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Ist die Polyamory überholt?

*********nchen Frau
5.061 Beiträge
Gruppen-Mod 
Naja, es kommt ja auch immer darauf an, welche Ideen, Wünsche, Vorstellungen, Ansprüche, Hintergründe und Ideale aufeinander treffen.

Was wollen die Beteiligten, was wollen sie nicht, was können sie, was können sie nicht...

Wie immer im Leben.

Wir vier Beteiligten hier bei mir wollen unsere Leben zB gar nicht so komplett aufeinander, übereinander, miteinander leben, verknüpfen, verschachteln.

Es ist, wie es ist und gut so. Zurzeit zumindest.
Sollte sich daran etwas ändern, muss man sehen, wie man damit umgeht, aber das ist ja immer so im Leben.
****on Mann
16.108 Beiträge
*****gra:
Familiengründung basiert unter anderen auf Mit-Verantwortung, Zuverlässigkeit und Blick in die mindestens nahe Zukunft!

Ja klar *g* . Das ist doch auch schön... all das macht Spaß, und wo es keinen macht, gehe ich es gelassen, vergnügt und vertrauensvoll an. Leicht.

Wenn Beziehungen das Leben verschlechtern - warum genau führe ich sie dann? Verantwortung kann ich auch ohne eine solche übernehmen.
*******usy Mann
136 Beiträge
Ich hab ne Weile darüber nachgedacht, warum mich die Frage "Ist die Polyamory überholt?" so irritiert. Ich glaube, ich weiß es jetzt.

Diese Frage wirkt auf mich so, als würde jemand ein Etikett auf ein Glas mit selbstgemachter Marmelade kleben und danach mit anderen Menschen über das Etikett diskutieren wollen ... statt über die Marmelade ... *zwinker*
*****gra Frau
5.087 Beiträge
Wunderbares Bild
*danke* @No Jealousy
******_nw Frau
512 Beiträge
@*********eeker: Strange finde ich eher deine Argumentation @*********t6874 gegenüber. Auch, weil ich ihre Sichtweise gut nachvollziehen kann. Ich finde es tatsächlich sinnvoll und richtig VORHER miteinander anzuschauen, was "man" möchte und kann und was auch nicht. Das halte ich für unabdingbar, egal ob sich das Konstrukt nun Affäre oder Freundschaft+ oder Beziehung nennt. Wenn ich für mich klar habe, dass ich z.B. keine Verantwortung für weitere Kinder in meinem Leben übernehmen möchte - und das Recht steht doch jedem zu - dann sollte ich das auch so sagen dürfen. Ich erlebe gerade im Freundeskreis, wie sehr - auch zu Recht - ein Kind das Leben verändert und auch die weiteren Beziehungen beeinflusst. Und deshalb sehe ich das Problem auch auf der Seite des Mannes, der sich offensichtlich immer wieder in Beziehungen/Affären begibt, die ein gewisses Konfliktpotential mit sich bringen.

Vor kurzem schrieb jemand, dass sie es in polyamoren Beziehungskonstrukten sinnvoll findet, sich in jeder möglichen Beziehungsvariante wiedergefunden zu haben. Das kann ich für mich bestätigen. Als Affäre hatte ich tatsächlich andere Wünsche als in einer Partnerschaft lebend.

Gegenseitiger Respekt von allen Beteiligten ist wünschenswert, jedoch nicht immer gegeben. Das empfinde ich als eine große Herausforderung. Insofern kann ich durchaus nachvollziehen, wenn Menschen sich eher in einer festen Partnerschaft sehen, auch wenn diese Sicherheit manchmal trügerisch ist. Polyamor zu leben empfinde ich jedoch nicht als das bessere Beziehungsmodell. Es ist das bewusste Entscheiden für das, was und wie ich leben will, das ich für erstrebenswert halte. Und den anderen die Freiheit zu lassen, das ebenfalls zu tun.
******ore Frau
4.535 Beiträge
Vor kurzem schrieb jemand, dass sie es in polyamoren Beziehungskonstrukten sinnvoll findet, sich in jeder möglichen Beziehungsvariante wiedergefunden zu haben.

Das war ich... also eher in jeder Beziehungsposition, das meintest Du, oder?

