Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1158 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Zeitreihenfolge in Liebesbeziehungen

@mondzeit
Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, es zieht mich nach draußen, deshalb nur kurz:

Also auch wenn ich mit den Buchstaben durcheinander gekommen bin, aber wo lässt Du Raum für Veränderung?
abc.. haben Erfahrungen gemacht, Einsichten gewonnen .. blabla. Vielleicht war die damalige Situation unmöglich auflösbar aber das muss doch nicht mehr im jetzt gelten.
Wenn es nach wie vor Unverzeihliches gibt ... hat man dann wirklich losgelassen? ... ist man dann offen?

Ich verstehe den Sinn Deiner ersten Frage nicht. Was nicht existent ist, kann nicht verändert werden, sonst wäre es längst passiert. Leben bedeutet Veränderung, Stase Tod.

Ich bin sicher, dass A, B und C Erfahrungen gemacht haben. Ob sie Einsichten gewonnen haben, die Deinen unterschwelligen Optimismus stützen, kann ich nicht einschätzen. Ich bin desillusioniert und erwartungslos. Ich habe nichts zu verlieren und will nichts gewinnen. Das bedeutet in meinem Gefühl, dass ich es losgelassen habe. Und so besteht immerhin (nur noch) die Option, positiv überrascht zu werden.

Zudem habe ich aus der Zeit nichts, mit dem ich nicht im Reinen bin.

Sorry, es war meine Absicht noch auf einige Deiner anderen Impulse einzugehen, nur mein Hirn will nicht, obwohl die nötige Menge Kaffee schon wirkt.

*blume*
Falcon
*****s42 Mann
11.865 Beiträge
Zeitqualität
Über die Bedeutung, die Wichtigkeit eines bestimmten Augenblicks kann ich doch immer erst im Nachhinein klare Aussagen treffen. Selbst bei so vorhersehbaren Zeiten wie dem Zeitpunkt für die richtige Aussaat von Gemüse, für das Wäscheaufhängen im Freien oder den Gang ins Schwimmbad. Wer hat es nicht schon erlebt, dass sich die Annahme über den "richtigen Zeitpunkt" im Nachhinein als Fehler herausstellte. *ggg*

Im Zwischenmenschlichen kommen noch soooo viele andere Faktoren dazu (MondZeit erwähnte es bereits), dass sinnvolle Vorhersagen über den idealen Zeitpunkt genau so wie den idealen Ort oder die idealen Personen dabei praktisch unmöglich sind. Hier gilt erst recht: hinterher ist man schlauer.

Da finde ich es als beste Idee, bei entsprechendem Wunsch jeden Augenblick als potentiell idealen Augenblick für ein Ereignis anzusehen und bereit zu sein, diesen dann zu nutzen, wenn es sich so abzeichnet. Oder kurz: Auf "Chancen" achten und diese nicht ungenutzt vergeben. *ja*
*******ben Mann
3.282 Beiträge
hätte
ich (A) Person B oder C zu einem anderen "Zeitpunkt" getroffen, wäre ich vielleicht/wahrscheinlich in einem anderen Zustand (in meiner Mitte - ... - bedürftig) gewesen und es hätte sich was anderes entwickeln können. Das ich zu diesem Zeitpunkt B oder C oder ... schon kannte oder eben auch nicht, kann/wird dies auch verändern, weil das "Zusammen(nicht)sein" eben auch meinen Zustand beeinflußt.
Wenn es dabei um mehr als "einfache Bedürfnisse" (Körperkontakt, Sex, Hunger, ...) geht, es also um "potentiell längerfristige Begegnungen" (Beziehung), dürfte schon sehr entscheiden sein wie sehr ich hier "suchend/offen" bin oder gerade gut genährt und nicht unbedingt offen, weil eh schon im "Zeitmanagementproblem", für weitere "Mitspieler" (also eher zuhause als auf Veranstaltung XY, wo ich D kennenlernen würde).
Und meine Erfahrung ist das bestimmte Dreiecke (A, B, C) nicht funktionieren. Wenn daraus ein Viereck (oder mehr) wird (& D, ...) manchmal dann doch. Erst recht wenn B oder/und C auch ein (liebendes, sexuelles) "Verhältnis" zu D oder zueinander entwickeln; also viele tragende Verbindungen entstehen und nicht alles zentral über eine Person läuft.

Des öfteren habe ich dabei das Glück, aus diesen Erfahrungen lernen zu können, so das ich im JETZT "passendere Entscheidungen" treffen kann bzw. mehr über mich und meine Bedürfnisse erfahre und diese ansprechen (und erfüllen) kann.
Von daher macht es Sinn für mich diese zu reflektieren, mir bewußt zu werden, was da in mir (den Anderen) wirkt, welche "äußeren/kosmischen" Energien mitwirkten, ... um mich weiter zu entwickeln und noch glücklichere Beziehungen zu mir und anderen führen kann.


*nachdenk* Könnte bei manchen aber auch zur reinen "ABM" Massnahme werden. welche dann zum Selbstzwecke (Wissenschaft) wird und als "Beziehungsverhüttungsmittel" wirkt.


So Sonne scheint und meine Kinder ( *zwinker* was wäre wenn zuerst die Tochter und dann der Sohn zu mir gekommen wäre) wollen mit mir ins Freibad fahren, werde dem jetzt sehr gerne folgen
*****s42 Mann
11.865 Beiträge
*******Fly:
Wer war noch nicht versucht, ein Horoskop in Bezug auf sein aktuelles Leben zu deuten...
Ich ! *g*

--------------------------------------------------
*****eit:
Ich bin und bleibe blauäugig ... lala .. ich will es noch mal versuchen, auch mit dem Wissen es wieder nicht absehen zu können, ... solange es sich gut anfühlt *zwinker*
Genau so sehe ich es auch - wobei ich "blauäugig" als Umschreibung für "optimistisch" oder auch "offenen Herzens" sehe. *ja*

*****eit:
Eigentlich sind die in diesem thread vertretenen Personen eine polyamore (Arbeits-) Gemeinschaft, da wir uns um die Grundlagen einer polyamoren Gemeinschaft bemühen.
Nicht nur in diesem Thread.

