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Stabilität von Beziehungen - Monogamie vs. Polyamorie

****go Mann
941 Beiträge
Jede Beziehungsform hat das Recht einen sowohl unglücklich als auch glücklich zu machen *omm*
*******erli Paar
4.372 Beiträge
Nun kann ich mir vorstellen, dass wenn es mal Stress zwischen 2 Partnern in einer 3er Konstellation gibt, dass die dritte Person durchaus schlichtend eingreifen kann und dann Probleme evtl. nicht gleich so hochkochen, wie in einer monogamen 2er Beziehung, bei der niemand sonst da ist.

Ausserdem kann ich mir auch vorstellen, dass Gespräche einfacher verlaufen können.

Wenn 2 Menschen sich streiten, ist der dritte Mensch der zugegen ist besser *schweig* still und hält die Glocke (Zeigt an die Emotionen kochen zu hoch, Kuschelpause, um zur Besinnung zu kommen) bereit *omm* und kocht eine Kanne Tee für alle zur Beruhigung.

Später evtl. sehr viel später kann man dann über seine Beobachtungen sprechen, die man als außenstehender Mensch bei dem Streit der beiden wahrgenommen hat.

ich hatte gerade die Diskussion was wohl eine höhere Grundstabilität aufweist. Eine monogame Beziehung oder eine polyamore Beziehung.

Die Beziehung, in der man ein gemeinsames Zuhause teilt und deren Basis am besten zu den eigenen Bedürfnissen und der bevorzugten Lebensform passt.
Wenn aus Ich & Ich & Ich ein Wir entsteht, ist es für mein Empfinden stabil.

Alles andere, sogar teils über viele Jahre, entspprach eher einem + auch, statt Wir.
Sexualität lässt für mich (weiblich) persönlich keine Stabilität entstehen.
Eine tolle oder interessante Sexualität kann ich mit vielen Menschen teilen, wenn sie meinen sexuellen Vorstellungen und Neigungen entsprechen und mir sympathisch sind.
Aber mein Leben, zu Hause und meinen Alltag kann ich nur mit sehr wenigen Menschen auf längere Sicht teilen, da ich sie dauerhaft und in allen guten und schlechten Momenten des Lebens um mich habe.
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von *********eeker:
Was bedeutet denn stabil?
Denn das ist die eigentliche Frage.

Ich habe darunter ohne weiteres verstanden, ob sich die Beteiligten trennen. Trennen sie sich nicht, ist die Beziehung stabil, trennen sie sich hingegen, ist sie (über ihre Laufzeit betrachtet) instabil. Es macht natürlich auch einen Unterschied, ob sie sich nach 50 Jahren trennen, oder schon nach einem Jahr. Vielleicht sollte ich sagen, die Dauer der ungetrennten Beziehung ist das Maß für ihre Stabilität.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Zitat von ****on:
Ich habe darunter ohne weiteres verstanden, ob sich die Beteiligten trennen. Trennen sie sich nicht, ist die Beziehung stabil, trennen sie sich hingegen, ist sie (über ihre Laufzeit betrachtet) instabil.

Hmm. Da kann ich nicht mitgehen, da so nur Langzeitbeziehungen stabil sein können. Das ist aber Quatsch. Jede Beziehung ist nur auf Zeit. Ich hatte durchaus schon sehr stabile Beziehungen, die eben nur 3-5 Jahre gehalten haben. Aber nicht deshalb gescheitert sind, weil man sich auf die Nerven ging, sondern einfach, weil die Beziehung vorbei war. Wir hängen Beziehungsenden auch viel zu hoch. Klar, wenn man in einer symbiotischen Wir-Beziehung lebt, dann ist der Trennungsprozess schmerzhaft. Wenn aber jeder auch in der Beziehung ein Ich bleibt, eigene Interessen verfolgt, dann kann man auch Trennungen wie erwachsene Menschen durchführen.