Veränderungen in einer bereits bestehenden Beziehung (egal, ob mono oder poly) sind ungeheure Belastungsproben. In Monobeziehungen gibt es nur zwei, die das händeln müssen, bei poly sind oft richtig viele betroffen! Das erlebe ich gerade schon in harmlosen Dingen. In essentiellen Lebensentscheidungen ist das nahezu unüberschaubar.

Es kommt mir manchmal wie ein Mobilée im Wind vor.....
******_nw Frau
512 Beiträge
@ themisabeth: ja, genau. So war das gemeint. Danke für die Präzisierung und die ergänzenden Gedanken, denen ich mich anschließe.
Begehrlichkeiten werden nur dann zum Problem wenn man sie nicht VORHER geklärt hat.

Wurde bei uns bisher immer. Brachte jedoch keine Klarheit bei den jungen Frauen, die dazu führte, die gegebenen Umstände zu akzeptieren.

Warum du, curious seeker, hier auf primary-secondary herumreitest, weiß ich nicht. Bei uns hat jeder Dazukommende die Chance einzuwachsen, doch wie weit das tatsächlich funktioniert, hängt von vielen Faktoren ab. Wer zu einer bestehenden Beziehung hinzukommt, hat selbstverständlich zu gucken: will ich das, was will das Paar, sind meine Vorstellungen kompatibel, bin ich mir klar und so weiter.

Nur weil ein Mensch jünger ist, entmünde ich ihn nicht von aller Selbstfürsorge und Verantwortung.

Unser Kernkonflikt ist tatsächlich noch ungeklärt, das Thema wird sich in den nächsten 1-2 Jahren klären. Und es ist mir tatsächlich egal mit welchem Ergebnis. Was ich definitiv weiß, ist, dass junge Frauen ohne eigenes Nest bisher mir gegenüber immer so richtig respektlos wurden. Es war immer nur eine Frage der Zeit. Und ich meine, dass das mehr der Lolita Effekt ist. Die jungen Frauen wollen eigentlich monogam einen Mann für sich alleine und versuchen mich auszubooten. Ich bin ja eine alte Schachtel, die kriegt sie schon verdrängt.

Mein Mann versucht mit Ruhe und Gelassenheit das Thema anzugehen (und Klarheit und entsprechend von Anfang an klar zu kommunizieren), bisher ohne Erfolg. Deshalb meine ich, dass die Konstellation alteingesessene Paarbeziehung und ein sehr viel jüngerer Single kommt dazu nur sehr selten funktioniert. Und wenn nur durch klare Abgrenzung damit Mobberei gar nicht erst aufkommen kann. Und Trennung der Frauen in unserem Fall.

Nur durch die Trennung bekommt die Single Frau erst Recht den Eindruck, den Mann auf die eigene Seite zu ziehen. Das Erlebnis haben wir jetzt mit vier Singlefrauen gemacht.

Das hat mit primary-secondary gar nichts zu tun, mehr mit Neid, Missgunst und Haben wollen der jungen Frauen. (Auch wenn sie 50% der Zeit des Mannes haben, wie bei uns.)

Wahrscheinlich wird sich die Geschichte aus Sicht von ihnen so anhören, dass die andere Frau gemein zu ihnen ist und sie ja alles vom Mann beansprucht, sodass ihr ja nichts übrig bleibt, als dagegen zu kämpfen. Oder der Mann ist das miese Schwein, dass nur Spaß haben will.

Im Grunde sind solche Frauen auf der Suche nach einem Versorger und Nestbauer. Und die Hoffnung, ihn auf die eigene Seite zu ziehen, stirbt halt zuletzt. Das ist nicht das Problem des Paares dann.

Und wie schon geschrieben: ich verstehe jede dieser jungen Frauen sehr gut. Nur ist es nicht meine Aufgabe für sie zu sorgen und es ihnen Recht zu machen und mein Mann ebenso wenig. Auch mit 25-30 ist eine Frau erwachsen und muss selbst entscheiden, wie ihr Lebensentwurf aussehen soll. Männer aus bestehenden Beziehungen drängen wollen ist jedenfalls weder polyamor noch ein Verhalten, das ich dulden muss.

Schreibt Sie
Ich habe zwar große Teile des Dialogs zwischen @**ue Velvet und @****ous Seeker nicht wirklich nachvollziehen können.
Aber deinen letzten Beitrag @**ue Velvet kann ich nachvollziehen und unterschreiben.