Und ich sehe solche "Findungsprozesse" als sehr wichtig und auch für mich lehrreich an.

Einiges sehe ich als Bestätigung meiner Gedanken, anderes nehme ich gern dazu und einiges nehme ich auch nur zur Kenntnis als weiteres Wissen: Aha, so leben es manche auch (und denk mir auch manchmal dann meinen Teil dazu *zwinker* ). Es ist halt nicht alles Jedermanns Geschmack, und das ist ja auch gut so. *ja*

*****eit:
Leider fehlt es ein wenig an Achtsamkeit, denn theoretisch sind doch >hier< potentielle Partner verborgen.
Wirklich? *zwinker*

Ich sehe überall potentielle Partner gleichermaßen. Ob sie nun schon bekennende Polys sind oder nicht, ist doch nebensächlich. Das entscheidende sind die Gefühle, die sie in mir wecken. Und da gibt es in dieser Gruppe oder diesem Thread im Verhältnis wohl genau so viele wie außerhalb, die in mir keine entsprechenden Gefühle wecken. Das ist auch nicht schlimm oder böse gemeint - nur sehe ich eben erkanntes "Polysein" nicht als begünstigende Voraussetzung für potentielle Partner(innen) an.

Meine Geliebte liebt derzeit zwei Männer, während ich momentan nur sie als Partnerin habe. Und das, obwohl sie vor 4 Jahren noch nie etwas von Polyamory gehört hatte und die große, romantische Liebe von DEM EINEN bisher diesbezüglich ihr Leben bestimmt hatte und ich seit knapp 15 Jahren polyamor lebe.

Ich denke, der Umgang miteinander macht eine Menge aus, ob man sich in einer polyamoren Beziehung wohl und angenommen fühlt. Das ist in meinen Augen wichtiger als zeitliche Abfolgen bestimmter Ereignisse (die man nachträglich eh nicht mehr beeinflussen, aber im Vorfeld nicht einschätzen und sinnvoll planen kann).
Es gibt keine Zufälle
in meinem Denksystem, es passiert genau immer in dem Moment mit den Menschen, wo es passieren soll... und so ist es vielleicht müssig über die eingangs gestellten Fragen nachzudenken. Nun könnte ich die Mods bitten, den Thread zu schließen. Tue ich aber nicht *smile* , denn auch der Zufall, der mich das Zitat wichtig finden ließ, ist dann ja kein Zufall...

Und das könnte ich belegen, mit Ereignissen, die mir seit dem Moment begegneten. Ist schon spannend...

Nun zurück zum Thema:

Ist Adorno der geistige Vater des Familienstellen? (Scherz) Jetzt aber wirklich:
Ich habe nochmals andersherum auf der hierarchischen Zeitreihenfolge "rumgedacht". Und plötzlich fiel mir Bert Hellinger ein, der "Urvater" des systemischen Familienstellens. Nach Hellinger gibt es eine hierarchische Struktur in Familien aber auch Beziehungen allgemein. Und jede vorangegangene Beziehung (also jeder vorangegangene Partner B) hat familiensystemisch einen höheren Rang als der nachfolgende Partner. Gibt es nun in der aktuellen Beziehung Probleme welcher Art auch immer, kann es auch daran liegen, dass Partner C, Partner B nicht um Vergebung gebeten hat und diesen höheren Rang (der rein aus der zeitlichen Reihenfolge entstanden ist) rituell anerkennt. Nun frage ich mich gerade, wie das dann in Polybeziehungen ist. Welche Auswirkungen hat die Mehrfachliebe systemisch? Leider hat Hellinger solche Konstellationen nicht beschrieben. Ich denke noch mal ein wenig drauf rum *g* und bin für Input dankbar.

@*********uelle
Des öfteren habe ich dabei das Glück, aus diesen Erfahrungen lernen zu können, so das ich im JETZT "passendere Entscheidungen" treffen kann bzw. mehr über mich und meine Bedürfnisse erfahre und diese ansprechen (und erfüllen) kann.

Ja, Du hast recht. Über diesen Weg habe ich auch oft schon dazu gelernt. Wie heißt es so schön:

„Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.“
Konfuzius

Momentan versuche ich mich mit dem edelsten, mal sehen ob es klappt...

@*****s42
Da finde ich es als beste Idee, bei entsprechendem Wunsch jeden Augenblick als potentiell idealen Augenblick für ein Ereignis anzusehen und bereit zu sein, diesen dann zu nutzen, wenn es sich so abzeichnet. Oder kurz: Auf "Chancen" achten und diese nicht ungenutzt vergeben. *ja*

Dieser Abschnitt Deines Beitrags hat mir am besten gefallen. Für mein Gefühl hast Du einen sehr wichtigen Faktor für die Nutzung der Zeitqualität benannt, nämlich dann auch bereit zu sein und zu tun.

Da heute mein Zitatetag zu sein scheint:
Die zwei größten strategischen Fehler sind: vor der Zeit handeln oder eine Gelegenheit vorübergehen lassen. (Paul Coelho, Handbuch des Kriegers des Lichts)

@*****eit
aus den einzelnen Persönlichkeiten einer Gemeinschaft auf das Ergebnis zu schließen erscheint mir unmöglich ..

