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Meine Freundin ist jetzt Poly, mein neues Leben als Wing

**********annes Mann
50 Beiträge
@Holger
Danke für Deine Geschichte!
So wie Du das erzählst entsteht bei mir das Gefühl: da ist was schräg. Kann verstehen, dass Du verwirrt bist.

Proteste bei meiner Partnerin werden von ihr abgetan, er sei doch so nett.

Hm. Sieht sie Dich, in dem wie's Dir geht? Wenn Du den Protest mal bei Dir lässt: ist sie bereit, mit Dir zu teilen?
Und: habt ihr eine Absprache für solche Fälle (wenn einer was anfängt, was mit dem andern dann was macht, was nicht so einfach ist)?

LG Martin

OT = Off-Topic, frag Wikipedia.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Ich schneide nicht schlechter ab. Das ist der Punkt: Außer groß, schlank und "Prinz Charming" ist er total oberflächlich und rein Genuss orientiert. Und das begreif ich nicht, warum meine Partnerin auf diese Fassade reinfällt. Wir sind spirituell unterwegs (von ihr aus gestartet) und auf Achtsamkeit im Sinne Gewaltfreier Kommunikation.

Mhh, ja, er scheint genau das Gegenteil von dir zu sein und erfüllt von daher einen (möglicherweise bis dahin unbewussten) Wunsch deiner Partnerin, die das mit der spirituellen Lebensweise ja auch will, aber -
es ist einfach nicht so aufregendl auf Dauer! - .. da muss was anderes her.
Am besten das Gegenteil, wenn er dann auch noch nett, attraktiv und irgendwie so ist, dass frau dahinschmelzen und einfach Spaß haben kann...

Mensch, gönn ihr das doch!
Sonst zwingst du ihr eine Entscheidung auf.
einesteils unterschreibe ich das, was felixx sagt.

andererseits: heißt es nicht immer: nur tun, wozu alle in offenheit stehen können?

und yonicorn fühlt sich grad ziemlich (und zu recht, wie ich finde) übern löffel balbiert, und vor allem nicht mehr wahrgenommen. auf seine proteste zu antworten mit 'sei doch nicht so' und 'der andere ist aber so nett', zeugt nur von völliger hilflosigkeit bei seiner partnerin und deren galan.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Ja, das mit der angemessenen Kommunikation ist in solchen Situationen - nehmen wir an, sie ist verliebt, also "emotional angetrunken", immer eine heikle Sache ...

Da ist es schwierig den "Zeigefinger" zu heben und an die Ideale rechtzeitger idealer transparenter, gewaltfreier usw. Kommunikation zu erinnern... Mit Vorwürfen wird alles eher schlimmer.

@ Yonicorn: Es hilft nichts, bleib bei dir, bei DEINEN Bedürfnissen und Gefühlen. Sprich über deine Liebe zu ihr, aber auch über deine Ängste.
Ohne (!) Vorwürfe - sonst fängt sie an, sich zu wehren, indem sie baggatellisiert. Siehe GFK. *)

*) Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg
stimmt, vorwürfe taugen wenig.
aber vielleicht trotzdem mal emotional die sau rauslassen??

wenn einer noch sagen kann: du, ich leide.... dann finde ich, ist das noch nicht berührend genug, um einen andern, der 'emotional angetrunken ' ist (sehr schön, felixx!) anzusprechen....

keine vorwürfe - aber ich-aussagen....
Eigentlich waren wir als Paar von denen als Paar kontaktiert worden. Meine Partnerin und er verstehen sich sofort prima. Seine Frau macht eher einen mitgeschleppten Eindruck. Ich hatte ein schlechtes Bauchgefühl, wollte aber nochmal genau hinschauen beim nächsten Treffen. (Wir haben keine Erfahrungen mit sowas.) Dann nimmt meine Partnerin den Körperkontakt auf ohne Ab- und Rücksprache. Sie wird von ihm zu einer Tantra-Massage zu dritt (ohne mich) eingeladen und gleichzeitig versprochen ich bekäme auch bald eine Massage. Dann jedoch bei dem Treffen zur Massage wird ihr gesagt, dass eine solche Nähe mit mir aber nicht vorstellbar sei. Meine Proteste im nachhinein zu dieser Situation werden von ihm jovial übergangen, ich soll mal "geduldig sein" und so würde es keine "Herzensöffnung geben". Proteste bei meiner Partnerin werden von ihr abgetan, er sei doch so nett. Kontakt zu seiner Partnerin sind ganz unmöglich, da sie nicht antwortet.

