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Er polyamor, ich eher offen

Er polyamor, ich eher offen
Hallo gibt es hier auch andere Paare wo einer polyamor ist und der andere eher offen lebt.
Ich habe schon von mono/poly gelesen aber das trifft bei uns nicht zu.
Tatsächlich haben wir inzwischen herausgefunden, dass mein Partner lieber die nicht hierarchische Polyamorie bevorzugt, wohingegen ich zwar langfristige Verbindungen bevorzuge aber ohne dass dieser Partner Teil unseres gemeinsamen Ehealltags wird. Zwar hatte ich das schon mal (Hausfreund) aber irgendwie mag ich das nicht.
Jetzt ist es so, dass die Freundin meines Mannes inzwischen regelmäßig bei uns zu Hause ist und ich dann mein eigenes Ding mache und nicht im Weg stehen will wir kennen uns. Sie ist nett aber ich ticke halt anders als die Beiden, ich mag es nicht Kontakte aufgezwungen zu bekommen.
Lebt jemand von euch eine solche Beziehung und wie klappt das? Ich muss ehrlich sagen dass es mich nervt er weiß das auch findet aber dass ich da durch muss.
*****alS
7.740 Beiträge
Ist hierarchische Polyamorie eventuell ein Weg für euch?

Ich führe neben meiner Ehe seit Jahren weitere Beziehungen (die auch definitiv Liebesbeziehungen sind), meine Frau aber bekommt davon nur mit, was sie mit bekommen will. Nur selten unternehmen wir irgendwie alle zusammen was, meistens treffe ich mich mit Partnerinnen irgendwo außerhalb. Fühlt sich dann irgendwie ähnlich an wie Fernbeziehungen oder LAT-Beziehungen - man sieht sich regelmäßig, hat aber wenig gemeinsamen Alltag. Den habe ich nur mit meiner Frau. Für uns funktioniert das.

(Meine Partnerinnen sind meist auch selbst verheiratet, und handhaben das ähnlich - so passiert es auch nicht, dass sie sich zurückgesetzt fühlen und zu kurz kommen. Denn auch sie haben ja ihre Primärbeziehung.)
Ja für mich wäre das in Ordnung, er will es aber anders und sie auch
*****alS
7.740 Beiträge
Zitat von ********ul84:
Ja für mich wäre das in Ordnung, er will es aber anders und sie auch

Gut, ich mein, da gehören aber halt drei dazu. Was die beiden wollen ist das Eine, was sie mit dir auch haben können etwas Anderes.

Letzten Endes bleibt euch entweder ein Kompromiss, oder es funktioniert in dieser Dreierkonstellation eben nicht. Dann müssen sich drei Leute unabhängig voneinander entscheiden, was sie mit wem wollen, und entsprechend kommunizieren und handeln.
Ich muss dazu sagen dass sie eigentlich monogam ist und vorher Single war.
Das heißt sie musste sich schon überwinden mich zu akzeptieren.
Ich bevorzuge genau deshalb Menschen in Beziehungen weil ich es gut finde wenn jemand eine Primärpartnerin hat. Mein Mann ist eher so der Mensch der alle zusammenbringen will.
Wir sind da wohl sehr unterschiedlich, bin selbst gespannt wie lange das funktioniert.
*****alS
7.740 Beiträge
Da frag ich mich jetzt - wenn es für sie überhaupt schon schwer ist, überhaupt zu akzeptieren, nicht die einzige zu sein... wieso glaubt er dann, es sei irgendwie realistisch, euch zu irgendeinem Dreiergespann zusammen zu fügen? Sowas klappt selten genug selbst WENN alle Beteiligten das wollen.

Ich kann seinen Wunsch durchaus verstehen. Aber auf dem Wege klappt das nicht. Aus meinem Umfeld kann ich sagen: glückliche Mehrer-Gespanne gibt's nur, wenn man sich gleich so kennenlernt (also ihr als Paar jemanden, den ihr mögt), und daraus dann mindestens eine gute Freundschaft zwischen den Metamours entsteht.
Naja bisher klappt es seit 7 Monaten, manche Menschen sind lernfähig. Er hat tatsächlich länger haltende Kontakte als ich, ich finde fast nur Sexgeschichten.
Gibt doch Ausnahmen manchmal, wir werden es sehen, mir ist eben mit den Jahren aufgefallen wie unterschiedlich wir sind.
Er scheint wirklich gerne der Hahn im Korb zu sein. Brenzlig wird es weil er irgendwann eine weitere Partnerin suchen wird. Spätestens dann wird ihre Geduld zu Ende sein.
****4me Frau
6.108 Beiträge
Hey, bei uns ist es so, dass ich Poly bin (aktuell aber nicht in einem Polykül) und mein Partner nicht.

