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BDSM & Polyamorie
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Polyamorie und Polygamie

@Venice79
Nun bin ich aber ein wenig verwundert, das du an die absolut naheliegenste Variante der Polyamorie, einem absolut normalen Zusammenleben nicht gedacht hast.

Wir leben und lieben seit mehr als zwei Jahren zusammen als eine Familie, wobei es bei uns keine Abstufung der Partner gibt.
Logische Konsequenz aus einer Gleichberechtigung der Wings ist dann natürlich auch, dass wir ein großes Bett haben, in dem wir Drei zusammen schlafen.

Eifersucht entsteht wenn Männer oder Frauen von außerhalb unserer Partnerschaft sexuelles Interesse an einem von uns zeigen und die verbliebenen Beiden das Gefühl haben, man könnte die Beziehung gefährden.

Es sind zwei besondere Menschen die ich da habe, natürlich sind die eifersüchtig wenn ich einer Fremden eine ähnliche Position einräumen würde.

LG
Brian
**********vence Frau
430 Beiträge
ein weites Feld ...
... die Polyamorie und wie jeder das für sich definiert.

Ausgehend von Brian_Lornezo würde ich mich da quasi am anderen Ende des Spektrums einordnen.

Für mich beinhaltet Polyamorie unbedingt das Offensein nach aussen hin.

Sexualität hat für mich einen ganz anderen Stellenwert - das rangiert gleichauf mit anderen intensiven "Hobbies" (ich mag das Wort hierfür nicht, mir fällt grad kein besseres ein), die man mit anderen Menschen betreibt. Für mein Gefühl ist es egal, ob Menschen Sex miteinander haben oder gemeinsam Berge besteigen. Beides schafft Gemeinsamkeit, man hat gemeinsame Erinnerungen, man verbringt Zeit miteinander, man stärkt eine Bindung. Vielleicht ist die Bindung zum Bergkameraden sogar intensiver als zum Sexpartner?

Als polyamorer Mensch teile ich die Freude die ein Partner von mir hat - ob er nun mit einem Freund Fussball spielt, mit einer Kollegin in die Sauna geht oder Sex hat. Eifersucht hat da keinen Platz.

Ich mag auch nicht immer unbedingt von "Liebe" und "Verliebtsein" sprechen - in meiner Welt gibt es Menschen, denen ich mich verbunden fühle. Jedem, jeder auf eine ganz besondere Art und Weise und ganz sicher auch nicht allen gleich intensiv. Wo soll ich die Grenze ziehen zwischen Spielpartner (ob nun für Sport, Hobby, Sex), Freundschaft, Liebe? Alles ändert sich.

Würzige Grüße
Marion
Brian
Dann habt ihr meine herzlichen Glückwünsche, aber gehts wirklich darum?
Das ganze bedeutet doch im eigentlichen Sinnne nur neue Lebenskonzepte mit Offenheit und Ehrlichkeit untereinander zu verbinden und sein eigenes Glück zu finden wie es einem selbst entspricht und zu dem sich die anderen an dem Spiel beteiligten verpflichten können. Das ist so vielfältig wie die Menschen und sieht mit Sicherheit für jeden anders aus.

die ganze Poly sonstwie Begrifflichkeit untereinander zu vergleichen halte ich für nicht wirklich sinnvoll.

Ehe, oder per Vertrag gesellschaftlich sanktionierte Verbindung hat in seiner Herkunft doch am wenigsten mit Liebe zu tun. Liebe ist ein Konzept, das sich in Verbindung mit einer Legalisierten Gemeinschaft erst in der Romantik eingeschlichen hat. Seither kommt es zu dem allseits bekannten Ärger.
Ehe und deren Derivate waren in erster Linie immer dazu da Vermögen und Machtpositionen abzusichern, die eigenen Blutlinien zu sichern und sich keine Kukuckseier ins Nest zu holen. Das Mätressentum war in den Schichten die sich das leisten konnten verbreitet und akzeptiert, nur darüber gesprochen hat man nicht. Dass sich dies nur auf den männlichen Teil der Bevölkerung erstreckt hat muss wohl bei patriarchalischen Gesellschaften nicht diskutiert werden.

Seit Einführung der Pille, einer pluralen Gesellschaft und der Emanzipation sind praktisch alle Argumente für diese legalen Ordnungen hinfällig geworden und dieses gar so heilige Fundament der Ehe ist nahezu hinfällig geworden. Nur kommen wir in unserer Herzensbildung damit noch nicht so ganz zurecht. Erziehungsmodell und diese Fundamente werden in den ersten Lebensjahren gelegt, gesellschaftliches Selbstverständnis und öffentliche Meinungsbildung hängen in den alten Normen fest.

Begrifflichkeiten wie Polyamorie und dieses zwanghafte Abgrenzen von anderen Lebensformen sind für mich nur ein Ausdruck dieser Verwirrung. Berufsleben und die Gestaltung privater Kontakte sind festgefahren.

Ich finds müssig darüber zu diskutieren was nun welchem Terminus zugeordnet werden soll und bin absolut happy damit das ganze als Polyamor als neuen Oberbegriff laufen zu lassen, wie auch immer das jeder für sich gestaltet. Einzig wichtig denke ich ist, dass das ganze in Offenheit und in Übereinstimmung mit den jeweiligen Partnern gelebt und gelernt wird. Wenn man mal diese Büchse der Pandora aufmacht, dann geht es bei jedem der sich ernsthaft damit auseinandersetzt ans eingemachte des eigenen Seelenfriedens.

