Be confused

@********brav
es ist doch klar für dich und alle leser zu erkennen das eine poly beziehungsform absolut nichts für dich ist.
es werden sich warscheinlich auch gefühle zwischen deinem mann und seiner neuen entwickeln die dich innerlich auffressen werden.
Du solltest nochmal mit deinem mann reden und ihm erklären das du daran innerlich kaputt gehst und ob ihm seine neue beziehung wirklich wert ist dich dabei zu verlieren.

@*******r_52

Das sehe ich nicht so. Auch in Polybeziehungen gibt es doch Dinge, die individuell besprochen werden müssen, weil sie sonst Unwohlsein auslösen.
Mein Partner ist gerade frisch in eine andere Frau verliebt und zwei Tage die Woche unerreichbar und selbst bei ernsten beruflichen Problemen nicht ansprechbar. So sehr ich ihm die neue Liebe gönne, aber dieses tagelange Totstellen ist aus meiner Sicht ein Nogo. Es steckt also nicht immer Eifersucht dahinter.

So etwas könnte auch bei @********brav dahinterstecken:
Du hast bestimmte Vorstellungen, wie und in welchem Tempo eine frische Beziehung sich entwickeln sollte. Dein Partner hat völlig andere Vorstellungen und stürzt sich voll ins Ganze. Das löst bei dir vielleicht mehr Angst und Unsicherheit aus als eine sich langsam entwicklende Beziehung, an die du dich mit mehr Zeit gewöhnen kannst.
Das Blöde ist, du kannst deinem Partner schlecht vorschreiben, wie schnell und wie viel er sich in eine frische Beziehung involviert, das liegt ganz überwiegend bei ihm.
Du könntest aber dir andere Dinge wünschen, die dir Sicherheit geben, zum Beispiel regelmäßiges Melden trotz Dates und/oder mehr Qualitätszeit für euch beide.

Ich kann dich und deine Gefühle sehr gut verstehen.

Ich hatte bei meinem Mann auch anfangs etwas Angst, dass er an eine "Drama Queen" gerät, was sich früher oder später dann negativ auf unsere gemeinsame Zeit und was wir uns über Jahre aufgebaut haben, auswirken würde. Jemand, der ihn vollkommen für sich beanspruchen möchte und eine rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit einfordert.

Ich weiß, dass ich selber das Gegenteil davon bin. Dass ich ihm wahrscheinlich noch viel Spaß dabei wünschen und insgeheim für mich darunter leiden würde, weil ich auf der Strecke bleibe.

Mein Mann hilft seiner Freundin auch beim Möbel aufbauen, sie waren zusammen bei Ikea, usw. Der Unterschied hier war aber: es war nicht die Kennenlernphase der ersten Dates, sondern viel später. Dann gehört das ja auch irgendwie dazu.

Ich denke, wir beide würden niemals jemand, den wir gerade erst kennenlernen, bitten, unseren Umzug zu machen. Das ist Ausnutzen. Und wenn jemand einen geliebten Menschen ausnutzt, dann macht uns das wütend. Es wäre ja nicht viel anders, wenn man mit ansehen würde, wie eine gute Freundin oder ein guter Freund ausgenutzt würde.

Ich weiß nicht, was ich dir da wirklich raten soll. Auf der einen Seite könnte ich das wohl auch nicht ertragen und würde das Gespräch suchen, auf der anderen Seite sind es eben immer auch erwachsene, mündige Personen, die selbst entscheiden müssen, wo sie ihre Grenzen ziehen.

Vielleicht würde ich versuchen, ein Gespräch ohne Forderungen und Anschuldigungen zu führen. Ihn einfach mal fragen, wie er darüber denkt, wo für ihn die Grenzen sind, usw.

Denkbare Erläuterung: die vorherige war entweder weniger dominant oder er empfand weniger für sie.

Also für mich ist das nicht "klar zu erkennen". Und "du solltest.....machen" ist auch kein Denkansatz, sondern übergriffig.