Dazu sei gesagt, das ich tendenziell auch das Prinzip primary/secondary bevorzuge.
Und das hat bei mir absolut nichts mit einer Herabwertung der zweiten Person zu tun. Sondern schlicht und ergreifend damit, was ich für mich wünsche und als richtig empfinde.
Desweiteren kann ich, als zu der eher jüngeren Sparte gehörend, sagen, das @**ue Velvet mit Ihren Beobachtungen ganz klar richtig liegt.

Und auch was @*******n_M sagt kann ich nur als gut empfinden. Und zwar nicht nur, weil ich ihn und wie er Poly lebt in real erleben durfte.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
*********t6874:
Bei uns hat jeder Dazukommende die Chance einzuwachsen, ...

Allein diese Einstellung ist so verachtend. Das ist völliger Bullshit. Ja, diese neue Beziehung wird das Gefüge des bestehenden Paares massiv durcheinander wirbeln. Und sie hat jedes Recht dazu das auch zu fordern. Sich hinzustellen und die Vorgabe zu machen, dass die Neue gucken muss, wie sie da reinpasst ist Ursache eurer Probleme.

*********t6874:
Was ich definitiv weiß, ist, dass junge Frauen ohne eigenes Nest bisher mir gegenüber immer so richtig respektlos wurden.

Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Du beschreibst dich so gönnerhaft. Klar ruft das Opposition hervor.

*********t6874:
Deshalb meine ich, dass die Konstellation alteingesessene Paarbeziehung und ein sehr viel jüngerer Single kommt dazu nur sehr selten funktioniert. Und wenn nur durch klare Abgrenzung damit Mobberei gar nicht erst aufkommen kann. Und Trennung der Frauen in unserem Fall.

Wer hier mobbt, bleibt glaube ich noch zu ergründen.

*********t6874:
Das hat mit primary-secondary gar nichts zu tun, mehr mit Neid, Missgunst und Haben wollen der jungen Frauen. (Auch wenn sie 50% der Zeit des Mannes haben, wie bei uns.)

Zeit ist doch nur einer von vielen Faktoren. Zukunftsplanung verwehrst du ihnen doch komplett. Schreibst du doch sogar. Du unterstellst ihnen deinen Partner von dir loseisen zu wollen für ihr Nest. Klar, du verweigerst ihnen ja auch den Nestbauer. Das hat nichts mit Monogamie zu tun, sondern mit deiner Einstellung.

*********t6874:
Nur ist es nicht meine Aufgabe für sie zu sorgen und es ihnen Recht zu machen und mein Mann ebenso wenig.

Ähm, deinen Mann solltest du da rausstreichen. Wenn er eine gleichwertige Beziehung mit diesen Frauen eingeht, dann nutzt er sie entweder aus, indem er ihnen irgendwas von Polyamorie vorlügt, oder er hat selbstverständlich auch die Verantwortung dafür die Beziehung zu beenden, wenn er merkt, dass er die Wünsche von ihr gar nicht erfüllen kann. Am besten geht er sie gar nicht ein.

*********t6874:
Im Grunde sind solche Frauen auf der Suche nach einem Versorger und Nestbauer.

Was ja auch völlig in Ordnung ist. Wo ist das denn falsch?

*********t6874:
Und die Hoffnung, ihn auf die eigene Seite zu ziehen, stirbt halt zuletzt. Das ist nicht das Problem des Paares dann.

Aber klar ist es das. Wenn dein Mann sich auf Frauen einlässt, die eine Familie mit ihm aufbauen wollen, dann hat das selbstverständlich Auswirkungen auf das Paar. Wo liegt denn da wohl Neid und Eifersucht?

Männer aus bestehenden Beziehungen drängen wollen ist jedenfalls weder polyamor noch ein Verhalten, das ich dulden muss.

Das ist nur das Ergebnis, dass ihr sie als Secondary mit ihren Interessen am ausgestreckten Arm verhungern lasst. Denn euer Verhalten ist alles nur nicht polyamor.
*****gra Frau
5.087 Beiträge
Achtung!
*modda*

Bitte, @*********eeker, Respekt !
....etwas zurückhaltender sein mit Mutmaßungen und Sprachwahl @*******vet gegenüber.
@*********eeker
Ich schätze deine Meinung meistens sehr.
Aber ich kann hier gerade nicht verstehen, warum du dich so aufregst?
Was hat es mit mobben und Verachtung zu tun, wenn ein gestandenes Paar, Regeln für die bestehende Beziehung hat?
Was hat es mit mobben zu tun wenn ich als zweite oder dritte in ein solches Modell integriert werden möchte, das ich zumindest versuche die Seite des Paares zu verstehen? Von einer grundsätzlichen Gesprächsbereitschaft und in einigen Fällen auch Kompromissbereitschaft gehe ich einfach mal aus.
Und das der Mann nicht wahllos anderen Frauen Kinder macht, finde ich in heutiger Zeit verantwortungsbewusst und nicht respektlos.