Ich bin gespannt in welcher Weise sich das in den nächsten Jahren entwickeln wird und vor allem wie unsere Kinder sich darin zurecht finden werden. An ihnen zeigt sich immer erst ob man richtig oder falsch liegt mit seiner Auffassung von dem ganze, denn sie besitzen in meinen Augen einen Urinstinkt dafür was dem Menschen gut tut und letztendlich sind sie die entscheidende Instanz dafür ob das ganze praktikabel ist oder nicht.
Begrifflichkeiten wie Polyamorie und dieses zwanghafte Abgrenzen von anderen Lebensformen sind für mich nur ein Ausdruck dieser Verwirrung. Berufsleben und die Gestaltung privater Kontakte sind festgefahren.

Ich finds müssig darüber zu diskutieren was nun welchem Terminus zugeordnet werden soll und bin absolut happy damit das ganze als Polyamor als neuen Oberbegriff laufen zu lassen, wie auch immer das jeder für sich gestaltet. Einzig wichtig denke ich ist, dass das ganze in Offenheit und in Übereinstimmung mit den jeweiligen Partnern gelebt und gelernt wird.

Die Weiterentwicklung des menschlichen Denkens ist und war immer eng mit der Entwicklung seiner Kommunikation verbunden. Denn erst im Austausch mit anderen können sich neue Ideen verbreiten.

Für eine sinnvolle Kommunikation ist es jedoch unumgänglich das alle beteiligten sich auf einen Terminus, also einen Grundwortschatz einigen.

Polyamory ist für mich etwas anderes als das Gefühl enge Freunde zu haben oder freundschaftliche Gefühle für eine Sexpartnerin zu empfinden. Aus diesem Grund halte ich einige die sich polyamorös nennen auch nicht für wirkliche Polys.
Ihre Auffassung von Liebe ist mir zu wenig mit dem Begriff Beziehung verknüpft, also mit Verantwortung, einem gemeinsamen Lebensweg und einer gemeinsamen Zukunftsplanung.

So wie @**********vence es treffend sagt:
Ich mag auch nicht immer unbedingt von "Liebe" und "Verliebtsein" sprechen - in meiner Welt gibt es Menschen, denen ich mich verbunden fühle.

Wer alle seine Freunde sehr gern hat und nur für einen Partner Liebe empfindet, der fühlt monogam auch in einer offenen Beziehung.

Ich möchte mit meiner Meinung niemanden angreifen, es ist nur meine Sicht auf die Polyamorie, dass personengebundene Liebe ein wichtiger Teil davon sein sollte. Ich lese viel zu gerne andere Meinungen um hier irgendjemanden ausklammern zu wollen, nur reden in meinen Augen viele nicht von Polyamorie auch wenn sie es so nennen.

einen schönen ersten Advent
LG
Brian
*****ta1 Frau
209 Beiträge
@brian
Lieber Brian, schön wiedermal von dir zu lesen.

Ich bin deiner Meinung, dass vieles, was Poly genannt wird es nicht wirklich ist, damit zwar nicht weniger, aber anders im sinne meines Verständnisses.

Im ersten Buch, das ich zum Thema gelesen habe, "the ethical slut", kommt der Begriff nicht vor, es geht um Beziehungsnetzwerke in unterschiedlicher Intensität. Es geht um die Möglichkeit, neben einem Partner auch weitere Partner im Sinne von Liebe, aber auch Beziehungen von anderer Qualität zu haben, wie z.B. Freunde, mit denen ich auch ins Bett gehe. Dieser Netzwerkgedanke ist sehr schön und sehr umfassend, aber nur ein kleiner Teil davon betrifft für mich den Terminus Polyamory, nämlich dann, wenn es wirklich um Liebe und Verbindlichkeit geht.

Alles hat seinen Platz, auch hier in diesem Forum freue ich mich, von anderen Lebensentwürfen zu lesen, sei es nun Poly oder nicht....

