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Stabile Poly Beziehung ohne Hierarchie möglich?

studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
• Hierarchien enstehen dort, wo das Bedürfnis danach (bewusst oder
unbewusst) besteht. Das hängt mit den Gesetzen der
"Gruppendynamik" (Führer, Spezialist, Mitläufer, Außenseiter) und
den damit durch Erfahrung entstandenen Prägungen einer
Persönlichkeit zusammen.
Treffen hierachisch denkende/empfindende auf solche, bei denen
ein Maximum an Autonomie prägend ist, gibt es Konflikte.

• Es gibt neben der allgemeinen Führungshierachie die
Kompetenzhierarchie - wer von Technik keine Ahnung hat, repariert
bitte nicht das Auto!

• Manche Hierachien entwickeln sich erst mit der Zeit, in dem Maße, in
dem sich bestimmte Bedürfnisse innerhalb einer Beziehung erst
herauskristallisieren. Sie können sich auf ein bestimmtes Bedürfnis
beschränken (D/S im Sex z.B.)

Im Sinne der Ausgangsfrage: Ja, Beziehungen ganz ohne Hierarchie sind möglich, schaut man aber genau nach, sind sie sehr selten.

Hierachien sind "an sich" weder gut noch schlecht noch poly-widrig, sondern bedürfnisentsprechend. Wünschenwert ist, dass man sie erkennt und sich einschließlich der dahinter liegenden Bedürfnisse bewusst macht.
****ab Mann
1.787 Beiträge
Poly 1.0
Als ich begann mich mit Poly zu beschäftigen, dachte ich auch, dass so etwas nur mit klaren Regeln und mit einer klaren Hirachie möglich ist.

Den gleichen Eindruck gewinne ich aus Gesprächen mit Menschen, die gerade beginnen, sich mit Poly zu beschäftigen.

Vielleicht ist das eine Erbschaft aus der allgemeingesellschaftlich propagierten Monoamory.

Das, was ich auch hier aus dem Forum entnehmen kann beinhaltet, gerade bei vielen Beiträgen von erfahrenen Polies, dass zunächst immer nach Regelungen und Hirachien gesucht, später dieses Streben aber wieder verworfen wurde.

Man könnte sagen, dass so ein Hirachiedenken bzw. Wertigkeitsdenken Poly 1.0 oder anders gesagt Poly-Schule 1. Semester zu sein scheint und zu dem sich entwickelnden Prozess polyamor zu leben dazugehört.

Ich schließe mich der Aussage, "Wo das Thema Kinder noch nicht durch ist, wird's offenbar richtig schwierig", an.
Auch mein Eindruck geht dahin, dass gerade bei Frauen, die das Thema durch haben, eher eine Bereitschaft bzw. ein Interesse zur Polyamorie besteht oder am endstehen ist.

Technisch ausgedrückt, könnte man sich auch zu der Aussage verleiten lassen, Poly ist eine Applikation von Leben 2.0, wobei mit Leben 1.0 das Leben vor vielen Hundert Jahren gemeint ist, wo Menschen noch gestorben sind, bevor sie die Menopause erreicht hatten. In diesem damals gelebten natürlichen Leben wurde zu Lebzeiten ein Partner gefunden, ein Haus gebaut und eine Familie gegründet, für mehr reichte die Zeit oftmals nicht.

Im Leben 2.0 haben wir auf einmal Zeit festzustellen, dass was mit dem Partner nicht passt und ihn gegebenenfalls auszutauschen. Ebenfalls haben wir die Möglichkeit zu untersuchen, ob eine Beziehung stabil ist oder nicht, das sind so zu sagen die neuen Features von Leben 2.0, an die bei Leben 1.0 noch nicht gedacht werden konnten.
Zu diesen Features gehört ebenfalls die Frage der Quantität. In Leben 2.0 geht es nicht mehr darum zu Lebzeiten einen Partner zu finden, ein Haus zu bauen und eine Familie zu gründen, sondern darum, viele Partner zu finden, viele Häuser zu bauen und viele Familien zu gründen, bevorzugter Weise in Serie.

