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Hauptpartner

****Lia Frau
12 Beiträge
Themenersteller 
Hauptpartner
Hallo an alle wunderbaren polyamoren Menschen, und auch an die die es (noch) nicht sind.
Ich stecke mit meinem Partner gerade in einer sehr aufregenden Phase die mich selbst massivst an meine eigenen Themen bringt.
Wir sind seit einem Jahr zusammen und er hat mir von Beginn an gesagt, dass es polyamor ist. Ich war damals interessiert, wusste, dass ich nicht für Monogamie bin und habe es als Chance gesehen zu wachsen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es meine erste Beziehung überhaupt ist und dass ich im Grunde keine Ahnung hatte auf was ich mich genau eingelassen habe.
Nun hat er eine Frau kennen gelernt, die er interessant findet und die er gerne öfter treffen möchte. Ich wusste, dass dies früher oder später passieren wird aber dass dies ein so einschneidendes Erlebnis für mich ist, das die verschiedensten Ängste and Tageslicht katapultiert hatte ich nicht erwartet.
Aber er ist wunderbar, sorgsam, gibt mir die absolute Chance zu wählen was ich kann/will/was mir gut tut. Er würde sich für mich sogar für die Momogamie entscheiden. Denn laut ihm ist es das Wichtigste mich glücklich zu machen und ich bin der wichtigste Mensch in seinem Leben.
Dennoch sind für mich durch dieses Erlebnis einige Unsicherheiten and Tageslicht gekommen, die ich irgendwie für mich geklärt haben MUSS um mich in meiner Beziehung sicher und gehalten zu fühlen.
Deshalb meine Frage: was zeichnet für euch euren Hauptpartner aus? Was unterscheidet ihn, von den anderen Menschen die ihr trefft und auch liebt? Was macht den Partner zu etwas Besonderem?
Ich weiß, dass jeder an sich wie er ist einzigartig und besonders ist. Aber was bedeutet es der Partner zu sein? Auf welche Sicherheit kann ich bauen, außer auf sein wort, dass niemand den er treffen wird das was wir haben beeinflusst?

Im Moment fühlt es sich für mich so an, als sei ich eine von vielen. Als sei ich nichts Besonderes, weil das was wir haben wird er auch mit anderen haben. Nur anders. Und gleichzeitig weiß ich, wie besonders ich für ihn bin.
Ich fühle mich ersetzbar und weiß dennoch, dass mich für ihn niemand in der Welt ersetzen kann, weil ich einzigartig bin.
Ich habe Angst, nicht mehr seine erste Priorität zu sein.
Aber was bedeutet es überhaupt die erste Priorität zu sein? Wo sind die Grenzen?

Und gleichzeitig ist es mir bewusst, dass es immer jemanden geben kann, mit dem es besser passt. Ob in Monogamie, Polyamorie oder in welcher Beziehungsform auch immer.
Ich habe Angst ihn zu verlieren und weiß, dass ich ihn wegen niemandem verlieren werde, sondern dass unsere Beziehung nur durch uns beeinflusst wird.
Ich war 25 Jahre alleine, ohne Oartner, selbständig und glücklich.
Warum habe ich Angst, wenn es auch laut meinem Partner keinen Grund dafür gibt?


Vielleicht habe ich auch das Prinzip der Polyamorie noch nicht ganz verstanden. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass es mir immer klarer wird...
Ich hoffe meine Gendanken waren verständlich formuliert. Es fällt mir sehr schwer das Ganze in Worte zu fassen und es scheint für mich eine große Ambivalenz mit bei der ganzen Thematik.

Ich danke euch aber schonmal von ganzem Herzen für eure Antworten!
Liebst,
Lia
****Lia Frau
12 Beiträge
Themenersteller 
Im letzten Absatz sollte es heißen:...und es liegt für mich in dieser Thematik eine große Ambivalenz vor.
*****alS
7.395 Beiträge
****Lia:
Deshalb meine Frage: was zeichnet für euch euren Hauptpartner aus? Was unterscheidet ihn, von den anderen Menschen die ihr trefft und auch liebt? Was macht den Partner zu etwas Besonderem?

Falls das eher auf das "organisatorische" abzielt:
Mit meiner Hauptpartnerin wohne ich zusammen. Wenn ich von einer andere heim komme, ist das auch IHR zu Hause. Ich komme also immer, zuverlässig, irgendwann ganz automatisch zu ihr zurück. Das hilft ihr enorm mit Verlustängsten.

Wenn du auf das emotional hinaus willst: Ich bin mit ihr länger zusammen, als ich je mit einem Menschen zusammen war. Ich kenne sie besser als mich selbst in manchen Punkten, udn sie mich. Diese Ebene an Verständnis und Vertrauen, die werde ich mit niemandem sonst erreichen, solange ich micht nicht von ihr trenne - ich kann ja mit anderen Partnern die Zeit nicht aufholen. Und da sie über weite Zeiträume auch imemr mal wieder meine einzige Partnerin ist/war, hatten wir in der Zeit um so mehr Gelgenheit, "aneinanderzuwachsen".
Ich bin mit ihr zusammen umgezogen. Wir haben zusammen EInrichtung gekauft, mehrfach. Wo sie ist, ist "Zuhause". Egal wie wohl ich mich mit anderen Partnerinnen seblstverständlich auch fühle. An das Level kommt keine ran.
****Lia Frau
12 Beiträge
Themenersteller 
DreimalS
Danke für deine Antwort!
Wir wohnen bereits zusammen, was nur übergangsweise sein sollte und es möchte mit seinem Partner im Grunde nicht zusammen wohnen und auch ich brauche den Freiraum und werde auch bald in meine eigene Wohnung ziehen, was mir jedoch diese Sicherheit nimmt.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Hallo Lia,

na, das ist ja auch eine Herausforderung: erste Beziehung und dann polyamor...