.... findet brujita
Schön dass.....
hier endlich mal wieder "Leben" eingekehrt ist.
Fetischlord hat mit seiner Frage den Ball mal wieder ins rollen gebracht *grins*
Gerade heut morgen haben mein Mann und ich noch mal darüber gesprochen.
Wie wichtig es ist offen und ehrlich über seine "Gefühltes " mit den Patner/n zu reden.
Wir leben keine Offene Beziehung. Wir führen eine ganz "normale" Ehe. Für die die es so sehen wollen.
Uns ist es nicht egal, wer gerade die Bedürfnisse des anderen egal auf welcher Ebene "erfüllt".
Mein Mann ist glücklich darüber, dass ich mein Herz für genau den Mann geöffnet habe, der jetzt mein zweiter Herzbewohner ist.
Heute sagt er sogar er würde sich freuen, wenn wir gemeinsam unsere Ziele verwirklichen könnten. Er liest viel, und ist auf der Suche nach Antworten für sich selbst.
Die wiederum kann nur er für sich finden. Worüber wir uns aber ganz sicher sind, ist dass wir durch nichts unsere Liebe zueinander, sprengen lassen.
Denn wir wollen weiter Begleiter unseres Lebens sein.
Wo jeder seine Fehler machen darf.
Wo nicht einer Schuld an einer Auseinanderstzung ist.
Wo gemiensam an dem Wir und uns gearbeitet wird, gemeinsam und jeder für sich.
Wo jeder auch sagen darf, dass will ich jetzt, auch wenn dabei im Gegenüber mal ein NegativesGefühl aufkommen darf, (denn das liegt wohl in erster Linie an desen persönlichen Tagesform).
Wo also einfach Entwicklung stattfindet, egal auf welcher Ebene.
Und so schwer es manchmal zu sein scheint, bislang haben wir immer einen Weg gefunden. Egal wie steinig dieser auch zu sein schien.
Manchmal haben wir schon gelacht darüber, wie "Angstvoll" wir an etwas herangegangen sind, und als es hinter uns lag, uns als ein "Hüpferchen" erschien.
Ob wir zum Schluß zu viert oder zu dritt vielleicht auch nur zu zweit dort ankommen, wird sich zeigen.
Wer kann denn heute schon mit gewissheit sagen, was ihn nächsten Monat erwartet?
Wir können es nicht, und ehrlich gesagt bin ich darüber nicht mal böse. Denn so habe ich bzw. wir jeden Tag wieder die Gelegenheit neues zu erfahren, zu lernen und für unsere Entwicklung die Augen offen zu halten.
Und glaubt mir, wenn ich sage, daß wir in unserer "monogamen Zeit"
nicht so viel an uns gearbeitet haben, wie wir es jetzt tun.
Und das ist für uns beide ein ganz große Besonderheit in unserm Leben.
Auf einmal scheinen wir dass was noch vor zwei Jahren kaum zu tragen war (z.B. die Behinderung unserer Kinder, finanzielle Engpässe oder welche Sorgen des Lebens auch immer) viel besser reflektieren zu können. Eben dadurch, dass wir wissen wir sind nicht alleine.
Und damit meine ich nicht die Hilfe von Eltern oder Freunden, und auch nicht die Therapien oder Beratungen von Fachleuten.

Brians Argumentation über "vermutliche poly´s" würde ich persönlich gerne noch etwas genauer betrachten.

Vielleicht gibt dass ja Stoff für ein neues Thema.

LG YOYO
**********vence Frau
430 Beiträge
Im ersten Buch, das ich zum Thema gelesen habe, "the ethical slut", kommt der Begriff nicht vor, es geht um Beziehungsnetzwerke in unterschiedlicher Intensität. Es geht um die Möglichkeit, neben einem Partner auch weitere Partner im Sinne von Liebe, aber auch Beziehungen von anderer Qualität zu haben, wie z.B. Freunde, mit denen ich auch ins Bett gehe. Dieser Netzwerkgedanke ist sehr schön und sehr umfassend, aber nur ein kleiner Teil davon betrifft für mich den Terminus Polyamory, nämlich dann, wenn es wirklich um Liebe und Verbindlichkeit geht.

Dieser Netzwerkgedanke ist für mich das entscheidende. Wenn Polyamorie zwingend Liebe einschliesst, dann ist Polyamorie auch nur ein Unter- bzw. Teilbereich des Netzwerkgedankens.

Liebe ist ja immer etwas schwer fassbares, schwer definierbares und für viele ja etwas, das "passiert", das nicht aktiv erlangt werden kann (ich meine damit die Initiierung, das sich verlieben, nicht das was man an Arbeit in eine Liebesbeziehung steckt). Andere wie Erich Fromm knüpfen die Liebe nicht an den geliebten Menschen sondern an die eigene Fähigkeit zu lieben. Jeder wird es anders definieren, andere Vorstellungen und auch Anforderungen haben.

Verbindlichkeit im Sinne von Beständigkeit, Verlässlichkeit trifft ja auch für ein "Beziehungsnetzwerk" zu, sicher auch abgestuft je nach Intensität der Bindung zwischen zwei Menschen.

Allerdings ist der Begriff Beziehungsnetzwerk durchaus schon anders belegt - nämlich eher im Sinne von "Seilschaft" und auch durch "Netzwerke" im beruflichen Bereich. Daher scheint es mir sinnvoller den Begriff Polyamorie nicht allzu eng zu fassen - die Kerngedanken sind doch Offenheit, Einvernehmlichkeit, Ehrlichkeit, Kommunikation, Respekt, nicht besitzergreifendes Verhalten...

Ein monogam/monoamor fühlender Single ist immer noch monogam, auch ohne Partner - ein polyamorer Mensch mit "nur" einem Partner bleibt poly, er ist nicht plötzlich monogam, nur weil er gerade nicht mehrere Beziehungen pflegt.

Ich ganz persönlich für mich würde z.B. auch die Aussage von Brian
Eifersucht entsteht wenn Männer oder Frauen von außerhalb unserer Partnerschaft sexuelles Interesse an einem von uns zeigen und die verbliebenen Beiden das Gefühl haben, man könnte die Beziehung gefährden.

Es sind zwei besondere Menschen die ich da habe, natürlich sind die eifersüchtig wenn ich einer Fremden eine ähnliche Position einräumen würde.

nicht mehr im Sinne von Polyamory einordnen. Mir ist aber durchaus bewusst, dass solche Einschränkungen durchaus innerhalb polyamorer Beziehungen ihren Platz haben können, nur ich würde das so nicht wollen.

So setzt eben auch jede/r andere Schwerpunkte.