Ich hätte Dir wahrscheinlich noch vor ein paar Wochen widersprochen. Erstens aus Prinzip *ggg* und zweitens, weil ich die Geschichte aus dem Eingangsbeispiel noch nicht wieder so intensiv auf dem Schirm hatte. Und es erscheint mir jetzt auch einleuchtend. Denn die verschiedenen enstehenden Beziehungwesen, bei 4 beteiligten Personen sind das 10 (??? 1+2, 1+3, 1+4, 2+3, 2+4, 3+4, 1+2+3, 2+3+4, 3+4+1, 1+2+3+4), können kaum vorab theoretisch durchdacht werden und können aus Schwächen Stärken machen. Deshalb hast Du mit den Synergieeffekten vollkommen recht!

Jetzt fällt mir kein Zitat mehr ein *smile* , deshalb erstmal Cut.

*blume*
Falcon
weiße Sünde
*******MARA
1.207 Beiträge
Kairos
Falcon_Fly
Kairos = der Gott der Zeitqualität
Das altgriechische Wort hat sehr viele Bedeutungen. Eine davon ist: "Der günstigste Zeitpunkt, in dem eine notwendige Entscheidung getroffen wird."

sorbas42
Da finde ich es als beste Idee, bei entsprechendem Wunsch jeden Augenblick als potentiell idealen Augenblick für ein Ereignis anzusehen und bereit zu sein, diesen dann zu nutzen, wenn es sich so abzeichnet. Oder kurz: Auf "Chancen" achten und diese nicht ungenutzt vergeben.

Kairos. Wirklichkeit jetzt. Das ist für mich eine dringliche und aktuelle Aufgabe. Nicht von der Zukunft träumen oder in der Vergangenheit schlummern.

Ja, was wäre wenn ich No2-3-4 vor No1 kennengelernt hätte? Mein Leben wäre definitiv anders verlaufen. Aber so war es nicht. Die anderen Männer traten erst später in mein Leben ... und wenn die Energie, die Resonanz stimmt, so lasse ich sie eintreten *g*
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Es steht aber doch alles - irgendwie - in Zusammenhang.
Hätte ich eine Verbindung zu jemandem nicht, gäbe es bestimmte Eindrücke - eine persönliche Entwicklung - nicht in der gleichen Form. Verbindungen und alle Gegebenheiten lassen uns doch zu dem werden, was wir sind, wenn weitere Eindrücke und weitere Menschen in unser Leben treten.
Das würde dann aber bedeuten, dass bestimmte Begegnungen und Entwicklungen ohne das Vorhergegangene gar nicht stattfinden können, bzw. man gar nicht offen sein kann für diese.
Andererseits bedeutet das dann ja, dass weitere Sehnsüchte sich auch aus Beziehungen ergeben und damit wäre dann ggf. eine weitere Liebe eine Art Sehnsucht, auch die "Defitite" der ersten Liebe durch eine Weitere zu kompensieren.

Bei gelebter serieller Monogamie fällt bei manchen Menschen auf, dass die jeweils folgenden Partner sich extrem von ihren Vorgängern unterscheiden, weil vielleicht eine Sehnsucht in den Vordergrund rückte, das, was man lange nicht fand, im Anschluss zu suchen.

Ich habe diese Sache mit den Defiziten sehr lange abgestritten und frage mich heute schon, ob da nicht doch was dran sein könnte...
*******ben Mann
3.282 Beiträge
Defizite
bzw. die dahinter liegenden "Bedürfnisse" sehe ich bei jedem Menschen.

Teilweise werden uns diese durch Erziehung im Baby-/Kinderalter abtrainiert, teilweise verleugnen wir sie selber (wegen Unkompitablität mit herschender Gesellschafts-/Elternmoral, -ethik, -normen), ... aber sie sind da.

Werden die Bedürfnisse nicht durch einen selber oder anderen erfüllt/gestillt/genährt ergeben sich Lücken/Defizite.
Manche dann so stark, das sich daraus "Süchte/Krankheiten" entwickeln.

Problematisch in Beziehungen aller Art (die neben der Liebe ja tendenziell "Bedürfnisbefriedigungsverträge" sind) dann, wenn mir selber diese Bedürfnisse unbewußt sind bzw. eben unausgesprochen, nicht mit dem/den Partnern kommuniziert.
Danke für diesen Aspekt, den ich aufgrund der aktuellen Diskussion wieder aus den Augen verloren hatte.

*********uelle:
Problematisch in Beziehungen aller Art (die neben der Liebe ja tendenziell "Bedürfnisbefriedigungsverträge" sind) dann, wenn mir selber diese Bedürfnisse unbewußt sind bzw. eben unausgesprochen, nicht mit dem/den Partnern kommuniziert.

Ich habe persönlich gar nichts gegen Bedürfnisbefriedigung in Partnerschaften. Vielleicht, weil ich zwischen Bedürfnis und Bedürftigkeit unterscheide. Bedürftigkeit ist für mich der von Dir angesprochene unbewusste Anteil in uns. Wenn das nicht irgendwann, zumindest erkannt und angegangen wird, kann es problematisch werden. Denn der Bedürftige wird nie satt, egal wieviel er vom Partner oder anderen Menschen"bekommt". Denn er weiß ja gar nicht, was ihm dazu fehlt. Daraus ergeben sich die von Robert Betz (und Anderen) beschriebenen Verbrauchsgemeinschaften, in denen sich die Partner mit ihrer Bedürftigkeit gegenseitig verbrauchen.

Hypothese: Wenn ein Partner C, D E... zu so einer Konstellation hinzu kommt, wird es problematisch werden. Denn auch dann wird sich das Gefühl der Sattheit - das für mich immer wieder nach der bewussten Bedürfnisbefriedigung folgt - nicht einstellen. Aber in ihrem Gefühl vielleicht mit dem nächsten, übernächsten, überübernächsten usw.. Treffen solcherart Hungrige aufeinander, wird niemand jemals satt.