Und das ganze schreibe ich aus Sicht einer Frau, die solche oder ähnliche Erfahrungen schon gemacht hat. Und somit weiß, das Frauen tatsächlich wie von @**ue Velvet beschrieben, ticken.

*offtopic* on
P.S ich bemerke, für diejenigen die mir gerne Männerbashing unterstellen, ich kann auch sehr gut andersrum
*offtopic* of
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Ich habe ganz absichtlich nur Worte benutzt mit der die Secondary beschrieben wurde. Und ja ich sehe ein riesiges Problem darin, wenn ein "bestehendes Paar" (Monogamie - ick hör dir trapsen) regeln für hinzukommende Partner aufstellt. Denn das beschränkt die Entfaltungsmöglichkeiten extrem. Wenn sich ein Mann mit einem solchen Altersunterschied auf Frauen einlässt, die eine Familie gründen wollen, sie aber unter die Regeln seiner Altbeziehung stellt, ist dies für mich nichts anderes als ein Harem und hat mit Polyamorie nichts zu tun.

Es geht auch gar nicht darum, dass er sein Sperma verteilt. Es geht um Fairness. Kann er diese Secondary wirklich lieben, wenn er ihr Ziel eine Familie zu gründen aufgrund von Regeln einer bestehenden Beziehung versagt? Dann ist es völlig normal dass die Secondary gegen die etablierte Partnerin kämpft. Sie ist die Ursache für die Regeln. Ihn liebt sie und unterstellt ihm daher nicht Ursache der Blockade ihres Lebensentwurfes zu sein. Regeln sind, solange sie nicht von allen Beteiligten gemeinsam aufgestellt sind, Grund für genau die beschriebenen Spannungen. Dann dem Neuling - dem schwächsten Glied in der Kette die Schuld zu geben, ist ganz schön starker Tobak.

Es zeigt vor allem bei dem etablierten Paar ein Besitzstandsdenken, dass mit dem Freiheitsgedanken, der hier an jeder Ecke immer wieder hochkommt, überhaupt nicht zusammen passt. Offenheit bedeutet nicht nur, dass man alles erzählt, was so passiert, sondern es bedeutet, dass man alles teilt. Auch die Lebensentwürfe. Ja, das ist in einem offenen Dreieck verdammt herausfordernd. Ich spreche da aus Erfahrung. Aber diese bösen jungen Frauen, deren verbreitete Existenz hier so bestätigt wird, werden ganz schnell weniger, wenn man die Wechselwirkungsacht mal zuende malt. Und nichts anderes habe ich getan. Mit den gleichen Worten und den gleichen Bezeichnungen.

Egoistisches Verhalten wird erst dann zum Problem, wenn daraus ein Machtspiel gemacht wird. Und das hier ist eins. Die Königin gegen die neue Prinzessin. Die eine kämpft mit den etablierten Regeln, in die die andere gefälligst reinzupassen hat und die andere kämpft mit ihrer jugendlichen Pfirsichhaut. Hilfe! Disney! Monogamiemärchen. Eigentlich geht es darum, dass die Königin keinen Bock auf das junge Ding und ihre Lebensträume hat, weil sie schon mal da war und die Prinzessin hat keinen Bock auf die starrsinnige Alte, die ihr irgendwelche Regeln aufzwingen will. Popcorn für den König.
*****ane Frau
116 Beiträge
Hui, hier kocht es ja gerade ganz schön *zwinker*


Ich will gar nicht auf alle Punkte eingehen, aber einer ist mir persönlich besonders wichtig:


wenn ich zu einem bestehenden Paar dazukomme, sehe ich das sehr wohl als meine Aufgabe an, mich erst einmal behutsam in die Gegebenheiten und Absprachen, die Lebenswelt und die Bedürfnisse dieses Paares einzuspüren.