Wer allerdings die Applikation Poly abonniert hat, bekommt die Option noch einen oder mehrere Partner hinzuzuaddieren dazu und damit die Möglichkeit, viele Partner zu finden, viele Häuser zu bauen und viele Familien zu gründen, bevorzugter Weise parallel und nach Rangordnung.

Doch es gibt schon eine Updatemöglichkeit, denn Poly 2.0 (hirachie- und rangfreies Poly) ist erschienen.

Allerdings haben wir auch bei Einsatz von Poly 2.0 noch mit den Bugs der Features von Leben 2.0 zu kämpfen, wir untersuchen, ob alle Beziehungen stabil oder nicht sind.

Wird wohl Zeit langsam auf die Betaversion von Leben 3.0 umzusteigen, hier soll sowohl Poly 2.0, als auch ein Bugfix der Features aus Leben 2.0 integriert sein.

Die Basis von Leben 3.0 soll eine komplett überarbeitete Engine, die auf Selbstzufriedenheit und der Integration der Mitmenschen in Bezug auf alle Liebes- und Lebensangelegenheit, sein.

Im Gegensatz zu Leben 2.0, wo der Quantität große Prorität beigemessen wird (längeres Leben=besseres Leben, längere Beziehung=bessere Beziehung usw.), steht bei Leben 3.0 die Qualität im Vordergrund.
Man könnte auch sagen, der Fordergrund (Das F ist Teil des Wortspiels) von Leben 3.0, ist Qualität.


Unzufriedenheit entsteht immer bei uns selbst und endet mit der "Schuld" der anderen, die sie in uns hervorrufen. Ein Kind der Unzufriedenheit ist, das Verlangen nach Stabilität, welches die Schwester der eigenen Minderschätzung ist. Ab wann bin ich eigendlich zufrieden? Ab wann schätze ich mich selbst wert? Ab wann bin ich stabil?

Ich fühle mich wertvoll, wenn die Qualität der Momente, die ich mit anderen Menschen verbringe, es zulassen und nicht, wenn die Quantität, der Momente, die ich mit einem Menschen verbringe größer ist als die Quantität der Momente, die dieser Mensch mit anderen verbringt.

Ich fühle mich zufrieden, wenn die Summe meiner Emotionen mir ein gutes Lebensgefühl geben und das entsteht, wenn ich die Herausforderungen des Lebens auf eine für mich adäquate Weise zu meistern in der Lage bin.

Ich fühle mich stabil, wenn wertvoll und zufrieden Hand in Hand gehen.

Resümee:

Eine stabile Beziehung ist da möglich wo jeder einzelne stabil ist.
Stabile Poly-Beziehungen werden von stabilen Menschen gelebt.

Mal schauen wann Leben 3.0 für stable (stabil) erklärt wird. *zwinker*
******lfe Frau
65 Beiträge
Eigentlich wollte ich nicht mehr weiter hier schreiben, weil meiner Meinung nach wohl das Meiste gesagt wurde und es gilt, nun darüber nachzudenken und nachzufühlen.

Hier noch ein Gedanke, den ich dem Amor, der ja den Thread eröffnete mit seiner Frage, gestern per Mail schickte:

"Der Mensch ist ein Tier welches in der Lage ist, über sich selbst nachzudenken. Daher haben wir die Möglichkeit, jenseits von Instinkten selbstbestimmt zu handeln. Das geht jedoch nur, wenn wir uns unserer Instinkte und Gefühle bewusst sind. Darum wird Polyamorie mit den entsprechend bewusst lebenden Menschen auch im gebährfähigen Alter und großer genetischer Potenz und was noch alles eine Rolle spielen kann wenn es um Sex und Beziehungen geht, möglich sein. Und ebenso wird es mit Menschen, die nicht in der Lage sind, ihre Gefühle bewusst wahrzunehmen um selber zu entscheiden, wie sie handeln wollen, nicht gehen, egal in welcher Lebensphase sie sind. Dabei spielt eine untergeordnete Rolle wie sympathisch und sonstwie passend diese Menschen sind."