Ich habe gestern auf Youtube nach längerer Zeit mal wieder einen Vortrag von R. Dahlke zum Thema Schatten gesehen. Der passt sehr gut dazu. Nach C.G. Jung besteht das SELBST aus dem ICH (Bewusstheit) und dem SCHATTEN (Unbewusstheit). Wer mag, kann ja mal reinschauen. Mir hat es jedenfalls gefallen, auch und besonders die Stelle, wo er sich zum Thema Projektion nach Außen und Sündenbock äußert.

So, nun noch ein Kaffee *kaffee* und dann ab ins Büro.

*blume*
Falcon
*****s42 Mann
11.865 Beiträge
Bedürfnis und Bedürftigkeit
Für mich beschreiben beide die gleiche Situation, nur auch verschiedenen Blickwinkeln (aktiv <-> passiv: "Ich habe eine Bedürfnis - also bin ich bedürftig." *gruebel*

Aber OK, betrachten wir Bedürftigkeit als Ausdruck eines mir nicht bewussten (und damit auch nicht bewusst kommunizierbaren) Bedürfnisses. *ja*

Und ich sehe wie Paradiesquelle Beziehungen auch immer als Institution der "Bedürfnisbefriedigung" - das sind ja nicht nur sexuelle Bedürfnisse. *zwinker* Wir bedürfen als Menschen auch der sozialen Kontakte zu anderen (es mag da Ausnahmen geben - wobei ich die eher so sehe, dass sie dieses Bedürfnis aus welchem Grund auch immer unterdrücken).

Bedürftigkeiten im obigen Sinn sind dabei primär uninteressant, weil sie mir nicht bewusst sind. Ich empfinde sie nicht direkt, sie drücken sich bestenfalls in anderen Bedürfnissen mit aus. Und über die kann ich mit meinem/n Partner(n) reden.

Ich sehe die Problematik viel mehr darin, wenn ich die Erwartungshaltung (statt des Wunsches) habe, dass (m)ein Partner mit bestimmte Bedürfnisse befriedigen soll. Diese Erwartungserhaltung erzeugt einen Erfüllungsdruck, der dann schnell in Enttäuschung umschlagen kann (weil ich mich in dem Partner bzw. seiner Erfüllungsbereitschaft oder auch seinem Erfüllungsvermögen getäuscht habe).
*******ben Mann
3.282 Beiträge
Yepp wenn es klar, bewußt und kommuniziert ist (und mensch nicht nur von romantischen Liebesbild redet ...) sind Partnerschaften für Befriedigung der Bedürfnisse sehr gut geeignet bzw. eben nötig. *top*

Hypothese: Wenn ein Partner C, D E... zu so einer Konstellation hinzu kommt, wird es problematisch werden. Denn auch dann wird sich das Gefühl der Sattheit - das für mich immer wieder nach der bewussten Bedürfnisbefriedigung folgt - nicht einstellen. Aber in ihrem Gefühl vielleicht mit dem nächsten, übernächsten, überübernächsten usw.. Treffen solcherart Hungrige aufeinander, wird niemand jemals satt.

???
für mich nur eine Möglichkeit. Genauso könnte der neue Partner die Bedürfnisse befriedigen, die bisher A oder B jeweils dem anderen nicht geben konnte. Dies halte ich für eines der großen (Friedens-) Potentiale von Polyamorie weil hier im Gegensatz zum reinen Swingen auch der Gefühlsbereich "befriedigt" werden kann bzw. da sein darf. Und eben nicht eine Person (siehe Sorbas) alles erfüllen muss.
****nLo Mann
3.563 Beiträge
Re: Zeitreihenfolge in Liebesbeziehungen
http://www.joyclub.de/my/1775454.falcon_fly.html Polyamory: Zeitreihenfolge in Liebesbeziehungen
so entwickelt sich womöglich auf Grund der Zeitordnung und nicht, wie oft geglaubt, auf Grund einer „Hierarchie der Gefühle“ die Beziehung
Zunächst: Werk noch nicht gelesen, Nachsicht bitte.
Falls es mir Jemand zukommen lassen könnte - wäre erfreut.

Die "Hierarchie der Gefühle" kann doch, wenn ich das richtig sehe, erst bei Eintritt in eine zwischenmenschliche Interaktion auftreten? Als Folge derselben?
Ohne Kontakt zu Person C kann es keine Gefühle zu dieser Person geben, die wiederum auf eine mögliche Beziehung zwischen Person A und B wirken.

Stimmt es, was er schreibt?
Meiner Ansicht nach: Ja.
Muss aber mehr lesen.

sorbas42 Polyamory: Zeitreihenfolge in Liebesbeziehungen
es ist so, wie es gekommen ist. Rückwirkend lässt sich daran nichts mehr ändern - und für die Zukunft lässt sich daraus auch nichts ableiten.

Pixy_sl Polyamory: Zeitreihenfolge in Liebesbeziehungen
Solche Rechenbeispiele verhindern m.E. geistige und psychische Flexibilität.
Das sagt ihr, das sagen vielleicht auch "wir".
Gibt aber genug Menschen, vermutlich gar die "Mehrheit", die tatsächlich von einer "Hirarchie der Gefühle" ausgeht. Wie sonst lässt sich das "Eine/r für alles, für immer" begründen?
Wenn man DEN Menschen sucht, muss es eine zeitliche, wie auch psychisch, physische und emotionale Unbedingtheit geben.
Insofern täte ich das nicht so lapidar ab.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Dahlke
YouTube liefert auf der ersten Seite der Trefferlist mindestens 3 Vortäge auf, die infrage kommen könnten. Welchen genau meinst, Du @*******fly?

