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BDSM & Polyamorie
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Verschiebung des Reizschemas im Laufe der Zeit29
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Polyamorskala oder Schemas :-?

Polyamorskala oder Schemas :-?
Hallo zusammen
haben grad mal auf der Polymailingliste die Diskussion über Skalas und Schemas verfolgt und mich gefragt wie viele Schemas oder Skalas gibt es eigentlich für PolyamorBeziehungen ?

Daher habe ich mir gedacht ich starte mal ein neues Thema darüber *zwinker*

Wen ihr solche Aufliestungen Schemas Skalas oder sonstiges kennt dann stellt es doch hier rein .

Danke und LiebGruss Patrick
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Interessant, da hat doch tatsächlich jemand das Schema weiterentwickelt, welches ich bereits vor vielen Jahren für einen Poly-Blog entworfen hatte! *ggg* Soweit ich weiss, war ich damit Pionier *zwinker*

Aber gute Arbeit! Chapeau!
;-)
Endlich weiss ich wer es ursprünglich entworfen hat ... super Arbeit, gebe das Lob gerne weiter, da ich nicht der Entwickler/in bin :

Hoffe du hast nichts dagegen das ich es rein gestellt habe als Beispiel in welche Denkweise ich gehe :-?

Ansonsten einfach sagen wenn Copy Q

LiebGruss Patrick
Ich habe sowas auch mal aufgemalt ziemlich ähnlich nur damals noch von Hand in einem nlp Seminar. Und es wird m mehr davon geben. Was treibt die Leute neben systematisieren der Begriffe und visualisieren der Möglichkeiten jetzt dazu, skalen aufzustellen? Und was genau weil man einordnen? Die polyseienheit in mittlerer Anzahl Partner?
*******_73 Mann
257 Beiträge
Wow,
ich bin begeistert und zugegeben gleichzeitig amüsiert. Leider kann ich nicht Alles lesen. Kann man das irgendwo als pdf bekommen?
*********n_by Frau
827 Beiträge
Sehr interessant, gelungen-auch amüsant.
ich finds auch schade, dass mans nicht gut lesen kann. Es ist ein informatives Bild des Beziehungs/Sexuallebens, der Versuch, alles was es da gibt hinein zumalen. Danke Noubody.
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Soweit ich mich erinnern kann, war das Schema ursprünglich in Englisch (so kenne ich es schon lange).

--> http://www.xeromag.com/sexualinformatics/nonmonogamy2.5.2.gif
*****910 Paar
236 Beiträge
nette Übersicht
Für mich ist das eine nette Übersicht über die Vielfalt an Beziehungsmöglichkeiten.
Sowas als "Skala", womöglich mit Einstufung von 0 bis 10, von "schlecht" bis "gut", anzuwenden würde ich strikt ablehen.

Er von luna 6910
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Meine ursprüngliche Intension damals war, das vorhandene Schubladendenken aufzuweichen:

Die 'reinrassigen' Verfechter der einzelnen 'Lager' berufen sich nur all zu gerne auf einen reinen Purismus ihrer 'Ideologien': "Wenn Du diese und jene Kriterien nicht erfüllst, gehörst Du nicht zu...."

Und der Zweck meiner damaligen Verbildlichung war aufzuzeigen, dass es mehr Mischformen, also Menschen in 'Grauzonen' gibt als es zB die Vertreter der Offenen Beziehung in Abgrenzung zur Polyamorie (und umgekehrt) wahrhaben bzw. akzeptieren wollen - ja, dass diese Mischformen eher die typischen sind und auch keineswegs lediglich Übergangsformen von A nach B darstellen müssen sondern wiederum eigene Formen bzw. erhebliche Erweiterungen der Kernformen sind *g*
Ich möchte weder einordnen noch werten, sondern mehr visualisieren und dadurch sehen und bewusster werden wo ich so stehe und wellche Bezeihungsformen sich überlappen und wo nicht. Es also eigendlich jedem selbs überlassen ob ihm sollche schemas irgend etwas sagen oder eher nicht. Um zu werten gibt es andere Skalas um die Beziehung einzuortnen, wer das möchte !?

