wäre auch mein Vorschlag. Das Du Dir auch erst einmal in derselben Stadt eine Wohnung suchen kannst. Es muss nicht gleich weiß Gott wo sein, wenn Du es sowieso noch nicht weißt. Das kannst Du danach immer noch in Ruhe überdenken. Und ja, Trennungen sind immer scheiße und tun weh. Aber auch das geht irgendwann vorbei. Bleiben bringt Dich nicht weiter. Veränderungen sind nicht immer schlecht, sondern meist sogar positiv. *g*
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *****exe:
Mir ist nicht klar, was für Dich eine partnerschaftliche Beziehung ausmacht?
Anders sollte sein, dass wir tatsächlich mehr miteinander machen. Im Moment ist er den ganzen Tag mit seinen Sachen (Motorrad fahren und Schrauben und Kumpel besuchen zum Beispiel oder am Computer hängen) beschäftigt und ich mit meinen und wenn wir was zusammen machen, dann sowas wie einkaufen gehen oder zur Post. Oder wenn ich halt mal mit Motorrad fahre oder seine Kumpel besuche. Aber so zuhause machen wir nichts zusammen und wenn wir es versuchen, zum Beispiel als wir vor Weihnachten Plätzchen gebacken haben, dann klappt es nicht zusammen ohne, dass er mich ständig anmotzt.
Außerdem sollte anders sein, dass wir beide etwas im Haushalt machen und nicht 90% ich alles. Und, am wichtigsten vielleicht, sollte anders sein, dass ich nicht jeden Tag mehrfach für alles mögliche angemotzt werde.
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von **********reams:
Anders herum, was an den beschriebenen Seiten seiner Persönlichkeit für dich gefährlich idt und negative Auswirkungen auf dich haben.
Es sind so viele Dinge passiert, die ich hier nicht breit treten möchte, er macht so viel Scheiß mit Geld, er motzt mich an und hat auch schon, wenn auch sehr selten, mir weh getan oder Gegenstände kaputt gemacht, meinen Füller zum Beispiel durch den Raum geworfen und damit kaputt gemacht.
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von **********ige_S:
Sondern deine Entscheidungen nicht von der einen oder anderen Freundin abhängig zu machen.
Das habe ich nicht gut formuliert.
Also ich meinte das so, dass wenn ich schon umziehen muss, dann doch am schlausten irgendwohin, von wo ich nicht zwei Stunden brauche um mal eben eine Freundin zum Kaffee zu treffen. Bisher wohnen die alle weit weg.
Ich habe halt keine besondere Präferenz für eine bestimmte Stadt oder Gegend. Ich möchte wo wohnen, wo es gute Öffis gibt, weil ich ja kein Auto fahren darf, aber es gibt fast überall Orte mit guten Öffis. Und ich möchte in der Nähe von einer Bücherei wohnen, aber das ist jetzt auch nicht so selten. Arbeit finde ich mit meinem Studienabschluss auch überall. Ich kann also ganz nach Belieben aussuchen, aber ich habe eben keine besondere Idee.
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *********ose_K:
Warum muss es unbedingt jetzt gleich sofort ein geografischer Umzug sein?
Weil hier seine Homebase ist. Hier wohnen alle seine Kumpel, Verwandte, seine Eltern und so weiter. Denen beim Einkaufen dauernd über den Weg zu laufen und dann immer die Fragen "wo ist dein Freund? Oh, ihr habt euch getrennt? Blablabla" das muss ich einfach nicht haben.
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ****nna:
Das Du Dir auch erst einmal in derselben Stadt eine Wohnung suchen kannst.
Ein anderer Nachteil davon: Ich bin sowieso schon ganz schlecht mit solchen Sachen, Wohnung suchen, Mietvertrag usw, dann Strom und alles ummelden und so weiter. Umzugshelfer organisieren etc. Wenn, dann will ich das nur einmal machen und dann meine Ruhe haben und nicht das Wissen, dass ich schon bald nochmal das alles tun muss.
Liebe Talpa,