Zu viert angefangen, zu dritt weitergemacht und den "Abgehängten" nichtmal auffangen oder wenigstens seine Fragen beantworten, ihn aus der Kommunikationsleitung werfen????

Das ist für mich alles andere als achtsamer Umgang.
Konnte nur den Kopf schütteln als ich das las.

Die Frage ist, welche Regeln ihr eigentlich hattet/habt?
Wenn noch Regelbruch dazukommt wäre es für mich ein No Go.

Grüße
Sun
wenn ich das alles so lese, dann hab ich das gefühl von ohnmacht.
das bekomme ich meistens, wenn es um so männliche dinge geht, denn da kenn ich mich nicht aus...

ich mag hier niemandem etwas unterstellen, doch ich glaube, das die ganze situation durch typisch männliches denken heraufgeschworen wurde. da steht eine rivaliltät im raum, das es nur so kracht.

deine frau ist in dieser situation wie eine feder und du bist da zu einem rivalen gemacht worden, der du nicht bist, oder sein willst.. es wurde mit dir gemacht...

so meine gefühle beim lesen

ich würde mir diesen menschen, der zufällig ein mann ist und so ganz anders als du, da geb ich felixx absolut recht (auch, das eben das auch der reiz für sie sein kann),

also, diesen mann würde ich in einer kneipe zu einem bier einladen und seine loyale seite aktivieren. alle in einem boot, so ganz unter männer, frauen und ihre probleme... keine ahnung wie oder was, das weisst du als mann beser *zwinker*

ich kann mir vorstellen, dass dann sein verhalten ändert....
und dein verständnis zu ihm auf einer ganz anderen ebene ablaufen kann, als die, auf der du grade so von einem tag zum nächsten hangelst...

alles liebe
schokozwerg
@schokozwerg
Gut, daß Du das "wenn es um so männliche dinge geht, denn da kenn ich mich nicht aus..." an den Anfang Deines Beitrags stellst.

Denn warum um alles sollte denn der Neue sich aus seiner Position bewegen?
Sein Erfolg gibt ihm Recht. Aus seiner Sicht ist er der stärkere, da braucht er nicht zu verhandeln.

Ich will das auf keinenfall gutheissen - aber ich finde Deinen Vorschlag, auf dem Hintergrund des Geschilderten, naiv.


Moxy
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Klar, man kann auch davon ausgehen, dass der Andere gar nicht wirklich was mit Polyamorie im Sinn hat und das Gebundensein der Frau nur als zeitweiliges und zu überwindendes Hindernis ansieht..., also heimlich darauf wartet, dass er den Yonicorn ausbootet. Das muss er, sozusagen "unter Männern" herauskriegen. Und dazu seine Opferrolle verlassen. Verweigert der "Konkurrent" eine Begegnung, ist schon mal was faul.

Aber wir fangen gerade an, munter zu spekulieren...

Pfeift jemand man die anderen beiden herbei? *zwinker*
danke felixx,, du hast es mal wieder männlich, klar und knapp formuliert *g*

ich finde es aber auch wichtig, dass mal gesagt werden kann. ohne auf dem naiv rumreiten zu wollen,,,, warum nicht das pferd mal von einer anderen seite aufzäumen? und das gilt für alle herren-thread-ersteller hier... pfeif alle herbei (so sagt doch etwas *fleh....)

liebe grüsse
schokozwerg
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Außer groß, schlank und "Prinz Charming" ist er total oberflächlich und rein Genuss orientiert. Und das begreif ich nicht, warum meine Partnerin auf diese Fassade reinfällt.
Natürlich bist du nicht objektiv, aber ich würde deiner Freundin schon sagen was du von ihm hältst. Gute Mine zum bösen Spiel bringt da gar nichts.

Meine Proteste im nachhinein zu dieser Situation werden von ihm jovial übergangen, ich soll mal "geduldig sein" und so würde es keine "Herzensöffnung geben"
Mit wem? Mit seiner Frau?
Proteste bei meiner Partnerin werden von ihr abgetan, er sei doch so nett.
Das war zu erwarten, sonst würde sie sich ja nicht auf ihn einlassen.