Für mich hat das was mit Achtung und Respekt zu tun und ähnelt auch dem Anpassen und erstmal "Mitmachen", wenn ich bei Menschen zu Gast oder neue Kollegin an einer anderen Arbeitsstelle bin.

Und natürlich habe ich eigene Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen. Darf ich ja auch.

Aber ich finde, den Part, dass ich richtig mitgestalten darf, eigene Abänderungen erbitten oder Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft anbringen darf, muss ich mir schon erst -zusammen mit dem zugehörigen Vertrauen- verdienen.




Und ich empfinde es eben auch als meine Aufgabe, mit zu prüfen, ob es realistisch ist, meine Wünsche und die der Paar-Partner aneinander anzugleichen.

Oder ob sie von vornherein zu weit auseinanderliegen (Stichwort Kinderwunsch, Zeiteinteilung, Alltagsnähe etc)


Dann ist es, tiefe Liebesgefühle hin oder her, ebenso meine Aufgabe, die Bedingungen, Grenzen und Möglichkeiten eben dieser Paarbeziehung zu respektiere und mich im Zweifel in Liebe zu verabschieden.

(Und sei es auch nur vom einem konkreten Wunsch, was die Beziehungsgestaltung angeht)



Und erst viel, viel später würde ich für mich in Anspruch nehmen, dass meine möglicherweise geänderten Bedürnisse gleichwertig in Bezug genommen werden und man ggf zu dritt neue Rahmenbedingungen beschließt.


Ich empfinde mich, komme ich zu einem bestehenden Paar dazu, immer erstenmal als respektvoller, neugieriger, liebeempfindender Gast- und noch nicht automatisch und selbstverordnet als absolut gleichberechtigt.

Zumindest eben, was so große Themen betrifft, die wir hier gerade besprechen.
*********under Frau
4.373 Beiträge
In der Regel habe ich erst mal mit einem Menschen eine Beziehung und nicht gleich zwei die wiederum miteinander eine Beziehung haben, was aber auch vorkommt das ich zu beiden eine Beziehung pflege. Letztendlich ist das immer eine Entscheidung zwischen meinem gegenüber und mir. Das hat mit Rücksichtnahme nichts zu tun. Es sind Entscheidungen die in der Regel bilateral getroffen werden.

Von Paar Wings, Singlels, Mingels usw, zu sprechen passt nicht in mein Bild zu dem was Polyamorie gelebt für mich ist. Das ist mir persönlich alles noch zu sehr heteronormativ geprägt nach alten Mustern der "Romantischen Liebe", sprich der Zweierkisten. Ein Mix aus offener Beziehung und Swingern.

Ich möchte das niemanden absprechen, aber dann seit ehrlich zu Euch selbst und macht weder Euch selbst noch anderen etwas vor was letztendlich immer wieder zu Missverständnissen führt und letztendlich zum Bruch einer Beziehung. Kommuniziert offen und ehrlich und sucht Euch kein Konstrukt welches passen könnte, oder biegt es euch zurecht.

Polyamorie bedeutet für mein Verständnis Offenheit und Ehrlichkeit zu sich und anderen.

Ich möchte damit niemanden etwas absprechen. Es ist meine Sicht der Dinge und auch Erwartungen.
@ NaneNane
*danke* *bravo* *anbet*
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
*****ane:
wenn ich zu einem bestehenden Paar dazukomme, sehe ich das sehr wohl als meine Aufgabe an, mich erst einmal behutsam in die Gegebenheiten und Absprachen, die Lebenswelt und die Bedürfnisse dieses Paares einzuspüren.

Warum? Das hat für mich was mit Revierverhalten zu tun. Alphamännchen und Alphaweibchen geben die Regeln vor und als Neuer muss ich mich da eingliedern? Nicht falsch verstehen. Ich habe überhaupt nichts gegen das Eingliedern. Halte es sogar für sehr hilfreich. Aber Eingliedern ist ein gemeinsamer Prozess. Von Beginn an.

*****ane:
Für mich hat das was mit Achtung und Respekt zu tun und ähnelt auch dem Anpassen und erstmal "Mitmachen", wenn ich bei Menschen zu Gast oder neue Kollegin an einer anderen Arbeitsstelle bin.