Ich hätte das nicht gekonnt, aber da wusste ich auch noch nicht, dass man anders, als monogam leben kann *zwinker*

Ich habe auch so einen "Hauptpartner" und unsere Beziehung ist gekennzeichnet von sehr tiefem Aufeinanderbezogensein. Wir haben viel und oft Kontakt, Austausch, Intimität. Sind füreinander die ersten, die von Veränderungen beim anderen erfahren.
Wollen zusammenleben, planen Zukunft.

Danach - eher fast gleichauf- kommt Familie, dann kommen Freunde, Liebhaber*innen.

Das Außen ist aber definitiv nur Folge des Innen. Soll heißen: die Verbundenheit ist eine natürlich gewachsene, keinesfalls in irgendeiner Weise reglementiert.

In einer Phase des Zweifelns haben mir früher Ich- stärkende Aktionen und in Maßen auch Beziehungs- stärkende Aktionen geholfen.

Die Sicherheit ist tatsächlich nicht wirklich da, aber bewusste Zuwendungen, Verbindendes kann helfen, Phasen von Unsicherheit zu überwinden.

Und es macht immer Sinn, die URSACHE der Verlustangst zu suchen und nicht den Partner damit zu konfrontieren, denn er ist meistens nur der AUSLÖSER. Allein um die Unterschiede zu wissen, ist schon hilfreich...
******ane Frau
753 Beiträge
Diese Ebene an Verständnis und Vertrauen, die werde ich mit niemandem sonst erreichen, solange ich micht nicht von ihr trenne

Wo sie ist, ist "Zuhause". Egal wie wohl ich mich mit anderen Partnerinnen seblstverständlich auch fühle. An das Level kommt keine ran.

Entschuldigt, das zitieren hat nicht funktioniert...

Die für mich spannende Frage ist: gibt es eine Garantie dafür, dass das so bleibt, dass Andere die Beziehung nicht verändern. Und da wäre aus meiner Sicht die ehrliche Antwort: Nein, Garantien gibt es keine, in keiner Beziehungsform. Und Menschen, mit denen wir in Beziehung stehen, verändern uns und unser System. Das wollen wir auch so, sonst würden wir nicht mit ihnen in Beziehung treten. Deswegen wäre doch entscheidend, kann ich damit leben, dass Veränderungen kommen werden. Kann ich sie sogar positiv sehen, vllt als Chance zu wachsen oder vllt selbst diese mehrfache Liebe zu spüren. Erdulden sollte man es nicht, denke ich, nicht wenn es langfristig ein Erdulden bleibt. Das macht nicht glücklich.
***vy Frau
224 Beiträge
Hab Geduld
Mit Dir, sei sanft mir Dir. Alle Gefühle dürfen sein. Wachsen heißt ja nicht, dass man vorher weiß wohin man wachsen wird. Nimm es als Abenteuerreise durch fremdes Terrain, da ist man auch aufgeregt, versteht einiges nicht, fürchtet sich vor fremden Geräuschen.
******Fox Mann
2.202 Beiträge
Das Bedürfnis für jemanden etwas brsonderes zu sein ist natürlich immer mit dem Risiko verbunden, das sich das ändert. Ich empfehle darüber nachzudenken, wozu das gut ist/sein kann/sein soll. Ich sehe in dem Bedürfnis sehr viel mehr Risiko als Nährwert.

Du hast viel geschrieben, an einer Stelle erlebe ich Polyamorie anders. Die Beziehungen hängen nicht nur von mir und "XY" ab, sie sind alle durch alle Beteiligten beeinflusst. Selbst wenn es nie zu einem realen Kontakt zwischen "A" und "B" kommt, wenn sie über Ecken verbunden sind, beeinflusst ihre Art den anderen. Mancher beeinflusst fast gar nicht, aber mancher auch sehr stark, nimmt viel Raum ein in Gesprächen, durch seine Themen, seine Art.
Sich davon abgrenzen zu können, die eigene Resonanz bewusst zu kriegen, ist keine kleine, leichte Lernaufgabe. Da es mit jedem Menschen im Beziehungsnetz eine komplett andere Geschichte ist.

Ich habe ein großes Problem mit dem Wort Hauptpartner. Auch in deiner Beschreibung lese ich nicht davon, was die Beziehung so besonders und einzigartig und unangreifbarer macht. Ich lese nur, das du es so möchtest.

Für mich ist eine langjährige Beziehung die Höhen und Tiefen durch hat wesentlich schützenswerter als etwas neues. Wie sehr jemandin Nähe zulässt, auf Konflikte eingehen möchte, und seine Bedürfnisse und Grenzen zeigen kann, sind für mich Merkmale schützenswerterer Beziehungen.

