Wie führe ich Monogame Menschen ans Polyleben heran?

Ich würde ganz ehrlich damit umgehn.
Grundsätzlich finde ich nicht, dass man jemanden soweit dazu bringen kann. Wenn diese Person von sich aus an den Thema Interesse hat dann ginge es eventuell.

Entscheidend könnte werden wie die Beiden sich verstehen. Die Verheiratete könnte eher weniger Probleme damit haben.
Hast du Erfahrung mit Polyamorie?
Das ist nicht easy going.

Die beiden verstehen sich super, meine Frau kennt sie auch und findet sie ebenfalls sympathisch. Deswegen habe ich große Hoffnung. Ich dachte, ich erzähle einfach mal davon.

Ich denke, Du hast getan, was Du kannst, indem Du gesagt hast bzw. indem sie wissen, dass Du verheiratet bist. Du kannst Dich jetzt ruhig entspannt mit beiden unterhalten und schauen, wohin das führt. Gleich zwei Frauen hinzu und dann drei ist ja eine Hausnummer für echte Polyamorie, so wie Du sie in Deinem Profil anstrebst. Super ist, dass Deine Frau das mitträgt.

Also, meine Kapazitätsgrenze war in der Vergangenheit bei drei Frauen erreicht, obwohl gefühlt immer eine vierte (aktive) fehlte. Als ich einmal vor dem gleichen Problem stand wie Du jetzt und sich mit zwei Frauen etwas anbahnte, habe ich mich für eine entschieden und es nicht bereut. Mit der anderen bleibt es beim Kuscheln, was für alle O.K. ist.

Ich würde es vollständig transparent erklären und offen handhaben. Sollten sie davon verschreckt sein, sind sie nicht geeignet, mit mir in Verbindung zu gehen. Jedenfalls in ihrer momentanen Lebensphase.

Ja an sowas dachte ich. Da es mich jedoch ziemlich heftig erwischt hat, schwebt halt ein bisschen Angst mit.

Im Grunde kommt man schon "entschieden" auf die Welt.
Es steckt oder schlummert in einem... es taucht, wenn von alleine auf... es kommt aus Lebens oder Liebessituationen heraus... vielleicht einfach Schicksal oder Bestimmung... ??? Jedenfalls findet man nur selbst dazu, denn niemand kann Gefühle und Empfinden eines anderen so spüren wie man selbst...
Nur ganz sicher nicht durch "Umschulung" anderer... das geht quasi immer irgendwann schief...
Dazu sollte man bei der Vorstellung und Phantasie nie die Realität, auch von ihrer nicht ganz einfachen Seite betrachten und nicht nur Zuckerwatte sehen...
Es ist eine Lebenseinstellung... genauso wie Monogamie... es ist gegenseitig schwer bis garnicht zu begreifen...
Es sind einfach zwei Welten.

. . . wer fragt, der führt . . .

Das Ganze in Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium der jeweiligen Beziehung . . . also ‚nicht mit der Tür ins Haus fallen‘ . . .

Aber grundsätzlich öffnende Fragen. Durch geschickte Fragestellung erfährst/weckst Du mögliches vorhandenes Poly-Potential . . . good luck

Danke, ich könnte ja einfach mal von ähnlichen Situationen erzählen und somit erkunden wie sie drauf reagieren.

Ich würde das nicht machen. Einfach ehrlich sagen, wie es ist.

. . . direkt um die Ohren . . .

@ ich könnte ja einfach mal von ähnlichen Situationen erzählen und somit erkunden wie sie drauf reagieren.

. . . wenn Du‘s ungefragt machst. Eben weil Sexualität einer der sensibelsten Bereiche des Menschseins ist und Poly dann nochmal ‚ne ganze Ecke Sensibel oben drauf.

Naja die ähnliche Situation die ich meine, hat ja nix mit Sex zu tun. Nur wie es mir erging, wo ich noch nichts von poly wusste. Ich hatte mich dann lieber zurück gezogen. Das war auch ein echt doofes Gefühl.

Missionieren wird zu 99,999% nicht funktionieren. (Ich streite mich jetzt nicht um die Stellen nach dem Komma.)