Deshalb ist die Frage, was denn Stabilität bedeutet sehr wichtig. Ein Stuhl ist stabil, wenn ich mich vertrauensvoll auf ihn setze und er mich trägt. Da ist es völlig egal, ob er das nächstes Jahr auch noch tun würde. Genau deshalb ist Stabilität für mich kein Zeitfaktor, sondern vielmehr eine Frage der bewussten Wahrnehmung der Beziehung und der Abwesenheit des Selbstbetrugs.

Gelingt uns das immer angstfrei Beziehung zu leben und auch zu beenden? Nein, eher nicht. Aber wir sollten mit der wachsenden Erfahrung darin besser werden.
*******lure Frau
193 Beiträge
@*********eeker

Dass Beziehungen nur auf Zeit sind war hier im Thread schon öfter zu lesen aber das sieht nun Mal nicht jeder so, und erlebt auch nicht jeder so.

Ich stimme dir zu dass Stabilität viel mit Offenheit, Kommunikation, Vertrauen und Wahrnehmung zu tun hat. Für mich ist die aber nicht stabil wenn man von vorne herein davon aus geht dass sie nur auf Zeit ist, oder das man sich nach 5 Jahren mit dem anderen auseinander lebt.

Angst hat für mich in einer Beziehung gar nichts zu suchen. Anfängliche Unsicherheit sicher, man lernt den anderen noch kennen aber das sollte sich irgendwann legen
*******ich Frau
416 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *********eeker:


Deshalb ist die Frage, was denn Stabilität bedeutet sehr wichtig. Ein Stuhl ist stabil, wenn ich mich vertrauensvoll auf ihn setze und er mich trägt. Da ist es völlig egal, ob er das nächstes Jahr auch noch tun würde.

Wunderbar ausgedrückt.
Wobei zumindest die Frage ist, ob der Stuhl nun die Beziehung symbolisiert oder den Partner.

Eine lange und stabile Beziehung erreicht man auch schlicht durch Durchhalten. Man bleibt zusammen, egal wie oder was.
Auch darauf kann man vertrauen.

Nicht wenige Menschen erreichen so eine sehr beständige Stabilität bei gleichzeitig distanziert-freundlicher Haltung zum anderen.

Die Dauer variiert auch deshalb, weil die einen sehr harte Schicksalschläge einstecken müssen, während andere relativ ungeschoren bis ans Lebensende eben „zusammen“ sind.

Es ist schwer hier Kriterien zu benennen und sinnvoll zu vergleichen.

Für mich sind es tiefe, responsive Verbindungen, die am „stabilsten“ sind und auch die besten Chancen haben.

Symbiose meint nicht die völlige Verschmelzung, sondern einen Zustand, in dem das Wir eben wichtiger ist als das Ich und Du - weil es bereichert.

Am besten lässt sich das in schwierig empfundenen Situationen bemerken.

Existiert dann nur noch ein Ich und Du? Ein Ich gegen Dich? Ein Du gegen mich?
Wird dann der Partner oder man selbst zum Problem?
Oder ist das Wir beständig und die Schwierigkeit ist ein gemeinsamer „Feind“? Selbst wenn es Verhaltensmuster sind?


Weder Monoamore noch Polyamore leben in Blasen, alle Beziehungen haben (potentiell) mehr Beziehungen nach außen. Freunde, Familie, Kollegen, Nachbarn.
Unterstützung oder Destabilisierung kann man überall finden.


Ob am Ende die Monoamorie oder Polyamorie hier einen Vorteil hat?
Ich würde ihn eher bei der Monoamorie sehen, wenn man nach dieser tiefen Verbundenheit sucht. (Stichwort: Kernpaar)

Die Stabilität einer Kette bemisst sich auch am schwächsten Glied und so werden wohl auch Polyküle beständige Kerne und weniger beständige Ränder haben.