Einfach nur sowas wie die Nr 1 sein zu wollen erinnert mich an eine Monofalle (Denkfalle). Solche Bedürfnisse haben für mich ihren Ursprung nicht im Herzen.
*********iebte Paar
2.446 Beiträge
Mit meiner Hauptpartnerin lebe ich zusammen in einer Wohnung und bin mit ihr verheiratet. Meine „Freundin“ fühlt sich hier zwar auch zu Hause, lebt aber mit ihrem Mann in ihrer eigenen Wohnung. Gefühlsmäßig mache ich zwischen beiden keinen Unterschied. Ich hasse Frage, die darauf abzielen, wenn ich mehr liebe. Es sind Fragen, die stets zu langen Gesprächen führen, die letztlich zu nichts führen. Ich liebe meine Frau nicht mehr, als meine Freundin. Und ich liebe meine Freundin nicht mehr, als meine Frau.
*****alS
7.395 Beiträge
Zitat von ****Lia:
Wir wohnen bereits zusammen, was nur übergangsweise sein sollte und es möchte mit seinem Partner im Grunde nicht zusammen wohnen und auch ich brauche den Freiraum und werde auch bald in meine eigene Wohnung ziehen, was mir jedoch diese Sicherheit nimmt.

"es" *augenzu* *nase*

Ich verstehe das. In diesem Fall würde ich anregen: falls du gerne irgendeine Art "Sicherheit" hast, und wenn sie nur zur Beruhigung dient - sprich mit ihm über dieses Bedürfnis. Das ist in poly-Beziehungen ohnehin noch essentieller als in monogamen - Bescheid zu wissen, wie es den Partnern geht, so emotional. Eben weil das mitunter sehr belastend ist.
Es gibt ja durchaus Möglichkeiten, dir das Gefühl, etwas besonderes und nicht nur "eine von vielen" zu sein zu geben, wenn das emotional gerade nicht so klappt (im übrigen nichts seltenes - ich kenne das von meinen Partnerinnen genauso wie von mir selbst).
Ihr könntet euch irgendetwas "für euch" behalten. Irgendetwas, dass ihr gerne tut, das für dich reserverit ist. Oder irgendeinen Code vereinbaren, den ihr gegenüber der jeweils anderen Person nutzen könnt, um ihn/dich jederzeit herbeizuzitieren, auch wenn er bei anderen ist, wenn es emotional gerade gar nicht geht (in der Regel braucht es dass dan gar nicht, aber das Gefühl, diese Macht zu haben, könnte helfen). Oder ihr nehmt euch fest etwas vor, einen Tag oder einen Abend oder was auch immer, der jede Woche euch, und nur euch, gehört. Oder ihr sucht euch etwas ganz eigenes - Möglichkeitne gibt es viele.

Darüber hinaus möchte ich dir gerne nochmal versichern: Verlustangst und Eifersucht kommen auchb in Poly-Beziehungen vor. Nur, weil ein Mensch akzeptiert hat, dass er oder der Partner sich in mehrere Menschen gleichzeitig verlieben können, ist man nicht wneiger abhängig von dem Gefühl, etwas besonderes zu sein. Und darum geht es doch letzten Endes - das ist es doch, was man befürchtet, zu verlieren, Eine(r) von vielen zu sein. Das ist ein Stück wiet normal und - mitunter wird man es auch nie ganz los.
Wichtig ist nicht, ob man ab- und an Angst hat. Wichtig ist zu lernen, wie man, als Paar, damit umgeht.
****Lia Frau
12 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ow:

Ich habe ein großes Problem mit dem Wort Hauptpartner. Auch in deiner Beschreibung lese ich nicht davon, was die Beziehung so besonders und einzigartig und unangreifbarer macht. Ich lese nur, das du es so möchtest.

Für mich ist eine langjährige Beziehung die Höhen und Tiefen durch hat wesentlich schützenswerter als etwas neues. Wie sehr jemandin Nähe zulässt, auf Konflikte eingehen möchte, und seine Bedürfnisse und Grenzen zeigen kann, sind für mich Merkmale schützenswerterer Beziehungen.

Einfach nur sowas wie die Nr 1 sein zu wollen erinnert mich an eine Monofalle (Denkfalle). Solche Bedürfnisse haben für mich ihren Ursprung nicht im Herzen.

Lieber Rankow,
ich danke dir für deine Worte!
Ich muss gestehen, dass ich in vielen Situationen feststellen musste, dass das was ich als Liebe und Partnerschaft definiert habe oft egoistisch war. Exklusivität dient nicht der bedingungslosen Liebe sondern nur dem Selbst. Sich davon und von all den Erwartungen zu loszulösen, die meiner Meinung nach durch Gesellschaft und Film unsere Vorstellungen stark prägen, fällt mir schwer und es ist ein langsamer Prozess.
Ich wünschte ich könnte meinen Partner einfach lieben für das was er ist, denn er ist wunderbar! Ohne Erwartungen. Aber ich kann es noch nicht. Und meine Ängste etwas zu verlieren was nicht mir gehört und auch nie gehören wird, stehen mir oft im Weg die Dinge so zu nehmen wie sie sind.

Du hast Recht! Ich sollte meinen Fokus mehr auf das legen was wir haben, statt das zu fürchten was er mit anderen haben könnte. Das macht vieles kaputt und ich vergesse damit wie besonders unsere Bezigung ist und was für eine wunderbare Verbindung wir haben. Wenn jedoch die Ängste wieder auftreten fällt es schwer das zu sehen und zu fühlen weil mein Fokus dann mehr im Außen als bei mir selbst liegt.
****hia Frau
478 Beiträge
Zitat von ****Lia:

Deshalb meine Frage: was zeichnet für euch euren Hauptpartner aus? Was unterscheidet ihn, von den anderen Menschen die ihr trefft und auch liebt? Was macht den Partner zu etwas Besonderem?

