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BDSM & Polyamorie
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Polyamory und Ich449
Unser Mitglied ließ einmal ihren Weg in die Polyamory Revue passieren…
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scheinbar polyamore Gedanken

scheinbar polyamore Gedanken
Ich bin frei, ich bin offen.

Ich bin so frei, es ist für mich selbstverständlich in der Gruppe „Polyamory“ von Polyamorie zu schreiben.
Ich erlaubte mir so offen zu sein meine Sicht zu äußern und sah mich mit Erwiderungen konfrontiert, die ich noch nicht einmal kommentieren wollte.

Ich bin frei ...

Ich glaube an das Beziehungsmodell „Polyamorie“, jedoch sehe ich mehr darin als „erweitertes Ficken“ in einer monogamen Beziehng.

Ich bin offen ...

Ich habe Vorlieben und Präferenzen, ich habe keine Vorurteile. Ich mag einfach manche Eigenschaften nicht.

Ich bin offen, ich bin frei.

Ich mag keine Textgeneratoren und fette Menschen, auch keine Männer, … und wenn Arschficken Scheiße gefunden wird.

Ich bin offen und ich bin frei, … und natürlich gehe ich auch so auf meine Mitmenschen zu.

Und ehrlich, ... ich freue mich auf Nachfragen, die auf scheinbare Widersprüche deuten. Ich freue mich auf Meinungen von Menschen, die mit dem Erleben und Verhalten des Menschen vertraut sind.
**********ucher Mann
4.856 Beiträge
Das hört sich aber verdächtig ...
... nach einem 'offen' ausgetragenen Streit bzw. dem Anfang oder dem Ende davon im Rahmen unserer Gruppe an.

Solche platten Anfeindungen gehören hier nicht hin.

Was soll dieser Unfug!???

Jens
***is Mann
2.127 Beiträge
Was möchtest Du uns sagen, Mondzeit? Ich muß gestehen, ich kann Dir nicht ganz folgen... *hae*
*******958 Frau
9.897 Beiträge
ich frage mich auch gerade was du uns wirklich mitteilen möchtest, smile
@ MondZeit
Also wirklich mein Schatz,

da muss ich nachts arbeiten und Du stellst direkt wieder was an....

Ich kann Deine Einstellung in allen Bereichen fühlen...*g



*blume*

PS: Beim nächsten Mal nehme ich Dir die Tastatur weg!
**********rn_bw Paar
324 Beiträge
Wir verstehen auch gerade nur Bahnhof !!

*hae* *nixweiss* *schiefguck*
ein (vielleicht ungewöhnlicher) Versuch ...
eine Diskussion anzuregen.

Das von mir geplante Ziel war zu polarisieren, ohne mich zum Thema des Beitrages zu machen.
Es schlug fehl und wieder auch nicht.

Die eine Seite signalisiert Unverständnis und fragt nach, die andere Seite interpretiert.

Dieses Fazit soll wertfrei der Inhalt des Beitrages sein:

Es werden viele Begriffe in den Raum gestellt, verbunden mit individuellen Ansichten.
Alle empfinden sich offen & frei, tolerant und aufgeschlossen.

Und doch sind die Widersprüche offensichtlich.

Ich las eine beeindruckende Aussage und fand mich zu meinem Erschrecken darin wieder.

dass man sich selbst so akzeptiert, wie man nun mal ist, sich ganz großartig findet und überhaupt keinerlei Notwendigkeit mehr sieht, sich zu entwickeln - denn man ist ja bereits perfekt ...

Wozu dann noch etwas verändern oder an sich arbeiten? "Ich bin okay, so wie ich bin, auch wenn ich täglich andere kränke und verletze und sie unnnötig niedermache und eine Beziehung nach der anderen in den Sand setze. Ich nehme mich so an, wie ich bin, und ich bleibe so."

Das ist zwar das gute Recht eines jeden - aber ob es wirklich gut ist? Was meinst Du?

(Der Antaghar)
Polyamory: Beziehungsmuster

Ich habe Vorlieben und Präferenzen, ich habe keine? Vorurteile. Ich mag einfach manche Eigenschaften nicht.

Ich vermisse die Ehrlichkeit im Umgang mit dem Bezug "Leben-Modell" und nehme mich davon nicht aus.
Ist polyamory nicht der Bruch mit der Doppelmoral?

Wenn ich liebe, kann ich dann 1..2...3 ausgrenzen, da es mir nicht gefällt?

Ist es dann noch offen, ehrlich und frei?

Sind da nicht auch die Ursachen für die berüchtigte Eifersucht zu sehen?

@ Pfauenfedern_bw
meine Bahnhöfe *nixweiss*

*blume*
Mondzeit
das sind irgendwie viele fragen, ohne irgendwie eine richtung einzuschlagen und klarheit fordern..

bitte, mondzeit,, was ist deine frage? ... ich hab grad irgendwie nur ein bekifftes gefühl... und seh vor lautter wald den baum nicht mehr...

schokozwerg
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Sorry, Leute - aber ich glaube zu verstehen, worum es ihm geht.

Okay, sein lobenswerter Versuch ist mißlungen, aber ich halte ihn für wichtig genug, um darauf einzugehen. Denn auch ich hätte zahllose Fragen in dieser Art an alle, die sich "poly" nennen.