Mir ging es vor einigen Jahren ähnlich als ich mich von meinem damaligen Partner getrennt habe. Zwar nicht unbedingt was die Gründe anging aber ich wusste auch nicht wohin, hatte dort keine eigenen Freunde da alle Freunde nur durch ihn waren und der Rest ausschließlich berufliche Kontakte.
Zurück in meine Heimat zu Eltern wollte ich ebenfalls nicht unbedingt und woanders hatte ich nie gewohnt... Ich stand also auch vor vielen Fragen und das Problem war dass ich mich quasi schon getrennt hatte und noch am gleichen Tag mit so viel Zeug das in mein Auto ging (was bei einem Smart echt nicht viel ist xD) erst mal bei einer Kollegin unter gekommen bin und dort ins Wohnzimmer einquartiert. Da wollte ich ja aber auch so schnell wie möglich wieder weg um keine Belastung zu sein und das ist ja auch keine Lösung für mehr als ein paar Tage oder maximal Wochen bei jemand anderem aus dem Koffer auf dem Sofa zu schlafen.

Ich war zudem mitten in der Ausbildung, hatte kaum Geld und finanzielle Unterstützung durch Familie war auch nicht möglich auch wenn sie das gerne getan hätten die haben einfach selbst kaum Geld.

Da ich meine Ausbildung wirklich gerne gemacht habe, mich in der Berufsschule wohl gefühlt habe (oder zumindest soweit wohl gefühlt wie das bei mir wohl möglich ist) und ich auch in meinem Betrieb super gerne gearbeitet habe und die Kollegen sehr mochte habe ich mich doch erst mal entschieden dort zu bleiben in der Nähe bis ich meine Ausbildung fertig habe.

Das waren sehr harte Zeiten knapp 2 Jahre, finanziell, psychisch, von allem... Ich hatte vorher nie alleine gelebt und bin von einer Beziehung mit meinem eigenen Stalker plötzlich raus in die Unabhängigkeit und aber auch Einsamkeit. Für mich als Borderliner ist Einsamkeit der pure Horror und durch die Einflüsse der Beziehung wusste ich noch weniger als sowieso schon wer ich bin, welche Interessen ICH habe, was ICH möchte, wie ICH entscheiden mag.

Ich war heillos überfordert als ich zb Geschirr kaufen musste, weil es einfach so viel Auswahl gibt. Ich hatte Glück und eine Wohnung gefunden die ich mir grade so leisten konnte, Wohnung in der Region rund um Böblingen sind super teuer, und die auch noch größtenteils möbliert war und eine Küche hatte mit Kühlschrank und Herd.

Ich hatte Panikattacken weil ich solche Angst hatte mein Ex taucht plötzlich auf, er wusste ja wo ich arbeite und wo meine Berufsschule ist, welches Auto ich habe... Ich habe wirklich gelitten in dieser Zeit...

Ich hatte nun aber auch knapp 2 Jahre um mir über mich selbst etwas klarer zu werden, irgendwann konnte ich anfangen zu überlegen was ich mag, was mich freut und diese Freiheit ein wenig genießen. Ich muss zwar auch heute oft zögern wenn ich mit meinem jetzigen Partner einen Film schauen möchte da ich immer noch automatisch sagen will "such du einfach aus", ich halte dann aber inne und höre in mich hinein ob es WIRKLICH mein Wunsch ist dass heute er etwas aussucht, wenn nein was dann MEIN Wunsch ist und dann erst zu antworten.
Es ist nicht immer einfach und kostet bis heute viel Mühe aber ich habe gelernt dass ich mir das wert bin, dass ich mich nie wieder von einem Menschen so manipulieren lasse, so psychisch misshandeln und dadurch einsperren auch wenn er mich nie physisch geschlagen hat oder mir den Schlüssel weggenommen. Er hat viel in mir kaputt gemacht oder verschlimmert was ohnehin schon kaputt war und ich habe manchmal immer noch an den Folgen zu knabbern...

Nach diesen 2 Jahren wusste ich dass ich doch gerne zurück in meine Heimat möchte und wohne auch wieder in der Pfalz, da kenne ich mich aus und weiß was ich unternehmen kann, wohin ich mal einen Ausflug machen kann und tatsächlich sind einige alte Kontakte wieder aufgelebt als ich wieder in der Nähe war was ich nicht erwartet hätte.