Poly mit Paaren ist zwar für viele eine reizvolle Vorstellung aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass das sehr oft gut geht. Wie viele Paare gibt es in deinem Bekanntenkreis bei denen dir beide Menschen gleich sympathisch sind? Oft erträgt man doch den einen, weil der andere so nett ist, oder nicht? Warum soll es also hier anders sein?

Ich würde deinen Kontakt zu dem anderen Paar abbrechen, schliesslich ist er dir unsympatisch und sie gleichgültig. Deine Freundin muss ihre Erfahrung dann eben alleine machen.

Und wenn du auch Herzensöffnung suchst, warum muss das mit der Frau des anderen Sein?
gut gebrüllt löwe.... bin ich ja mal absolut deiner meinung, mein schatz

schokokuss
Danke Ihr Lieben
Hi,

ich war die Tage auf einem Starter-Wochenende für MRT (Männer Radikale Therapie) und denke, dass das wird eine starke Zeit werden wird.

Ja, ich habe den Kontakt zu dem anderen Paar abgebrochen und das hat mir den entscheidenden Durchbruch gegeben, ihn aus meinem Kopf und unserem Bett (Impotenz) zu schaffen. (Die Wechseljahre machen uns schon genug zu schaffen.) Zunächst tue ich mal so als ob es das ganze nicht gegeben hätte. Zur Zeit kann ich noch nicht mit anschauen, dass meine Partnerin zu ihm/ihnen geht, aber ich kann mir vorstellen, dass ich irgendwann (bald) zu der Sicht kommen könnte, "Ich gönne ihr das!" vielleicht sogar "Ich freue mich für sie!" Zunächst bestehe ich aber auf Ignoranz, da jetzt, da ich gerade wieder Boden unter den Füßen gewinne, mir Selbstschutz wichtiger ist als Poly-Grundsätze. Auch wenn mir klar ist, dass ich meine Partnerin damit unter Druck bzw., in eine Zickmühle setze.
Ferner ist mir auch klar geworden, dass ich eigentlich nichts von dem anderen Paar will, da auch weltanschauliche Aspekte uns trennen.

Nochmals vielen Dank für die rege Anteilnahme, das hat mir sehr den Rücken gestärkt.



@ regalingmike:
mach bitte keinen neuen tread auf, passt doch genau ins Thema!

Wie geht es Dir?
Hast Du gewinn aus meinem Fall und der Diskussion gewinnen können?
Du hast von Entscheidungen gesprochen, die Du treffen wolltest.

Liebe Grüße an alle!
Holger
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Zunächst bestehe ich aber auf Ignoranz, da jetzt, da ich gerade wieder Boden unter den Füßen gewinne, mir Selbstschutz wichtiger ist als Poly-Grundsätze. Auch wenn mir klar ist, dass ich meine Partnerin damit unter Druck bzw., in eine Zickmühle setze.

Sehe ich nicht so, sie hat ihre Beziehung(en) und Du hast Deine. Sie darf die haben, Du darfst Deine haben. Und jeder hat das Recht, Informationszufluß zu regulieren, wie es ihm gut tut.
Du mußt ihre Partner weder mögen noch mit denen Kontakt haben wollen, auch nicht auf Dauer. Und sie hat mit dem Vorteil (sie darf mehr Beziehungen als eine haben) auch Nachteile eingekauft, so ist das im Leben. Schuldgefühle o.Ä. von wegen "unter Druck setzen" sehe ich da keine. Du hast da keine Bringschuld ...
HIER MEIN VERSPROCHENER BERICHT
Hallo Allerseits,

seit ich am 17.Februar diesen Thread eröffnet habe ist bei mir so einiges passiert. Ich habe zuletzt geschrieben, dass ich kurz vor einer Entscheidung stand, wie ich mein eigenes Leben nun gestalten soll, diese hat dann aber doch noch gedauert und es hat sich in meinen Augen auch gelohnt.
Ich habe seit dem viel kommuniziert, mit Freunden, mit Bekannten, mit meiner Süßen, dieser wundersamen Frau, die ich nach wie vor Liebe und jetzt sogar immer mehr...anders…

Ich bin nach Mainz zu einem Freund gefahren, hörte mir seine Erfahrungen an, mit seiner zweiten Liebe neben seiner Frau, die er vor 1,5 Jahren hatte. Er hat mir einen entscheidenden Schritt weitergeholfen, später dazu mehr.
Ich habe Sitzungen bei einer sehr netten Therapeutin (eigentlich Sporttherapeutin) besucht,
ich habe Bücher gelesen und diesen Thread hier verfolgt,
ich habe mir Zeit zum Nachdenken und vor allem Zeit gegeben, um tief in mir meine wahren Gefühle hineinzuhören.