Ich erlebe es ähnlich wie er: Da wird von Freiheit gefaselt - und schaut man genau hin, ist kaum einer wirklich innerlich frei, sondern getrieben von seinen alten Mustern, von Sehnsüchten, vom Wunsch nach mehr oder besserem Sex, von seiner Bedürftigkeit und seinen Defiziten und all dem. Man will poly leben, kommt aber überhaupt nicht damit zurecht.

Man verliebt sich in jemanden, aber mit dem hat dann der Partner Probleme. Soll man nun - oder soll man nicht? Oder jemand will zwar gerne poly leben, aber den anderen trotzdem ganz für sich. Oder man mag nicht so gerne Verantwortung übernehmen für all das, was man fühlt und was daraus entsteht, sondern einfach nur mehr Liebe, mehr Sex, mehr Nähe oder was weiß ich für sich selbst! Man will also nicht geben oder es einfach leben, sondern nehmen und haben. Und wenn's plötzlich Probleme gibt, läuft man weg ...

Und zu allem Überfluß geht man dabei total verkrampft mit allen möglichen Wenns und Abers an die Sache (die natürlich immer auch intensivst diskutiert, analysiert und zerpflückt werden muss), anstatt locker, frei und entspannt im Hier und Jetzt zu SEIN.

Also macht man auf "poly", das klingt gut, damit wirkt man interessant und intellektuell, es klingt ansprechend, zumindest besser als: Ich will möglichst oft und vor allem besser ficken. Oder meine Partnerin genügt mir nicht. Oder mir fehlt noch ...

Wer viel Liebe zu verschenken und ein großes Herz hat, der verschenkt sich einfach. Der braucht kein Etikett und auch keine Gruppen, in denen endlose Hirnwichserei betrieben wird, der lebt das einfach - authentisch, frei und ungezwungen.

Aber wie sieht die Realität aus? Aus Polyamory wird Polysex gemacht. Oder eine "Poly-Bedürfniserfüllungs-Anstalt" oder ein hochkompliziertes intellektuelles Gebäude. Oder was weiß ich - aber etwas, an dem die meisten (nicht alle) nicht weniger rumzuknabbern haben als an Mono-Beziehungen. Auf mich persönlich wirken viele monogam lebende Menschen deutlich freier, unverkrampfter, ungezwungener, lockerer als die meisten Polys. Und das sollte, so meine ich, uns allen zu denken geben.

Und ich glaube, verstanden zu haben, dass MondZeit uns darauf aufmerksam machen wollte.

Meine persönliche Antwort an ihn, in den Worten des Autors von "Der kleine Prinz":

"Erkennen heisst nicht zerlegen, auch nicht erklären. Es heisst, Zugang zur Schau finden. Aber um zu schauen, muss man erst teilnehmen. Das ist eine harte Lehre." (Saint-Exupery)

(Der Antaghar)
Viele Gedanken..

vielleicht habt Ihr Lust mal das Hörbuch von Herrn Precht über die Liebe zu hören oder zu lesen.

Ich bin mir mit der Liebe nicht so sicher.. sie kommt und geht..aber oft ist sie da:). Lieben ist sicher mehr als ficken..auch wenn die Website das hier so fördert sich einseitig zu bewegen..ist halt nur ne Oberfläche und Möglichkeit Schubladen zu bilden..

ich passe in keine rein und will Euch auch in keine stecken..
also weiter viel Glück:) wir sehen und fühlen uns draußen, wenn Ihr mögt.
achja, ich kenne da ein paar sprüche bzw "lebensweisheiten" daraus.
aber warum soll mich das betroffen machen? was bringt es sich, darüber aufzureden? ehm.. aufzuregen?

ich muss es nicht beurteilen, kann höchstens versuchen zu erklären, wie ich es sehe, wenn es mir direkt begegnet.

und am besten fahre ich persönlich, indem ich einfach fragen, die mir auf einem brunch oder stammtischtreffen gestellt werden,so offen und ehrlich beantworte, wie mir möglich ist.

was die menschen damit dann machen, ist ja ihnen überlassen. aber so ergibt sich kein richtig oder falsch, kein schwarz oder weiss (wovon es in der heutigen zeit sowieso schon viel zu viel gibt), sondern nur meine lebensweise nach aussen getragen, veröffentlicht.

ausserdem kann man nicht von seinen mitmenschen verlangen, das alle so *beep* wunderbar reflektiert durchs leben laufen, wie wir polyamoristen, in ihrer mitte ruhen und gewaltfreie kommunikation beherrschen *beep* . wir sind ja nur menschen....

eine schöne woche wünsch ich euch allen
der
schokozwerg

*beep* = ironieknopf
Danke ...
dem Antaghar

Da wird von Freiheit gefaselt - und schaut man genau hin, ist kaum einer wirklich innerlich frei, sondern getrieben von seinen alten Mustern, von Sehnsüchten, vom Wunsch nach mehr oder besserem Sex, von seiner Bedürftigkeit und seinen Defiziten und all dem. Man will poly leben, kommt aber überhaupt nicht damit zurecht.
....

Ich war kurz davor in mein laptop zu beißen.