Wirklich? Das wertet die partnerschaftliche Beziehung aber ganz schön ab. Aber gucken wir doch mal wie läuft denn sowas? Wenn ich als Gast irgendwo eingeladen bin, dann wird sehr viel Rücksicht auf mich genommen. Es ist also ein gegenseitiges Herantasten.

*****ane:
Aber ich finde, den Part, dass ich richtig mitgestalten darf, eigene Abänderungen erbitten oder Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft anbringen darf, muss ich mir schon erst -zusammen mit dem zugehörigen Vertrauen- verdienen.

Womit verdient man sich denn das? Zwanzig mal Füße küssen? Das ist eine Bittstellerposition, die irgendwie gar nicht zu Partnerschaft passt. Wieso muss ich mich in einer Partnerschaft erst zum mündigen Menschen hochdienen, damit ich auch mal einen Wunsch anbringen darf?

*****ane:
Dann ist es, tiefe Liebesgefühle hin oder her, ebenso meine Aufgabe, die Bedingungen, Grenzen und Möglichkeiten eben dieser Paarbeziehung zu respektiere und mich im Zweifel in Liebe zu verabschieden.

(Und sei es auch nur vom einem konkreten Wunsch, was die Beziehungsgestaltung angeht)

Und erst viel, viel später würde ich für mich in Anspruch nehmen, dass meine möglicherweise geänderten Bedürnisse gleichwertig in Bezug genommen werden und man ggf zu dritt neue Rahmenbedingungen beschließt.

Die Reihenfolge erschließt sich mir nicht. Dass ich eigenverantwortlich entscheide, ob das da eine Zukunft hat. Geschenkt. Das hat niemand angezweifelt. Wenn mir aber Dinge erzählt werden, die gar nicht stimmen, dann kann ich das ggf. gar nicht. Aber wieso muss ich mich erst unterwürfig an andere anpassen, bevor auch meine Wünsche und Hoffnungen von den anderen berücksichtigt werden? Weil da schon jemand sein Revier markiert hat?

*****ane:
Ich empfinde mich, komme ich zu einem bestehenden Paar dazu, immer erstenmal als respektvoller, neugieriger, liebeempfindender Gast- und noch nicht automatisch und selbstverordnet als absolut gleichberechtigt.

Das man das Netzwerk und das Netzwerk einen erstmal beschnuppert und man sich kennen lernt, das habe ich nie abgesprochen. Aber dass Regeln von anderen Menschen, die deren Zusammenleben bisher geregelt haben, jetzt kommentarlos und ohne Einflussmöglichkeit mein Zusammenleben mit diesen Menschen regeln, das wirkt nicht sehr vernünftig. Das impliziert eine Herdenhierarchie, die noch nicht mit einem guten Argument vorgestellt wurde. Mir fallen da eben nur Revierverhalten und Besitzansprüche zu ein. Wir sollten aber doch mit demokratischen und soziokratischen Strukturen da besseres zur Verfügung haben.
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
@curious_seeker
Für mich hat das, was NaneNane schreibt, etwas mit Emphatie zu tun und ohne solche, läuft für mich in polyamoren Beziehungen gar nichts. Käme mit solch einer Absolutheit Deiner Meinung jemand in unser kleines Netzwerk, würde ich sofort die Reisaus-Taste drücken, egal ob sich das nun für einen Poly ziehmt oder nicht, für mich passt es einfach nicht.
Eben.

Courious seeker unterstellt meinem Mann und mir mangelnde Empathie. Wo er weder dabei war noch weiß, wie diese andere Frau sich verhalten hat.

Dass er das aufgrund eigener Vorurteile tut: das darf er. Egal wie unwahr es ist.

Das manche unter Polyamorie vollständige Gleichmacherei verstehen, weiß ich auch. Diese Leute dürfen ihres auch sehr gerne genauso leben.

Weder mein Mann noch ich wollen Familie, Kinder und ich keine erwachsene Tochter bei uns aufnehmen und voll umfassend versorgen. Wer sich das erhofft, auch mich in die Mutter Rolle zu bringen, ist schlicht falsch. Ich gebe meine Lebensweise auch nicht auf, nur weil ein fremder Mensch, der mich als Konkurrenz behandelt, das gerne so hätte.

Das ist tatsächlich nicht unempathisch, sondern bezeichnet meine Klarheit und Selbstfürsorge. Das die mit den Interessen anderer Menschen kollidiert, finde ich ganz normal.