Hier mal nun den link zur Deutschen Version

http://www.workupload.com/file/pTt0vtt

LiebGruss Patrick
Ps währe durchaus ein Gesprächsthema für den Berner_polyamorie_stammtisch
Also das schematische Darstellen ist leider nicht so mein Ding, aber eher weil bei mir kongnitive Fähigkeit damit zu arbeiten, verstehen fehlt. Ich sass schon in der Schule immer *hae* vor den Dingern.

Polyamor bildlich, schematisch darzustellen ist sicher interessant, wenn du es zum nächsten Stammi mit nimmst lass ich mich gerne darauf ein.
In welcher Schnittfläche bewege ich mich? und dort mit welchem Partner? (hab ich ein festen Platz oder bin ich an verschiedenen Orten im Schema zufinden)

Mitbringen zum Stammi Pady *zwinker*
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
schmunzel Ich seh gerade, das Projekt ist damals unter anderem von Noemi ins Deutsche übersetzt worden - sie war an der damaligen Diskussion maßgeblich mit beteiligt *zwinker*

Zur Veranschaulichung der 'roots' hier mal mein damaliger 'Ur-Entwurf', gegen diesen natürlich noch sehr rudimentär aus dem Jahr 2007 (hab leider nur noch diese kleine Auflösung), der auch in gewisser Weise ein Versuch einer Quantifzierung darstellt - aber noch frei Hand:


Der damalige Begleittext dazu lautete:

Um eine quantitative Wertung auszuschließen, ist nun jeder Kasten mit einer durchbrochenen Linie versehen. Denn Zahlen liegen für die wenigsten Korrelationen vor. Bekannt ist im Prinzip nur, dass

...der Anteil der Singles 11,2 Millionen in Deutschland beträgt in der relevanten Altersgruppe von 18 bis 69 Jahren. Der Anteil der in Beziehungen lebenden Deutschen schwankt je nach Altersgruppe zwischen 69% und 86%.

...es in Deutschland ca. 3 Millionen Swingerclubbesucher gibt. Dazu kommen noch jene Swinger, welche keine Clubs besuchen. Eine meiner persönlichen Erkenntnis nach nicht unerhebliche Zahl, ich schätze einmal mindestens noch einmal so viele.

...jeder zweite Deutsche (50%) fremdgeht innerhalb seiner momogamen Beziehung - Männer nur marginal mehr als Frauen.

...7 Millionen verschiedene Männer zu Prostituierten gehen, damit jeder vierte geschlechtsreife Mann. Aber das beinhaltet auch Singlemänner. Die Anzahl der weiblichen Freier bei männlichen Prostituierten - insbesondere in Urlaubssituationen - steigt stetig und rasant, siehe insbesondere Karibik, Ägypten, Zentralafrika und Mittelasien.

... jedes 7. bis 10. Kind (die Zahlen schwanken innerhalb dieses Bereichs) nicht von dem Vater stammt der es biologisch zu sein meint.

...Polygamie in Deutschland laut Gesetz nicht existiert - es sie jedoch dennoch gibt, wenn auch nicht gesetzlich sanktioniert.

Des weiteren habe ich die Modelle nebeneinander gestellt, um keinen hirarchischen Eindruck zu erwecken. (Auch wenn ich persönliche durchaus hirarchische-wertende Abstufungen für mich vornehme, wenn auch nicht in dieser Grafik breitgrins

Singles und deren sexuelle 'Esakpaden' sowie deren eventuellen sexuellen Zwecksgemeinschaften habe ich aussen vor gelassen, da sie keine Beziehung darstellen und dies ein Beziehungsmodell ist. Ebenso habe ich die Polygamie nicht unterschieden in Gruppenehe (Polygynandrie), Polyandrie, Bigamie, Polyandrie oder Polygynie.

Die Grafik stellt keine Entwicklungen - weder persönliche noch begehbare - dar. Es kann einer den Weg von der Monogamie direkt zur Polygamie oder zur Polyamorie finden in seinem persönlichen Werdegang, ohne andere Beziehungsformen dabei zu berühren. Und es gibt auch Menschen, für welche von Anbeginn ihrer "Beziehungskarriere" z.B. nur Polygamie, Polyamorie oder eine Offene Beziehung in Frage kommt - lediglich eine Frage des Naturells bei Menschen aus unserem Kulturkreis.