*blume* MondZeit

PS: Ich möchte am Prozess teilnehmen, nicht ihn theoretisieren oder simulieren, ... wer noch?
@ schokozwerg
was bringt es sich, darüber aufzureden? ehm.. aufzuregen?

Dann war mein Beitrag scheinbar doch nicht so vollkommen unverständlich.

Meine Frage an Dich ... worüber reden?

Wieter über Worte austauschen deren Inhalt den Wenigsten bekannt ist und mich mit pseudo- psycho-logik-philos über Wortinhalt streiten?

Über Kommentare rätseln deren Inhalt vielleicht noch nicht einmal der Verfasser überblickt?

Ich spüre wie regressive Tendenzen mich in eine anal-sadistische Phase treiben ... toll, oder? aah, ... Bezug!
Ich scheine mich doch aufzuregen!
Wer viel Liebe zu verschenken und ein großes Herz hat, der verschenkt sich einfach. Der braucht kein Etikett und auch keine Gruppen, in denen endlose Hirnwichserei betrieben wird, der lebt das einfach - authentisch, frei und ungezwungen.



Wenn dem so sei, würde ich mich nicht immer wieder, hinterfragen.

Denn ich will ja auch "gefallen".
Keinem mein Muster überstreifen, und muß doch schauen, was ist, mit den Menschen, die ich denn Liebe, auch machbar.

Ihre Grenzen liegen oftmals an ganz anderen Stellen als ich sie habe.
Will ich diese Grenzen verletzten???
Kann man gemeinsam, andere Grenzen, neue Grenzen öffnen und/oder entdecken?

Wie oft haben wir hier schon gelesen, daß Patner mit der Polyamory ihrer Herzbewohner nicht umgehn können.
Das macht den Poly (hier mich) nicht stärker, denn ich will meinen Patner nicht verletzten, ihn nicht hinter gehn oder betrügen.

Ich bin also wie ich bin, nehme mich selber so an, bin deshalb aber weder freier, noch ungezwungener oder authentisch damit.
Denn in meinem Kopf sehen die Bilder anders aus, als ich sie in der Realität leben kann.
Jedenfalls nicht mit den Menschen für das mein Herz schlägt.

*gruebel* das YOYO
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Ich erlebe es ähnlich wie er: Da wird von Freiheit gefaselt - und schaut man genau hin, ist kaum einer wirklich innerlich frei, sondern getrieben von seinen alten Mustern, von Sehnsüchten, vom Wunsch nach mehr oder besserem Sex, von seiner Bedürftigkeit und seinen Defiziten und all dem. Man will poly leben, kommt aber überhaupt nicht damit zurecht.

Wär das nicht sonderbar, wenn man nicht mehr von diesen Dingen getrieben wäre? Wär das nicht un- ja übermenschlich?
Ich habe bisher keinen Poly persönlich erlebt, der von Freiheit redet. Die haben alle ganz irdische Probleme und Themen, auch wenn das hier im Forum teilweise anders rüberkommt. Aber da scheint auch ein wenig der alte Satz "Wer Sex hat, muss nicht drüber reden, wer viel redet, tut nicht." reinzupassen (natürlich nicht nur in Sachen Sex).

Ich bin nicht frei (wovon auch immer, grad eben hab ich Hunger z.B. *baeh*).
Weiß gar nicht, ob ich das wollen würde ehrlich gesagt (na vom Hunger schon, temporär jedenfalls, Sättigung ist ja auch nur schön nachdem man Hunger hatte, genauso wie es schön ist, wenn der Schmerz nachläßt ...).
Die ganzen Sachen, die ich bearbeite, machen mich zu dem, der ich bin und auch zu dem, der ich werden kann. Nur ... wenn es nichts mehr zu bearbeiten gibt, wär das wirklich das Paradies oder wär das einfach nur ... öde, da Stillstand?

Ich theoretisier auch nicht, ich mache, gibt genug zu tun. Und nur weil jemand in einer poly-Beziehung ist, heißt das ja nicht, dass er nicht monogam lieben oder leben darf. Da ist doch kein Zwang. Ein Freund hat meinen zweiten Partner kürzlich gefragt, wie es ihm denn nun geht so mit mir, weil er vorher ja monogam war. Mein Schatz meinte, ihm ginge es gut, er ist glücklich. Na und ob er denn nun andere Frauen datet? Ne, er wüßte gar nicht, was er mit denen machen sollte. Natürlich, er könnte Sex haben und so, aber da hätte er gar kein Bedürfnis, er dürfte zwar, nur wozu sollte er?
Hat bei seinem Freund skeptisches Kopfschütteln ausgelöst, aber ihm ist es egal. Sieht er sich als "frei" an im von MondZeit und Antaghar beschriebenen Sinne? Nein, absolut nicht. Aber ... das ist auch gar nicht Ziel des Ganzen, uns geht es um ganz praktische Themen wie "Du hast uns bisher keinen Einkaufszettel gegeben, jetzt können wir (zwei anderen) Dir nichts mitbringen, oder schick doch eine SMS. Nein, wir stehn schon im Supermarkt." oder "Hey, ich war das nicht, den Klaps hat er Dir gegeben!". Oder ernsthafter: wenn wir jetzt ein Haus kaufen sollten, wie funktioniert das rechtlich? Und können wir Dich (Dritten) krankenversicherungstechnisch mitversichern, falls Du arbeitslos würdest? Für abstrakte Theorien haben wir gar keine Zeit.

