Poly und Femdom/BDSM

Wie meinst Du das, dass ihn eure Beziehung so sehr einschränken würde, dass es für ihn nicht möglich wäre, weitere Beziehungen zu führen?

Zeitlich? Bzgl. Praktiken wie Keuschhaltung? Ihr seid für Euche beide ausschließlich Partner im Sinne der sexuellen Ausrichtung oder auch Lebenspartner? Nur für mich zum Verständnis…

Ich würde dir hier absolut zustimmen, dass die Regeln einer intensiven DS Beziehung, polyamore Beziehungen ausschließen. So wie du schreibst, seid ihr beide ja aber sehr glücklich mit dem wie es derzeit ist. Und wenn sich in der Zukunft etwas daran ändert, geht ihr einfach damit um und verhandelt neu. 24/7 verliert für meine Definition irgendwann den Reiz, wenn es immer wieder an die Grenzen der Realität stößt. Meinen Partner brauche ich auch auf Augenhöhe. Wenn ich Lust habe, mit Männern im Rahmen Orgasmuskontrolle zu spielen, suche ich mir Singles, die das gerne mitspielen und nicht in anderen Beziehungen eingeschränkt werden. Würde die Herrin meines Mannes dies jedoch einfordern, würden wir durchaus ein Problem bekommen und ich mit neu verhandeln müssen. Auch ich greife nicht in andere Beziehungen ein.

Mir scheint, dass das Problem dabei weniger im polyamoren Fühlen und Zulassen dessen liegt, sondern darin, dass konsequente Herrschaft und d/s kaum eine gleichberechtigte zweite Herrschaft zulassen. Eine weitere Beziehung für den devoten Part müsste anders gelagert sein und sich der Herrschaft des dominanten Parts unterordnen. Als Herrschaft ließe sich leichter polyamor leben, indem man Beziehungen mit mehreren Sub lebt.

Nun in dem Fall stelle ich mir weitere Beziehung definitiv ebenfalls schwierig vor.

Meine Lebenspartnerschaft existiert ohne BDSM-Kontext und hat immer oberste Priorität.

In meiner vergangenen BDSM-Partnerschaft mit meinem Herrn war das klar und auch er hatte seine Primärbeziehung, unsere BDSM-Beziehung funktionierte wunderbar, auch dauerhaft im Machtverhältnis, hatte sich meiner Lebenspartnerschaft allerdings unterzuordnen.

Dennoch wurden mir weitere Partnerschaften parallel gestattet, allerdings nur ohne, dass mir gegenüber dominant geworden ist.

Einen Sklaven hatte ich ebenfalls aber auch hier wäre klar gewesen, ich hätte mich einer möglichen Lebenspartnerschaft untergeordnet, wäre sie während unseres Miteinanders entstanden mit einer anderen Frau.

Lebensglück hat Vorrang für mich und die Grenzen und Möglichkeiten waren in meinem Fall immer transparent in alle Richtungen.

Das kommt drauf an. Bei mir z.B. findet das BDSM nur in den Sessions statt, dann ist das kein Problem. Bei anderen ist es wohl manchmal so, dass Vanilla-Beziehungen kein Problem sind, aber andere BDSM-Beziehung abgesprochen werden müssen.

Wenn etwas dann so einschränkend ist dass eine andere Beziehung gar nicht geht, müsste es dann vermutlich neu verhandelt werden.

Es gibt auch eine Gruppe "BDSM und Polyamorie", dort wird diese Frage immer wieder mal diskutiert...

Ich hätte mich auch keiner anderen Femdom untergeordnet und auch mein damaliger Herr hätte mich nicht mit einem weiteren „festen“ Herrn geteilt 😉

So stand jede Beziehung für sich, auf einer ganz eigenen ergänzenden Ebene.

Ich selbst lebe zwar polyamor und habe eine BDSM-Beziehung, allerdings spielt D/s dabei keine große Rolle. Das macht es, zugegeben, deutlich unproblematischer. Aber: zwei meiner Partnerinnen haben in ihren anderen Beziehungen einen D/s-Komponente. Und natürlich funkt mein Spiel mit ihnen da manchmal rein. Das muss man klären.