Ich hab keinen "Hauptpartner" im eigentlichen Sinne. Meine beiden Männer liebe ich gleichberechtigt.
Klar, die Beziehung zu dem Partner, mit dem die Beziehung schon länger besteht, fühlt sich viel sicherer an, schließlich haben wir schon einige Kriesen gemeinsam überstanden.
Aber ich finde es für mich ethisch nicht vertretbar, Partner b zu sagen: A ist aber wichtiger und seine Bedürfnisse gehen immer vor, du spielst nur die 2. Geige.
Und ich komme selbst mit so einer Position auch nicht klar.

Organistorisch bin ich natürlich schon eher die "Zweitfrau", weil meine Männer beide mit ihren anderen Partnerinnen zusammen leben. Aber das ist zumindest teilweise so von mir selbst gewählt.

Aber beide sind gleich wichtig und geben mir auch das Gefühl, dass ich genau so wichtig wie ihre anderen Partnerinnen sind (übrigens 2 tolle Frauen, die ich auch gerne mag und bei denen ich mich auch sicher fühle)

Auf welche Sicherheit kann ich bauen, außer auf sein wort, dass niemand den er treffen wird das was wir haben beeinflusst?

Ganz ehrlich? Es gibt keine Sicherheit. Sicherheit in zwischenmenschlichen Beziehungen ist immer eine Illusion, die jederzeit wegbrechen kann. Er kann dich wegen einer anderen verlassen (egal ob ihr jetzt mono oder poly lebt) oder einfach so, weil es aus anderen Gründen nicht mehr für ihn passt, er kann morgen tot umkippen wegen einem unentdeckten Herzfehler, er kann aber auch bis ans Lebensende an deiner Seite bleiben - du weißt es nicht.
Ich weiß, dass diese Unsicherheit hart ist. Ich zweifel da auch öfter mal dran. Aber man kann lernen, damit umzugehen.

Mir gibt die offenen Kommunikation mit meinen Partnern Sicherheit. Nämlich die Sicherheit, dass wir eine Verbindung haben, Probleme miteinander lösen können und der andere nicht von jetzt auf gleich Wortlos aus meinem Leben verschwinden wird.
Und wir bestätigen uns immer wieder darin, dass wir miteinander eine Beziehung führen wollen.

Dein Partner ist da aber auch bisschen naiv. Denn natürlich wird es eure Beziehung beeinflussen - ganz abgesehen von der Verteilung der Ressource "Zeit" bringt ein neuer Mensch immer neue Impulse, die sich natürlich auch auf dich auswirken werden. Aber das kann ja auch ein positiver Einfluss sein.
Meine Metamours (also die Partnerinnen meiner Partner) bereichern sogar direkt mein Leben - z.B. hat mich M1 bei meinem letzten Langzeitkrankenschein mit ihrer gesamten Marvel- und DC-Film-Sammlung versorgt und mit M2 kann ich Festivals besuchen.

Ich habe Angst, nicht mehr seine erste Priorität zu sein. Aber was bedeutet es überhaupt die erste Priorität zu sein? Wo sind die Grenzen?

Plant ihr Kinder? Gibt es in absehbarere Zeit Angehörige, die gepflegt werden müssen?
Hat er (oder auch du) vielleicht ein Ziel, dessen Erreichung zeitweise seine (deine) ganze Aufmerksamkeit fordern wird (z.B. Hinarbeit auf eine Beförderung oder einen Marathon zu laufen?)
• Es gibt immer Situationen im Leben, wo die erste Priorität nicht auf dem Partner liegt. Die Kunst besteht darin, trotzdem den Kontakt zum Partner zu halten.

Warum habe ich Angst, wenn es auch laut meinem Partner keinen Grund dafür gibt?
Weil du die Illusion der Sicherheit lieb gewonnen hast. Die kann nur leider kein anderer Mensch dauerhaft aufrecht erhalten. Du musst darauf vertrauen, dass eine andere Frau kennen und evtl. lieben zu lernen für ihn kein Grund alleine ist, die Beziehung zu beenden.

Es ist normal, dass du Ängste hast. Es ist normal, dass du nicht Hurra schreist und dich umgehend für deinen Partner freuen kannst. Ich wollte von Anfang an in der Beziehung zu a poly leben, habe mich intensiv damit befasst - und trotzdem war es für mich erstmal nicht einfach, als er seine zweite Partnerin hatte. Du findest mind. einen "Problem-Thread" dazu hier von mir, evtl. waren's auch zwei.
Poly erfordert viel Selbstreflexion und das Bearbeiten alter Wunden und Glaubenssätze. Dem Partner einfach zu vertrauen und "die andere" nicht als Konkurrentin zu sehen, sondern ihr offen zu begegnen, gelingt oft nicht einfach so. Grade am Anfang.
Gerade Sicherheit ist auch mein Thema und kommt immer mal wieder hoch, ich merke aber, dass es deutlich besser geworden ist.