Wir führen eine offene Beziehung.

Für uns war aber von Anfang an klar, dass wir über alles gemeinsam entscheiden (Grenzen, Vetorecht bei der Partnerwahl, wie weit wir jemanden in unsere gemeinsame Beziehung und Alltag - mit gemeinsamen Kind - hineinlassen etc pp).

Ich bin bei uns aber diejenigen, die ihre Partner von der Nestlingsbeziehung komplett trennt und das auch in alle Richtungen kommuniziert. Von daher kann ich dich sehr gut verstehen, dass du da ein "zuviel" Empfinden hast.

Meiner Meinung nach hilft halt nur sehr klare, offene Kommunikation über Bedürfnisse aller Parteien und da müsst ihr dann gemeinsam schauen, wer bereit ist wo einen Kompromiss zu machen, oder wie es evtl. gemeinsam oder auch nicht weitergehen wird.
********aika Frau
1.628 Beiträge
@********ul84 Ich kann Dich voll verstehen! Ich finde, Du musst gar keinen Kontakt mit ihr haben, und er darf sie Dir auch nicht "aufzwingen". Ich wollte auch nicht, dass er eine weitere Partnerin zu mir mitbringt.
Bei mir ist es auch so, dass beide meine Männer zwar voneinander wissen, aber nichts miteinander zu tun haben. Ich könnte auch nicht beide gleichzeitig bei mir brauchen, und sie wollten das auch nicht. Ich will mich dem, mit dem ich gerade meine Zeit verbringe, voll und ganz widmen.
****ara Frau
3.487 Beiträge
Also für mich klingt ein 'da musst du durch' nicht gut. Wenn es um seine Beziehung zu seiner Freundin geht, kann er für sich natürlich entscheiden, aber wenn es dich betrifft, wie z.B. dass sie sich in deinem Zuhause aufhält, entscheidet ihr gemeinsam. Er kann sie ja auch woanders treffen, nur dass er seine Zeit dann aufteilen muss, aber es ist wichtig, dass deine Bedürfnisse, was dein Zuhause angeht, berücksichtigt werden (das fängt dann damit an, dass du selbst dich wichtig nimmst).
Ich sende dir liebevolle Gedanken *sonne*
@****ara Ja so hatte ich auch argumentiert worauf hin er sagte: "Ja es ist aber auch mein zu Hause und ich lass mir nicht vorschreiben wer mich besuchen darf. Außerdem finde ich es traurig wie du denkst, dass du dich nicht auf andere Menschen einlassen willst."
Wir hatten deswegen Zoff er hat sich am Ende durchgesetzt.
****4me Frau
6.108 Beiträge
Zitat von ********ul84:
@****ara Ja so hatte ich auch argumentiert worauf hin er sagte: "Ja es ist aber auch mein zu Hause und ich lass mir nicht vorschreiben wer mich besuchen darf. Außerdem finde ich es traurig wie du denkst, dass du dich nicht auf andere Menschen einlassen willst."
Wir hatten deswegen Zoff er hat sich am Ende durchgesetzt.

Hui, da sehe ich ganz viele Red Flags.

1. Er respektiert dich und deine Bedürfnisse nicht
2. Er ist nicht kompromissbereit
3. Er gaslighted dich bzw versucht dich in die Schuldfalle zu locken.

Überleg dir für DICH womit kannst DU leben und wo bist du bereit Kompromisse zu machen.
Wenn das nicht mit dem überein geht, was er will und er auf dich keine Rücksicht nimmt, dann wirst du auf Dauer kaputt gehen
*********ually Frau
527 Beiträge
Das klingt für mich so, als wäre er der einzige, der bekommt, was er will. Auf Kosten von euch zwei Frauen. Denn keine von euch scheint mit dieser Konstellation wirklich glücklich zu sein.