Meine Position ist die: wer hinzuwachsen möchte und wo dann wirklich zumindest Sympathie besteht, wird wirklich herzlich eingeladen, in unser Leben zu schnuppern. Darf sehr gerne Ideen und Vorschläge einbringen. Nur eins selbstverständlich nicht: mir vorschreiben, wen ich wie zu versorgen habe und wieviel Raum ich geben muss.

Das entwickelt sich oder auch nicht mit der Zeit. Und dann entscheidet sich erst, ob genug Miteinander da ist, um miteinander leben zu wollen.

Und ja, egal wie es dir, Courious seeker, auch gegen den Strich gehen mag und egal wie für furchtbar du meine Einstellung findest, du bist bei uns weder eingeladen noch kannst du mir vorschreiben, wie ich mein Leben gestalten möchte. Ich schreibe dir auch nicht vor, weil ich es fragwürdig finde, wenn du in deinem Netzwerk sofort jeden bis dato fremden Menschen mit versorgst und dessen Lebensziele übernimmst. Soviel Respekt bringe ich anderen Leuten immer auf. Sie leben ihres und sie verantworten ihres.

Und egal, ob mein Mann und ich bereits seit 15 Jahren ein Paar sind, wenn er sein Leben anders führen möchte, bin ich aus tiefer Liebe und Respekt ihm gegenüber sicherlich der letzte Mensch, der ihm diese Freiheit nicht zugestehen würde. Ich schreibe ihm auch jetzt nicht vor, wen er sich aussucht und in wen er sich verlieben darf. Ich ziehe irgendwann die Konsequenzen, wenn ich unglücklich bin und bleibe. Denn ich schreibe ihm nicht vor, wie er zu leben hat.

Schreibt Sie
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Selbstverständlich darfst du leben wie du willst. Aber initial warst du es, die hier über Menschen hergezogen hat. Und du setzt dies ja auch fort. Ich habe nichts anderes gemacht als dir dafür den Spiegel vorzuhalten. Dafür muss ich nicht dabei gewesen sein. Denn du beschreibst andere Menschen als Schmarotzer. Wenn du dir dieses Recht herausnimmst, wirst du ertragen müssen, dass auch dein von dir selbst beschriebenes Verhalten mit der gleichen Wortwahl kritisiert wird. Nichts anders habe ich getan. Das hat weder was mit Gleichmacherei zu tun, noch habe ich gefordert sich die Lebensentwürfe von anderen zueigen zu machen. Es geht nicht um schwarz und weiß. Mir das in den Mund zu legen ist eine Frechheit. Aber auch die steht dir zu. Nur musst du auch dafür den Gegenwind ertragen.

Wenn du also nicht den Spiegel vorgehalten bekommen möchtest, solltest du selber anders auftreten. Ich muss nicht dabei gewesen sein, um aus deinen Beschreibungen dein Verhalten und deine Einstellung unmöglich zu finden. Ob du mich dafür aus deinem Leben auslädst, ist mir herzlich egal. Aber bedenke, dass man niemanden ausladen kann, der da gar nicht rein will.
Denn du beschreibst andere Menschen als Schmarotzer.

Bitte was? Ich schrieb wozu ich bereit bin und wozu nicht. Und das darfst du doof finden. Da habe ich kein Problem mit.

Wir leben so, dass jeder seinen Anteil an den Lebenshaltungskosten selbst erwirtschaftet und das ist fair und richtig.

Irgendwie hast du eine sehr merkwürdige Art zu interpretieren, was ich schrieb. Aber ich habe dich schon früher hier auf dem Joy mir gegenüber als sehr feindselig und aggressiv erlebt.

Hier im Forum gehen Menschen für gewöhnlich anders miteinander um.

Schreibt Sie
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Die Affäre, die nur nehmen will ohne zu geben, wird nie den Status einer gleichberechtigten Beziehung erreichen können.

Deine Beurteilung. Deine Verurteilung. Nicht meine Interpretation.
*****gra Frau
5.087 Beiträge
Schlussstrich nun
... unter diese Debatte, bitte!