Bei mir hat es trotzdem funktioniert, dass eine monogam lebende Person poly für sich entdeckt hat. Und ich glaube, dass ist der wichtige Punkt. Wenn die beiden oder eine davon es interessant findet und ohne irgendwelchen Einfluss deinerseits darüber nachdenkt, kann sie es für sich entdecken.

Wie hat das funktioniert? Ich habe ihr offen gesagt, dass ich poly lebe, eine Frau habe, ich viel Liebe in mir spüre und dass ich sie ganz toll finde. Ich habe auch meinen Ehering getragen. Dann verging vielleicht ein halbes oder dreiviertel Jahr, indem sie z.B. auch mitbekommen hat, wie wertschätzend ich über meine Frau rede und dass ich wirklich beide liebe. Das es also prinzipiell möglich ist. Wenn sich die Person dann noch in eine weitere verliebt, stehen die Chancen gar nicht so schlecht.

Du merkst also, einfach ist es sicher nicht und da muss einiges zusammenkommen. Wenn die beiden nicht gleich schreiend weggelaufen sind, ist das ein guter Anfang.

Also, ich würde vermutlich einfach mal die Absichten signalisieren, sagen wie es ist, und schauen was passiert. Vielleicht sind sie offen, vielleicht nicht so sehr.

Ich höre in diesen Fragen immer einen Wunsch, jemanden zu "überreden": "Wie bringe ich die Person, in die ich mich gerade verliebt habe, zum Mitmachen?"

Und die Antwort ist: Gar nicht.

Du kannst Sympatien ausloten, Wünsche äußern, Angebote machen. Aber man sollte dem Gegenüber die Freiheit zugestehen, auch etwas nicht zu wollen. Oder sich weniger verknallt zu haben als man selber. Auch wenn's schwer fällt.

Abgesehen davon, was ist für dich "Polyleben"? Lockere Freundschaft+, oder sollen alle am Sonntag am Frühstückstisch sitzen?

Mein Tipp:

Indem du einfach von dir erzählst.

Und dabei ganz bewusst (!) jeden
Anflug (!) von Missionierungseifer
im Keim (!) erstickst.

Zeige ihnen deine offenen Fragen.
Und die Antworten, die du darauf
bislang gefunden hast.

Frage sie nach ihrer Sicht.

Und erlaube dir selbst, neugierig
zu werden auf ihre Perspektive.

Die Tür zu einem Herzen öffnet
sich immer nur von innen heraus.

Das gilt für Menschen, das gilt aber
auch für Ideen.

Runtergebrochen auf die Basics:

Je mehr du etwas willst, und je mehr
du etwas verstecken willst, desto
angespannter werden deine Körper-
haltung, deine Mimik und Gestik und
auch deine Stimme. Diese Anspannung
überträgt sich auf dein Gegenüber, das
intuitiv ebenfalls mit erhöhter Körper-
spannung reagiert. Von da an ist es bis
zur Abwehr nicht einmal mehr ein halber
Schritt...

Je weniger du also erreichen willst und
je weniger du zu verstecken suchst,
desto überzeugender wirst du sein.

Man könnte auch sagen:
Sei einfach echt...!

Ich möchte ja nicht herumstänkern oder dem TE zu nahe treten... Aber mein erster Impuls war, wie ernst ich diesen Post nehmen kann.

Wie kommt man dazu jemanden an das Thema Poly heranführen zu wollen, wenn man ihn gar nicht kennt? Für mich gehört bei der Entscheidung ob ich einen Menschen in meine Lebensfamilie aufnehmen möchte immer der Prozess des Kennenlernens dazu. Damit ich erstmal ganz sachlich abschätzen kann ob der Mensch überhaupt zu mir und meinem Lebensentwurf passt. In dieser Kennenlernphase komme ich dem anderen näher und kann somit einschätzen wie er/sie tickt und ob überhaupt eine reelle Chance besteht auf Poly.

Ganz unabhängig davon das ICH kein Mensch bin der sich mal eben so in irgendwen auf einer Party verliebt- könnte man ganz allgemein ja schon darüber stolpern das der TE es schafft gleich zwei Frauen an einem Abend wahnsinnig toll zu finden und daraufhin sofort von Verliebtsein zu sprechen.