Alles war und ist sehr Zeitintensiv,
es war und ist scheiß anstrengend,
es war tränenreich – jetzt geht´s wieder,
es war belastend und befreiend zugleich.
Aber: Es hat sich gelohnt!
Ich bin soweit, meine Süße ist auch soweit und wir konnten sehr entspannt unsere Wünsche, unsere Bedürfnisse unsere gemeinsame Zukunft frei von irgendwelchen Konventionen und Zwängen planen und besprechen.

Nun für euch meine Schritte zum Erfolg.
Diese sind mit Sicherheit keine "Anleitung zum Glücklich sein",
zumal wir Menschen ja glücklicherweise alle anders gestrickt sind und die Probleme in polyamoren Beziehungsgeflechten sehr vielschichtig sind. Ich versuche die wichtigen Dinge zu benennen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

1. Das ICH-Bewußtsein

Ich habe gelernt, meine Betrachtungsweise zu ändern und nicht immer nach außen zu gucken und zu bewerten: "Sie hat...", "Sie hat nicht...", "Sie ist weg...", "Sie vögelt jetzt mit jemand anderem..."

Das führt nämlich zu innerem Ärger über die Situation, es klingt auch immer nach Schuldzuweisung bei deinem Gegenüber.

Es ist wichtig sich selbst zu betrachten, was fühle ich dabei?, Was habe ich dazu beigetragen, dass in ihrem Herzen Freiraum für eine neue Liebe ist?
Was ist das bei mir für ein Gefühl, wenn ich alleine bin?
Wann und in welchen Situationen empfindeichdiesen Schmerz im Herzen.
Bei dieser Betrachtungsweise, die der Partner ruhig mitbekommen sollte, erreicht man zwei Dinge:
Erstens wird man sich über seine eigenen Gefühle klarer und zweitens sieht der Partner, dass man sich mit der Thematik selbstkritisch auseinandersetzt und signalisiert, dass man bereit ist was an sich und der Beziehung zu ändern ohne Schuldzuweisungen, bzw. dass man für sich selbst auf einem Wege ist, mit der Situation klarzukommen. Der Partner kommt ja nun mal klar damit, sonst würde er sich nicht einen zweiten Liebespartner suchen.


2. Die Ängste sortieren

Bei mir ist es eine Angst vor dem "Alleinsein".
Ich habe diese Ängste, ich habe von irgendwelchen Ereignissen in der Kindheit eine Konditionierung erhalten, die Alleinsein mit Verlustangst und panischer Unkontrolliertheit in Verbindung bringt, fast schon wie ein angeborener Instinkt, der automatisch da ist, unbeeinflussbar.
Die Erkenntnis war wichtig, weil sie nichts mit dem Verhalten des Partners oder mit der Poly-Situation zu tun hat.
Die Angst war auch vorher schon da, ich konnte noch nie gut Alleinsein.
Gut, jeder hat da andere Ängste, wie zum Beispiel "Eifersucht", die ich nun weniger habe oder Neid. Starke Gefühle, die sich auch körperlich in Herzklopfen, gesteigertem Blutdruck, Schlaflosigkeit äußern können. Alle bringe ich in Verbindung mit Ängsten.
Weil:
Wer sagt denn, dass das, was man da gerade fühlt mit der Vokabel "Eifersucht" belegt werden soll? Wir haben da irgendwann in unserem Leben mal gelernt, dass der verspürte Schmerz so heißt, wenn der oder die Geliebte sich einem anderen Partner zuwendet. Das führt dann dazu, genau in dieses antrainierte Verhaltensmuster zu fallen: Aus Eifersucht wird gemordet, geschehen Suizide, wird gelogen und betrogen und der Begriff "Eifersucht" muss als Motiv immer herhalten. Ich glaube eher, dass es eine Angstmischung, ein Angstcocktail ist und dass jeder Cocktail bei jedem Menschen aus anderen Ängsten gemischt ist. Bei dem einen geschüttelt, beim anderen gerührt *zwinker*
Verlustangst, Existenzangst, Angst vor Demütigung, Angst vor dem Alleinsein, Angst zu alt für etwas neues zu sein, Angst vor Veränderung, Angst vor Kränkung, Angst nicht mehr und nie mehr geliebt zu werden und so weiter...
Es kommt darauf an, seine ganz persönlichen Ängste in dieser Situation zu sortieren und dann stellt man fest, dass viele dieser Ängste schon da waren, bevor der Partner sich abgewendet oder neu verliebt hat. Sie haben also primär nichts mit der Situation zu tun, sondern schlummern in uns drin. Um dies zu erkennen und dann auch auf die Ängste zuzugehen und daran zu arbeiten, bedurfte es bei mir der Hilfe einer Therapeutin, da wäre ich alleine nie drauf gekommen.