Auf mich wirkt das auch in der Kommunikation nicht einvernehmlich und das empfinde ich als extrem problematisch, generell in einer Partnerschaft.
Ich habe sowieso entschieden im Frühling eine Weile wegzugehen um ihm und mir mal den Raum zu geben den wir vielleicht gerade einfach brauchen, schließlich sind wir seit über 10 Jahren zusammen arbeiten und leben zusammen. Vielleicht geht es am Ende darum sich seinen eigenen Freiraum zu nehmen.
*******enig Mann
9.605 Beiträge
Zitat von ********ul84:
@****ara Ja so hatte ich auch argumentiert worauf hin er sagte: "Ja es ist aber auch mein zu Hause und ich lass mir nicht vorschreiben wer mich besuchen darf. Außerdem finde ich es traurig wie du denkst, dass du dich nicht auf andere Menschen einlassen willst."
Wir hatten deswegen Zoff er hat sich am Ende durchgesetzt.

Sorry, aber ich sehe da weder Sinn, noch Zweck, noch Zukunft, noch irgendeinen sittlichen Nährwert für irgendwen der Beteiligten.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du verheiratet und hast immer wieder "Sexgeschichten", wie du dich ausgedrückt hast und er möchte gerne alle seine Liebsten zusammenhalten und führt längere Beziehungen. Wenn Freundinnen deines Mannes (jedenfalls seine aktuelle Flamme) im Hause sind, gehst du der Situation eher aus dem Weg, weil ihr beide "anders tickt", wie du es nennst. Seine Freundin würde aber deinen Mann sowieso am liebsten für sich ganz alleine haben.

Kann gut sein, dass ich eure Situation komplett falsch verstehe, aber für mich knubbeln sich da ein Haufen Menschen aufeinander, die eigentlich wenig bis nichts miteinander zu tun haben wollen. Einer von ihnen (dein Mann) möchte gerne seinen polyamoren Traum leben, und er kriegt auch immer wieder genügend Anhängerinnen dafür zusammen, aber eigentlich kann sich der ganze Haufen nicht so wirklich gut leiden. Und was deinen Mann betrifft, kommst du in letzter Zeit auch ins Grübeln, weil du ihn so nicht kennst.

Insgesamt eine total verschwanzte, verfahrene Situation, wo ich persönlich keinerlei Gewinn für die Beteiligten erkennen kann. Vielmehr erscheint es mir so, dass ein jeder von euch seine Vorstellungen irgendwie durchkriegen möchte, obwohl er oder sie gut genug weiß, dass irgendwas total quer sitzt.

Ihr beide könntet sicherlich eine offene Beziehung führen, dein Mann sollte aber seine polyamoren Romantizismen gründlich überdenken. Die monoamore Freundin, die dich bestenfalls dulden, jedoch niemals als Teil eures Polyküls akzeptieren wird, weil sie sich selbst nämlich auch nicht als Teil eines Polyküls, sondern vermutlich als "in einer problematischen Zweierbeziehung" sieht, ist der Sprengsatz für euer gesamtes Beziehungskonstrukt. Solange sie dabei ist, wird es ständig krachen. Darauf kannst du dich leider verlassen. Ich finde, es gibt bessere Wege, wie man sich selbst das Leben schwer machen kann.
****ara Frau
3.487 Beiträge
Ja, auch für mich klingt in diesem Konstrukt mehr Abhängigkeit durch - viel Gewohnheit und festes Denken, wie etwas zu sein hat - als Liebe.

Das kann passieren und sich auch wieder ändern, aber wichtig ist in meinen Augen, dass du deinen Mittelpunkt wieder spürst und von da aus kommunizierst, als von dem Standpunkt aus, dass du eure Beziehung erhalten möchtest.
Nach meiner Erfahrung führt das erste oft zu einem Konsens (weil Augenhöhe), das zweite fast immer in die Trennung (wenn nicht im Außen, dann in die innere Emigration).
*******le82 Frau
78 Beiträge
Zitat von ********ul84:
@****ara Ja so hatte ich auch argumentiert worauf hin er sagte: "Ja es ist aber auch mein zu Hause und ich lass mir nicht vorschreiben wer mich besuchen darf. Außerdem finde ich es traurig wie du denkst, dass du dich nicht auf andere Menschen einlassen willst."
Wir hatten deswegen Zoff er hat sich am Ende durchgesetzt.