Würzige Grüße
Marion
Daher scheint es mir sinnvoller den Begriff Polyamorie nicht allzu eng zu fassen - die Kerngedanken sind doch Offenheit, Einvernehmlichkeit, Ehrlichkeit, Kommunikation, Respekt, nicht besitzergreifendes Verhalten...

Entschuldige aber wenn diese Atribute eine polyamoröse Beziehung oder oder ein Beziehungsnetzwerk kennzeichnen, dann frage ich mich wie du Freundschaften definierst.

"Ich liebe dich" ist für mich immer noch etwas anderes als "Ich hab dich lieb".

Wenn es reicht enge Freunde zu haben um polyamorös zu sein, dann sind 99,9% der Weltbevölkerung polyamorös und ich bin doch noch etwas anderes.

Offene Beziehungen sind nicht nichts negatives und natürlich wird niemand mit jemanden ins Bett steigen der einem unsympathisch ist, doch lieben muss man sich weder für ein gemeinsames Fußballspiel noch für eine gemeinsame Bergbesteigung.
Für ein gemeinsamen Lebensweg sollte man dies allerdings.

Polyamory bedeutet übersetzt mehrfach Liebe, nicht: Ich kenne da jemanden den ich mag, doch einfach nur zu sagen wir haben eine Fickbeziehung würde die Symphatie zwischen uns ein wenig kalt aussehen lassen, darum suche ich nach neuen Begriffen.

ICH LIEBE DICH!

sind starke Worte die nicht im Gießkannenprinzip über alles und jeden vergossen werden sollten.

LG
Brian
muss man sich
für einen gemeinsamen Lebensweg lieben?
Ich glaub da liegst du ein bischen Falsch. Es gibt genügend Ehen und das sind sicher nicht die schlechtesten, in denen die Partner sehr liebevoll, auch sexuell, miteinander umgehen und wo doch das Gefühl eher einer sehr engen Kameradschaft gewichen ist.

Mit deinen 99.9% liegst du sowieso falsch, die wenigsten gehen überhaupt wirklich freundschaftlich, einander zu gewendet miteinander um.
Ganz ehrlich gesagt, ich würde mich gerne in 10 Jahren noch einmal mit dir unterhalten und schauen ob du die gleiche Selbstbeweihräucherung dann auch noch praktizierst.
Sorry aber das musste gerade mal sein, ich halte deine Kommentare diesbezüglich gerade für etwas überheblich, aber wenn du da im Alleinbesitz der Weisheit bist geh ich bei euch gerne in die Schule.
Das ist ganz und gar nicht eine Frage der Begrifflichkeit.

Es gibt wohl keinen abgeschmackteren und missbrauchteren Begriff als "Liebe" und ich nehm ihn ehrlich gesagt nicht mehr in den Mund, da er nie das beschreiben kann was gerade ist.

Erst wenn sich ein Verhältnis der genauen Beschreibung entzieht ist es gerade richtig.
**********vence Frau
430 Beiträge
Entschuldige aber wenn diese Atribute eine polyamoröse Beziehung oder oder ein Beziehungsnetzwerk kennzeichnen, dann frage ich mich wie du Freundschaften definierst.

Ich frage mich selbst immer wieder ernsthaft worin der Unterschied zwischen einer sehr guten Freundschaft, die auch ein Leben lang halten kann und einer Liebesbeziehung ist, wenn ich mal die sexuelle Komponente aussen vor lasse.

"Ich liebe dich" ist für mich immer noch etwas anderes als "Ich hab dich lieb".

Auch in unterschiedlichen Kulturen durchaus unterschiedlich. Hierzulande würden das Freunde wohl eher nicht zueinander sagen - in anderen Ländern ist das durchaus nicht unüblich.

Wenn es reicht enge Freunde zu haben um polyamorös zu sein, dann sind 99,9% der Weltbevölkerung polyamorös und ich bin doch noch etwas anderes.

Vermutlich reicht das nicht, weil wohl die wenigsten Freundschaften bewusst so gepflegt werden. Provokant überspitzte Gegenfrage: Reicht eine nach aussen abgeschottete Triade in der eifersüchtig auf den Status Quo geachtet wird?

Offene Beziehungen sind nicht nichts negatives und natürlich wird niemand mit jemanden ins Bett steigen der einem unsympathisch ist, doch lieben muss man sich weder für ein gemeinsames Fußballspiel noch für eine gemeinsame Bergbesteigung.
Für ein gemeinsamen Lebensweg sollte man dies allerdings.

Daraus schliesse ich, dass für Dich der (Wille zu einem) gemeinsam(en) Lebensweg ein Kriterium für Liebe ist? Was, wenn ich liebe und weiß, dass es keinen gemeinsamen Lebensweg geben wird oder kann? Eine gemeinsame Zukunftsplanung nicht möglich ist?

Anders herum - ist es schon Liebe, wenn ich aus praktischen Erwägungen eine gemeinsame Zukunft plane, aufbaue, dafür Verantwortung übernehme? Ehen hatten ursprünglich genau dieses Ziel - romantische Liebe war nicht vorgesehen.

Polyamory bedeutet übersetzt mehrfach Liebe, nicht: Ich kenne da jemanden den ich mag, doch einfach nur zu sagen wir haben eine Fickbeziehung würde die Symphatie zwischen uns ein wenig kalt aussehen lassen, darum suche ich nach neuen Begriffen.

Tief gezielt, Brian. Wo ist der Unterschied? Wo hört die gute Freundschaft, die enge Bindung auf, wo fängt die Liebe an?