T*wink*M
Dahlke
Sorry. Anbei der Link:



*blume*
Falcon
nur noch Anmerkungen ..
Ich bin überrascht und zugleich begeistert über die Entwicklung in diesem thread.

Hier fließen für mich alle Antworten für das Beziehungsmodell "Polyamorie" zusammen.
Zum ersten Mal finde ich mein Verständnis von "Liebe" auch in den Kommentaren anderer wieder. Zugleich erscheint es mir als eine sehr wertschätzende Liebe.

Es geht dabei - für meine Verständnis - nicht um die Erfüllung von Bedürfnissen, sondern um das Bedürfnis nach Gemeinschaft / die Liebe zur Gemeinschaft. Damit dieses erreicht werden kann, gilt es die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Dafür bedarf es der Aussprache ... der Kommunikation.

Um den Erhalt der Gemeinschaft zu erreichen bedarf es der konstruktiven Zusammenarbeit, so dass alle individuellen Bedürfnisse erfüllt werden können. (<- das Ideal)
Da das Ideal das Ziel ist, ist der Weg der Raum um das ZusammenLieben täglich schöner zu gestalten.

Ziel der Gemeinschaft ist es "das Unausprechliche" in Worte zu fassen, so dass auch die unbewussten Defizite / Bedürftigkeiten in die Gemeinschaft einfließen können. Dadurch erhält die Gemeinschaft Vielfältigkeit (multi) und zugleich werden "auf dem Weg" die geheimsten Bedürfnisse / Träume erfüllt.

Je größer die Gemeinschaft, desto augenfälliger werden die Gemeinsamkeiten bei den "individuellen Bedürfnissen", .... desto leichter die Integration in die Gemeinschaft.

Und damit der Hund sich auch weiterhin in den Schwanz beißen kann (aber nicht muss) ...
alle Schwächen und Lücken im Konstrukt möge man bitte mit Liebe auffüllen, wer nicht mag kann es bleiben lassen.

aah, ... meine Liebe besteht auf verschiedenen Ebenen, zu einem Menschen und zur Gemeinschaft. Es sind unterschiedliche Qualitäten, jedoch möchte ich nicht über die Hierarchie der Bedürfnisse nachdenken. Von Zeit zu Zeit bedarf ich nach ... diesem oder jenem. Menschen, die lieben, wissen das und das allein schon aus eigener Erfahrung.
Sie geben dafür den Raum, sowie sie ihn auch erhalten.

na, ... und da wir im Bereich "basics" sind, Voraussetzungen ...

• der Willen zur Gemeinschaft
• offen & ehrlich
• die Bereitschaft zur offenen & ehrlichen Kommunikation

„Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.“
Konfuzius

1. ... annehmen
2. ... folgen / sich führen lassen
3. ... machen

mit weitem Blick ... mein Rückblick
ich habe verstanden, dass es mir unmöglich ist einen Menschen in seiner Wechselwirkung zur Gemeinschaft einzuschätzen, ...
ob er Energien einbringt oder abzieht,
erst die Zeit lässt den Raum darüber zu entscheiden.
Egal ob ich nun annehme, der Entscheidung anderer folge oder einfach mache, ...
solange ich achtsam für meine Partner bin.
Das bin ich solange, wie ich offen & ehrlich kommuniziere, mich mit meiner Meinung und Gefühlen einbringe.

Natürlich wird es Veränderungen in jeder Form geben, jedoch das ist nunmal die Natur der Dinge. Konstante ist für mich "mein sozial"*, das schon immer Teil meiner Persönlichkeit gewesen ist. Veränderungen in individuellen Beziehungen werden auch zu schmerzhaften Erfahrungen führen, jedoch die Gemeinschaft bleibt mir erhalten. Und je nach Entwicklung der Persönlichkeit*** kann man im Frieden die eine Form der Beziehung enden und auf einer anderen Ebene eine neue entstehen lassen.


puuh, ... ist das heiß *blume*

MondZeit



*auch wenn es nicht immer in meinem Handeln ersichtlich ist/war

***Wir wurden durch diese Leistungsgesellschaft zu Asozialen erzogen. Jetzt uns wieder auf unsere sozialen Eigenschaften "zu besinnen" ist in meinen Augen eine Reifeprozess.
liebste falcon fly ...
Ich schätze unseren Austausch sehr, nein, ich liebe ihn geradezu.

@*****eit
aus den einzelnen Persönlichkeiten einer Gemeinschaft auf das Ergebnis zu schließen erscheint mir unmöglich ..

Ich hätte Dir wahrscheinlich noch vor ein paar Wochen widersprochen. Erstens aus Prinzip *ggg* und zweitens, weil ich die Geschichte aus dem Eingangsbeispiel noch nicht wieder so intensiv auf dem Schirm hatte. Und es erscheint mir jetzt auch einleuchtend. Denn die verschiedenen enstehenden Beziehungwesen, bei 4 beteiligten Personen sind das 10 (??? 1+2, 1+3, 1+4, 2+3, 2+4, 3+4, 1+2+3, 2+3+4, 3+4+1, 1+2+3+4), können kaum vorab theoretisch durchdacht werden und können aus Schwächen Stärken machen. Deshalb hast Du mit den Synergieeffekten vollkommen recht!

Nach Konfuzius bist Du auf dem edelsten Pfad, ... annehmen. Die Krux, die ich dabei sehe, dass Du dabei immer noch die herkömmlichen Lösungsansätze heranziehst. Logik, Mathematik ... Berechenbarkeit führt nur zur Lösung bei definierbaren Variablen, ein Mensch hat immer noch das "+x"

x kann dabei das vorhanden von Schatten sein ... oder nicht ... und in welcher Form kommt der Schatten in Wechselwirkung mit abc zum tragen?