Meine Idee zu deiner Gefühlswelt, liebe @********brav , ist eher, dass du verunsichert bist und deine Beziehung zu deinem Mann auf dem Prüfstand siehst. Denn ja Polyamorie bedeutet, Gefühle nicht nur zu EINEM Partner zu leben. Und vielleicht ist ja auch dein Mann unsicher, wie sich eure Beziehung durch deinen zweiten Mann ändert. Ich bin ü erheugt, dass Polyamorie eine besonders gesprächsintensive Beziehungsform ist, die nur mit offenen und ehrlichen aber nicht unbedingt emotionalen Gesprächen gedeiht. Was ich meine ist, dass der schmale Grat zwischen Gespräch und Streit, zwischen bei den eigenen Gefühlen bleiben und emotionaler Erpressung usw. wichtig ist, aber auch geübt und gelernt werden will. Vielleicht ist es dazu hilfreich, sich mit "gewaltfreier Kommunikation" zu befassen. Das hilft dabei, den Focus weg von "du musst..." zu " ich wünsche mir... " zu legen.

Ich wünsche deinem Mann und dir, dass ihr das Rüstzeug findet, das euch weiter hilft.

Herzliche Grüsse
Honey

Aber das ist deins, nicht seins...
Ich käme mir auch bevormundet vor.
Ich finde insgesamt, dass man es aushalten können muss, wenn der Partner die Dinge anders gestaltet.
Auch wenn man sie falsch findet.
Seine Beziehung, seine Entscheidungen. Und sollten sie falsch sein, gehören diese Erfahrungen für ihn eben auch dazu.

Aber natürlich löst das ggf Stress und Unwohlsein aus.
Für mich bleibt da nur eine gesunde Form von Abstand und Abgrenzung.
Seins ist seins und deins ist deins.

Das Problem scheint mir die fehlende Kommunikation auf seiner Seite zu sein.

Und das macht es intransparent (was fühlt er für Dich, was fühlt er für die andere?), und dies löst Gefühle bei dir aus (Verunsicherung, Eifersucht).


Dass eine neue Partnerin spannender ist als die langjährige Beziehung, ist einleuchtend.

Aber das erfordert auch Achtsamkeit, Commitment, Kommunikation und ein Bekenntnis, dass ihm die Beziehung mit Dir unverändert genauso wichtig ist.

Ich kann's gut verstehen. Er reißt sich seine Beine für sie aus, und Du kannst nur zuschauen. Fühlt sich vielleicht fast an wie "ich bin nicht mehr wichtig". Kannst Du ihm das sagen? Oder fühlt er sich dann gleich beschuldigt, mit Vorwürfen konfrontiert?

Wenn Du es ihm sagen könntest, vielleicht auch mit der Bitte verbunden: Hilf mir durch diese Phase! ... wäre es ein möglicher Weg aus Deinem Schlechtfühlen.

Nicht immer liegt dem "Helfen wollen" eine Schwäche/ psychische Störung zu Grunde.

Daher ein paar Worte zu "Umzugshelfer beim Kennenlernen"

Meine Kumpel ticken bei so etwas total unterschiedlich...

Der eine ist grundsätzlich total hilfsbereit. Ob er einen Menschen lange oder kurz kennt, spielt da keine Rolle. Das Geschlecht auch nicht. Wenn irgendwer in seinem Umfeld eine Hand zum Anpacken braucht, ist er dabei. Umgekehrt fragt er aber auch nach Hilfe, wenn er bei irgendwas Hilfe braucht. Und dann sind einige Menschen für ihn da. - Von "Helfersyndrom" würde ich daher nicht sprechen.

Dennoch: Bei manchen Personen hatte ich schon so meine Bedenken, dass er sich von diesen ausnutzen lasse. Dass die doch sehr viel mehr von ihm Nehmen als Geben. Dass er besser auf sich achten und häufiger "Nein sagen" solle...

Seine Antwort darauf: " Glaubst du, ich sehe nicht, dass ich es mit einem Schnorrer zu tun habe?"
Ich: "Warum spielst du dann mit?"
Er: "Weil es mir Spaß macht und weil ich es mir leisten kann. Das Schnorren ist zwar nicht seine/ ihre sympathischste Eigenschaft. Doch ich mag diese Person. Und wenn ich sie wissen lasse, dass ich ihre Manipulationsstrategien durchschaue, gäbe es wohl keine weiteren Treffen."


Der andere Kumpel hilft eher Freunden beim Umzug.