Doch… was tun wir, wenn wir unseren Herzensparter auf einer Ebene nicht erreichen? Wenn wir dort auf Schmerz stoßen? Je näher zwei Menschen sich sind, umso „verletzlicher“ sind sie auch.
Damit umzugehen ist eine Herausforderung.
In der Monoamorie findet sich Distanz, Grabenkämpfe, Resignation.
Is das Polyamor so anders? Hier kann man ausweichen. Der Mangel kann mit jemand anderem gedämpft werden… nur welchen Preis hat das?
Es bringt den Vorteil, dass man gemäßigter miteinander umgehen kann… aber auch weniger motiviert.

Wozu diese Hürde erneut probieren, wenn man doch genau das mit jemand anderem so leicht erreicht?

Die Hürde ist dann kein Drama mehr, doch überwunden mit diesem einen Partner ist sie nicht.
Man bleibt auf „sicherer“ Distanz.

Und da nisten sich Menschen eben auch gerne ein. Weil neue Versuche Leid bringen könnten, weil man nicht weiß wie und teils auch einfach, weil man gar nie die Erfahrung gemacht hat, welches Potential hinter solchen Hürden schlummert.
Wie innig und wunderbar Verbindungen jenseits dieser Hürden sein können.



Hmm… das ist sehr schwer auszudrücken, nur in schriftlicher Form.

Aber… in dieser wie auch anderer Gruppen lese, höre ich sehr oft Idealisierung von Verhalten, dass schlicht irgendwie „Flucht“ vor echter Nähe ist.
„Ein Mensch kann nicht all meine Bedürfnisse befriedigen?
Wie schön, wenn ich diese auf mehrere verteilen kann…“

Nur… ich sitz stets da und wundere mich… was sind denn wirklich, tief drinnen, meine Sehnsüchte/Bedürfnisse?
Und erreiche ich sie auf diesem Weg?


Polyamorie ist wie geschaffen als Rückzugsort der Näheflüchtlinge.
Überall ein wenig…
Monoamor/-gam fällt das einfach stärker auf.


Es liegt einfach nicht daran, welche Beziehungen ich sonst noch habe.
Die Verbindung zu diesem einen Menschen ist so tief, so nah, oder mit einem mehr oder weniger großen Sicherheitsabstand, wie sie eben ist.

„Monos“ flüchten in Hobbys, Arbeit, Freunde, Familie.
„Polys“ in andere „Liebesbeziehungen“.

Stabilität? In den Grundfesten ist eine Verbindung dann „stabil“, wenn ich zum Kern vorgedrungen bin. Wenn beide komplett nackig sind… und zuversichtlich den nächsten Moment begehen.
Immer wieder.
Das erfordert stete Energie.

Bindung, Beziehung ist immer 1:1.
Wie ist dieser eine Mensch zu jenem anderen verbunden?
*******lure Frau
193 Beiträge
@*******ich

Ich weiß nicht ob es nur die Art ist wie es schreibst aber der Kommentar liest sich wie eines der Standard Vorurteile gegenüber polys ... Wir können keine Nähe zulassen und sind eigentlich Beziehungunfähig.

Äh ... Ne ...
*******ich Frau
416 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*******lure

Nein, das steht da wirklich nicht. Das hast du rausgelesen.

Es ist nur kein bedingungsloses Loblied und beleuchtet eben auch Möglichkeiten, die nicht so gerne hier angesprochen werden.

Ob das in den jeweiligen Beziehungen zum Tragen kommt oder nicht, oder ein wenig… ist ja individuell zu betrachten.
***ge Mann
198 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ich:

Eine lange und stabile Beziehung erreicht man auch schlicht durch Durchhalten. Man bleibt zusammen, egal wie oder was.
Auch darauf kann man vertrauen.

Nicht wenige Menschen erreichen so eine sehr beständige Stabilität bei gleichzeitig distanziert-freundlicher Haltung zum anderen.

Ich erkenne, das ich "stabil" mit einer Definition hätte versehen sollen...