ICH LIEBE DICH!

sind starke Worte die nicht im Gießkannenprinzip über alles und jeden vergossen werden sollten.

Ja, wohl wahr, starke Worte ...

Würzige Grüße
Marion
*****ta1 Frau
209 Beiträge
freundschaft - liebe
Wird das nun eine Diskussion über Freundschaft vs. Liebe?

Für mich ist der Unterschied fühlbar, jeden Tag.

Aber deshalb sind mir meine Freunde nicht weniger wert. Es fühlt sich nur anders an.

9 Monate lang war mein bester Freund einfach mein bester Freund, bis sich von einen Tag auf den anderen alles änderte und es auf einmal Liebe war......
@jonathanseagull
muss man sich für einen gemeinsamen Lebensweg lieben?

Wohl ehr nicht, doch besser wäre es wohl schon, zwingend jedoch wenn man das Synonym "Mehrfachliebe" benutzen will.

Ich verstehe nicht weshalb du meine Worte als Selbstbeweihräucherung empfindest, da ich entgegen meiner sonstigen Wortmeldungen recht zahm und auch noch ohne tatsächliche Wertung geschrieben habe.

Erst wenn sich ein Verhältnis der genauen Beschreibung entzieht ist es gerade richtig.

bedeutet das so viel wie, wenn keiner mehr dem anderen etwas zu sagen hat, dann fühlst du dich wohl?
Hoffentlich wird die Welt niemals so still werden.

@**********vence

Ich frage mich selbst immer wieder ernsthaft worin der Unterschied zwischen einer sehr guten Freundschaft, die auch ein Leben lang halten kann und einer Liebesbeziehung ist, wenn ich mal die sexuelle Komponente außen vor lasse.

Ich sehe ebenso wie @*****ta1 den Unterschied im Gefühl. Für meine frau empfinde ich anders als für einen engen Freund.

Reicht eine nach außen abgeschottete Triade in der eifersüchtig auf den Status Quo geachtet wird?

Ich hab an keiner Stelle erklärt, das unsere Beziehung ein Optimum oder ein Standardbeispiel für Polyamory darstellt. Vielmehr habe ich hier im Joy sehr viele Menschen kennengelernt die mit einen Hauptpartner leben und einen entfernten Nebenpartner lieben.
Desweiteren habe ich nie abgeschottet geschrieben oder Eifersüchtelei um den Status Quo.
Ich wollte nur beschreiben, dass unsere Beziehung die Liebe zu mehreren Menschen beinhaltet, die auch real eine Beziehung leben.
Es ist aber süß wie du versuchst mir meine Aussagen im Mund herumzudrehen. Trotzdem sehe ich eine gravierenden Unterschied zwischen Offener Beziehung und Polyamory, den das eine ist Spaß den man teilt, das andere sind positive und negative Gefühle und Verantwortung die man teilt.

LG
Brian
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Naja ... also der naheliegenste Gedanke ist das nicht zwingenderweise. Wir streben ja auch falls das mal so passende sollte, eine Poly-Familie an - aber in der Vorstellung soll (da nach außen offen) sehr wohl jeder sein eigenes Zimmer und Bett haben. Mischungen sind dann ja kein Problem und wild erlaubt, aber Privatsphäre der einzelnen Beziehungen ist und sehr wohl sehr wichtig. Da ich keine Liebesbeziehung zu einer der Freundinnen meines Mannes unterhalte und umgekehrt, ist der Gedanke, mit einem derart doch ferneren Menschen das Bett zu teilen nicht meins. *g*
Hast Du eine Liebesbeziehung zu dem anderen Mann Deiner Freundin? Was passiert, wenn sie Sex mit ihm hat, machst Du dann einfach jedesmal mit oder schläfst sonst einfach weiter? Schlagt mich, tretet mich, gebt mir Tiernamen ... ich bin von Haus aus nunmal neugierig und versuche mir nur, das gefühlsmäßig vorzustellen. *genau*
**********vence Frau
430 Beiträge
Ich sehe ebenso wie @*****ta1 den Unterschied im Gefühl. Für meine frau empfinde ich anders als für einen engen Freund.

Brian,

das ist mir zu vage. Ich empfinde auch Liebe jedesmal anders. Manchmal ist es ein herzrasenmachender Sturm, manchmal ein überwältigendes Gefühl von Geborgenheit und Angekommensein, manchmal .. to be continued.

Spätestens wenn ich mich von der Vorstellung des "ich liebe nur einen zu einer Zeit" löse, habe ich unterschiedliche Liebesgefühle gleichzeitig und spätestens dann fällt es mir schwer zu sagen "das ist LIEBE" und das ist "nur" eine innige Freundschaft. Vor allem, wenn ich darüber hinaus das Vorhanden- bzw Nichtvorhandensein sexueller Komponenten nicht mehr als KO-Kriterium nehme.

Reicht eine nach außen abgeschottete Triade in der eifersüchtig auf den Status Quo geachtet wird?

Ich hab an keiner Stelle erklärt, das unsere Beziehung ein Optimum oder ein Standardbeispiel für Polyamory darstellt. Vielmehr habe ich hier im Joy sehr viele Menschen kennengelernt die mit einen Hauptpartner leben und einen entfernten Nebenpartner lieben.

Dafür hast Du mir sehr stark das Gefühl vermittelt, meine Auffassung von Polyamorie sei nicht richtig sondern eher als oberflächliche (Spaß den man teilt) Fickbeziehungen mit sympathischen Bekannten oder Freunden zu bezeichnen ...