ABER: Wenn er eine Frau gerade neu kennenlernt, dann liebt er es auch diese Frau zu beeindrucken. Und Hilfe bei Umzug oder Renovierung - diese kleinen Gespräche und Flirts zwischendurch - die liegen ihm. Mit Umzügen kennt er sich aus. Da fühlt er sich sicher. Wenn er auf dem Schlauch steht und nix zu sagen hat, kann er einfach irgendwas schleppen oder Werkzeug sortieren oder so.

Im Restaurant Konversation zu betreiben, ist nicht seine Stärke. - Da bereiten ihm neue Kontakte (insbesondere Frauen) Stress.
Der große Tänzer oder Partygänger ist er auch nicht.
Und eine Frau, an der er Interesse hat, direkt bei einem seiner Hobbies mitzunehmen findet er auch nicht so dolle. Nicht wegen dem Hobby. Sondern weil er sich erst mal selbst ein Bild von der Frau machen will, bevor die Kontakt zu seinem eigenen sozialen Umfeld bekommt. Und weil er mich - und andere Freunde - nicht dabei haben will, wenn er eine Frau anflirtet. Vor Fremden - ihrem sozialen Umfeld zu flirten - hemmt ihn hingegen nicht.

Lange Rede kurzer Sinn:
Als Umzugshelfer ist mein Kumpel voll in seinem Flirt-Element.

(Und einer neuen Bekannten beim Umzug zu helfen, macht ihm viel mehr Freude als meine Umzüge. )


Und dann gibt es noch den Kumpel, der Umzüge nicht mag.
Früher hat er im Freundeskreis noch mitgeholfen. Aus Pflichtgefühl, da er als Student selbst kaum Geld hatte und auch Hilfe bei seinen eigenen Umzügen brauchte und bekam.
Doch seit über einem Jahrzehnt beauftragt er ein Umzugsunternehmen, wenn ein Umzug ansteht. Dementsprechend hilft er auch nicht mehr im Freundeskreis bei Umzügen. Sondern höchstens dem Bruder, der Cousine... Familie eben.

Es nicht sehen (wollen) und es bei ihm lassen (können), sind zwei verschiedene Dinge

Das ist in meinen Augen der Kern wo es sich zu forschen lohnt.

Nicht: "...was er tut..."
Sondern: "...was dessen tun mit mir macht..."

Polyamorie ist prädestiniert dafür, Menschen mit ihren Themen zu konfrontieren.
Hat Mensch alles einmal durch (gefühlt, nicht gedacht!), wird es leichter.
Und wenn Mensch das nicht will, bleibt eigentlich nur, zu gehen.
Muss ja keine Trennung sein, vorübergehende Distanz kann schon sehr hilfreich sein, Seins und Deins zu sortieren.

Hey Sittsam,

danke für deinen Beitrag. Dieses Bauchgefühl mit dem Helfersyndrom ist mir auch schon begegnet.... mehrfach. Aus meiner Erfahrung könnte man es als Helfer-Eifersucht beschreiben. Im Grunde lässt es sich wohl auf die klassischer Verlustangst zurück führen. "Ich will, dass mein Partner MIR hilft. Nicht jemand anderem." Viel Rat kann ich dir da nicht geben. Aber solange du deine Meta als "SIE, die Andere" wahrnimmst, wird dir der Transfer schwer fallen. Unsere Meta sind doch heilsam und wichtig für unsere Partner. Daher sind es Menschen die mehr oder weniger ein Teil unserer Familie sind. Ganz unabhängig davon ob wir unsere Familie mögen oder nicht, Unterstützung sollte man ihnen dennoch zukommen lassen. Ich hoffe die Perspektive hilft dir.

Ganz liebe Grüße und viel Glück!

@********brav
dann wirst du mit ihm schwer auf eine einigung kommen.
und dich auch mehr dem mann zuwenden sollen den du kennen gelernt hast.

Schon bevor ich das von Dir gelesen habe, hatte ich aufgrund des Hauptpostings die vage Idee, dass es so sein könnte.

Sich ausgeschlossen zu fühlen kann ziemlich hart sein. Und, ob das für Dich so funktioniert oder ob Du ihm verständlich machen kannst, wie sich das für Dich anfühlt und ihr gemeinsam einen besseren Umgang damit findet, solltet ihr nun herausfinden.