Meine Frau zB hatte nur einen einzigen kläglichen und kurzen Versuch mit einer monogamen Beziehung und war sich binnen kürzester Zeit dadurch bewußt, dass für sie nur eine Offene Beziehung in Frage kommt, weil sie eben ist wie sie ist. Mein eigener Werdegang war da um einiges holpriger. Stichworte im zeitlichen Aufeinander:

-> 17 Jahre lang: Langjährige Monogamien incl. exzessivem verleugneten Fremdgehen (nur Sex, keine Lieben)
-> nun 14 Jahre: Offene Beziehung mit neuer Partnerin
-> nach weiteren 6 Jahren: Swingerclub mit und ohne Partnerin (= Besuche mit anderen Frauen, manchmal mehreren zugleich, nie als Solomann)
-> danach: privates Swingen mit der Partnerin bei spontanen Anlässen
-> seit 7 Jahren: Liebesbeziehungen auch zu Dritten (= Polyamorie innerhalb der Offenen Beziehung)
-> zwischendurch eine temporäre Ménage à Trois (= Gruppen-Polygamie innerhalb der Offenen Beziehung) ca. ein halbes Jahr lang (zeitliche Grenzen verschwimmend)

Wobei zu bemerken ist: Die Swingerfrequenz beträgt etwa 1-5 Mal pro Jahr. Das ist und bleibt ein 'Appetithäppchen'. Sex mit meinen polyamorisch Geliebten liegt/lag zwischen ca. 2 Mal die Woche (Geliebte vor Ort) und kein, ein, zwei, drei Mal pro Jahr (Geliebte räumlich getrennt).

*********under Frau
4.373 Beiträge
Jetzt muss mir nur noch jemand sagen was der Unterschied zwischen swingen, crouising und swingen ist *zwinker*

Ich male mir hin und wieder weniger abstrakt mein Netzwerk auf.

Bei mir hat es die Form einer Bühne mit unterschiedlichen Darstellern die in unterschiedlicher Beziehung miteinander stehen. Hauptdarsteller, Nebendarsteller, Statisten etc ...
:-)
Bitte einscannen und rein stellen *g*
Jede Vorlage sprich Schema ist von Interesse *g*

LiebGruss Pady
*********under Frau
4.373 Beiträge
Das ist weniger eine Vorlage als mehr eine Momentaufnahme des IST Zustandes *zwinker*
interessant
also im ersten Moment fand ich diese Darstellung etwas befremdlich, aber nach ein wenig reinlesen musste ich doch schmunzeln...und es beruhigt mich auch ein wenig, denn ich hatte schon so das Gefühl, als müsse ich mich auf einige wenige Grundsätze festlegen, wenn ich mich als polyamor bezeichne.

Aber gerade das Festlegen auf einen begrenzten Rahmen empfinde ich als das Schlimmste im Leben. Meine einzige enge und monogame Beziehung hatte ich mit 17, und nach 6 Monaten war klar: das geht gar nicht! *nene*

In den letzten 31 Jahren bezeichnete ich meine Liebschaften als Affären, offene Beziehungen, freie Liebe, Mehrfachbeziehungen und und und...wusste aber selbst nicht so richtig, wie ich das einordnen soll. Den Begriff Polyamorie habe ich erst vor ca. 2 Jahren überhaupt das erste Mal gehört.

Seitdem beschäftige ich mich damit und hatte aber auch da erstmal den Eindruck: die leben Mehrfachbeziehungen mit dem Anspruch: es muss immer Liebe sein, alle müssen alles voneinander wissen und alle müssen sich auch untereinander kennen und mögen.

Das fand ich dann schon wieder als einen zu rigiden Anspruch und dachte schon: da passe ich auch wieder nicht rein! *nachdenk*

Aber jetzt bei der Grafik dachte ich: ja, es gibt einen offenen Pool an vielen Möglichkeiten, und ich würde mich als "Springerin" bezeichnen. Diesen Ausdruck habe ich für mich schon vor einiger Zeit gewählt, weil er kennzeichnend für meine Persönlichkeit ist, und zwar in allen Bereichen. Ich bin einfach eine grundsätzlich sehr neugierige Person, die in allen Bereichen des Lebens möglichst viele Facetten erleben und ausprobieren möchte, und das ist keine statische Geschichte bei mir.