Alleine die Dauer der Beziehung spielt da keine Rolle. Ich selbst war 18Jahre in einer immer toxischer werdenden Ehe. Nach aussen hin wurden wir als harmonisch und glücklich wahrgenommen. Selbst unsere Kinder meinten alles sei in Ordnung. Tarnen und Täuschen...

Für mich war es seelisch zerstörerisch. Und damit nicht stabil, denn die Stabilität habe ich auf das Emotionale bezogen. Auf ein lange währendes Gefühl der Verbundenheit, und des Wohlwollens.
Das war beides seit Jahren tot. Sex gab es auch nur noch als "Pflichterfüllung".

Ansonsten habe ich Deinen Beitrag ähnlich interpretiert wie meine Nachfolgerin auch.

LG, Stefan
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
@*******lure Natürlich sind Beziehungen nur auf Zeit. Die Endlichkeit auszublenden ist einer dieser Selbstbetrüge. Definitiv endet es mit dem Tod einer der Personen. Das hinterlässt trotzdem die anderen Personen dieser Beziehung ohne diese womit die Beziehung so endet. Ich höre schon die Antwort, dass es genau das sei was du meinst. Wirklich? Herzinfarkt, Krebs, Unfall können dies so schnell erreichen. Nichts ist für immer. Aber ja, es muss nicht gleich tödlich enden. Die Lebensbedingungen ändern sich. Die Kinder sind aus dem Haus und man merkt, ohne die gemeinsame Aufgabe ist da nicht mehr viel. Man will doch auf einmal ganz andere Dinge vom Leben. Was ist dann an einem guten Ende falsch? Und ist es nicht viel besser als sich noch 30 Jahre gegenseitig vorzuwerfen nicht reisen zu können, weil der andere nicht will, nicht Kultur zu erleben, weil der andere nicht will, nicht die Ruhe im eigenen Garten genießen zu können, weil der andere immer neue Abenteuer haben will?

Alles hat seine Zeit.

@*******ich Auch mit deiner Beurteilung kann ich so gar nicht mitgehen. Polyamorie ist nicht eine Näheverhinderung. Ich würde sogar behaupten, dass dies in einem Polynetzwerk viel eher kracht als in monogamen Beziehungen. Du siehst externen Zwang als Notwendigkeit zum Wachstum an. Da bin ich absolut anderer Meinung. Es ist nicht die Aufgabe des Partners meinen inneren Schweinehund und meine Dämonen zu überwinden. Partner sollten mir dabei helfen, wenn ich darum bitte. Aber sie bleiben immer Gehilfen. Ich bin der, der sie überwinden muss.

Polyküle können die Unterstützung für den Partner liefern, in depressiven Episoden nicht coabhängig zu werden. Denn das ist sehr wichtig und dieses Korrektiv liefert das Polykül quasi gratis. Aber die Metamouren können nicht schlichten. Das geht nach hinten los. Polyküle erwarten der Selbstverantwortung bewusste Mitglieder. Das ist etwas, was wir nicht beigebracht bekommen, das müssen wir uns selbst erarbeiten.
*******lure Frau
193 Beiträge
@*********eeker

Ich habe, vor langer Zeit, einen Partner durch Krebs verloren, das Leben ist endlich und dessen bin ich mir mehr als bewusst.

Ich bin mir auch dessen bewusst dass ich sicherlich nicht an einer Beziehung festhalten würde die im Grunde genommen vorbei ist.

Was ich meinte ist, dass ich (persönlich) meinen Beziehungen nicht von vorne herein ein Verfallsdatum gebe.
*******back Frau
4.111 Beiträge
Ich bin da ganz bei @*******lure

Ich gehe jede Beziehung (partnerschaftlich, freundschaftlich, musikalisch, bei der Arbeit ....) für die "Ewigkeit" ein. Wenn eine Verfallsdatum absehbar ist (zB durch äussere Umstände), lass ich es.

Das ist kein Selbstbetrug, sondern eine innere Haltung. Ich mag diese Austausch- und Wegwerfmentalität einfach nicht.