3. Die Art, Ängste und Gefühle zu kommunizieren

Irgendwie muss man es dann schaffen, die sortierten, das heißt die Ängste, die direkt mit der Situation zusammenhängen dem Partner mitzuteilen. Als eigene Angst! Es ist ein Unterschied, ob man dem Partner sagt: "Ich habe Angst, dass du dir eine Krankheit holst und mich dann ansteckst"
oder ob man sagt: Ich habe Angst vor einer Infektion.
Bei der zweiten Variante ist der Partner nämlich am Zug, aktiv auf deine Gefühle zu reagieren, während er bei der ersten Variante antwortet: "glaub mir Schatz, mir passiert schon nichts.."


4. Lösungsansatz: Kommunikation mit deinen Nächsten
Mein Lösungsansatz ist die Kommunikation. Eine Anleitung zur Kommunikation kann ich hier nicht geben, bei mir ist es halt so, dass ich meine Süße immer totlaber und sie eigentlich überhaupt nicht reden will.
Ich musste ihr erst mal klarmachen, dass dies mein einziger Lösungsweg ist und dass sie das gefälligst zu akzeptieren hat. So wurde sie zum Zuhören und zur Kommunikation ein Stück weit gezwungen. Ich habe im Gegenzug versucht mich kurz zu fassen. Bei den meisten Paaren, die ich kenne, ist das Geschlechterverhalten andersrum, da labern die Frauen die Männer dusselig.

Ich habe also ein Problem, es ist erst mal das eigene Problem und nicht „der oder die Andere“ ist das Problem.
Zuerst gehe ich dann auf den Menschen zu, der Augenscheinlich nicht der Verursacher, aber der Auslöser meiner Probleme ist:
Ich habe mich mit „Ihm“ getroffen, ich habe ihn ein bisschen kennen und einschätzen gelernt. Auch er kocht Nudeln in Wasser und ich habe festgestellt, dass er zwar völlig anders, jedoch auch nicht sooooo was Besonderes ist. Er ist kein „Nicolas Cage“, den meine Süße so toll findet, er ist ein Typ mit Ecken und Kanten. Er hat Ticks und ein Zuhause und einen Job und Hobbys und geht seinem polyamoren Leben nach. Nein, ich muss ihn nicht mögen! Ich muss ihn aber in gewisser Weise akzeptieren. Ich respektiere die Liebe meiner Süßen zu ihm und rede mit ihm, alleine und zu dritt. Wir treffen Vereinbarungen und setzen Regeln fest, wie z.B. dass wir uns sofort gegenseitig kontaktieren, wenn irgendein Unmut oder Ärger dem Anderen gegenüber hochkocht, oder wie oft übernachtet sie in der Woche bei ihm und so weiter. Wichtig ist, dass die Regeln für alle beteiligten gleichermaßen gelten müssen. Wir beziehen seine zweite Frau in die Gespräche mit ein, weil ihre Bedürfnisse und Wünsche ebenfalls gleichwertig gelten sollen. Das hilft den Alltag zu organisieren.
Ich habe dann festgestellt, dass frisch verliebte Menschen im Alltag ein wenig ihre Empathiefähigkeit verlieren. Oftmals muss man dann mit dem Zaunpfahl winken und andere Dinge tun, um gehört oder verstanden zu werden. Man sagt ja nicht umsonst „blind, vor Liebe“.