Es ist nicht einfach aber ich denke die Fragen von @**********ige_S sind eine super Hilfe und vielleicht hilft dir meine Geschichte ja auch etwas weiter. Du darfst, und auch andere, mir gerne eine CM schreiben wenn du mehr wissen möchtest oder dich darüber unterhalten willst, ich mag hier nicht noch mehr ins Detail gehen da ich ohnehin schon einen Roman geschrieben habe *augenzu*
Ich hoffe dass du für dich den richtigen Weg findest
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@*******ain ,ich danke dir für deinen Beitrag. Es macht mir Mut, dass du es geschafft hast. Ich wünsche dir, dass du jetzt die Möglichkeit hast, zu heilen.

Ich selber bin, sobald ich tatsächlich ein konkretes Ziel habe, relativ entscheidungsfähig und -freudig. Aber ich habe eben keins. Ich weiß zum Beispiel, dass ich am liebsten eine ganz kleine Wohnung haben möchte, und wenn es nur ein Zimmer ist, das würde mir gefallen. Ich weiß auch, welche Art Möbel ich gern hätte und so weiter. Aber wenn ich keinen Ort habe, an dem ich das alles verwirklichen will, dann hilft all dieses Wissen nichts.
****rs Frau
513 Beiträge
Ich empfehle Dir das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben". Da ist Schritt für Schritt beschrieben, wie Du "raus" kommst.

Es ist wie mit Aktien, die man hält, weil man hofft, dass sie doch noch einmal im Wert steigen. Das tun sie aber nicht. Und wenn man sie zu lange behält, ziehen sie einen sogar runter. *zwinker*
****nna Frau
3.557 Beiträge
Ich bin 2006 für meine Liebe hier her nach Berlin gezogen. Irgendwann war ich auch nicht mehr glücklich. Schließlich hatte ich mich auf Arbeit in einen Kollegen verguckt. Das war mein Sprungbrett meinen damaligen Partner zu verlassen. Das ging dann alles sehr schnell und Hals über Kopf. Ich hatte auch Angst, weil ich zum ersten Mal in meine eigenen vier Wände zog. Das bedeutete für mich ängstliche Person, dass ich ab sofort alles alleine machen musste. Vor allem alleine einkaufen was mir ein graus war. Denn er war sonst immer dabei. Die tägliche Routine und Übung ließ es dann mit der Zeit immer besser werden. Ich bin dann sogar noch mal umgezogen, weil ich mich in der Parterre nicht sicher fühlte. Ich hatte wenigstens immer meinen Onkel als Unterstützung, seine Bekannten und einen Freund. Ohne sie hätte ich das sonst auch nicht so gut gewuppt. Dafür bin ich sehr dankbar. Heute wohne ich immer noch in derselben Wohnung in der 2. Etage und bin angekommen. Bin aber in Berlin geblieben, weil ich mich hier einfach wohl fühle. Ich bereue diesen Schritt der Trennung bis heute nicht. Diese Veränderung hat mir sehr gut getan und ich würde es immer wieder tun.
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Danke @****nna das macht Mut.
******wen Frau
15.539 Beiträge
Gruppen-Mod 
In meiner vorhergehenden Beziehung war die HWZ eigentlich auch schon lange überschritten, trotzdem hielt ich krampfhaft daran fest. Wieso hielt ich solange aus, was mir nicht gut tat, frage ich mich heute? Ängste. Vor Einsamkeit, Verlust, Unsicherheit. Den gewohnten Trampelpfad hinter sich lassen und sich seitlich in die Büsche schlagen, das machte mir Angst. Und deswegen blieb ich bestimmt 5 Jahre länger als nötig in dieser Beziehung, die so toxisch für mich war und wie ein Klotz am Bein zurückzog, statt mich vorwärts zu bringen.