Im Übrigen - noch mal off topic - wüsste ich es sehr zu schätzen, wenn weniger verallgemeinert würde und statt dessen jeder einfach bei sich bleibt. Wir alle sollten doch wissen, dass Verallgemeinerungen nie stimmen.
*******er66 Mann
2.919 Beiträge
Zitat von *******back:
Ich bin da ganz bei @*******lure

Ich gehe jede Beziehung (partnerschaftlich, freundschaftlich, musikalisch, bei der Arbeit ....) für die "Ewigkeit" ein. Wenn eine Verfallsdatum absehbar ist (zB durch äussere Umstände), lass ich es.

Das ist kein Selbstbetrug, sondern eine innere Haltung. Ich mag diese Austausch- und Wegwerfmentalität einfach nicht.

Im Übrigen - noch mal off topic - wüsste ich es sehr zu schätzen, wenn weniger verallgemeinert würde und statt dessen jeder einfach bei sich bleibt. Wir alle sollten doch wissen, dass Verallgemeinerungen nie stimmen.

Wann ist für dich "ein Verfallsdatum absehbar"? Wenn du weißt dass es aus Entfernungsgründen nichts intensieveres werden kann? Wenn derjenige unheilbar Krank ist und nicht mehr viel Zeit hat?

Ich sehe es etwas anders. Ich versuche auch bei Beziehungen (jeder Art) den Augeblick zu genießen und zu respektieren. Wenn es sich in dem Moment für alle Beteiligten gut anfühlt dann soll es so sein. Ohne unbedingt dran zu denken dass es "für die Ewigkeit" sein muss. Wie lange dann eine Beziehung "hält" uns was für eine Art von Beziehung sich dann auf lang Sicht entwickelt oder eben auch nicht entwickelt da bin ich offen. Das ergibt sich immer durch die beiden an genau dieser Beziehung beteiligten. Unabhängig von anderen Beziehungen.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Zitat von *******back:
Im Übrigen - noch mal off topic - wüsste ich es sehr zu schätzen, wenn weniger verallgemeinert würde und statt dessen jeder einfach bei sich bleibt. Wir alle sollten doch wissen, dass Verallgemeinerungen nie stimmen.

Da du dich selber nicht dran hälst, geht es dir also nur darum Verallgemeinerungen anderer oder zumindest anderer Meinungen zu verbieten? Hallo?

Zu deiner Verallgemeinerung:

Zitat von *******back:
Das ist kein Selbstbetrug, sondern eine innere Haltung. Ich mag diese Austausch- und Wegwerfmentalität einfach nicht.

Wieso ist eine Beziehung auf Zeit Wegwerfmentalität? Das ist ziemlich abwertend und eigentlich verachtend. Wenn beide sich darüber einig sind, dass das Beziehungsarrangement für z.B. zwei Jahre getroffen wird, wo ist dann da Wegwerfmentalität? Gerade im Beruflichen ist das doch völlig normal. Projektaufträge enden mit Abschluss des Projekts. Wieso sollte das bei anderen Partnerschaften nicht auch erfüllend sein? Im BDSM sind fast alle Spielbeziehungen auf Zeit. Ehrlicher Weise wird man verwundert angeguckt, wenn man diese offensichtliche Tatsache auch offen ausspricht. Deshalb der Selbstbetrug.

Das viel problematischere als die Verachtung, die du kurzfristigen Beziehungen gegenüber äußerst, ist die romantische Verklärung. So als seien kurzfristige und endliche gemeinsame Phasen verwerflich und wertlos? Ich hatte in meinem Leben zwei für mich sehr wichtige Mentoren. Jede Mentorenbeziehung ist temporär. Du hilfst einem anderen Menschen sein Potential auszuschöpfen und du lässt diese Person frei, sobald diese von dir nicht weiter gepusht werden kann. Ich gratuliere diesen beiden noch immer zum Geburtstag und besuche sie auch noch, wenn ich in der Gegend bin. Aber eher aus Pflichtgefühl und sehr viel Dankbarkeit. Eben um ein wenig Aufmerksamkeit zurück zu geben. Beide Beziehungen waren für mich und meine fachliche und intellektuelle Entwicklung extrem wichtig, aber eben endlich. Sind sie deshalb schlecht?

