puuuh, alles andere als einfach
ich komme aus monoamoren, monogamen verhältnissen, die ich sehr richtig fand und die ich leben wollte...papa, mama, drei kids- bis der papa fremdging, es rauskam und er sagte, er könne doch 2 frauen lieben... ich fands pervers und nach langem geplänkel gabs die trennung...
der 2te ehemann hatte das ähnlich hinter sich und EIGENTLICH war ehe für mich ja auch erledigt, aber wir wollten es anders probieren und landeten in der club- und swingerszene... er fands gut, mir wars meistens zu oberflächlich- entweder ich verliebte mich, dann bekam er panik oder ich liess die finger davon. letztendlich ging auch diese beziehung auseinander, hatte aber eher mit den pubertäten meiner kinder zu tun... wahrscheinlich hat selten ein richter zwei geschieden, die sich als liebende vorstellten
da ich mit meinen 3 kindern eine tolle wohngemeinschaft habe, die letztes jahr auch noch mit nachwuchs vergrössert wurde, war klar, dass wir hier keinen mann reinlassen wollen
seit 2 jahren gibt es jedoch eine beziehung zu einem sehr alten freund, äusserst monogam denkend, den ich in einer lebensgeschichte wiedertraf, die ihn in eine double-bind situation geworfen hatte, aus der er nicht herausfand. er hat eine frau, die er sehr liebt und sie ist fort,- seit einer op seit monaten im koma liegend. für ihn eine unhaltbare situation. er, sehr konservativ, sagte, er könne keine 2 frauen lieben, aber ohne frau würde er vor die hunde gehen und das ging er auch
da er sowieso schon immer einen platz in meinem herzen hatte, sagte ich, dass ich mich mal um ihn kümmern würde und er bräuchte mich auch nicht lieben, mir reicht es, wenn ich liebe...
tja, irgendwie ist das inzwischen 2 jahre her und freilich sagt er inzwischen auch ich liebe dich
ich habe zu anfang viel von polyamorie erzählt und dass ich keineswegs in der lage wäre liebe zu meinen anderen geliebten menschen abzustellen, für ihn war das nicht vorstellbar
und das macht es jetzt etwas seltsam... er weiss, dass ich in clubs feiern gehe, weil ich dort viele freunde habe, ist auch einmal im rahmen einer motorrad-tour mitgewesen und war überrascht, wie angenehm die leute dort sind und wie unaufdringlich... aber es war halt nicht sein ding
darüber hinaus wird das thema immer weniger angesprochen, also die offenheit, die hier im zusammenhang mit polyamorie immer wieder so wichtig dargestellt wird, ist eher gar nicht gewünscht, ich glaube, da hat er auch angst vor seinem eigenen kopfkino...
so habe ich gerade ausser einer schon ganz langjährigen beziehung zu einem pärchen noch drei freunde, die ich gelegentlich treffe, was mir sehr viel bedeutet, friends with benefits würde man vielleicht sagen, aber das trifft es nicht wirklich
es ist so, dass ich einfach nicht die körpersprache incl sex ausschliessen möchte, weil es mir auch sehr viel freude macht so zu kommunizieren, wenn ich liebe. mit geilheit hat es überhaupt nichts zu tun, wenn ich es irgendwie betiteln sollte, geht es eher in richtung tantra, obwohl ich nicht viel davon verstehe...
unterm strich fühle ich mich hier richtig aufgehoben, weil ich das wort sehr wörtlich nehme, polyamorie - VIELE LIEBEN , nicht "sich vielen sozial verpflichtet fühlen" oder "mit vielen lebenslängliche verpflichtungen eingehen", das kann, muss aber nicht. für mich persönlich möchte ich eine solche verantwortung nicht in anspruch nehmen