Dass er für dich monogam sein möchte ist löblich und sicherlich auch der Tatsäche geschuldet, dass ihr erst ein Jahr zusammen seid. Langfristig bezweifel ich aber, dass Mensch gegen seine Natur glücklich werden kann.
Wenn du dich darauf einlassen willst, deine Unsicherheiten, die Poly zu Tage fördert, zu erforschen und zu bearbeiten, und er dir dabei zur Seite steht (was er ja schon tut), dann kannst du sehr davon profitieren, auch in anderen Lebensbereichen.
Es ist aber auch genauso ok, wenn du sagt, das wird dir zu schmerzhaft, du willst da nicht hinwachsen. Dann könnt ihr das Thema erstmal aufschieben oder deutlich langsamer angehen (z.B. in dem du mal nen Stammi besuchst und Menschen real kennen lernst, die in langfristigen Polybeziehungen leben oder du dich erstmal in das Thema einliest, je nachdem, was für ein Typ du bist).

Ein letzter Tip noch, wenn du dich für Poly entscheidest: Lern die neue Frau im Leben deines Partner bald kennen - das nimmt unheimlich viel doofes, negatives Kopfkino weg und kann auch Sicherheit geben.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Ich habe keine Hauptpartnerin. Ich schreibe hier trotzdem. Denn ich kenne diese Sorgen, die du hast. Ich kenne auch den Wunsch danach, wenn er an mich herangetragen wird. Ich weiß aber, dass ich ihn nicht habe und ich glaube zu wissen warum.

Viele der Tipps von @****ow sind super und du solltest genau da hin sehen. Ich möchte dir beschreiben, warum ich so fühle und hoffe damit dir helfen zu können, selber zu entscheiden, ob du das jetzt schon kannst und überhaupt möchtest.

Ich sehe Liebe und auch Beziehung nicht als Wettkampf an. Sobald es aber darum geht, für jemanden die Nummer 1 zu sein, wird es dazu. Man beginnt sich zu vergleichen. Fängt im eigenen Kopf an, sich nicht mehr vom eigenen Partner so angenommen zu fühlen, wie man ist, sondern verzweifelt an den eigenen Unzulänglichkeiten und die haben wir alle.

Es wird immer jemanden geben, der irgendwas besser kann als ich, der besser aussieht, der jünger ist, der erfahrener ist, der weiser ist, der mehr Energie hat, der ruhiger und ausgeglichener ist, der verrückter ist, der solider ist, der größer ist, der klüger ist, der sozial kompetenter ist, ...

Das wird immer so sein. Ich bin ich. Ich arbeite an Dingen, die ich an mir nicht mag, weil sie mich stören und nicht, weil ein Mensch den ich liebe jemand anderen liebt, der da anders ist als ich. Ich liebe meine Partnerinnen dafür, wie sie sind. Dafür, was sie mitbringen. An Macken, an Spleens genauso wie an Großartigkeiten und mich in Verzückung versetzenden Marotten.

Ich mute mich meinen Partnerinnen zu. Und ich versuche ihnen die Gewissheit zu geben, dass sie sich mir zumuten dürfen. Auch mit ihren Ängsten sich unzulänglich zu fühlen. Schwach zu sein. Fehler und blöde Eigenschaften zu haben. Meist haben bestimmte Dinge auch zwei Seiten. Vor- und Nachteile.

Aber genau deshalb habe ich auch keine Hauptpartner. Wer mich versucht mich zu einer Entscheidung "sie oder ich" zu zwingen, verliert mich. Ich entscheide mich für jemanden. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich deshalb gegen jemand anderen entscheiden muss.

Jetzt kann man mir sicher vorhalten, dass das aber in der realen Organisation doch ganz anders wäre. Stimmt. Zeit verplanen kann man nur einmal. Geld und Resourcen auch. Ich habe den Luxus, dass letzteres nicht so limitiert ist, dafür fehlt mir immer viel zu viel Zeit. Aber Verlässlichkeit ist dabei genau das worum es geht. Ohne den Kalender der Tante und andere Managementtools würde sich mein Leben nicht so leben lassen. Man plant teilweise Wochen im Voraus um dann doch in letzter Minute schnell doch noch alles anders zu organisieren. Aber all das funktioniert mit Beziehungsarbeit. Daraus entsteht vertrauen.

Mich zu meinen Partnern zu bekennen. Für sie da zu sein. All das macht mich für sie besonders. Auch und gerade wenn, es noch andere Menschen gibt, die das auch für sie sind.

Und last, but not least: Nicht der Hauptpartner zu sein, ist wunderbar. Damit meine ich nicht eine zweite Besetzung zu sein, sondern die Abwesenheit dieser Hierarchie. Ich bin nicht dafür verantwortlich alles für den anderen sein zu müssen. Das befreit. Man spürt viel deutlicher, dass man auch mit den eigenen Macken geliebt wird. Ich bin ein emotionaler Mensch. Der brennen kann wie heißestes Feuer. Aber genauso enttäuscht und traurig Trübsal blasen kann. Das ist nicht einfach für meine Mitmenschen (nein ich bin nicht manisch). Eine meiner Partnerinnen hat einen anderen Partner, der sehr ruhig, ausgeglichen und stabilisierend ist. Ich könnte jetzt total neidisch auf ihn sein. Eifersüchtig gar. Aber sie es mal umgekehrt. Er könnte auch neidisch darauf sein, wie ich sie begeistern und mitreißen kann. Ihr immer wieder neue Dinge zeige und Veränderung und Abenteuer in ihr Leben bringe. Statt dessen sind wir beide dankbar, denn ich profitiere von seinem stabilisierendem Einfluss und er von den neuen Impulsen.
*****ern Frau
983 Beiträge
Also ich beziehe es auf folgendes
• Verlässlichkeit in allen Lebenslagen
• für einander da sein
-Rücksichtnahme und auch zurück stecken können
• tiefe Liebe und Verbundenheit