Aber zurück zu Liebesbeziehungen: Meine erste Liebe hat 3 Jahre gehalten. Wir schreiben uns noch zu Weihnachten, haben uns aber seit 26 Jahren nicht mehr gesehen. Aber trotzdem war das eine tolle Beziehung und sehr prägend. Haben wir gedacht, dass das jetzt bis ans Lebensende hält? Verdammt, nein. War uns das bewusst und haben wir das ausgesprochen? Ja.

Endliche Beziehungen sind nicht wertloser als eine Langzeitbeziehung. Beziehungen, bei denen von vorne herein klar ist, dass sie auf Zeit sind, können sehr erfüllend und prägend sein.

Dauer alleine ist kein Wert an sich. Wieso sind Beziehungen für dich nur mit Ewigkeitsanspruch Wert ausgelebt zu werden? Ist das deinen Beziehungspartnern bewusst, dass du das so siehst? Sehrn die das auch so?

Und wieso kannst du so gut in die Zukunft sehen, dass du dieses Versprechen geben kannst?
*******lure Frau
193 Beiträge
@*********eeker

Vielleicht deshalb weil es eine Beziehung ist, und kein Projekt auf der Arbeit. Für meine Arbeit habe ich keine romantischen Gefühle. Und auch ein Mentoring ist etwas anderes und nicht vergleichbar.

Und ich weiß nicht wie dein BDSM funktioniert, aber offenbar anders als meiner und der vieler in meinem Umfeld. Die Spielbeziehungen die ich kenne und hatte waren nicht auf Zeit, selbst wenn sie nicht romantischer Natur sind/waren. Im Gegenteil.

Es ist kein Selbstbetrug eine Beziehung mit dem Vorsatz einzugehen das sie kein Verfallsdatum hat. Alles andere ist für mich persönlich eher eine Zweckgemeinschaft oder vl. Freundschaft+ aber keine Beziehung.

Du kannst ja deine Meinung dazu haben, aber man kann eben durchaus anderer Meinung sein.
*******er66 Mann
2.919 Beiträge
Zitat von *******lure:
@*********eeker

Vielleicht deshalb weil es eine Beziehung ist, und kein Projekt auf der Arbeit. Für meine Arbeit habe ich keine romantischen Gefühle. Und auch ein Mentoring ist etwas anderes und nicht vergleichbar.

Und ich weiß nicht wie dein BDSM funktioniert, aber offenbar anders als meiner und der vieler in meinem Umfeld. Die Spielbeziehungen die ich kenne und hatte waren nicht auf Zeit, selbst wenn sie nicht romantischer Natur sind/waren. Im Gegenteil.

Es ist kein Selbstbetrug eine Beziehung mit dem Vorsatz einzugehen das sie kein Verfallsdatum hat. Alles andere ist für mich persönlich eher eine Zweckgemeinschaft oder vl. Freundschaft+ aber keine Beziehung.

Du kannst ja deine Meinung dazu haben, aber man kann eben durchaus anderer Meinung sein.

Ich sehe den Begriff "Beziehung" eher weiter gefasst. Eine Beziehung habe ich wenn ich mit einem anderen Menschen auf irgendeine Art interagiere. Im engeren Sinn (für mich) emotional interagiere. Das müssen nicht unbedingt "romantische Gefühle" sein aber es muss zumindest in dem Moment etwas verbindendes geben. Das können:

- soziale Beziehung
- Liebesbeziehung
- Sexbeziehung
- ....

sein. Wie lange eine Beziehung ist und wie viel Bedeutung sie für mein Leben hat hängt immer von den beiden Partner dieser jeweiligen Beziehung ab.
Mal realistisch betrachtet.
Wer zum *teufel* macht einen 2 kahresplann Gürtel eine beziehungsfauer.
Egal welche ausser vielleicht ne fickbeziehung auf Mallorca bis nächsten Mittwoch weil da mein Flieger geht und wenn ich natürlich was besseres finde dann bist du heute schon Geschichte.