Wie kann man absehen ob sich der Schatten durch die Wechselwirkung von abc verstärkt oder abschwächt ... und woran kann man erkennen ob das Hinzukommen von d den Schatten auflösen wird? Fragen über Fragen, aber es sind keine neuen Fragen, es sind lediglich Fragen deren Antwort sich uns (so stellt es sich für mich dar) im Moment entzieht, da es an gemeinsamen Grundlagen fehlt.

Dabei ist es mir schnurz wie nett diese Fragen formuliert werden ...

Die zwei größten strategischen Fehler sind: vor der Zeit handeln oder eine Gelegenheit vorübergehen lassen. (Paul Coelho, Handbuch des Kriegers des Lichts)

Konklusion:
Es ist keine Planung / Strategie möglich, da mir die Möglichkeiten zur Bestimmung der Variablen fehlen. DIe Praxis hat mir aufgezeigt, dass wir das Ergebnis häufig noch nicht einmal im Ansatz erahnen können (meine Erfahrung) und es zuweilen zu schmerzhaften Erfahrungen*** führt. Diese gilt es "zu ertragen" und das gelingt mir durch meine Annahme für eine von gutem Willen getragene (polyamore) Gemeinschaft.

Mit diesem Schluss folge ich den Überlegungen eines Mannes, den ich hier traf. Und wenn falcon fly so ehrlich ihre Einsicht zum Ausdruck bringen kann, so will ich das auch tun.
Ich konnte es nicht mit meinem damaligen Verständnis von "Liebe" in Einklang bringen und habe ihm zu Unrecht widersprochen.
Ich fühlte seinen Weitblick nicht um ihm folgen zu können, ich versuchte "es" zu denken. na, ... und aufgrund der Unmenge an Variablen scheiterte ich und verlor mich im Detail.

*blume*


***Fehlende Achtsamkeit muss kein bewusstes Verletzen eines anderen sein, es kann auch fehlende Kenntnis sein, ... wahrscheinlich aufgrund fehlender Kommunikation. Damit hat man immer auch einen eigenen Anteil an seiner Verletzung.
Ihr Lieben, zunächst vielen Danke für die Vielfalt Eurer Beiträge, die den Thread lebendig halten. *blumenschenk*

Ich werde meine Entgegnungen wohl aufteilen, weil ich sonst den Faden komplett verliere. Ich spreche nur von meinen Erfahrungen und meinem persönlichen Horizont. Es kann alles ganz anders sein. Wäre mir so manches mal nicht ganz unlieb:

@*****s42
Bedürftigkeiten im obigen Sinn sind dabei primär uninteressant, weil sie mir nicht bewusst sind. Ich empfinde sie nicht direkt, sie drücken sich bestenfalls in anderen Bedürfnissen mit aus. Und über die kann ich mit meinem/n Partner(n) reden.

Bitte nicht falsch verstehen *g*, die Aussage kommt mir ein wenig so vor, wie Häschen in der Grube. Wenn ich etwas nicht sehe, ist es nicht da... das geht solange gut, bis das Leben zwingt, hinzuschauen. Sie drücken sich eben nicht bestenfalls in anderen Bedürfnissen aus. Unbewusstes, Schattenthemen eben, finden immer einen Weg an die Oberfläche, zur Not werden sie auf andere Menschen projiziert und der darf dann den Sündenbock für eigene nicht bewältigte Lernthemen spielen, wer sich ein wenig in Gruppendynamik auskennt, wird mir vielleicht recht geben und die Parallelen zu polyamoren Netzen resp. Gemeinschaften erkennen. Ein anderer sehr beliebter Schauplatz für an die Oberfläche gekommenes Unbewusstes, sind alle körperlichen und psychischen Krankheiten, inklusive Süchte (sorry, ich bin nun mal HP) *g*.
Und so sind gerade Bedürftigkeiten für mich interessant. Ich kann sie zwar vielleicht nicht gleich erkennen, weil sie eben im Schatten des Selbst liegen. Aber gerade da sind die größten Entwicklungschancen, jenseits der Komfortzone Es ist mir bewusst, dass das Thema zu komplex ist, um es hier befriedigend abhandeln zu können. Vielleicht ergibt sich an anderer Stelle noch eine Möglichkeit der Vertiefung.

@*********uelle
???
für mich nur eine Möglichkeit. Genauso könnte der neue Partner die Bedürfnisse befriedigen, die bisher A oder B jeweils dem anderen nicht geben konnte. Dies halte ich für eines der großen (Friedens-) Potentiale von Polyamorie weil hier im Gegensatz zum reinen Swingen auch der Gefühlsbereich "befriedigt" werden kann bzw. da sein darf. Und eben nicht eine Person (siehe Sorbas) alles erfüllen muss.

Sorry, auch Dir möchte ich widersprechen. Denn wir reden ja nicht über bewusste Bedürfnisse (da hättest Du recht), sondern unbewusste Bedürftigkeiten. Da sie nun mal unbewusst sind, weiß ich ja nicht, was mir fehlt. Ein neuer Mensch kann zwar vorübergehend die Illusion liefern, nun sei "alles gut". Das ist aber nur von kurzer Dauer. Dann wird die Unzufriedenheit wieder spürbar. Weil ich sie nicht benennen kann und zudem überwiegend meine, dass es an mir nicht liegen kann, wird wieder der Sündenbock bemüht. Da hat Person C (D, E) plötzlich Eigenschaften, die so gar nicht mehr passen... körperlich, geistig, emotional, kommunikativ... such Dir was aus. Deshalb sind für mich nicht erkannte bzw. bearbeitete Bedürftigkeiten keine Friedens- sondern "Kriegs"potenziale *smile* in Polybeziehungen.