Auch ich sehe das sehr kritisch. Die Grundlage dieser Aussage ist ein Konflikt, den ich immer wieder in den unterschiedlichsten Lebenslagen erleben und der mir mittlerweile echt zum Hals raushängt. Das Argument der persönlichen Freiheit. Die wenigsten Menschen scheinen zu verstehen, dass die persönliche Freiheit eine Medallie mit zwei Seiten ist. Niemand darf mich in meiner persönlichen Freiheit einschränken, aber gleichzeitig darf ich auch niemanden in seiner persönlichen Freiheit einschränken. Dadurch endet meine Freiheit automatisch genau da, wo ich die eines anderen einschränken.
Heißt in eurem Fall, du darfst ihm zwar nicht verbieten, in seinem Zuhause Besuch zu empfangen, aber er darf dich auch nicht dazu zwingen in deinem Zuhause auf Menschen zu treffen, die du dort nicht sehen möchtest. Es bleibt also nur ein Kompromiss, wie auch immer dieser dann aussieht.
*****alS
7.740 Beiträge
Zitat von ********ul84:
"Ja es ist aber auch mein zu Hause und ich lass mir nicht vorschreiben wer mich besuchen darf. Außerdem finde ich es traurig wie du denkst, dass du dich nicht auf andere Menschen einlassen willst."

Das ist schon irgendwie eine red flag. Gaslighting wie es im Lehrbuch steht. "Du fühlst falsch, und ich leide darunter". Das ist, sorry, Bullshit. Lass dir das nicht einreden.

Du fühlst wie du fühlst. Das kann er toll finden oder nicht, aber es ist valide. Und überhaupt, sich generell auf Leute einlassen ist etwas anderes, als in einem Safe-Space wie dem eigenen Zuhause gezwungen zu sein auf Menschen zu treffen, die aus absolut menschlichen Gründen zu Emotionen wie Eifersucht führen.

Ist ihm egal, dass du mit der Situation nunmal einfach nicht klar kommst? Nicht nur bringt es nichts, zu fordern, dass du einfach klar kommen SOLLST (wie soll das denn gehen? Ich sag zu einem todkranken Menschen ja auch nicht, er soll einfach endlich mal versuchen weniger zu sterben) - vielmehr macht es doch nicht nur dich unglücklich, sondern dann auch eure Beziehung. Und eigentlich will man doch bei Partner:innen schon, dass die glücklich sind, selbst wenn es NICHT die Beziehung gefährdet... aber SPÄETSTENS wenn das so ist, sollte man doch schalten?

Ich hab das Gefühl, er ist eigentlich nicht polyamor. Ich hab das Gefühl, was er will, ist viele Frauen, die ihn toll finden und an ihm kleben, aber ohne nervige Nebeneffekte wie Verantwortung seinerseits. Er hat sich neu verliebt. Du sollst gefälligst bleiben, und sein leben mitleben, so wie er will, ohne dabei irgendwas zu wollen.
Ja, vielleicht interpretiere ich da zu viel rein. Aber vielleicht auch nicht. Passen würde es.
Ja ein bisschen zu viel interpretierst du schon rein, man darf nicht vergessen was dieser Mann in den letzten 10 Jahren alles für mich gemacht hat (Depression ausgehalten, Pflege, Krankheit und Tod in der Familie). Ist alles nicht selbstverständlich, vielleicht kommt man irgendwann einfach an den Punkt auch mal an sich denken zu wollen und scheinbar stehen wir beide gerade an diesem Punkt.
******ber Frau
127 Beiträge
Wie ist denn eure Wohnsituation? Habt ihr Kinder?

Und: lässt sich daran was ändern? Wenn er Raum für seine Beziehung braucht und akzeptiert, dass du nicht Teil davon sein willst, dann könntet ihr räumlich getrennte Lösungen versuchen.

Insgesamt klingt dein Mann aber nicht sehr lösungsorientiert. Es wäre natürlich wichtug, dass er sich konstruktiv an Lösungen beteiligt und selbst auch Kompromisse eingeht. Es keißt ja konsensuelle Nichtmonogamie und nicht "ich mach so wie ich will".
Nein wir haben keine Kinder, aber getrenntes wohnen könnten wir uns prinzipiell vorstellen.
Scheitert eher an den Kosten.
Wie gesagt er ist kein böser Mensch, er hat einfach nur noch die rosarote Brille auf ich kann das schon unterscheiden.
*******See Frau
1.108 Beiträge
Ich finde es völlig legitim, was ihr Mann von sich gibt.
Er darf es doch traurig finden, wenn sie blockt, und er darf es auch sagen. Sie entscheidet sich, der Situation aus dem Weg zu gehen, was wiederum absolut okay ist. Er nötigt sie nicht, da zu bleiben und mit denen Kaffee zu trinken.