Das sind für mich Aspekte die einen hauptpartner ausmachen.
Allerdings sind das auch alles Sachen die wachsen mit der Zeit und vorallen sind es dann Punkte die sich nicht über ewige Gespräche sicherstellen lassen sondern durch Aktionen

Eine Beziehung die erst ein Jahr besteht hat natürlich noch ein zartes Fundament bei dem man auf diesen Erfahrungsschatz nicht zurück greifen kann

Wenn er sagt er würde für dich sogar monogam sein musst du überlegen ob Dir seine Liebe und die Worte ausreichen.
Wenn du mehr Zeit zum vertauen und wachsen brauchst musst du auch darüber mit ihm sprechen

Wenn es nicht darin enden muss das es gleich Monogamie werden soll dann könnt ihr zusammen schauen was in Ordnung ist mit der anderen Frau

Ihr müsst schauen welche freiräume verträgt eure Beziehung.

Er muss prüfen was ihm die neue Frau wert ist. Es gibt auch viele die kommen und gehen 😉

Aber Beziehung heißt immer auch Rücksichtnahme aufeinander und nicht nur auf sich selbst.
Es steht nirgends geschrieben das poly bedeutet man trampelt über die Bedürfnisse des anderen hinweg und ist sich selbst der Nächste

Selbstliebe ist zwar schön aber auch hier wird schneller mal Egoismus draus. Auch das muss man erst mit der Zeit rausfinden
**********inz16 Mann
62 Beiträge
"Darf" es HauptPartner in einer PolyBeziehung geben?
Dem, was Biene 95 und themisabeth schreiben, schließe ich mich an.

Jede neue Beziehung verändert das Vorhandende.

Für mich, ist es schön und ein Lottogewinn, Eine gefunden zu haben, die ich lieben darf und die mich liebt.

Jede weitere Beziehung hat/hatte Einfluss auf unsere Beziehung und hat Diese verändert.

Natürlich ist mein Kontakt zu ihr sehr intensiv und hat eine Tiefe, die bislang, keine Andere erreicht hat.
Aber die Möglichkeit Dieses irgendwann zu erreichen, darf man, aus meiner Sicht, nicht verweigern.

Was zeichnet meinen Hauptpartner aus?
Die lange gemeinsame Zeit. Die tiefe Freundschaft. Das grenzenlose Vertrauen. Die Geborgenheit. Die Freiheit man selbst zu sein.

Ich bin allerdings in einer anderen Lebensphase wie Du.
Wir sind schon 25 Jahre zusammen. Wir können darauf zurückblicken.

Ihr seid, seit einem Jahr zusammen.
Ist genug Vertrauen da, den Anderen seiner Wege ziehen zu lassen?
Wollt ihr eine Veränderung eurer Beziehung? Wie steht die andere Frau dazu? Wie weit wollt ihr Euch öffnen? Was will Dein Freund? Freundschaft+ oder Eine neue Partnerin an Eurer Seite?

Hochachtungsvoll

Der Märchenprinz *koenig*
Hallo Lia,
hier ist unser er.

Meine Partnerin und ich leben in einer offenen und auch polyamoren Beziehung.

Dein Profil finden wir sehr interessant und schön!!! *top* *love5*

Du bist herzlich eingeladen, auch unser Profil zu besuchen. Da haben wir nämlich auch bisschen was zu unserer polyamoren Beziehung geschrieben.

Unsere Beziehung ist die Hauptbeziehung Nr. 1. Das bedeutet wir leben zusammen und haben den Alltag und alles zusammen. Wir sind das "offzielle" Paar.

Gleichzeitig haben wir weitestgehende Freiheit vereinbart und für uns gibt es nur drei Punkte an die wir uns halten wollen.

1.) Unsere Beziehung ist und bleibt die Hauptbeziehung Nr. 1.

2.) Wir bleiben zusammen.

3.) Alles sollte bzw. muss möglichst diskret laufen (wir sind also offziell ein "ganz normales Paar"). Das ist halt wegen den Jobs, Familen und der Gesellschaft insgesamt so.

Sonst haben wir alle Freiheiten. Es gibt für uns kein Fremdgehen und Eifersucht mehr, weil wir uns vertrauen und sehr lieben. Wir können swingen, mit anderen machen was wir wollen, uns in sie verlieben, bei anderen schlafen (auch länger), mit ihnen weg fahren und einfach alles tun und lassen was wir wollen, wenn wir unsere drei vereinbarten Punkte dabei einhalten.

Später, wenn wir auch Kinder haben möchten, dann wird das ein Punkt sein, den es nur in unserer Hauptbeziehung geben wird, haben wir auch vereinbart.

Ja so viel von uns. Das beudetet für uns Hauptpartnerschaft.