So, noch ein paar Minuten *sonne*, dann lese und schreibe ich weiter.

*blume*
Falcon
*******ben Mann
3.282 Beiträge
Widerspruch zum Widerspruch
Denn wir reden ja nicht über bewusste Bedürfnisse (da hättest Du recht), sondern unbewusste Bedürftigkeiten. Da sie nun mal unbewusst sind, weiß ich ja nicht, was mir fehlt. Ein neuer Mensch kann zwar vorübergehend die Illusion liefern, nun sei "alles gut". Das ist aber nur von kurzer Dauer. Dann wird die Unzufriedenheit wieder spürbar. Weil ich sie nicht benennen kann und zudem überwiegend meine, dass es an mir nicht liegen kann, wird wieder der Sündenbock bemüht

auch für diese - so meine Erfahrungen - sind weitere Personen mit denen ich intime/wahrhaftige Begegnungsräume habe ein gute Chance, das sie mir bewußt werden.
Ähnlich auch bei einer für mich "guten" Therapie, wo der Begleiter dann in die Rolle einer anderen Person schlüpft und so dem "Klienten" neue Entdeckungsmöglichkeiten schafft.
Wenn nun Person D in dein Leben tritt und dir z.B. zeigt das du bisher unbekannte Bedürftigkeiten mit deinem Vater hast (was du ja an deinem Verhalten/Reaktionen merken kannst) werden diese dir bewußt und du kannst sie dir danach erfüllen. Im Idealfall (und oft kosmisch so auch arangiert) mit Person D.

Wenn ich in meinem eingefahrenen "Kreisen" bleibe ist die Chance deutlich geringer das ich hier ohne starke "Innenarbeit" noch Unbewußtes entdecke. Mit neuen "Elementen" größer, so meine Erfahrung.

Und ja du könntest auch nicht wissen wollen was dich da nun glücklicher/zufriedener/ausgewogener/... macht und romantisch davon ausgehen das D nun endlich der Prinz auf dem weißen Schimmel ist ... wie lang dich diese Projektion allerdings glücklich macht?
*****s42 Mann
11.865 Beiträge
*******Fly:
Sie drücken sich eben nicht bestenfalls in anderen Bedürfnissen aus.
Doch - eben "bestenfalls".

Schlimmstenfalls kommen sie irgend wo anders hoch, generieren viel schlimmere Reaktionen. Aber so etwas lässt sich in normalen Beziehungen in der Regel nur schwer auffangen, wenn die anderen Mitbetroffenen da nicht über besondere Fähigkeiten verfügen, damit umzugehen.
@*****eit
x kann dabei das vorhanden von Schatten sein ... oder nicht ... und in welcher Form kommt der Schatten in Wechselwirkung mit abc zum tragen?

Paradiesquelle hat gerade einen in meinem Gedankengeschwurbel nicht berücksichtigten Punkt aufgegriffen, der Deine Idee/Frage unterstützt. Ich will jetzt nicht zitieren, der komplette Beitrag findet meine Zustimmung, immer unter der Voraussetzung, dass "man" auch will, sich bewusst wird, dass Änderung nur aus dem Innen heraus geschieht.

Und jetzt wieder der Bogen zur Zeitqualität. Die Qualität der Zeit ändert sich, wenn die Bewusstheit für den Schatten und daraus resultierende Bedürftigkeiten wächst, die Themen in Angriff genommen werden wollen, die Zeit REIF ist.

Erinnere Dich bitte, dass ich im Eingangsbeispiel beschrieb, dass wir es "vergeigt" haben, unser abcd... und warum? Ich sehe im Moment drei Gründe:

1. Unsere Schatten und damit Bedürftigkeiten waren zu groß, die Bewusstheit dafür nur rudimentär vorhanden, damit auch der Änderungswille.

2. Das (ach so technokratische *zwinker* ) Peter Prinzip, heißt nicht vorhandene oder ungenügend ausgebildete Fähigkeiten, eine polyamore Gemeinschaft zu leben.

3. Und dann waren wir alle mehr oder minder Klugscheißer und wollten recht haben. Und die Methoden waren weiß Gott nicht fein...

***Fehlende Achtsamkeit muss kein bewusstes Verletzen eines anderen sein, es kann auch fehlende Kenntnis sein, ... wahrscheinlich aufgrund fehlender Kommunikation. Damit hat man immer auch einen eigenen Anteil an seiner Verletzung.

Jepp. *top* Und die obigen drei Punkte kommen m.E. noch hinzu.

„Du und ich: wir sind eins, ich kann dir nicht wehtun ohne mich zu verletzen.“
Mahatma Gandhi

In diesem Sinne, allen einen schönen super *sonne*igen Abend.

Falcon
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Systemische Sicht
Angenommen, A lebt alleine in seinem eigenen System. Mit jeder weiteren Person kommt je ein weiteres System mit eigenen bewussten und unbewussten Bedürfnissen und Projektionen hinsichtlich ihrer Erfüllung hinzu.

Schon bei 2 Personen, erst reicht bei noch mehreren würde es extrem bewusster, gereifter, reflektierter, verlustangstfreier und gnadenlos (selbst)ehrlicher Kommunikationsfetischisten bedürfen, um alle Schatten ins Bewusstsein zu holen, alle Konflikte aufzulösen. Wenn es immer wieder Konflikte gibt, stellt sich die Aufgabe, diese Komplexitäten immer wieder neu zu durchblicken und friedlich zu ordnen.
Dazu sind die wenigsten Menschen bewusst und kommunikativ genug, oft schon wegen Zeitmangels bzw. anderer Prioritäten. Es könnte ene permantente Dauertherapie auf Jahre hinaus werden. Darauf hat einfach nicht jede/r Lust.