Für mich habe ich festgestellt, dass mein Leidensdruck proportional zur anstehenden Veränderung sein muss. Je mehr Umbrüche eine Entscheidung bedeutet, desto mehr muss ich auf meinem Leidenskonto haben, damit ich mich endlich aufraffe. Ich bin kein risikofreudiger Mensch, und bei solchen weitreichenden Überlegungen schlägt das ganz deutlich durch. Die Entscheidung musste sehr, sehr lange reifen.
Aber als ich sie dann endlich getroffen und die Trennung durchgezogen habe, musste ich mir selber an den Kopf greifen. Das war viel einfacher als gefürchtet gewesen. Nicht angenehm, nicht schön, aber keine unüberwindbare Hürde. Und danach ging es mir viel besser. Wie wenn man kurz vorm Ersticken aus dunklem Wasser auftaucht und das erste Mal tief Luft holt. Erfreiend, belebend. Und der Rest ging dann auf einmal federleicht von der Hand. Neuen Job suchen, neue Wohnung suchen, Umzug über knapp 500km organisieren, alle alten Verträge kündigen, neue Verträge aufsetzen. Rückblickend für mich heute eine Unmasse an Verantwortung und Stress aus Zeit und Druck, aber mit dem Schwung der Befreiiung war es eine meiner leichtesten Übungen. Das klare Ziel vor Augen, mich frei zu machen von allen Altlasten und dem Ballast vergangener Jahre verlieh mir Flügel.

Der Sprung ins kalte Wasser ist naturgegebenermaßen zutiefst ängstigend. Aber alle, die ihn taten, wirklich alle, bestätigten mir, dass er jede Anstrengung wert war. Ich würde es jederzeit wieder so machen, nur vielleicht nicht mehr so lange ausharren.
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ******wen:
Umzug über knapp 500km
Woher wusstest du denn, wo du hinziehen wolltest?
******wen Frau
15.539 Beiträge
Gruppen-Mod 
Aus einer Freundschaft, die meiner Beziehung wegen nur eine Freundschaft blieb, wurde nach der Trennung eine Partnerschaft. Er zu mir oder ich zu ihm - die Wahl fiel auf Letzteres.
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ah, ja, sowas hilft natürlich. Die Möglichkeit habe ich leider nicht.
*****ena Frau
3.419 Beiträge
Liebe Talpa ich habe ein Jahr gebraucht um mich aus meiner letzten Beziehung zu befreien, die genauso einen WG-Charakter hatte, wie du es beschreibst. Das war letztes Jahr im August.

Mein einziger "Vorteil" war/Ist, dass er ausgezogen ist und ich vorübergehend in der Wohnung bleiben könnte. Vorübergehend, weil sie zu teuer ist für mich allein.

Auch mir war sehr schnell klar, dass ich weiter weg will von ihm, in eine eigene Wohnung. Da verstehe ich dich sehr gut.
Aber auch ich hab mir all die Fragen gestellt, die die liebe Schlagfertige_S aufgezählt hat.

Nachdem ich mich ein halbes Jahr selbst gequält hab mit der Wohnungssuche, hab ich in der Klinik dann endlich, ich glaub das war das zweite mal in meinem Leben, eine eigenständige Entscheidung getroffen.
Eine Entscheidung von der ich weiß sie tut mir gut und ich lass sie mir auch von niemandem madig reden...

Und ich denke, wenn du, anhand der Fragen für dich geklärt hast was du willst, dann ergibt sich das wohin von allein. Und das gibt dir einen richtigen Energieschub.
*******987 Frau
8.501 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich glaube, ich habe eine Idee, wo es mich hin zieht. Aber das will alles vernünftig geplant werden.
Ich warte noch mit der Umsetzung bis nach meinem Geburtstag, einfach weil ich den nicht im Chaos verbringen möchte und dann schau ich mal, ob es da, wo ich hin will das gibt, was ich brauche. Vor der ganzen Arbeit (Kartons durchsuchen etc.) graut es mir schon, genau wie davor, ihm sagen zu müssen, dass ich nicht mehr mag.... Aber vielleicht kann ich mir Hilfe organisieren.
Aber er wird sooo traurig sein. Er ist in manchen Dingen echt wie ein Kind und ich kann Kinder nicht weinen sehen. Aber ich will nicht mehr mit ihm zusammen sein, also muss ich ja da durch.
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