Oder was weiß ich - aber etwas, an dem die meisten (nicht alle) nicht weniger rumzuknabbern haben als an Mono-Beziehungen.

Würde mich wundern, wenn es so wäre, ich seh Poly-Leute ja aber auch nicht als weiter fortgeschritten, also gibts da die selben Typen wie unter Monos und Menschen bleiben sie auch ... *zwinker*

Ps: MondZeit erinnert mich an Bangat, wo ist der abgeblieben?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Venice79
Meine persönliche Antwort an MondZeit hab ich ja bereits geschrieben, und ich denke, die ist klar.

Ich hab nur sein Unbehagen zu verstehen und neu zu formulieren versucht, weil ich häufig ähnlich wie er empfinde und mir immer wieder ähnliche Fragen stelle.

*

Trotzdem eine Antwort an Dich:

Zum einen ist es für mich ein enormer Unterschied, ob ich von etwas "getrieben" werde, ob ich also die Marionette oder der Sklave meiner Gefühle, Bedürfnisse, Sehnsüchte bin - oder ob ich diese Gefühle, Bedürfnisse, Sehnsüchte nun mal habe, dazu auch stehe, aber erst mit ihnen umzugehen lerne, ohne von ihnen getrieben zu sein. (Da ist ein Anknüpfungspunkt zu diesem spannenden Thread von Felixx zu der Frage, ob man seine Muster und sein Verhalten überhaupt ändern kann oder nicht!)

*

Zum anderen erlebe ich häufig, dass sich mir jemand begeistert als "poly" vorstellt oder behauptet, er lebe eine polyamore Beziehung - und ich freue mich, besuche diese Menschen z. B., gehe davon aus, dass sie die Wahrheit geagt haben und wirklich poly leben - und stelle fest, dass sie verkrampfter, unfreier und verkopfter leben als die meisten Mono-Paare, die ich kenne. Und dass sie weit davon entfernt sind, poly zu leben.

Was ich aber wahrnehme und kenne: Menschen, die sich bemühen, poly zu leben, die auf dem Weg dorthin sind, die aber noch an unzähligen alten Mustern herumknabbern und gar nicht wirklich in der Lage dazu sind, poly zu denken, poly zu fühlen oder gar poly zu leben. Sondern die einfach nur endlich mal wieder mehr oder intensiver Nähe, Zärtlichkeit, Sex und so weiter wollen und das mit ihrer bestehenden Partnerschaft gerne unter einen Hut bekommen wollen. Und dabei mehr oder weniger immer noch in all den alten Denk- und Verhaltensmustern stecken, die weit von "poly" entfernt sind, die ich auch in jeder Mono-Partnerschaft zuhauf beobachten kann. Und ich sehe Menschen, die zwar poly zu leben versuchen, sich dabei aber maßlos in ihren eigenen intellektullen Winkelzügen verstrickt haben, dass sie jede fast schon alltägliche Kleinigkeit zu hochkomplizierten Vorgängen machen, bei denen sie nicht selten selbst den Überblick zu verlieren drohen.

Aber sie sagen nicht etwa: "Du, wir versuchen gerade begeistert, poly zu leben, aber da klappt noch vieles nicht, wir haben da noch viele Probleme und sind auf dem Weg, aber den finden wir gut. Vieles würden wir gerne, aber wir schaffen es noch nicht."

Nein, das sagen sie nicht. Sie sagen: "Ich lebe polyamor!". Und ich in meiner Naivität glaube das dann. Allein die Aussage "Ich versuche, polyamor zu leben" hat für mich eine völlig andere Bedeutung ...

Und bei allem Respekt und mit Verlaub - da stimmt was nicht. Und ich war schon oft zutiefst enttäuscht, denn für mich hat "poly" immer noch sehr viel mit echter Freiheit zu tun, mit freier Liebe und freiem Sex. Und solange ich das alles nicht problemlos leben kann, bin ich nicht poly, sondern auf dem Weg dorthin, entweder voller Freude und Begeisterung oder auch verkrampft und voller Probleme. Aber ich bin noch nicht poly. Und dazu kann ich doch stehen. Oder nicht?

Und auf diese Unstimmigkeit, so habe ich MondZeit verstanden, will er aufmerksam machen. Und das will ich auch.

(Der Antaghar)
Und bei allem Respekt und mit Verlaub - da stimmt was nicht. Und ich war schon oft zutiefst enttäuscht, denn für mich hat "poly" immer noch sehr viel mit echter Freiheit zu tun, mit freier Liebe und freiem Sex. Und solange ich das alles nicht problemlos leben kann, bin ich nicht poly, sondern auf dem Weg dorthin, entweder voller Freude und Begeisterung oder auch verkrampft und voller Probleme. Aber ich bin noch nicht poly. Und dazu kann ich doch stehen. Oder nicht?

Genau da hakt es!!!!
Danke Antagahr!!!!!

Ich kann solche Dinge immer nicht in die Richtigen Worte kleiden.
Trotzdem möchte ich da noch ein bischen was hinterfragen bzw. schildern wie es mir damitgeht.