Die Alternativen
1. Es passt einfach - auch ohne allen Psycho-, Kommunikations- und Reflektionskram. In diesem Zustand lebe ich aktuell mit zwei Frauen, oder
2. Es stellt sich irgendwann das Gefühl ein: passt nicht, trotz mehr oder weniger intensiver Bemühungen von allen Seiten.
3. Alle Beteiligten nehmen ihre Wünsche, ihre Bedürfnisse und "Bedürftigkeiten" nicht mehr ernst und lassen sie in Frieden los. Dann kann jeder sein, wie er ist, niemand braucht sich zu wünschen, irgendwer oder -etwas wäre anders, als es ist. Friede pur.

Das ist keine Frage der Motivation oder Kompetenz eines Einzelnen im System, sondern eine Frage des Zusammenwirkens aller Beteiligter. Jeder von diesen kann auf seine Art kompetent und liebenswert sein, aber nur dann passt jeder mit jedem zusammen, wenn mindestens einer in einem 2er-System (2 in einem 3er-System), heilig ist und wirklich bedingungslos und friedlich mit anderen Menschen sein kann ohne Wünsche an ihr Verhalten.

Tom
Bedürfnis und Bedürftigkeit
Ich sehe es ähnlich wie sorbas42 als überflüssig an zu differenzieren. Es macht es lediglich komplizierter und damit schwieriger den Blick weit zu machen.

Es bedarf lediglich der Anerkennung dieser Bedürfnisse, sowohl die bewussten, sowie auch die unbewussten.
Solche Überlegungen machen in meinen Augen dann SInn, wenn man ein System (eine polyamore Gemeinschaft) und deren Prozesse beobachten kann.

Meine aktuellen Gedanken und Gefühle zur Polyamorie fussen auf den von mir gedachten Erfahrungen. DIe genauere und noch genauerergenauere und genauere Betrachtung der Vergangenheit hat mir im nachhinein eine Menge Fehler aufgezeigt.
Daraufhin verfolgte ich eine ganze Zeit lang die Überlegung was alles nicht sein durfte, damit diese Fehler nicht erneut passieren. Dummer Weise fiel mir dabei nicht auf - und diesen Denkfehler sehe ich auch bei DIr @ falcon fly - dass ich dabei das Leben aussperrte, es in ein nicht realisierbares Korsett steckte.

Ich möchte versuchen DIr den gleichen Denkfehler in Deiner Argumentation aufzeigen ...

1. Unsere Schatten und damit Bedürftigkeiten waren zu groß, die Bewusstheit dafür nur rudimentär vorhanden, damit auch der Änderungswille.

2. Das (ach so technokratische *zwinker* ) Peter Prinzip, heißt nicht vorhandene oder ungenügend ausgebildete Fähigkeiten, eine polyamore Gemeinschaft zu leben.

3. Und dann waren wir alle mehr oder minder Klugscheißer und wollten recht haben. Und die Methoden waren weiß Gott nicht fein...

zu 1.
Jeder von uns wollte geliebt werden, auf die Art, auf diederersie Liebe verstand. Wir konnten uns zu zweit und dritt darin wieder finden (temprorär), nur nicht zu viert. Der vierte fing an zu quengeln, statt seine Zeit alleine auszufüllen.
Als Ursache sehe ich das damalige Bedürfnis nach Konformität (oder netter: Gruppenidentität) um sich in dieser abgefahrenen SItuation irgendwie sicher zu fühlen. Wir wollten uns gleich lieben, die gleichen blabla ... und das alles sofort.

zu 2.
Ich habe keine Ahnung welche Eigenschaften/Kompetenzen ich damals beigesteuert habe oder ob das Fehlen von Eigenschaften mein besonderer Beitrag war, und ich bezweifel das sich das im heute genauso darstellen würde.

zu 3.
Es ging zwar nicht um den Tod, jedoch immerhin um das Leben, und ein wenig Selbstbestimmung will doch jeder über sein Leben haben.
Das jeder vermeint zu wissen was das Beste für einen ist, erscheint mir nur zu natürlich. Es ist selten klug aber wer weiß schon welche Geister man herbeiruft. Manchmal sind Elfen & Feen dabei.


zur Widerlegung Deiner Argumente. Es ist einfach nicht zielführend!

Es geht einzig und allein um das Vertrauen in den guten Willen des Anderen. Den Rest regelt die Zeit und offene & ehrliche Kommunikation***, solange der gute Willen zur Gemeinschaft besteht.

*blume*

***Da ich nicht mehr so der Freund von ständigen Gruppentherapiesitzungen bin, habe ich mir Gedanken darüber gemacht diese zu verschlanken.
Diese Überlegungen fanden einen schnellen Abschluss in der Erkenntnis ...
Ehrlichkeit ist kurz & bündig

*blume*
Darf ich mal *baeh* machen? Oder darf das bei so einer inhaltsschweren Diskussion nicht sein...

ein wenig Selbstbestimmung will doch jeder über sein Leben haben.

Ja, Du hast recht. Nur habe ich im Rückblick den Eindruck, dass es beim dem Klugscheißern viel weniger um Selbstbestimmung, als um Dominanz über andere bzw. Recht haben wollen ging.

Schön, dass das vom Tisch ist. Stimmt's?

*blume*
Falcon
yepp, ... Klugscheißer-Dominanz ist für den Arsch.

Wahrscheinlich der Grund warum ich mich für die Bisexualität entschieden habe ... *zwinker* ..

es erleichtert mir das Annehmen *haumichwech*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Wäre es nicht einfacher
sich in polyamorer Romantik einfach zu lieben und es schön zu haben, anstatt hier in inhaltsschweren Diskussionen schwierige Gedanken zu wälzen?

T*haumichwech*M
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.