Ergänzung: Ich denke, Bewusstheit bedeutet nicht, dass man polyamor leben muss. Aber ich glaube, ohne klappt es, wie so vieles andere, was Reife erfordert, nicht besonders gut.

Da ich - ehrlich gesagt - nun nicht jeden Beitrag genau verfolgt habe, hoffe ich, dass dies jetzt keine Wiederholung (*gähn!) ist.

Aber nu lass ich gut sein.
*********6_nw Mann
116 Beiträge
curieuse kann das erste Semester übersprungen werden?
Kann queer-eingestiegen werden?

...dass zunächst immer nach Regelungen und Hirachien gesucht, später dieses Streben aber wieder verworfen wurde.

Vielleicht studiere ich ja falsch - Durch das Verwerfen oder besser, dem Suchen nach Alternativen zu Hierarchien und Regelungen, Definitionen oder Mustern bin ich zur Polyamory gekommen.
Ne, noch genauer ausgedrückt, durch die Kritik an diesem Denken und dem Loslösen von solchem hat sich eine Vorstellung entwickelt, die sich Polyamory nennen könnte.


Die Hierarchie in einer Poly-Beziehung haben wir nun ausführlich betrachtet. Aber wie schaffe ich eine `stabile` Poly-Beziehung ohne Hierarchie? Was ist hierfür nötig?
Also wie schaffe ich es, dass sich nicht wieder ein gewisser Exklusivitätsanspruch einschleicht, oder das die Kompetenzhierarchie nicht die Rollen festnagelt und Entwicklung in weniger kompetenten Bereichen verhindert wird?
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
@Freiheit86
Da würde ich mal ganz lax aber nachdrücklich sagen ... durch Praxis und tatsächlich so empfunden Gelebtes - aber nicht durch kopfseitige Ansprüche. *zwinker*
*****s42 Mann
11.865 Beiträge
ohne Hierarchien
Also wie schaffe ich es, dass sich nicht wieder ein gewisser Exklusivitätsanspruch einschleicht, oder das die Kompetenzhierarchie nicht die Rollen festnagelt und Entwicklung in weniger kompetenten Bereichen verhindert wird?
Offene, direkte Kommunikation und beständig daran arbeiten, dass sich keine Exklusivansprüche, keine Abhängigkeiten entstehen. Beziehungsarbeit ist in Mono-Beziehungen wie in Poly-Beziehungen wichtig, sonst wird das auf Dauer nix.
*********6_nw Mann
116 Beiträge
Warum treibe ich mich dann eigentlich in einem Forum rum?
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
*lach*
Dich ergründen mußt Du schon selber, Deine Motive auch. *baeh*
Ich bin gerade hier, weil ich es entspannend finde, mein Mann auf der anderen Seite des Erdballs ist und mein anderer Liebster bei seiner Familie. Aber bestimmt nicht, um ideologisches Rüstzeug und allgemein-gültige Wahrheiten aufzugabeln. *zwinker* Das macht nach meiner Erfahrung (und denen von Kommunen) nur unglücklich, da unflexibel für das, was IST. Dem, was sein SOLL hinterherzujagen, kann sehr leicht blind machen für praktisch wirksame (und tatsächlich erfüllende) Lösungen.
****ab Mann
1.787 Beiträge
@Freiheit
curieuse kann das erste Semester übersprungen werden?
Kann queer-eingestiegen werden?

Klar, für Überflieger, wie Dich, gibts immer ein Platz. *zwinker*

scherzend: Curieuse
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