Als erstes : Ja es gibt unendlich viele Probleme damit, so zu sein.
Aus meiner Sicht nicht weil ich es bin, sondern weil meine Herzbewohner anders denken, fühlen und handeln als ich.
Deshalb liebe ich sie aber nicht weniger!!!

Es gibt durchaus vollkommen monoamorös fühlende Mitmenschen, die durchaus im Stande sind, in ihrer Sexualität freier zu sein, als so manch polyfühlender Mitmensch. Und ja ich gebe zu, daß ich diese manchmal darum beneide.

Nur und daß ist für mich das ausschlaggebende, ich sehe mich mit den ganzen Problemen und troz meines monoamorösen Lebenstills, denn ich durchaus lebe um meinem Mann nicht das Herz zu brechen, immer noch als POLY.
Und dazu stehe ich.

YOYO
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Yoyo_Willy
Nun auch eine Antwort an Dich, liebe Yoyo:

Ich glaube, Dich gut verstehen zu können, zumal es mir im Laufe meines Lebens immer wieder mal ähnlich ergangen ist wie Dir.

Und da kommen wir zu einem weiteren Knackpunkt (aus meiner Sicht): Wenn ich mich neben meinem Partner in jemanden verliebe, der weder poly fühlt noch denkt und schon gar nicht so leben mag, dann liegt es auch an mir, diesen Menschen nicht in eine emotionale Katastrophe nach der anderen zu stürzen, nur weil ich meine Verliebtheit zu ihm realisieren will. Damit muss ich behutsam und sorgfältig umgehen und kann mich nicht kopfüber ins Wasser der Polyamory stürzen. Und notfalls auch mal verzichten und loslassen, bevor ich jemandem nicht nur etwas zumute, sondern ihn ernsthaft verletze. Alles andere wäre für mich purer Egoismus, eben dieses Getriebensein, dass ich in der Polyszene so häufig beobachte - und das hat wenig mit Lieben und mehr mit Bedürftigkeit zu tun.

Und der zweite Punkt: Wenn ich poly fühle, mein Partner aber nicht, dann liegt es auch an mir, ehrlich zu anderen zu sagen: "Du, ich fühle poly und würde gerne so leben, aber ich kann noch nicht so leben, weil mein Partner es noch nicht schafft oder will." Auch dann würde ich mich verarscht fühlen, würde ich z. B. dieses Paar besuchen, mit der Frau ein gewisses erotisches Knistern oder gar pure sexuelle Geilheit spüren, sie auch ausleben wollen (die beiden hatten ja behauptet, sie leben poly!) - und dann steht plötzlich irgendwann deren Partner im Raum und meint zu ihr: "Ey, kommst du jetzt endlich? Ich will schlafen! Und wir hatten vereinbart, dass wir heute zusammen schlafen." Da läuft einfach etwas schief - und ich konnte nicht ahnen oder riechen, dass sie nur so tun, als würden sie poly leben, weil sie gerne würden, was sie noch nicht wirklich können.

Und ich finde, diese und ähnliche Situationen, die beim Versuch, wirklich poly zu leben, immer wieder mal auftauchen, sollten wir auch hier offen ansprechen können und gemeinsam um konstruktive Wege ringen. Und uns alle fragen, woran es denn hakt, wenn so etwas vorkommt. Dann nur so zu tun, als lebe man bereits "voll poly", das nenne ich: "Die machen sich da echt was vor."

Und genau so empfinde ich zahlreiche Poly-Paare, die ich kenne: Sie machen sich selbst etwas vor, kommen sich vielleicht interessant oder fortschrittlich vor oder so, aber sie leben das alles gar nicht wirklich, sondern stecken noch in der Kinderschuhen ihrer alten Muster.

Und was soll das? Wo sind da Ehrlichkeit und Offenheit, Freiheit und all das, was zur Polyamory aus meiner Sicht unabdingbar gehört, wenn man sie leben will und das funktionieren soll.

*g*

(Der Antaghar)
Und genau so empfinde ich zahlreiche Poly-Paare, die ich kenne: Sie machen sich selbst etwas vor, kommen sich vielleicht interessant oder fortschrittlich vor oder so, aber sie leben das alles gar nicht wirklich, sondern stecken noch in der Kinderschuhen ihrer alten Muster.

Genau da stecken wir wohl auch. *ja*

Nur in diese alten Muster zu verfallen hat doch im Grunde nichts mit Poly zu tun.
Auch in meiner gefühlten "Monozeit" (ich hab mich immer entschieden, weil es mir als Muster inplantiert wurde) bin ich in alte Strukturen zurückgefallen, weil sie für mich einfach einfacher zu händeln waren. Das heißt nicht, daß es auch immer richtig war.


Wenn ich mich neben meinem Partner in jemanden verliebe, der weder poly fühlt noch denkt und schon gar nicht so leben mag, dann liegt es auch an mir, diesen Menschen nicht in eine emotionale Katastrophe nach der anderen zu stürzen,

Um diese emotionale Katastrophe meine Herzbewohner nicht fühlen zu lassen, fühl ich sie lieber selber.
Ich lasse leben.
Ich nehm dann eher die Katastophe auf meine eigenen Schultern, und Seele und muß für mich versuchen damit umzugehen.
Gewiss verfall ich dann auch in dieses Muster das es nach Bedürftigkeit aussehen lässt.