Von daher gefällt mir diese Grafik jetzt doch sehr gut, es lebe die Vielfalt! *g*
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Ich finde die deutsche Umsetzung (im EP) des englischen Original nur bedingt gelungen. Zum Beispiel finde ich "Dreieckbeziehungen" als Übersetzung für "Unicorn-Polyamory" schon fast langweilig *ggg*

Aber insgesamt finde ich das Schema auch toll, nur fast schon ein wenig überladen. Es ist aber auch schwer, da auf Gradwanderung zwischen Einfachheit und Übersichtlichkeit einerseits sowie Genauigkeit und Umfassenheit/Komplexität andererseits den richtigen Punkt zu finden.

Ideal wäre es vielleicht, wenn es ein interaktives Schema mit mehreren Layern wäre - hab aber derzeit keine Zeit, das mal umzusetzen.
schade sorbas
hätte mich gefreut wen du Zeit gefunden hättest?
Keine weitere. Ideen oder Vorschläge für Schemas ?
Auch von Hand angefertigt und eingescannt erlaubt *zwinker*

LiebGruss Patrick
:-)
Zum Beispiel so was *zwinker*
Wenn man den Zustand - Liebe (amor/e) - in der Begrifflichkeit Polyamor tatsächlich ernst nimmt, nicht zuletzt, dass diese Begrifflichkeit ihre eigene Wirkung entfalten kann, dann würde diese Schema-Übersicht anders aussehen.

Natürlich gibt es die beiden gelebten Welten, wo in der einen Begrifflichkeiten als Alibi dienen und in der anderen die Begrifflichkeiten in ihrer bezeichnenden Form gelebt werden. Die einen entdecken die Liebe über dem Tellerrand, die anderen nutzen nur den Ausdruck für die innere Flucht.

Alles schön und gut ... dennoch heißt es Poly-AMOR und damit Liebe und damit das Ausleben tiefer innerer Verbundenheit und Liebe.

*zwinker*

danny
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Die 'reinrassigen' Verfechter der einzelnen 'Lager' berufen sich nur all zu gerne auf einen reinen Purismus ihrer 'Ideologien': "Wenn Du diese und jene Kriterien nicht erfüllst, gehörst Du nicht zu...."
Warum wird das Bemühen um einen eindeutigen Inhalts eines Begriffs immer so negativ gewertet?

Geht es nicht vielmehr darum zu klären, dass jeder beim Hören eines Begriffs auch wenigstens in etwa die gleichen Vorstellungen hat?

Ein Auto ist ein Auto - relativ klar definiert. Ein Motorrad auch.

Und trotzdem gibt es auch Dinge dazwischen, z.B. Kabinenroller oder Trikes. Aber da kommt keiner auf die Idee, diese Begriffseinteilung gibt es nur, damit die Autofahrer dann sagen können: "Solange dein Motorfahrzeug nicht mindestens 2 Achsen mit 2 Rädern und eine umschließenden Karosserie besitzt, gehörst du nicht zu uns."

Also - nicht ausschließen, sondern einschließen, z.B. so:
"Wenn du nicht ausschließt, mehrere Lieben gleichberechtigt, offen und ehrlich nebeneinander führen zu können, dann bist du auch - neben vielleicht Swinger, BDSMler, Bisexueller, ... - polyamor."
;-)
Hier noch ein Model

mit zustimmung zum reinstellen von Atman.

Weitere Veröffendlichung oder nicht privater Nutzung
bitte von Atman genehmigen lassen.

Meinungen und Feedback von Atman erwünscht.
Erläuterung dazu :-)
1
Konzept und Modell: Atman B. Wiska, Berlin – Entwicklung 2010 – 2012, Vers. 5, Dez. 2012


Vorannahmen:

1.) Wer nur einen Partner hat, braucht das Mehrfachbeziehungsmodell nicht.

2.) Das komplette Fehlen von Liebe oder Sexualität (Null-Linien) ist theoretischer Natur. Ein Minimum an, zumindest respektvollem Verhalten oder gedanklicher Sexualität ist normativ.