Ich empfinde übrigens die Wortwahl "Hauptpartner", nebenpartner" oder auch von anderen "Center", "wing" als unnötig klassifizierend.

Es ist aber süß wie du versuchst mir meine Aussagen im Mund herumzudrehen.

Ich versuche vielmehr auf den Punkt zu kommen: worin steckt die Quintessenz, was ist der einende Punkt bei so unterschiedlichen Lebensentwürfen?

Trotzdem sehe ich eine Gravierenden Unterschied zwischen Offener Beziehung und Polyamory, den das eine ist Spaß den man teilt, das andere sind positive und negative Gefühle und Verantwortung die man teilt.

Letzteres, dein Kriterium für eine "echte Polyamorie" habe ich aber auch in einer guten Freundschaft. Und es gibt Liebe, die sehr verantwortungslos ist ...

Ich versuche es nochmal konstruktiv: Mit Polyamorie erlaube ich mir tiefe, innige Gefühle zu mehr als einem Menschen gleichzeitig zu haben und offen damit umzugehen.

Würzige Grüße
Marion
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Auch wenn wir hier ein wenig vom Thema abzuweichen scheinen ...
Warum sich so am Begriff der Liebe (und der Definition) festbeissen?
Für mich bedeutet Polyamory die lebbare Möglichkeit und Fähigkeit, mehrere Menschen zu lieben. Das interpretiere ich zumindest für mich auch als romantische Liebe und nicht nur freundschaftliche.
Nur wenn der momentane Status quo nunmal bedeutet, daß ich gerade nur einen Menschen liebe und ansonsten enge Freundschaften pflege oder in der Phase der Verliebtheit bin - das macht mich doch nicht weniger poly? schulterzuck
Und wenn ich poly bin aus meinem Innersten heraus (anstatt es an äußeren Umständen festzumachen), darf ich genauso Freundschaften haben und nicht nur Liebe. Also wieso diskutieren, ob das Netzwerk poly ist oder "nur" Ober- oder Unterform?
Verlieren wir uns da nicht in etwas ziellosen Debatten?
Mein Problem.
Über etwas zu diskutieren welches mir leider nur theoretisch bekannt, aber in meiner Vorstellung ein schöner Traum ist.
Und mit Sicherheit ein unerfüllter bleiben wird.
Schade.
@herbedeprovence
Mit Polyamorie erlaube ich mir tiefe, innige Gefühle zu mehr als einem Menschen gleichzeitig zu haben und offen damit umzugehen.

Ich empfinde übrigens die Wortwahl "Hauptpartner", nebenpartner" oder auch von anderen "Center", "wing" als unnötig klassifizierend.

???

Es tut mir leid, aber Worte sind mein Instrument welches ich benutze um mich Dir und anderen mitzuteilen.
"Hauptpartner, Nebenpartner, Center, Wing, Ehemals-Mono-Partner, Neuer Mann, Zweitfrau, Polyamorie" - irgendeinen Namen müssen die Dinge haben damit möglichst viele Wissen von was der Andere redet.

Auch @**********agull bemängelte den Versuch der Verwendung von verständlichen Begriffen. Doch wie wollen wir schreiben wenn jeder nur seine Begriffe verwendet und niemand ihn versteht.
Ich glaube das wir alle (ich auch) dankbar währen wenn es eine klare Wortsubstanz für unser Denken und Fühlen geben würde.
Solange ich (wir) keine zutreffenderen Begrifflichkeiten haben, müssen wir mit dem auskommen was wir haben.
Dankbar für "Oberbegriffe"
bin ich allemale. Ich wusste nämlich überhaupt nicht was mir geschieht, als ich von meiner bislang MONOamorösenEhe in eine Polyamoröse glitt.
Und bei mir fühlt sich dass gleich an, was die Liebe zu beiden Herzbewohnern angeht. Ich fühle für beide im Sinne von "Liebe" das Gleiche. Das heißt nicht, dass ich nicht mal auf einen der beiden an einem Tag sauer bin, und darum auf den Anderen zur gleichen Zeit.
Mir haben die Begriffe sehr wohl geholfen.
Auch damit ich mich selber besser "orientieren" konnte.
Denn zwischen den Männern bin ich das Centrum. Ob es mir passt oder nicht, ich hab da auch ein ganzes Stück verantwortliche Vermittlungsarbeit zu leisten. LG yoyo
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Namen
Ich denke auch, das Oberbegriffe sein müssen.
Jedes Kind braucht doch einen Namen, damit man es rufen kann.

Um noch was zum Thema beizusteuern:
Ich finde nicht, das man polyamorös ist, nur weil man eine offene Beziehung führt und in dieser vielleicht eine Affaire hat.

Wie der Name schon sagt Polyamor. Wenn man die Affaire "nur" lieb hat, hat das Polyamorie aus meiner Sicht nicht viel zu tun...

Ich sehe den Unterschied aber auch erst, seit ich mich in einen zweiten Mann verliebt habe. Vorher hatte ich nur Affairen nebenher und der Unterschied ist gewaltig.