LG *g*

Wir zwei
****eM Mann
104 Beiträge
Ich kenne diese Sorgen auch ganz gut ^^

Selbst wenn man schon jahrelang in dieser Beziehungsform lebt, dann kann es, auch abhängig vom Stress in den sonstigen Leistungen (Arbeit,..), zu solchen unsicheren Phasen kommen. Jedenfalls bei einigen Individuen.
Es gehört zu den falschen Klischees, dass polyamor lebende Menschen keine Eifersucht oder Unsicherheit kennen.
Du bist also nicht allein *g*

Zu deiner Frage -
dein Freund scheint ja sehr offen und liebevoll zu kommunizieren, außerdem viel Rücksicht auf dich zu nehmen.
Hast du auch die Frage einmal direkt an ihn gestellt? Was dich und die neu hinzugekomme Dame unterscheidet?

Ich und der Freund meiner Frau unterscheiden uns beispielsweise sehr deutlich.

Er mag Spaziergänge, ich nicht. Ich kann gut kochen, er lernt es noch.
Um es mal bei den ganz einfachen Dingen zu belassen.
Man kann so eine Aufzählung bis auf die Vorlieben bezüglich Filmen, Sexualität usw ausdehnen, Hobbies erwähnen die man jeweils ausschließlich oder hauptsächlich mit der eine Person praktiziert.. und das dann einmal nebeneinander halten.

Zunächst einmal -
Ich persönlich halte so eine Aufstellung für eine ganz gute Sache, wenn sie eine temporäre Stütze bleibt und nicht immer notwendig ist.
Eine Hilfe, um das Selbstbewusstsein zu unterstützen während man in dieser eventuell aufwühlenden Phase der Beziehung lebt.

Allerdings wird es, meiner Meinung nach, auf lange Sicht konstruktiver sein, keine Vergleiche mehr zu ziehen sondern entspannt und ohne zuviel zu grübeln in die Beziehung hinein zu leben.

Das ist jetzt viel leichter gesagt als getan!
Aber ich drücke die Daumen, dass du in solch eine zufriedene Phase wechseln kannst.

P.S.:
großes Kompliment, dass du dich direkt bei deiner ersten, langfristigen Beziehungen auf dieses Abenteuer eingelassen hast *g*
******ore Frau
4.526 Beiträge
@ Lovedancing9085
Viel von dem, was Ihr schreibt, hat sich in meinem polyamoren Leben als nicht haltbar erwiesen. Das ist es, was ich mit Reglementierung meinte in meinem Beitrag.

"Vereinbarte Punkte einhalten" ist etwas, was ich als unglaublich starr empfinde. Veränderung ist einfach viel wahrscheinlicher, als Starre, auch wenn wir sie zu "Stabilität" verhübschen.
********Poly Frau
3.197 Beiträge
Ich kann deine Verwirrung verstehen
Warum habe ich Angst, wenn es auch laut meinem Partner keinen Grund dafür gibt?
''Wissen'' und ''Fühlen'' sind zwei verschiedene Dinge. Es kann sehr lange dauern, bis Erkenntnisse vom Kopf ins Herz sickern.

Wenn du mich fragst: Die monogam denkende Gesellschaft hat uns halt stark geprägt, das drei einer zuviel ist. Ich finde es nur logisch, dass man das nicht so einfach ablegen kann, nur, weil man es will.

Mein Rat: Gib deinen Gefühlen Zeit und Raum. Nimm sie ernst. Setz dich nicht unter Druck. Du scheinst einen sehr verständnisvollen Partner zu haben, der dir dabei helfen kann, das finde ich super!

*roseschenk* *herz*
******Fox Mann
2.202 Beiträge
Zitat von ****Lia:

Ich muss gestehen, dass ich in vielen Situationen feststellen musste, dass das was ich als Liebe und Partnerschaft definiert habe oft egoistisch war...

Da du es selbst so schreibst, ich habe mir das vorhin verkniffen es so zu benennen. Treffender als egoistisch finde ich auch es so zu benennen:
Der Wunsch die Nr1 zu sein kommt nicht aus dem Herzen, er kommt vom Ego, das jeder hat. Das Ego wird aber niemals satt, will immer mehr, und letztendlich ist es das größte Hindernis in uns, einfach wir selbst zu sein.
Ich finde deine Reaktion auf meine Worte großartig, du wirkst sehr reflektiert, auf nem guten Weg.
Ein gute Weg braucht Zeit und Raum, beides kann mensch sich erlauben *g*
*********r_be Mann
2 Beiträge
Partnerschaft
Deine Ängste sind nach vollziehbar.
Was hältst du davon dich für eine weitere Beziehung zu öffnen so wie er es macht.

Er sollte der wichtigste Mensch für sich sein nicht für dich.

Es ist ein Prozess des Vetrauens.
Wieviel Zeit habt ihr zusammen ist es für dich ausreichend.
Fühlst du dich vernachlässigt weil er Bedürfnisse mit anderen Frauen teilt.
Hast du seine Partnerin kennengelernt?

Lg
******tar Frau
4.628 Beiträge
(hab nur den Eröffnungspost gelesen, weil ich weiß, es sind, wie so oft, schon viele gute Beiträge geschrieben worden, wo mir aber grad die Zeit fehlt, mich völlig darauf einzulassen, also, falls jemand schon den Erklärbären gegeben hat *sorry*
Weiter gehts im Text:
Edit: Nummer zwei, ich glaube, die TE weiß bereits darum, wegen dem Titel, waren die Finger wieder schneller als dat Hirn... egal... ich lass das grad mal so stehen... *floet*)


So im Groben betrachtet gibt es zwei Modelle:

Das eine mit Haupt- und Nebenpartnerschaften,
das andere, wo alle gleichberechtigt zueinander stehen.