3.) Liebe und Verbindlichkeit korrelieren ebenso wie Sex und Impulssteuerung nicht linear.
Verbindlichkeit ist jedoch zentral für Verbundenheit, ein wichtiges Element von Freundschaft
und ein Aspekt respektvollen Umgangs, so wie die Impulssteuerung dem Sextrieb innewohnt.

4.) Transparenz und Einvernehmen sind Aspekte der Verbindlichkeit als Ausdruck einer z.B.
rational stressvermeidenden oder romantischen Liebe.

5) Liebe/Sex sind keine Gegensätze,
jedoch generell unterschiedlich stark ausgeprägt in Beziehungen (Ausnahmen auf 0/0 – 5/5).

6.) Für viele unklare oder individuelle Arrangements existieren „Fachbegriffe“ – viele solcher
Begriffe klären Verhältnisse nicht. Für „Nicht-Fachleute“ ist eine Vereinfachung eher hilfreich.

Anleitung: erste Seite ausdrucken und beliebig Punkte setzten für derzeitige oder frühere Beziehungen,
Freundschaften und Kontakte. Das Modell kann jeder ausfüllen, der/die von bestehenden Beziehungen
ausgeht. Mit Zeitbezug können auch "Linien" gemalt werden. Mehrere Beziehungen ergeben persönliche
"Punktewolken" oder Wohlfühlzonen. Das gemeinsame Ausfüllen eigener Zettel kann sehr spannend für
ein Paar sein... Polyamorie findet im ganzen oberen Bereich statt, die sog. „Freie Liebe“ in Mitte-Rechts.

2
Beispiele für Mehrfach- oder Seitenbeziehungen


1/1 Bekannte & Verwandte

Beziehungen zu Bekannten und Verwandten werden im Allgemeinen nicht sexuell
definiert und sind auch im Bezug auf Liebe und Freundschaft praktisch neutral. Es
gibt höchstens eher unwillkürliche Gedanken an Sex, die aber verworfen werden.

Selbstverständnis: Was soll sein, wir kennen uns kaum und da ist auch nichts.


2/1 Gute Bekannte & entfernte Freunde

Menschen, denen wir korrekt und höflich und mit einem sehr begrenzten Maß an
unpersönlicher Liebe begegnen und mit denen wir freundlichen Umgang pflegen.
Auch hier spielt die sexuelle Komponente höchstens eine Gedankenspiel-Rolle.

Selbstverständnis: Man kennt sich halt ganz gut, aber mehr ist da auch nicht.


3/1 Gute Freunde

Sogenannten „Guten Freunden“ räumen wir oftmals bereits ein gewisses Maß an
neutraler Liebe ein, da wir ihnen gegenüber Vertrauen haben, Verbindlichkeit im
Handeln erwarten und auch zu geben bereit sind. Sex spielt praktisch keine Rolle.

Selbstverständnis: Für meine Freunde bin ich da. Wenn jemand Hilfe braucht oder
mit den Kindern was ist, kann ich auch jederzeit anrufen. Der Freundeskreis ist
etwas, für dass man sich Zeit nehmen muss. Sex spielt real doch gar keine Rolle.


4/1 Beste Freunde

Enge Freunde stehen uns nahe. Für sie empfinden wir fast schon familiäre Liebe,
zumindest aber verhalten wir uns mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr verbindlich.
Die sexuelle Komponente kommt höchstens gedanklich vor, wird aber nicht gelebt.

Selbstverständnis: Wer drei oder vier echte Freunde hat, der kann sich glücklich
schätzen. Meine besten Freunde können jederzeit vorbei kommen. Vor allem kann
ich meinen besten Freunden auch ein Geheimnis anvertrauen und ganz ehrlich
sein. Dazu gehört auch, dass man sich in Zeiten der Not oder Freude eng umarmt.


5/1 Platonische Liebe

Den platonische Geliebten zeugen wir höchste Verbindlichkeit und Verlässlichkeit
im Handeln und Denken. Der „reinen Liebe“ sind wir sehr im Herzen verbunden.
Sex kommt, wenn überhaupt, nur flüchtig in Gedanken vor und wird verworfen.