Und ja ich gebe doch auch offen zu, daß ich Bedürfnisse habe.
Menschlich halt! Oder ?

Ich rede nicht von den sogenannten Grundbedürfnissen, die kann ich mir jeder Zeit ohne jemanden damit zu verletzten nehmen.
Ich trinke wenn ich durst habe, esse bei hunger und schlafe bei Müdigkeit.
Jedes andere Bedürfniss kann ich mir als SOLOmensch bzw. Singel holen wie ich möchte. Sobald da jemand anderes mit dran hängt, (dummer Ausdruck) sieht das für mich schon wieder ganz anders aus.
Egal ob Klassischemusik hören wenn die Kids gerade da sind, oder Sexualität leben wie ich es mir wünsche.
Ich bin eben auf dei Reaktion und Bereitschaft des anderen "angewissen" wenn ich eben nicht Egosau sein will.
Und auch da wieder Muster und Struktur die mich geprägt hat, ich bin nicht so erzogen!
ich schaue nach links und nach rechts, und vergesse eher mich selbst.
Trotzdem bin ich mir selbst keine Erklärung schuldig, denn ich weiß daß diese Züge Teile meiner eigenen Persönlichkeit sind.
Die mich als YOYO auch auszeichnen und stark machen.
Sie unterstreichen mich als Person.

Und auch wenn es manchmal kaum vorstellbar ist, YOYO liebt sich so wie sie ist.
Mit all ihren Maken, egal ob anerzogen, entwickelt oder genetisch.
Ich freue mich über die Entwicklung des threads.

Es spiegelt in meinen Augen eine community wider.

Ich habe mich in den letzten Jahren für die Polyamorie entschieden, aus dem single-Dasein heraus.
Ich hatte also keine Altlasten einer bestehenden Beziehung und daher konnte ich mich ganz in Ruhe, vollkommen zwanglos mit Polyamorie auseinandersetzen.
Ich habe in zwei offenen Beziehungen gelebt und ich fühlte mich zu dieser Zeit unfreier als in einer monogamen Beziehung.
Ständig hatte ich den Eindruck, dass danach geschaut wurde, wie ich & mit wem ich meine Zeit verbrachte. Unschuldige Treffen mit Frauen wurde immer sofort als Fickabenteuer gewertet.
Mit der Zeit zog ich mich immer mehr zurück und war nicht mehr bereit meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Ich kam mir vor wie auf dem Job, wer ist der Beste, besser ... und warum.

Weiterentwicklung der Persönlichkeit
Ich war so tollkühn etwas in dieser Richtung formuliert zu haben. Natürlich wurde auch vehement darauf angesprungen und ich sah mich wieder mit "quantitativen" Wertungen konfrontiert, was vielleicht ein wenig meinen Unmut erklärt.

Eine Weiterentwicklung der Persönlichkeit hat für mich nichts mit besser zu tun.

Jemand der schneller als ich rennen kann, ist der bessere Läufer, aber ich denke nicht damit auch ein besserer Mensch.
Ich sehe es so wie "der Antaghar", die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit gibt einem die Möglichkeit mehr auf die Gefühle des Anderen zu achten, da man nicht mehr so sehr mit seinem eigenen Gefühlschaos beschäftigt ist.
Und was ich beachten kann, das achte ich und menschliche Wertschätzung
ist für mich die Achtung der Gefühle meiner Mitmenschen.

Ich bin nicht weiter, allenfalls sensibler für die Bedürfnisse anderer.

Und das ist der Bogen zu meinem "hier sein".
Ich suche Menschen, die sensibel für ihre Mitmenschen sind, und nicht die Zwänge unserer Leistungsgesellschaft nach Feierabend mit nach Hause nehmen. Ich habe das Problem (nur im unsensiblen Umfeld) mich unwohl zu führen.

Polyamorie ist für mich die Königsklasse der sozialen Kompetenz.
All die - meiner Sozialisierung in einer christlichen Gesellschaft geschuldeten Werte - schon als Kind richtig und gut befunden z. B. Nächstenliebe, kann ich so leben.

Die polyamore Liebe ist für mich das Achten der Gefühle meiner Partner, wie meine eigenen. Und mit Liebe verknüpfe ich auch so etwas wie Selbstlosigkeit.

Und nach dem Wort zum Sonntag .... und natürlich packt es auch mich immer wieder, Gefühle, die der Eifersucht nicht unähnlich sind ... Ängste und Sorgen um die Zukunft.

Es hat sich bei mir in den letzten Wochen eine überraschende Wendung ergeben, so dass ich mich jetzt in einer sich anbahnenden polyamoren Beziehung wiederfinde.
Es ist für sie nicht leicht, da wir nicht zusammen leben und wenn ich dann an einem kinderfreien Wochenende nicht da bin, macht sich bei ihr Unmut breit.

Und jetzt den Bogen zu "Beziehungsmuster". Mein gerade genanntes Beispiel zeigt mir die Struktur der Effizienz und Wertung auf. Ein WE mit mir allein hat für sie eine größere Wichtigkeit als ....