Wenn mir jemand sagen würde, du bis zum
Zum 5.6. 2024 mein Spielpartner und dann trennen uns unsere Wege den würde ich sofort in die Wüste schicken aber sowas von
Genauso unrealistisch ist es zu sagen ein Leben lang nur mit dir.
*******lure Frau
193 Beiträge
@*******er66

Der TE sprach von polyamoren vs monogamen Beziehungen. M.E sind damit nicht Sozialkontakte gemeint, und auch keine reine Sexbeziehung.

Du hast aber Recht dass es durchaus unterschiedliche Arten und Ebenen von Beziehungen gibt, die auch noch jeder für sich anders auslegt, oder die in und für sich unterschiedlich sind weil nie 2 Beziehungen gleich sind.

Ich habe leidlich für mich, persönlich und auch für die Menschen in meinem poly und Swinger Umfeld mit denen ich über solche Dinge spreche der Ansicht Widersprochen dass jede Beziehung inherent auf Zeit angelegt ist. Das mag für den Verfasser des posts so sein, man kann das aber durchaus anders sehen.
*******er66 Mann
2.919 Beiträge
Zitat von *******lure:
@*******er66

Der TE sprach von polyamoren vs monogamen Beziehungen. M.E sind damit nicht Sozialkontakte gemeint, und auch keine reine Sexbeziehung.

Du hast aber Recht dass es durchaus unterschiedliche Arten und Ebenen von Beziehungen gibt, die auch noch jeder für sich anders auslegt, oder die in und für sich unterschiedlich sind weil nie 2 Beziehungen gleich sind.

Ich habe leidlich für mich, persönlich und auch für die Menschen in meinem poly und Swinger Umfeld mit denen ich über solche Dinge spreche der Ansicht Widersprochen dass jede Beziehung inherent auf Zeit angelegt ist. Das mag für den Verfasser des posts so sein, man kann das aber durchaus anders sehen.

Sorry, da hast du natürlich recht. Im Kontext "polyamoren vs monogamen Beziehungen" geht es wirklich nicht um andere Arten von Beziehungen. Da ist der Beziehungsanarchist in mir durchgegangen *zwinker*
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Zitat von *******lure:
Vielleicht deshalb weil es eine Beziehung ist, und kein Projekt auf der Arbeit. Für meine Arbeit habe ich keine romantischen Gefühle. Und auch ein Mentoring ist etwas anderes und nicht vergleichbar.

Willst du mich trollen oder ist da die Aufmerksamkeitsspanne wirklich so niedrig?
Ich habe mich direkt auf @*******back bezogen, sie zitiert und auf sie reagiert. Hier nochmal für dich @*******lure zum Lesen.

Zitat von *******back:
Ich gehe jede Beziehung (partnerschaftlich, freundschaftlich, musikalisch, bei der Arbeit ....) für die "Ewigkeit" ein. Wenn eine Verfallsdatum absehbar ist (zB durch äussere Umstände), lass ich es.

Da aber auch du @*******lure dich angesprochen zu fühlen scheinst, kannst du ja auch meine Fragen beantworten statt abzulenken.

Zitat von *********eeker:
Dauer alleine ist kein Wert an sich. Wieso sind Beziehungen für dich nur mit Ewigkeitsanspruch Wert ausgelebt zu werden? Ist das deinen Beziehungspartnern bewusst, dass du das so siehst? Sehrn die das auch so?

Und wieso kannst du so gut in die Zukunft sehen, dass du dieses Versprechen geben kannst?