Grüße
Aurora
@Venice79
Ich glaube, dass Ringen um eine allgemein anerkannte Definition ist so alt wie der Begriff Polyamory an sich. Wie die meisten hier kannte ich dieses Wort nicht, als die neue liebe meiner Frau uns in diese Beziehung führte. Deshalb war und bin ich dankbar, dass es ein Wort gibt was ansatzweise erklärt wie wir leben.
Wörter zu finden die Gefühle beschreiben, wie Liebe, Hass und Glück, daran scheitern Philosophen seit Jahrtausenden, warum sollten wir uns einigen können.

Das Scheitern beginnt schon bei deiner ersten Frage: "Ja, ich liebe diesen Mann, nein wir sind nicht Bi, klar sind wir schon zu Dritt Sex und dass ohne das wir Männer voreinander Angst hatten. Unser Sex ist hauptsächlich Dual und wird nicht gegeneinander aufgerechnet."
Es ist eben nicht ganz einfach zu erklären, wenn man uns nicht kennt.

Wir führen eine absolut gleichberechtigte Beziehung zu unserer Frau und so ist es für mich völlig normal das die Beiden ohne mich Sex haben und umgekehrt genauso. Es gibt also keine Absprachen wer, wann, wie, was machen darf und so platz man dann auch mal unvorhergesehen im "falschen" Moment dazwischen, aber dann macht man die Tür zu und grinst sich nachher breit an.
Eifersüchteleien gib es da bei uns nicht, es ist völlig normaler Familienalltag.

LG
Brian
**********vence Frau
430 Beiträge
Vielleicht ...
... rühren meine Schwierigkeiten mit den Begriffen, besser den Einschränkungen daher, dass ich das ganz anders lebe.

Nach einer offenen Beziehung (das war sehr wohl ein Unterschied, ganz klar!) mit einer ungelebten 2. Liebe (schon poly?) habe ich jetzt keine klassische Beziehung mehr, weder mit einem noch mit mehreren.

Aber auch in meinem "Netzwerk" gibt es sehr intensive Bindungen, da geht es um füreinander da sein, sich verantwortlich fühlen, sehr sehr innige Momente. Aber es ist fliessend - ich könnte keinen Punkt mehr ausmachen, wo sich die Liebe von der freundschaftlichen Beziehung scheidet. Und ich will das auch gar nicht mehr, es gibt keinen Grund dafür. Weil ich mich eben auch nicht entscheiden muss, ich muss ja nicht sagen - Dich liebe ich, mit Dir lebe ich und Du bist "nur" Freund.

Das ist für mich Polyamory.

Oft nimmt man ja die Liebe zu seinen Kindern als Beispiel dafür, dass es sehr wohl möglich ist poly zu lieben. Ich habe zwei Kinder, eines ist schwer mehrfach behindert, das andere nabelt sich mitten in der Pubertät gerade ein wenig ab. Die Liebe zu diesen beiden so unterschiedlichen Kindern ist auch sehr unterschiedlich. Nicht mehr oder besser, einfach vollkommen unterschiedlich, weil sie auch vollkommen unterschiedliche Bedürfnisse haben.

In meinen Beziehungen ist das auch so ... da gibt es nicht ein universelles Gefühl von Liebe, das ist immer anders.

Würzige Grüße
Marion
@herbedeprovence
Wir sind eben von verschiedenen Ufern des selben Tümpel los geschwommen und obwohl wir im selben Wasser paddeln, können wir den Weg des anderen nur erahnen.

Auch bei unserem Wildwuchs der Beziehung und Liebe gibt es keine universelle Liebe, aber eine Differenzierung und Gleichberechtigung.

Da ich von Wesen, vom Alter und von meinen Erfahrungen ein völlig anderen Mensch bin als der zweite Mann, ist auch die Ausprägung der Liebe zu mir eine andere.
Meine Frau sagte beim katastrophalen Zusammenbruch unserer Monobeziehung einmal: "Ich liebe euch Beide unterschiedlich, aber in Ganzen gleich."

Mit dieser Haltung sind wir jedoch nicht gleich in unserer Experiment gestartet. Am Anfang dachten auch wir, wir bräuchten genaue Absprachen und Regeln um Sicherheiten zu schaffen und die damals vorhandene Eifersucht besser zu beherrschen ist.

Es war grauenvoll! Schon eine kleine Terminänderung eines Kunden brachte derart Probleme mit sich. Was wenn zu diesem Zeitpunkt meine Zweierzeit eingeplant war, was wenn ich diese später haben wollte wenn der andere mann etwas geplant hatte usw. usw.

Logisch und emotional richtig erschien uns nur der Weg, gleichberechtigte Bezieungen und ein Zusammenleben auf Augenhöhe. Also auch das gemeinsames Schlafen in einem Bett.
(Nachts an einen geliebten Partner ankuscheln, wer möchte darauf schon verzichten und alleine schlafen gehen?)

Ich verstehe den Netzwerkgedanken recht gut, doch ist er mir zu wenig bindend. Klar bist du polyamorös wenn du mehr als einen Partner (nicht Kinder) liebst, doch Beziehungen bedeutet für mich mehr als ein freundschaftliches, wenn auch eng geknüpftes Netz.

oder anders...

Ich bin der festen Überzeugung, das negative Erlebnisse und Situationen für eine gesunde Partnerschaft zwingend erforderlich sind. Also Sachen wie Schicksalsschläge, Fremdgehen, finanzielle Notlagen oder ähnliches. Mit der Überwindung oder Aufarbeitung dieser Probleme kann eine Beziehung wachsen und mit jeder Prüfung wird sie stabiler.