4. Lösungsansatz: Kommunikation mit deinen Freunden
Was sagen bloß die engsten Freunde dazu?
Wir haben wenige, aber gute Freunde. Ich mache es kurz:
Freunde müssen das leider aushalten, wenn nicht, dann stellst du ganz schnell fest, dass es keine richtigen Freunde sind. Ein guter Freund oder eine gute Freundin muss auch andere Dinge aushalten, wie zum Beispiel Erkrankungen, Scheidungen, Tod von Familienangehörigen, was ist dagegen schon eine weitere Liebe eines Freundes? Also: Wartet nicht so lange, habt keine Bedenken, Freunde müssen das ja nicht bis ins letzte gut heißen, was man macht, man bekommt aber sehr gute Tipps und eine Sichtweise von „außen“.
Einen entscheidenden Schritt hat mich ein Freund aus Mainz weitergebracht: Wie bereits Anfangs erwähnt, hatte er vor anderthalb Jahren neben seiner Frau und zwei Kindern eine Freundin, in die er sich verliebt hat. Ihm schwebte eine polyamore Gemeinschaft vor, er wollte sie am liebsten bei sich zu Hause einziehen lassen. Seine Frau konnte sich das Leben nicht so vorstellen und die Liebe zu seiner Freundin war nach einiger Zeit verflogen. Meine wichtigste Frage an ihn war: „Wie hast du es geschafft, zwei Frauen gleichzeitig zu lieben, wie kam deine Frau und deine Freundin damit klar, dass du deine Liebe aufteilst?
Er sah mich verständnislos an, er überlegte und antwortete ganz deutlich und klar: „Ich teile meine Liebe doch nicht. Es gibt nicht die „eine“ Liebe. Wenn man einen Menschen liebt, dann liebt man ihn ganz. Wenn man einen zweiten Menschen liebt, dann liebt man ihn ebenfalls ganz.“
Ich habe meine Süße zu Hause dann genau diese Frage gestellt: „Wie teilst du deine Liebe zwischen mir und deinem neuen Freund?“ auch sie schaute verständnislos und gab mir nahezu die gleiche Antwort.
Ich habe gelernt, dass man liebe nicht teilt, bedeutet für mich, dass meine Süße den Anteil der Liebe für mich überhaupt nicht reduziert hat.
Man teilt höchstens die gemeinsame Zeit, bzw. Freizeit.
Es ist also Neid auf die Zeit, die sie mit Ihm verbringt?
Nein, kann auch nicht sein. Ich habe in den letzten beiden Monaten so intensive Zeit mit ihr verbracht, wie zuvor jahrelang nicht. Zeit, die nun wirklich genutzt wird, wir haben kaum Ferngesehen, wir haben super Gespräche geführt, es sind auch viele Tränen geflossen, wir haben beide viel über uns selber und über den Partner gelernt.

4. Lösungsansatz: Akzeptanz

Fakten:
1. Sie (A) hat eine neue Liebe (B)
2. Beide haben reichlich Sex miteinander, der beide ziemlich ausfüllt.
3. (A) und (B)verlieren die Lust am Sex mit den bisherigen Partnern
4. (A) kommuniziert ihre Haltung dazu klar mit mir: „vorerst kein Sex, weil keine Lust, ich bin Partner NR.1, den sie weiterhin lieben wird, zusammenleben gewünscht.
5. (A) und (B) haben mehr Bock aufeinander als auf die bisherigen Partner

Ich habe nun folgende Möglichkeiten:
1. So lange zu werben, bis die Lust wieder aufflammt
2. Die Situation so wie sie ist akzeptieren und einen anderen Sexpartner suchen

Für Punkt 1. (werben) sehe ich im Moment keine Chance.
Wie und womit soll ich denn auch für mich werben. Dass ich ein „guter“ Mensch bin, dass weiß sie. Dass unser Sex in den letzten Jahren nicht so toll war, das wissen wir beide.
Soll ich jetzt abfragen, wie der neue Sexpartner sie befriedigt? Was genau anders bei ihm ist? Wenn ich es dann weiß, soll ich ihn dann nachäffen? Ich könnte genau dieselben Dinge sagen wie er, ich könnte genau dieselben Bewegungen und Handlungen durchführen wie er, es wäre nicht dasselbe.