Mit einer Partnerin (und ihrem D/s-Partner) habe ich zum Beispiel für Orgasmuskontrolle eine Lösung gefunden: wenn ich das möchte, darf sie im Spiel mit mir Orgasmen haben (ich muss mich also nicht einschränken - ich kann da dein "ich möchte mich als dominanter Mensch anderen dominanten Menschen nicht unterordnen"-Denken absolut verstehen, geht mir auch so). Sie muss diese Orgasmen dann "bezahlen" - sie berichtet ihm, wie viele es waren, und es gibt dann eine (mir tatsächlich im Detail gar nicht bekannte) "Gebührenordnung" was sie das kostet.
Für sie ist das zwar unfair (ICH entscheide ja, ob sie kommt oder nicht, und SIE bekommt dann die "Strafe" dafür, ohne irgendwie einen Weg gehabt zu haben, das zu vermeiden), aber irgendwie scheint sie das zu mögen

Er hat also dann seinen Spaß an der "Abgeltung", und sie macht es an, hier "unfair" behandelt zu werden. Für alle eine durchaus akzeptable Lösung.

Wie das Beispiel zeigt: es gibt schon Lösungen, man muss sich halt kreativ zusammensetzen.

Ich sehe das etwas differenzierter. Ich hatte durchaus DS Partnerschaften, wo es noch andere Dominante Menschen gab die meine Sub für sich eingenommen / beansprucht haben.
Der Sub zuliebe haben wir das sogar alles in einem Vertrag festgehalten und es hat hervorragend funktioniert für alle Beteiligten.
Poly und (B)DS(M) schließt sich für mich somit nicht aus!

🤗

Ich würde mir wünschen, wenn das Thema tatsächlich ins passende Forum verschoben werden könnte.
Ich habe einen negativen Bezug zu BDSM und stoße ungern auf ein Thema wie dieses.
Das Stichwort "Gebührenordnung" hat meinem Unbehagen den letzten Rest gegeben.
Ich hoffe auf Verständnis für meine Bedürfnis.
Lieben Dank!

Ich halte es für durchaus möglich, dass sich zwei dominante Partner gemeinsam absprechen, wenn es sich um eine submissive Person handelt.
In einer der BDSM Gruppen gibt es einen Thread dazu, Titel irgendwas mit zwei Herrschaften.

Das wurde bereits weiter oben genannt
"BDSM und Polyamorie".

Selbstverständlich kann ein Polykül auch aus Menschen gebildet werden, die zu Teilen BDSM Anhänger und/oder Fetischisten, ja sogar Raucher und Nichtraucher oder Vegetarier und Omnivore sein können! Zu sagen "nur mein/e Herr/in darf dieses und jedes mit mir machen" ist einfach nur das uralte Ehe(besitz)-Verständnis in neuem Gewande.

Es ist AUCH ein Poly-Thema. Ich finde nicht, dass es hier falsch ist. Wenn wir hier jedes Thema verbannen, das Überschneidungen zu anderen Themenbereichen hat, dann könnten wir über fast nichts mehr reden.

Mir tut es Leid, dass BDSM bei dir so negative Emotionen hervorruft. Aber Schon im Titel der Unterhaltung war ja klar, dass es darum gehen würde - du hättest es also merken können, bevor du den Text ließt. Ich denke eigentlich, das reicht aus, um Menschen vor unerwünschten Themen zu schützen.

Wir sprechen hier manchmal auch über Tantra. Müssen diejenigen, die das tun, extra eine Gruppe "Polyamorie und Tantra" gründen?

Manchmal geht es hier auch um Dating. Müssen wir dafür "Polyamores Dating" als Gruppe einführen?

Ja und nein. Denn D/s spielt ja oft gerade mit diesem "Besitz", insbesondere wenn das Machtgefälle über einzelne Sessions hinaus geht. Es gibt feste Regeln, an die sich Sub halten muss, oder Rituale, "Trainingsziele", und so weiter. Das klappt bei polyamoren Menschen nur, wenn sich alle Partner, die im Machtgefälle "oben" sind, darüber einig sind, was genau Sub tun soll / nicht tun soll / etc. Das heißt also: die müssen alle am gleichen Strang ziehen.

Jetzt sind Vorlieben aber auch bei dominanten Menschen sehr unterschiedlich. Das heißt D/s ist mit jeder Person ganz anders - wie Sex oder Zusammenleben halt auch. Durchaus möglich also, dass ein:e Dom, um beim Beispiel zu bleiben, gerne hätte, dass Sub keine Orgasmen haben darf - und ein:e andere:r gerne hätte, dass Sub jeden Abend kommt und das dokumentiert und berichtet. Wessen Regel gilt nun?

Ich entfolge dann mal...