Unreif und flatterhaft waren die ersten Begriffe die mir in den Kopf kamen- aber hier bitte ich wirklich meinen Hang zur Bewertung und zur bedingungslosen Ehrlichkeit zu entschuldigen. Ich kann mich des Gefühls nicht ganz erwehren, dass der TE relativ wenig Erfahrung hat mit Polyamorie, kann mich aber natürlich auch total täuschen. Meine Erfahrungen sind nämlich dieser Art, dass tiefgehende Polybeziehungen viel Arbeit machen in Sachen Kommunikation und Konsenzfindung und die rosarote Brille der Verliebtheit nur wenig hilfreich in diesem fortlaufenden Prozess ist.

Skylla

Da sie bereits von deiner Frau wissen, kannst du sie doch einfach ganz klassisch umwerben und zu Unternehmungen einladen, flirten etc.
Dabei wertschätzend von deiner Beziehung zu deiner Frau sprechen und nicht den Eindruck erwecken, dass du sie zugunsten einer neuen Frau verlassen oder vernachlässigen würdest.
Dann lassen sie sich entweder in Kenntnis über deine Ehe auf eine Sache mit dir ein oder sie werden zögern und fragen, ob du deine Frau betrügst, woraufhin du dann einfach ehrlich antworten und dein Konstrukt erklären kannst.

Das sehe ich auch so...
Auf jeden Fall immer offen und ehrlich handeln...sonst kann es passieren dass du Gast in der Hölle wirst und am Ende alleine da stehst und neu anfangen musst...

Viel Spaß dabei...

Ein Grund mehr, möglichst schnell auf dem Boden der Tatsachen zu landen.

Sympathie, das Bedürfnis nach mehr Nähe und Kontakt bedeutet noch lange nicht, dass beide Frauen sich verliebt haben.

Manchmal finde ich (viele andere Frauen sicherlich auch) einen Mann sehr sympathisch, ohne je einen Gedanken an mehr zu empfinden.
Wie ein Bruder oder männlicher Freund ... nicht mehr und auch nicht weniger.

Die Beiträge, die bis jetzt geschrieben wurden, haben mir ein Lächeln zum Morgenkaffee geschenkt. DANKE.

Ich persönlich würde das Wort Polyamorie erstmal vermeiden. Das bringt, meiner Erfahrung nach, einen dazu wirklich von sich zu erzählen und Fragen, ohne Begrifflichkeit, interessierter und offener stellen zu können. Auf den/deinen Inhalt kommt es doch mehr an, als auf die Verpackung
Dein Interesse und Zugrwandtheit werden sie spüren und von sich aus bestimmt nachfragen.
Viel Glück

Richtig!!! Das Wort Polyamorie sollte wenn überhaupt fallen wenn der Weg eingeschlagen wurde...
Der Begriff überfordert ganz schnell mal oder weckt Vorstellungen die das ganze weiter erschweren...

Das Benennen des Begriffes wäre aber auch eine gute Gelegenheit, die abseitigen Vorstellungen von Polyamorie im manchen Köpfen zu korrigieren.

Wenn ihr euch alle schon kennt, wissen die beiden denn dass du poly lebst? Mit Sicherheit ergeben sich die Themen dann von selbst wenn man sich einander nähert. Dann gibts entweder unumstössliche Grundsätze und Haltungen oder nicht. Und da ist ja noch ein weiterer Partner, der das zumindest akzeptieren muss.

@****on
Ach weißt du, ich finde der Begriff sagt so wenig darüber aus mit welchem Inhalt und Sein er persönlich gefüllt ist und welche Vorstellungen damit persönlich verbunden sind, dass es selbst unter polyamor lebenden zu unüberwindbaren Unterschieden führen kann.
Das Wort Polyamorie kann nur einen ganz kleinen Anteil von mir darstellen. Die Vorstellung des anderen, wenn er dieses Wort schon mal gehört hat, kann aber auch sehr schnell klären, dass dies keine Option für ihn ist .

Falls Sie einem weiteren Treffen zustimmen, ist ja schon mal ein Anfang gemacht.