Ist doch okay, wo ist das Problem? Die beiden haben unterschiedliche Idealvorstellungen und finden praktikable Kompromisse. Ist doch *top*

Bitte vermischt nicht eure eigenen Geschichten mit dieser.
****ra Frau
38 Beiträge
Puh, ich stelle mir das auch schwierig vor. Vielleicht lässt sich ja eine Vereinbarung treffen, wie oft die beiden sich bei euch treffen, die auch für dich passt. Lebt sie denn alleine, wenn sie monogam lebt und vorher Single war?

Ich kann deine Bedürfnisse gut nachvollziehen, ich lebe meine Polyamorie parallel. Lerne gerne die anderen Verbindungen kennen, das reicht mir dann aber auch. Zudem wohne ich alleine und will das auch nicht ändern. Der nicht gelebte Alltag gibt meinen Beziehungen das gewisse Etwas.

Hoffe, dass ihr eine gute Lösung miteinander findet.
******ter Mann
1.379 Beiträge
Ja, ich kenne da einiges in der Situation wieder.

Zunächst mag ich aber mal für ihn eine Lanze brechen. Das "Du musst da durch" muss kein Aufzwingen sein, und könnte hier etwas überspitzt dargestellt sein.
Vielleicht klingt es besser als "du musst ihn nehmen wie er ist" denn du hast nunmal keine Môglichkeit deinen Partner zu ändern. Zu fordern, dass ein Partner sich ändern muss ist für mich weniger liebend, als sich selbst sein eigenes Wesen zuzugestehen, auch wenn man damit bei Partnern aneckt.

Ich lebe in einer Partnerschaft, die sich eher an einer BA orientiert, aber auch da haben wir andere Auffassungen.
Vom Wesen sind wir beide Poly, aktuell hat aber nur meine Partnerin eine weitere emotionale Beziehung und ich habe, obwohl ich eigentlich auch mehr nach solchen suche aktuell "nur" ein paar Kontakte im F+ Bereich, die eher einer offenen Beziehung entsprechen würden.
Auch die Art wie wir mit weiteren Beziehungen umgehen unterscheidet sich. Ich komme da mehr nach deinem Partner und mag es auch, wenn sich möglichst viele Verknüpfungen ergeben und man schon aus Gründen des Zeitmanagements auch mal Ausflüge oder Unternehmungen zu dritt, viert, etc. unternehmen kann.
Meiner Partnerin sind mehrere Menschen schnell zu viel, sie fokussiert sich da lieber und hält ihre Beziehungen auch eher parallel als verbunden.

Warum es bei uns dennoch funktioniert? Weil uns der oben angesprochene Punkt wichtig ist: Wir wollen einander wie wir sind und uns gegenseitig nicht unter Druck setzen. Bedürfnisse dürfen als Wunsch geäußert oder selbstständig verfolgt werden, aber sie sind nicht die Aufgabe des Partners.

Wenn ich die Gemeinschaft brauche kann ich im Zweifel mit 2 F+ ins Kino, während meine Partnerin parallel Fokuszeit mit einem Partner verbringt und doch bleibt unsere gemeinsame Paarzeit intensiv.

Also Fazit: Warum sich über etwas aufregen, dass du nicht ändern kannst. Wenn du deinen Partner willst - und zwar wirklich ihn und nicht deine Vorstellung vom ihm - dann gehören seine Ansichten, Gefühle und auch die neue Partnerin zu ihm. Wenn du ihn liebst versuchst du nicht es zu ändern und wenn du die Beziehung möchtest und dich nicht nur aus Dankbarkeit (Depression, Pflege) verpflichtet fühlst - ja dann "musst du da eben durch". Dann ist es aber nichts was er dir antut, sondern deine eigene Entscheidung wegen deines Bedürfnisses nach dieser Beziehung.
Also ich finde jetzt "Friss oder stirb" nicht die optimale Lösung, sonst könnte ich ja das gleiche einfordern. Nach dem Motto:"Wenn du mich liebst dann musst du akzeptieren dass ich gerne meine Ruhe hätte". Es geht aber am Ende um Kompromisse und ich akzeptiere die Situation momentan, nur ist es halt nicht optimal für mich.
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