Selbstverständnis: Das ist schon echte Liebe, auch wenn wir nix miteinander
haben. Nie würde ich auf die Idee kommen, meinen Bruder im Geiste oder meine
Schwester des Herzens zu belügen. Und bei Geld hört ja bekanntlich auch die
Freundschaft auf. Aber das sind Menschen, denen ich wirklich blind vertraue.

1/2 Fremdkuscheln & virtueller Sex

Der Besuch bei einer Kuschelparty, bei der auch sexuelle Gedanken entstehen. Ein
wenig fremde Haut, eine etwas längere Massage, Berührungen mit erotischer
Komponente ohne vollzogenen Verkehr, zarte Küsse, auch im Rausch oder flüchtig
genossen, ein langer erotischer Mailverkehr ohne tiefere freundschaftliche Gefühle.

Selbstverständnis: Ach was denn, da ist doch nix. Nur ein Küsschen, nicht mal
Freundschaft. Wir sind ja nicht streng muslimisch oder in der katholische Kirche.
So eine Massage / Chat-Bekanntschaft ist doch kein echter Sex. Wem tut das denn
weh, wenn ich die Phantasien dabei kreisen lasse? ...aber gegessen wird zuhause.


1/3 ONS & Seitensprung

Wenn es nur um etwas Sex geht, ohne weitere Gefühle und Tiefe oder Qualität;
schneller Sex mit Fremden, für Geld, auf Geschäftsreise, im Urlaub, beim Karneval.
Danach wird der Vorfall verdrängt oder aus dem eigenen Leben ausgegrenzt.

Selbstverständnis: Das bisschen Sex bedeutet nichts. Ab und zu passiert es eben
und das ist dann meine Sache. Was er/sie nicht weiß macht ihn/sie nicht heiß...
Was ist denn dabei, wenn man monatelang im Ausland ist oder einer krank wird?
Immer nur Eintopf, das kann auch langweilig werden. Zuhause ist eh tote Hose...


1/4 Partnertausch & BDSM

Sexuelle Abenteuer mit gewisser Regelmäßigkeit/Intensität, bei denen es auch um
das Durchbrechen von Rollenverhalten, Grenzen und Mustern und nicht nur um
Sex geht. Emotionale Spielpartner für Dominanz und Unterwerfung, Urlaube mit
Partnertausch und Kulturprogramm, aber ohne dass Freundschaften entstehen.

Selbstverständnis: Wir toben uns aus und es macht uns Freude. Gefühle spielen
keine Rolle und ich habe eine klare Rolle in dieser Zeit. Ich will Spaß und mein
Partner weiß Bescheid / ist mit dabei oder entscheidet auch mit. Die Liebe halten
wir aber da raus, weil das nur Komplikationen gibt. Der Kick ist es, der uns reizt.


1/5 Swinging & Promiskuität

Wer zwei mal mit derselben pennt... causal Sex und unverbindliche, regelmäßige
intime Begegnungen zu Menschen ohne emotionale Bindung. Es geht um Lust und
nichts anderes. Sexualität wird klar von Liebe getrennt und hat Freizeitcharakter.
Der Grad an „Promiskuität“ ist sehr hoch, was Einvernehmlichkeit nicht ausschließt.

Selbstverständnis: Ich muss niemand Rechenschaft ablegen, Sex kann ich an jeder
Ecke haben und ist kaum mehr als gemeinsam Kaffe zu trinken. Jeder macht was
er will und mit wem er mag. Wer auch nur Absprachen fordert, hat ein Problem. Es
geht auch nicht groß um Selbsterfahrung oder Rollenspiele. Es geht nur um Sex.

4
3/3 Unklare Verhältnisse & freundschaftlicher Sex

Sex außerhalb der Beziehung kommt vor und doch wieder nicht so wirklich. Es ist
nicht ganz klar, ob das Herz schon dabei ist oder ob es doch mehr um Sex geht. Es
„passiert“ ganz einfach immer wieder, aber deshalb ist noch lange nicht alles klar.
Es gibt polyamore Tendenzen, die aber mangels Transparenz und Einvernehmen
nicht klar ausgearbeitet werden. Faktisch ist die Mehrfach-Partnerschaft nicht real.