Zu Punkt 2. (Akzeptanz):
Es ist schwierig zu akzeptieren, dass man quasi in Punkto Sex ausgemustert ist, für die anderen Belange aber anscheinend noch gebraucht wird.
Man fühlt sich zurückgesetzt, ausgegrenzt und leer.
Ich habe Sie gefragt: „War denn unser Sex in den letzten 14 Jahren soooo schlecht?“ Sie antwortete: „Nein, in den ersten 5 Jahren war alles prima“
Na, super, hab ich mir gedacht !!!
Heißt ja mit anderen Worten, dass wir 9 Jahre Sex hatten, der ihr keinen so großen Spaß gemacht hat. Sie antwortete mit „Ja“
Das ist bitter, denn ihre Orgasmen waren echt!
Der Sex hatte aber nicht mehr den Reiz, das Herzklopfen, die Spannung fehlte, es war für sie zu einer Pflichtveranstaltung geworden. Ich habe für meinen Teil versäumt, genau hinzuschauen, es gab Signale, es gab Hinweise. Sie hat nicht deutlich genug signalisiert, über Jahre hinweg haben wir diese Situation einfach so hingenommen, ohne was zu ändern.
Das kann man nicht so einfach reparieren!
OK, kommen wir nochmal zum Thema „Akzeptanz“:
Ich muss akzeptieren, dass ich nicht der „richtige“ Sexualpartner meiner Lebensgefährtin bin und in den letzten Jahren auch nicht war und gegebenenfalls nie mehr sein werde!
Ich muss akzeptieren, dass Sie ein eigenes Leben mit Ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen hat, die ich nur zu einem Teil befriedigen kann.
Ich muss akzeptieren, dass ich, in Hinsicht auf die konsequente Umsetzung eines idealen Lebensmodells, so ziemlich alles versäumt habe, während sie wesentlich straighter ihr Ding durchzieht, als ich es je von ihr vermutet hätte.
Ich muss die Situation jetzt so akzeptieren.
Wenn ich es jetzt noch schaffe, die in den letzten 10 Zeilen gesetzten „muss“ in ein „will“ umzuwandeln, dann geht es mir demnächst noch besser als jetzt *mrgreen*


4. Lösungsansatz: Freiheit

Was hält mich fest?
Warum fühle ich mich nicht frei?
Warum mache ich nichts, aus meiner neu gewonnenen Freiheit?
Ich kann, unabhängig von meiner Partnerin meine Freizeit planen und ausleben,
ich kann mit jedem, der mich auch will, Sex haben,
ich kann alleine in Urlaub fahren
ich kann schöne Zeit auch mit ihr verbringen
Ich wollte immer so ein freies Leben,
jetzt ist es da und es ist trotzdem schwer im Alltag….
Ich werde es lernen!

Fortsetzung folgt, vielleicht in einer Woche, vielleicht schreibe ich auch später mal ein Buch darüber, das dauert jedoch noch was *zwinker*


Seit gegrüßt und fühlt euch gedrückt, ihr poly- und mono- und unentschlossen- amoren Menschen, Hauptsache ihr verliert eure Liebe zu euch selbst nicht.

Michael
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Der Sex hatte aber nicht mehr den Reiz, das Herzklopfen, die Spannung fehlte, es war für sie zu einer Pflichtveranstaltung geworden.

Das passiert ja Vielen. Irgendwann kennt man sich in- und auswendig.
"Gleich macht er das oder das". "Gleich stöhnt sie so oder so".
"Sex als 30-Minuten - Einschlafprogramm".
Aber es gibt eine Chance auf Wiederbelebung. Nicht heute, nicht morgen, aber dann, wenn ihr lernt, den Sex mit anderen nicht mehr zu vergleichen. Und wenn ihr offen für neue Ideen seid. Irgendwann wirst du vielleicht bemerken, dass ihre Lust wiederkommt, wenn du sie nicht drängst. Eine Geliebte könnte dir übrigens helfen...
eine eingehende selbstevaluierung. ich finde, du hast gut an dem problem und dir gearbeitet. nur eins -

Es ist schwierig zu akzeptieren, dass man quasi in Punkto Sex ausgemustert ist, für die anderen Belange aber anscheinend noch gebraucht wird.
Man fühlt sich zurückgesetzt, ausgegrenzt und leer.