Was natürlich eine Möglichkeit wäre, da ihr nach deinen Ausführungen zu ersterem zu tendieren scheint, euch Räume zu schaffen, Absprachen zu treffen, wo zum Beispiel nur der Hauptpartner hinkommt.

Ansonsten, lass dir gesagt sein, du wirst bei dieser Beziehungsgestaltung durchaus an deine Grenzen kommen(bei Monogamie auch, aber anders), was Geflechte mit mehreren angeht.

An sich bin ich eifersuchtsfrei, wenn ich dann doch mal Gefühle in der Richtung wahrnehme, dann ist entweder was mit dem Miteinander nicht in Ordnung (was von innen, also mit dem jeweiligen Gegenüber geklärt werden muss, die Außenstehenden sind nicht das Problem) oder aber, was vielleicht auch im Rahmen der Entwicklung der Beziehung passieren kann, die Absprachen sind nicht klar oder haben sich verschoben.

Ein Fallbeispiel aus eigener Hand. Wenn mein Ex gedatet hat, war ich voller Mitfreude, ja, ich habe ihn sogar dazu ermuntert.
Mit einer Frau hatte ich allerdings ein Problem, erst recht, als er mir erzählt hatte, dass sie bei ihm in der Wohnung war. Es lief nichts. Aber, ich habe gemerkt, es hat mir nicht gepasst. Und ich habe mich damit auseinandergesetzt bzw. auseinandersetzen müssen. Hätte auch nicht gedacht, dass mir das passiert. Wie gesagt, ich habe mit Teilen sonst kein Problem, aber, wie erwähnt, bei dem Weg, beim fröhlichen durch-die-Gegend-laufen, stößt man eben dann doch mal an (persönliche) Grenzen.

Reflexion, Ehrlichkeit und Kommunikation ist der Schlüssel. *g*
*****alS
7.395 Beiträge
Zitat von ******tar:
Mit einer Frau hatte ich allerdings ein Problem, erst recht, als er mir erzählt hatte, dass sie bei ihm in der Wohnung war. Es lief nichts. Aber, ich habe gemerkt, es hat mir nicht gepasst. Und ich habe mich damit auseinandergesetzt bzw. auseinandersetzen müssen. Hätte auch nicht gedacht, dass mir das passiert. Wie gesagt, ich habe mit Teilen sonst kein Problem, aber, wie erwähnt, bei dem Weg, beim fröhlichen durch-die-Gegend-laufen, stößt man eben dann doch mal an (persönliche) Grenzen.

Das ist ein Guter Punkt. Wir hatten das auch schon - ich war voller Freude udn frisch verknallt, meine Partnerin hatte bei meiner neuen Freundin-in-spe aber ein extrem ungutes Bauchgefühl. So weit, dass sie tatsächlich aktiv darunter gelitten hat, wenn cih mich mit "der neuen" (falls du hier mitließt im übrigen: hi!) getroffen habe. Das ganze lief komplett aus dem Ruder, als die beiden aufeinander getroffen sind. Danach war klar: diese Konstellation wird nicht funktionieren. Wir haben es dann mit rein freundschaftlichen Treffen versucht, wirklich loslassen wollten wir nicht. In Kontakt bleibe, die Situation beobachten, evnetuell ergibt sich die Chance noch. Ich hab das emotional nicht mehr gefschafft irgendwann, dieses "ich will aber weiß ich kann nicht, habe es aber ständig vor augen" und den Kontakt abgebrochen - aus selbstschutz.

Als Fazit ist mir geblieben: Es passt nicht jede neue Person in jedes bestehende Geflecht - selbst, wenn sie zu einer Person passt. Klappen kann es nur, wenn sich alle zumindest irgendwie respektieren und ein stück weit mögen.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Bei uns ist das Hauptpartner- Modell nur vorübergehend.

Wir sind seit einem Jahr zusammen und es war ein beiderseitiges unausgesprochenes Agreement, dieser Beziehung ein Fundament zu geben, was ich unglaublich schön finde, weil es die Bedeutung der Beziehung bekräftigt.

Die Zukunft ist aber offen und Zusammenleben kann auch bedeuten, dass das Polykül wächst! Und dann fällt der Hauptpartner- Status weg.

Es kann sein, dass es andere Partner gibt, die bewirken, dass die Kommunikationsfrequenz zwischen und abnimmt, ohne in den mangel zu kommen.

Alles möglich, wichtig ist immer Konsens zwischen allen, denn das ist für mich der Sinn von Polyamorie. Dazu kommen Mitfreude, Fürsorge, Wachstum der einzelnen und des Polyküls.

Das ist harte Beziehungsarbeit, aber ein so unendlicher Gewinn und Heilungschance für jeden einzelnen.
Und es braucht Zeit.....

Und meine Intuition ist DER Gradmesser, der ich folge.

Toxische Menschen im Polykül schaden nicht einzelnen, sondern allen.
Gleichwertig gelebt sehe ich es so, dass es keine Hauptpartnerin gibt sondern drei Menschen in einem geschlossenem Trio mit drei gleichwertigen Achsen und nicht als 5tes Rad eine Nebenbeziehung.
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