Selbstverständnis: Ich weiß auch nicht, irgendwie konnte ich nicht anders. Es ist
im Grunde nichts besonderes, aber da ist definitiv mehr als nur Sex. Keine Ahnung
wo das hinführen soll. Man kann ja Rummachen, aber es ist nichts Festes. Und
was er/sie nicht weiß, macht ihn/sie nicht heiß. Hauptsache es kommt nicht raus.


3/5 Sexuelle Affäre mit Herz

Die klassische Sex-Affäre, lang anhaltend wegen dem guten Sex oder mehrere
feste Sexpartner, mit denen aber keine tragfähige Beziehung gelebt wird. Häufig
die verteilten Rollen in verschiedenen Milieus oder im Ausland bzw. bei Krankheit
des eigenen Partner, ohne sich deshalb zu trennen - oft mit stillem Einverständnis.
Es gibt polygame Strukturen, die aber mangels Transparenz und Einvernehmen so
nicht klar ausgearbeitet werden. Faktisch ist die Mehrfach-Partnerschaft aber real.

Selbstverständnis: Kann schon sein, dass da mehr ist. Ich habe eben eine Affäre.
Vielleicht bin ich auch ein bisschen verliebt. Warum auch nicht? Aber es ist keine
richtige Beziehung. Es macht vor allem Spaß und darauf hat ja jeder ein Recht.


5/3 Liebesverhältnis mit Sex

Das klassische Liebesverhältnis, fast eine richtige Nebenbeziehung, viel Sex aber
vor allem emotionale Bindung. Die Hauptbeziehung wird geschützt, auch durch
Täuschung und Lüge, aber das verursacht große Gewissensnöte. Weil die andere
Liebe sich gar nicht gegen den Partner richtet und man im Grunde friedlich mit
seinen Liebsten zusammen sein möchte, wird ein Arrangement vereinbart oder es
bleibt auf Dauer bei einer heimlichen zweiten oder dritten Liebe, z.B. im Ausland.
Es gibt polygame Strukturen, die aber mangels Transparenz und Einvernehmen so
nicht klar ausgearbeitet werden. Faktisch ist die Mehrfach-Partnerschaft aber real.

Selbstverständnis: Ja, da ist Jemand. Ich muss es ihm/ihr sagen. Ich will es nicht
mehr verheimlichen. Es gehört zu mir und es ist doch im Grunde Liebe. Warum soll
das verboten sein? Es wird doch niemand etwas weggenommen. Wir sind ja auch
füreinander da und es ist etwas Gutes. Ich bin bereit für diese Sache zu kämpfen.

5/5 Maximale Polyamorie

Mehr als einen lieben – einvernehmlich mit den Partnern, so transparent wie
möglich und so verbindlich wie nötig. Gleichgültig ob sexuelle Freundschaften oder
komplette Beziehungen; alle wissen voneinander aber jeder entscheidet selbst, wie
viel er wissen möchte. Es wird eine möglichst verbindliche Form angestrebt, in der
niemand hintergangen wird. Emotionale Treue ist wichtig in dem Sinne, Partner als
besondere Menschen nicht beliebig auszutauschen. Loyalität ersetzt Verlustangst.
Mitfreude ersetzt Neid. Eigenliebe steht einem schlechten Selbstwertgefühl als
Ursache von Eifersucht gegenüber. Jeder trägt selbst die Hauptverantwortung für
sein Selbstwertgefühl. Liebe will man teilen, ohne Abhängigkeit oder Besitzdenken
und Sex ist vor allem ein Geschenk an den Geliebten ohne Erpressungspotential.
Es ist immer einzigartig. Sich selbst woanders zu verschenken führt nicht zu Angst
vor neuer Bindung und Liebe mit Selbstunterdrückung, sondern zu der Bitte, sich
mehrfach zu binden, das Glück weiter zu schenken und auch wieder mitzubringen.