Mein Gedanken dazu, ... Du hast mich doch noch bis zu meinem Dahinscheiden, denn ich liebe Dich doch. Mache mir bitte deshalb keinen Druck, denn wenn Du es forderst, dann werde ich nachgeben.
Siehe bitte die Gefahren Deiner Forderungen. Nur selbstbestimmt hat meine Liebe den Wert, den Du jetzt mit mir empfindest. Ich bin frei Dich zu lieben, dafür liebe ich Dich.


*blume*
MondZeit
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Yoyo_Willy
Nur in diese alten Muster zu verfallen hat doch im Grunde nichts mit Poly zu tun.

Eben! Warum muss man dann so tun, als sei man "poly"? Wozu ein Etikett und all die Hirnerei?

Wir sind alle "nur" Menschen mit mehr oder weniger Defiziten, Ängsten, Nöten, Problemen, behindernden Mustern, Bedürfnissen und Sehnsüchten. Müssen wir uns deshalb gleich ein Schild umhängen: "Ich bin poly" (oder was auch immer)?

*

Völlig unabhängig voneinander habe ich (zufällig?) drei Mal in den letzten Wochen erlebt, in welchen ein angebliches (?) Poly-Paar in erhebliche Konflikte "geschlittert" ist. Und in allen drei Fällen hatten sie letztlich die Konflikte selbst völlig unnötig verursacht: Sie stellen sich selbst nämlich nach außen, also gegenüber anderen, als Paar dar, das "polyamor lebt". Sie laden z. B. Dritte ein. Diese gehen dann logischerweise davon aus, dass sie wirklich ein Poly-Paar besuchen - und in allen drei Fällern stellt sich heraus, dass einer der beiden Polys (zwei Mal die Frau, einmal der Mann) im Grunde mit jedem zweiten oder weiteren Partner des jeweils "eigenen Partners" Probleme hat und mit keinem Dritten wirklich richtig klarkommt. Also nicht nur in diesem Fall, sondern bisher in jedem!

Vielleicht verständlich, denn was meinem Partner an mir fehlen mag, das fasziniert ihn vielleicht an anderen. Bin ich z. B. ein eher kühler und herb bzw. spröde wirkender Mann, der andere ist aber lebendig und voller Lebensfreude, dann macht es mir möglicherweise Angst, dass meine Partnerin sich ausgerechnet in den verlieben könnte und mit dem was anfangen will. Logisch. Aber das kann ich doch von vornherein sagen. Oder nicht?

In allen Fällen wurde übrigens fast "verzweifelt" - gegen sich selbst - versucht, dem Partner den Sex mit der dritten Person zu gönnen, obwohl man selbst eigentlich damit gar nicht zurechtkam (sicher mit den allerbesten Absichten) und es anschließend endlos lange Diskussionen gab und alles bis ins kleinste Detail zerredet wurde.

Und alle drei, die also noch überhaupt nicht damit umgehen konnten oder wollten, dass ihr Partner auch andere hat, haben sich dennoch als Polys bezeichnet, als frei von Neid und Eifersucht usw.!

Und ich frage mich, wie ich finde berechtigt: Ist das nun eine narzisstische Erhöhung von sich selbst? Ein falsches Selbstbild? Oder eine Show, die vor anderen abgezogen wird? Oder will ich mich mit diesem noch falschen Etikett selbst anspornen? Warum können sie nicht einfach nur sagen: "Ich will zwar gerne poly leben, aber ich kann es noch nicht. Also bitte lass die Finger von meinem Partner, bis ich damit klakomme!"?

*

Ich wiederhole mich noch einmal, liebe Yoyo (denn ich spiele hier sozusagen ein Stück weit den "Anwalt" für den Beitrag von MondZeit, auch wenn ich dabei so einiges anspreche, das auch mich beschäftigt:

"Erkennen heisst nicht zerlegen, auch nicht erklären. Es heisst, Zugang zur Schau finden. Aber um zu schauen, muss man erst teilnehmen. Das ist eine harte Lehre." (Saint-Exupery)

Man muss wohl versuchen, poly zu leben, um manches zu erkennen, auch all das, woran es bei einem selbst noch hakt. Aber man muss deshalb nicht so tun, als sei man schon poly und andere damit in die Irre führen. Ich halte das für acht- und respektlos gegenüber den anderen.

Und, so sehe ich das, man kann und darf dazu stehen, dass man erst in diese Lehre geht und noch lange nicht fertig ist damit (falls man überhaupt jemals damit fertig sein kann), dass man zwar gerne poly wäre, es aber leider noch nicht ist!

Mich erinnert das fatal an all diese Eso-Jünger, die ein- oder zweimal bei einem Tantra-Seminar dabei waren und nun behaupten, sie seien Tantramasseure oder hätten das Wesen des Tantrismus verstanden und seien jetzt selbst Tantrika. Das sind sie eben nicht.

*


Und auch wenn es manchmal kaum vorstellbar ist, YOYO liebt sich so wie sie ist. Mit all ihren Maken, egal ob anerzogen, entwickelt oder genetisch.

Und das ist auch gut so, liebe Yoyo - aber nach meiner Meinung noch lange kein Grund, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen und nicht mehr an sich zu arbeiten, sich weiter zu vervollkommnen etc.!