*******lure Frau
193 Beiträge
@*********eeker

Da Du offensichtlich agressiv und getriggert bist ist die Diskussion mit dir für mich hiermit beendet.
*******ich Frau
416 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *********eeker:


@*******ich Auch mit deiner Beurteilung kann ich so gar nicht mitgehen. Polyamorie ist nicht eine Näheverhinderung.
Diese Aussage dichtest du mir an, sie kommt nicht von mir.

Du siehst externen Zwang als Notwendigkeit zum Wachstum an.
Das ist ebenfalls deine recht wilde Interpretation, von mir kommt diese Aussage nicht.

Da bin ich absolut anderer Meinung. Es ist nicht die Aufgabe des Partners meinen inneren Schweinehund und meine Dämonen zu überwinden. Partner sollten mir dabei helfen, wenn ich darum bitte.
Hier zeigt sich, wie weit deine Interpretation von meiner Meinung abweicht.
Wieso sollten Partner? *lol*
Und auf eine Bitte hin schon mal gar nicht. Es ist schön und ich bin dankbar für Unterstützung, egal bei welchem Thema.
„ Wenn sie können, werden sie“ - davon gehe ich aus.

Dennoch sprichst du von inneren Problematiken einzelner Menschen - ich sprach von Problematiken, die sich in der Verbindung zwischen zwei Menschen ergeben (können). Das hängt durchaus zusammen, aber dasselbe ist es nicht.

Polyküle können die Unterstützung für den Partner liefern,
Polyküle können das, genauso wie es Freunde und Familie können. Ob es real im Einzelfall auch passiert, hängt von den einzelnen Personen und ihrer Verbindung zueinander ab.

Denn das ist sehr wichtig und dieses Korrektiv liefert das Polykül quasi gratis.
Wie meinst du „gratis“ in diesem Zusammenhang?
Es liest sich so, als ob das automatisch passiert und „wirkt“.
Das sehe ich nicht so. Andere Menschen liefern einem immer ein „Korrektiv“, weil sich Verhalten gegenseitig bedingt. Aber ob das auf eine Weise passiert, die man auch annehmen kann? Die produktiv und unterstützend ist?

Was ein Polykül kann oder nicht, hängt von den einzelnen Menschen und ihren Verbindungen zueinander ab.
Polykül beschreibt nur, dass da mehrere in polyamorer Verbindung sind.
Daraus können sich genauso destruktive Dynamiken ergeben, wie wunderbar nahe und bereichernde Dynamiken.
****go Mann
941 Beiträge
Zum Thema Streitkultur bei Poly und Mono gewürzt mit Harmonie:
Wer schon bei einem Partner kein harmonisches Miteinander hinbekommt, wird es bei ernstgemeinter Polybeziehung erst recht nicht hinbekommen.
Viele (und ja meist männliche Kollegen) verwechseln Polygamie mit Haremstum, wo man schön im Mittelpunkt steht und sorgsam weitergereicht wird falls mal jemand Kopfschmerzen oder keinen Bock hat.
Der Gedanke, dass man z.B. bei einer ernsthaften 3er Wohnbeziehung "nur" noch einer von 3en ist, ist dem meisten gar nicht bewusst und wollen es auch gar nicht wissen. (Da würde das gedachte Wunderland ja auch zusammenbrechen...)
Ich habe schon viele Freunde die am Ende genau an dieser Konstellation gescheitert sind und so dann doch in (ihre) Monogame Realität zurück gegangen sind.
Poly ist wunderbar, aber nur für die, die es können *omm*
********esch Mann
2 Beiträge
Dem ist nichts hinzuzufügen! Es ist wahrlich kein Zuckerschlecken… Aber es ist es wert
******Fox Mann
2.209 Beiträge
Zitat von ****go:

Viele (und ja meist männliche Kollegen) verwechseln Polygamie mit Haremstum, ...
Polygamie ist genau das, du hast dich vermutlich im Wort vertan, uns geht's um Polyamorie. Polygamie ist hierzulande eine Straftat.
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