hat dir in den 9 jahren der sex denn so viel mehr spaß gemacht? ich schätze mal, nein. wenn du allerdings dann daran zu knabbern hast, daß

(A) und (B) haben mehr Bock aufeinander als auf die bisherigen Partner

dann wende doch mal das an, was du unter 1. das ICH-bewußtsein geschrieben hast: hast DU denn noch bock?
vielleicht hilft dir das bei der bewältigung der empfundenen 'leere'...
@zerbinetta27
hat dir in den 9 jahren der sex denn so viel mehr spaß gemacht? ich schätze mal, nein.

Du hast ja recht! Nein, der sex war in des letzten 9 Jahren auch aus meiner Sicht nicht vollends befriedigend. Ich hatte aber immer die Hoffnung, dass es besser wird, ich wollte ihr einfach auch viel Zeit geben, sich in meine Richtung zu entwickeln, ich will ja keinen verbiegen! Aus heutiger Sicht völliger Blödsinn!!!

dann wende doch mal das an, was du unter 1. das ICH-bewußtsein geschrieben hast: hast DU denn noch bock?
vielleicht hilft dir das bei der bewältigung der empfundenen 'leere'...

Ich bin dabei, es zu lernen und mache fortschritte, danke. Nein, wenn ich ehrlich bin, habe ich im Moment keinen richtigen Bock, höchstens sexuelle Gelüste wg. dauerhafter Untervögelung, dass kann man aber anders lösen *zwinker*

Gruß, Michael
gebe dir völlig recht - wozu ist das hier ein datingportal..*smile*

und ich weiß auch, daß man solche bewußtseinsprobleme nicht in einem rundumschlag 'erledigt'. das braucht viel, viel nachdenken und bei rückschlägen praktischer und emotionaler natur immer wieder erneutes wiederkäuen, bis man in der neuen gefühlswelt ganz sicher angekommen ist...
******a69 Paar
382 Beiträge
hi
datingportal ist tolle sache,leider die frauen sehr zurückhalten,....eine geliebe für mann hier finden ist schwer......
WOW mike
das ist eine super reflektierte, ausformulierte und super selbstanalyse, die ich je gelesen hab. leider kann ich dir nur ein danke geben,, ansonsten würde ich sagen

ten poiints nach aachen *g*

danke für deinen bericht. ich glaube, da kann ich mir die ein oder andere scheibe abschneiden und selber mal wieder so detailiert ins reflektieren gehen.

es gibt so viele stellen,dass ich grad etwas platt bin und gar nicht weiss, wo ich anfangen würde wollen.

darum einfach mal nur dieses atemlose dankeschön und weiterhin viel erfolg.

schokozwerg
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ regalingmike
Es ist schwierig zu akzeptieren, dass man quasi in Punkto Sex ausgemustert ist, für die anderen Belange aber anscheinend noch gebraucht wird.
Man fühlt sich zurückgesetzt, ausgegrenzt und leer.

Das stimmt, wenn man sich hauptsächlich über den Sex definiert.

Sind denn, lieber Mike, die anderen Bereiche unter Umständen nicht ebenso viel wert oder sogar noch wertvoller? Oder sind die für Dich, verglichen mit dem Sex, total unwichtig?

Ansonsten: Hut ab und mein Respekt!

(Der Antaghar)
Das stimmt, wenn man sich hauptsächlich über den Sex definiert.

Sind denn, lieber Mike, die anderen Bereiche unter Umständen nicht ebenso viel wert oder sogar noch wertvoller? Oder sind die für Dich, verglichen mit dem Sex, total unwichtig?


Gerade weil der sexuelle Bereich so viel mit Intimität, Vertrauen und Zulassen zu tun hat, empfinden ihn viele als so wichtig.

Ich habe das auch so erlebt, und war dann sogar so gemein, zu unterstellen, daß einer meiner Herzbewohner, sein Wohlbefinden in der Patnerschaft über Sex definiert, weil ich es so empfunden habe.

Jetzt wo wir kaum bis keinen Sex mehr haben, seh ich wie viele andere Dinge uns zu Patnern machen, so wie ich mir das eigentlich immer gewünscht habe.

LG YOYO
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