Fremdgegangen bin ich z.B. nur wenn meine Beziehung sehr gut lief, weil mir Herausforderungen fehlten denen ich mich stellen konnte.
wenn es dann heraus kam, hatte ich Herausforderungen genug.

Provokativ:

Das Erleben, Teilen und !wichtig! Überwinden von negativen Erfahrungen macht eine gute Beziehung aus, dieses schaft man nur wenn man den Partner liebt. Freundschaften zerbrechen daran.

LG
Brian
Was für mich....
... noch wichtig währe klar zu stellen.
Meine "Grundgefühle" sind zu beiden Männern die selben. Ebenso wie das elterliche "Grundgefühl" für alle meine Kinder gleich sind.
Trotzdem heißt es nicht, dass ich jeden Tag mit jedem dieser Menschen gleich umgehe.
Da geb ich herdedeprovonce ein eindeutiges Ja wenn es um die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen geht, verhalte ich mich anders, eben so wie es in der jeweiligen Situation gerade Passend ist.
Trotzdem und gerade dann wenn Jemand Wut, Angst oder Ärger in mir auf steigen lässt, schau ich bei mir. Und siehe da häufig bin ich dann selber das Haar in der Suppe.
Das heißt nicht, dass ich hier einfach alles stillschweigend hinnehme.
Und wenn mir mal etwas nicht passt, ich das sehr wohl auch zum Ausdruck bringe.
Mir ist es noch in meinem Leben noch nicht so gut gegangen, wie seit der Zeit in der ich erkannte Polyamorös zu sein.
Die Arbeit an mir, an uns als Paar und an der Beziehung zu dritt, hoffentlich bald auch zu viert ( wenn es die Neue Beziehung unseres zweiten Herzbewohners denn will) hat mich im ganzen so gestärkt. Das auf einmal Probleme die wie Berge aussahen, nur noch weg zu pustende Krümmel scheinen.
Es ist unglaublich was hier auf einmal besprochen wird, wie wir in der Lage sind zu erkennen, was gerade im anderen vorgeht. Als ob wir tatsächlich durch ein unsichtbares Band ganz eng aneinandergehalten werden, ohne sich bekemmt unfrei oder bevormundet zu fühlen. Sogar wenn es mal etwas heftiger oder lauter wird.
Jahre lang haben wir uns immer innig geliebt, allerdings uns von Problemen aufzerren lassen.
Jetzt fühlt es sich gut an. Mein Selbstvertrauen ist gewachsen.
Ich reflektiere und diferenziere besser als vorher. Und auch die Verarbeitung von Widrigkeiten von AUssen fällt mir so viel leichter.
Ich habe ganz neue Energie, die ich auch für die Liebe zu meinem "Chaoshaufen" zu hause dringend brauche.
Diese Arbeit an mir macht mir spaß.
Und ich lerne und wachse.
LG YOYO
**********vence Frau
430 Beiträge
Freundschaften
Guten Morgen Brian,

Provokativ:

Das Erleben, Teilen und !wichtig! Überwinden von negativen Erfahrungen macht eine gute Beziehung aus, dieses schaft man nur wenn man den Partner liebt. Freundschaften zerbrechen daran.

Ich denke da gibt es genügend Gegenbeispiele. Das kann man einfach pauschal so nicht sagen! Ich bin seit Jahrzehnten (!), seit Kindesbeinen mit einer Frau befreundet. Deren Vater hatte sich in mich verliebt (was auf Gegenseitigkeit beruhte), es gab einen Rieseneklat, für einen Teil der Familie bin ich bis heute Persona non grata. Unsere Freundschaft besteht immer noch.

Und Du hast sicher recht:
Wir sind eben von verschiedenen Ufern des selben Tümpel los geschwommen und obwohl wir im selben Wasser paddeln, können wir den Weg des anderen nur erahnen.

Ich habe solange in einer nahen, aber auch engen Beziehung gelebt, dass ich mich jetzt in meinem äusserlich loseren Netz viel wohler fühle. Das hat allerdings nichts damit zu tun, wie intensiv die Gefühle und damit Bindungen zu meinen "Netzknoten" sind!

Würzige Grüße
Marion
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
@Brian
Du drückst Dich teilweise verallgemeinernd wertend aus, ist Dir das bewußt? Ist nicht ganz leicht, das dann einfach nur rational zu lesen und nicht sich hier und da gleich mit bewertet und dann teilweise auch verletzt zu fühlen. *nein*
Ein Netzwerk muß nicht einfach nur freundschaftlich-lose sein, sondern kann sehr eng sein und einfach nur Liebe - nur weil das für EUCH nicht die passende Form ist, muß das nicht heißen, das Du darüber an sich urteilen kannst. Es ist ja ok zu sagen "das ist nicht meine Art, weil ICH damit diese und jene Probleme aus individueller Unvollkommenheit hätte".
Aber zu sagen :

doch Beziehungen bedeutet für mich mehr als ein freundschaftliches, wenn auch eng geknüpftes Netz.

Oder sprichst Du hier nur herbedeprovence Version an? Auch dann enthält die Formulierung für mich die Aussage "was ihr habt, ist keine richtige Beziehung". Es sieht anders aus, wenn Du sagst "Was ihr lebt, ist nicht meine Art der Beziehung".
Mir stößt die enthaltene Pauschalisierung auf und das finde ich schade, denn abgesehen von diesen empfinde ich Deine Kommentare als bereichernd.
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