Ohne Selbstliebe ist meines Erachtens ohnehin kein wirkliches Lieben möglich. Sich selbst aber so zu akzeptieren und zu mögen, wie man nun mal gerade ist, bedeutet auch zu wissen, wo es noch hakt und wo es manches zu verbessern gäbe. Und dazu darf man stehen, das sollte man Außenstehenden gegenüber sogar betonen, die sich in einen verlieben könnten: "Hör mal, ich merke, dass ich mich in dich verliebe und du dich in mich. Ich hab aber eine Partnerin, die damit überhaupt nicht klarkommt. Was machen wir denn nun?" Man muss also niemanden "ins offene Messer rennen lassen". Doch wem schreibe ich das - Du bist da sicherlich der gleichen Ansicht wie ich.

Und da geraten wir prompt wieder in ein anderes Thema und in diesen interessanten Thread von Felixx:

Polyamory: Beziehungsmuster

(Der Antaghar)
****y09 Frau
87 Beiträge
ich bin frei ... ??
dazu fällt mir ein: können wir überhaupt frei sein??

Ich darf hierzu mal wieder Krishanmurti zitieren:
"Für die meisten von uns ist Freiheit eine Idee und keine Wirklichkeit. Wenn wir von Freiheit sprechen, dann meinen wir, nach außen hin frei zu sein: tun zu können, was wir möchten, zu reisen, uns überall frei äußern zu können, frei zu sein, zu denken, was wir möchten. .......
Wenn wir nun aber tiefer in die Frage eindringen wollen, was Freiheit wirklich bedeutet, was es bedeutet, innerlich, vollkommen und gänzlich frei zu sein - was dann nach außen hin in der Gesellschaft, in den Beziehungen Ausdruck findet -, dann müssen wir uns meiner Meinung nach fragen, ob der menschliche Geist, belastet wie er ist von so vielen Abhängigkeiten, überhaupt jemals frei sein kann ...."

Aber danke für deine Gedanken, Mondzeit ....
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Man muss wohl versuchen, poly zu leben, um manches zu erkennen, auch all das, woran es bei einem selbst noch hakt. Aber man muss deshalb nicht so tun, als sei man schon poly und andere damit in die Irre führen. Ich halte das für acht- und respektlos gegenüber den anderen.

Naja, aber das setzt ja Selbsterkenntnis und -akzeptanz voraus. Und ich denke schon (so wars zumindest bei mir auch), dass man kalt erwischt wird, wenn man ploetzlich an eine Grenze gerät, die man ueberwunden glaubte. Absichtlicher Betrug war da aber nicht dabei. Und auch wenn man noch mit alten Mustern kaempft, die vielleicht manchmal getriggert werden auch (!) wenn da einer von aussen dazukommt (das muss nicht exklusiv sein), wuerde ich (auch aus Eigennutz haha) trotzdem das Etikett "poly" zugestehn.
Denn ehrlich gesagt ... fuer mich gehoert zum "poly-lernen" auch dazu, zu begreifen, dass ich mir was vormachen kann und das dann ueberaschend herausfinden - und anderen geht es genauso. Also nur weil jemand sagt, er waere poly, schliesse ich daraus noch gar nichts, ich lasse mich drauf ein, herauszufinden, welche Art von "poly" das ist - oder nicht. Mein Vertrauensvorschuss ist der, dass ich mich drauf einlasse, weil ich bereit bin zu glauben. Mein poly ist, dass ich um die Probleme weiss, weil wir sie auch durchschritten haben und durchschreiten und bereit bin, diese dem oder den Gegenüber auch zuzugestehn.

Enttäuschung ist ok, schon deswegen, weil es den anderen auch nicht gut geht dabei. Das tut jedem weh und macht keiner freiwillig, hm?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Venice79
So mache ich das ja auch seit jeher. Und ich mache auch keinem Vorwürfe.

Aber ich hab mich schon oft verarscht gefühlt - und das fühle ich mich auch dann, wenn es nicht mit Absicht und voll bewusst geschehen ist. Ich komme trotzdem damit klar - auch wenn ich dann enttäuscht bin.

Doch finde ich es wichtig, dergleichen immer wieder mal anzuprechen, wie hier geschehen, und zum genaueren Hinschauen anzuregen. Und ich glaube, MondZeit ging es darum. Und mir auch.

*g*

Solche Beiträge werden häufig als Vorwurf, als Anprangern oder als Kritik aufgefasst, doch darum geht es gar nicht. Es möge nur helfen, ein wenig mehr auf solche Dinge zu achten und sich dessen etwas mehr bewusst zu werden, es künftig vielleicht auch mal anders zu versuchen.

*zwinker*

(Der Antaghar)
Enttäuschung
Hallo,

Ent-täuscht sein bedeutet doch nur seiner eigenen Täuschung aufgesetzt zu sein, wenn ich nicht davon ausgehe, dass der andere dies böswillig getan hat. Den jeweiligen Bewusstseins und Wissensstand des Gegenübers kann man nicht wissen.
Und Antaghar...dir traue ich genügend Wissen zu, den jeweilig anderen danach auch schon im Vorfeld zu fragen, so das dir solche Ent-Täuschungen erspart bleiben könnten und Du nicht angetriggert reagieren müßtest......denn deine Ent-Täuschungen kommen mir immer wieder wie Hinweise vor , aber mit sehr vielen Gefühlen. Du bist in Resonanz damit.....warum noch?

lg
Andreia
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