Selbstverständnis: Das einzige was mehr wird, wenn man es teilt ist die Liebe. Du
kannst gehen wohin Du willst, wenn ich weiß dass Du glücklich wiederkommst und
mich nicht im Unklaren lässt. Ich freue mich für Dich, wenn es Dir gut geht und
möchte Deine Mitfreude, wenn ich jemand anderes liebe. Wir werden dadurch alle
stärker. Ich kann Dir nie alle Bedürfnisse erfüllen. Zufriedenheit ist in Dir und ich
möchte mein Selbstwertgefühl auch nicht davon abhängig machen, wer mich liebt.



Eher theoretische Sonderfälle auf den „Null-Linien“

Das Modell dient der Beschreibung von mehr als einer Beziehung gleichzeitig. Es
geht davon aus, dass Beziehungen sehr weit gefasst sein können und ein
Mindestmaß an Bekanntheit bzw. an, auch nur gedanklicher Sexualität anderen
Menschen gegenüber immer vorkommt, auch wenn diese nicht ausgelebt werden.

Die folgenden Sondefälle beschreiben das Fehlen dieser Grundannahmen:

0/0 Keine weiteren Beziehungen – Der Mensch hat weder Bekannte, Freunde oder
noch jemand, die er/sie liebt. Robinson ist ganz alleine auf der einsamen Insel.

5/0 Reinste platonische Liebe – Der Mensch liebt jemand rein/vollkommen
göttlich, ohne jemals auch nur an Sex zu denken. Die Liebe zu einem Heiligen,
einer Gottesfigur oder einem vergeistigten Wesen.

0/5 Häufiger, maximal entpersonifizierter Sex – viele Sexpartner, die anonym und
ohne jede Bekanntheit regelmäßig benutzt werden. Vergewaltiger, die ihre Opfer
nicht ansehen / BDSM-Extremisten, die das spielen oder sog. „GloryHole“-Nutzer.




Konzept und Modell: Atman B. Wiska, Berlin – Entwicklung 2010 - 2012, Vers. 5, Dez. 12
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Ich habe das Modell von Atman ja schon mehrfach kritisiert - nun hier auch noch einmal:
****ody:
1.) Wer nur einen Partner hat, braucht das Mehrfachbeziehungsmodell nicht.
Aha, wer nur einen Partner hat, hat bzw. braucht offensichtlich keine Freunde, Bekannte, Verwandte ... *oh*

Wer mehrere soziale Beziehungen in diesem Modell für sich einordnen kann, kann doch trotzdem nur einen (Lebens-)Partner haben.

Und wer genau einen Lebenspartner (5/5) liebt und daneben noch 3 rein sexuelle Affairen in der (1/5 - Swingen, Promiskuität) hat, der lebt noch lange nicht in "maximaler Polyamory" - unter Umständen ist es sogar ein monoamorer Fremdgänger.
Jemand, der dagegen 3 Lebenspartner platonisch liebt (5/1) und eventuell seine sexuellen Bedürfnisse mit One-Night-Stands befriedigt (1/3), lebt für mich sehr polyamor.

Dieses Modell ist ein guter Versuch und Ansatz (!), die Differenzierung von Liebe und Verbindlichkeit einerseits sowie Sex und Erotik andererseits übersichtlich mit einander in Beziehung zu setzen. Die Begriffe innerhalb des Modells sind dagegen mehr als irreführend.

Auch die Polyamorygrenze würde ich höher ansetzen, denn 3 oder 4 gute Freunde in (3/1) oder auch mit Sex in (3/3) haben noch nichts mit Polyamory zu tun.

Und warum ist eine freundschaftliche Beziehung mit ganz intensivem Sex (3/5) eine Freundschaft mit mehr "Herz" als eine (3/3)- oder eine (3/1)-Freundschaft? Nur, weil der Sex häufiger oder intensiver ist? *gruebel*

D
****70 Frau
100 Beiträge
Interessant
Wie hier Emotionen zwischen Menschen vesucht wird in eine Skalierung zu bringen...
Vlt sollten einige weniger verkopft das Thema ansehen -
Eure Kraft und Lebenszeit lieber mit denen verbringen, welche Euch nahe sind.
Oder benötigt Ihr zur "Sicherheit" Diagramme, Zahlen, Tabellen, welche zeigen wo man sich gerade befindet?

Allen eine angenehme Woche,
Jazz *blume*
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