Zurück zum Thema 😊!
*modda*
******ore Frau
4.535 Beiträge
Puh.... ich empfinde mich als sehr integrativ und habe selber Frauen erlebt, die versucht haben, mich einem Partner "auszureden" (u.a. weil ich ein Kind habe, für das ich keinerlei Verantwortungsübernahme erwartet habe!) und die mich- die den Mann sogar noch gebeten hat, sich mehr um sie zu kümmern, als um mich, weil sie gerade deutlich mehr im Mangel waren- rausgekickt haben.

Dass ich solches Vokabular verwende, mag ungewöhnlich erscheinen, aber das war eine ganz bittere Zeit in meinem Polyleben und sollte ich wieder mit solchen Menschen konfrontiert sein und ich die anderen nicht ebenso integrativ erleben, wie mich selbt, dann wäre ich schnell weg.

Poly erfordert das, aber eben wirklich von allen Seiten.


Das ist ein Riesenzugewinn an sozialen Fähigkeiten, kann aber auch ratzfatz zum Bumerang werden........

Ich hoffe, dass das noch eben im Thema ist, ansonsten sorry......
Tja,

ich habe beides schon erlebt und finde es schön, wenn ein Mensch nicht nur nimmt, sondern auch zurück gibt. Ich halte es für mich genauso.

Wie Du das bewerten willst steht dir frei. Wie du es handhaben möchtest ebenfalls.

Vielleicht verstehst du inzwischen, dass deine Provokationen mich nicht treffen. Und wir können zum Thema zurück kommen.

Das Polyamorie sehr sehr unterschiedlich mit Inhalten gefüllt wird, dürfte klar geworden sein. Deshalb finde ich es wichtig aus Erfahrungen zu lernen und so den eigenen polyamoren Weg zu finden.

Definieren mag ich schon länger nicht mehr. Menschen leben alle möglichen Modelle, hierarchisch oder nicht ist ja nur ein Teil vom Ganzen. Beides ist legitim.

Im BDSM scherzt man gerne, wenn wieder jemand meint, nur auf eine bestimmte Art wäre BDSM "richtig", wo das im großen schwarzen Buch steht, dass allen SMlern vorschreiben will, wie es richtig geht.

Das würde ich hier auch anführen, die große Polyfibel vielleicht? *ggg*

Natürlich ist das Unsinn, wenn ich fremden Menschen erklären will, wie sie gefälligst zu leben haben.

Den Austausch finde ich daran interessant, denn von kommunistischer Kommune, wo alles geteilt zu werden hat bis zu regelrecht diktatorischen Modellen ist auch innerhalb der Polyamorie alles vertreten. Ich kann da nur für mich schauen, was ich möchte und wie ich mein Leben gestalte. Das macht Polyamorie in gewisser Weise und unabhängig davon, wie "sozial" man es füllen möchte, zu einem Egotrip. Denn ich lege die Regeln für mein Leben fest und schaue, wer mein Modell so mit leben möchte oder eben nicht.

Monogam fühlende Menschen machen das genauso. Bei aller Liebe finden sich zwei Menschen eben auch da nicht zusammen, wenn die Vorstellungen und Bedürfnisse zu weit auseinander liegen.

Nun gibt es überall Menschen, die es fürchterlich finden, wenn der Lieblingsmensch das Eigene nicht teilt. Egotrip. Unabhängig davon, womit es gefüllt wird. "Sei du, wie ich dich brauche."

Für mich bedeutet Liebe tatsächlich Raum geben zu können. Und wenn Vorstellungen zu weit auseinander gehen, kann das bedeuten, sich besser zu trennen, anstatt sich zu zwingen, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Oder Bereiche zu trennen, wenn es zb zu Dritt oder Viert nur Stress gibt.

Ich empfinde Konflikte nur dann unaushaltbar, wenn ich genötigt werden soll, etwas mit zu tragen, bei dem ich leide oder materiell, emotional oder psychisch ausblute. Dann handel ich entsprechend.

Polyamorie kann meiner Erfahrung nur so funktionieren, dass jeder Mensch im Netzwerk gut in Selbstfürsorge ist. Und ich empfinde Polyamorie als ein auf Egoismus (in der gesunden Form) basiertem Beziehungskonzept. Gerade weil man sich quasi zwischen mehreren Lieben zerteilt und sich dabei nicht verlieren darf.

Wo Polyamorie nicht funktioniert, ist wenn es als Netz ausschließlich für die eigene Bedürfnisbefriedigung benutzt wird. Das Netzwerk hat keine Fürsorgepflicht für den Einzelnen. Das kann es auch gar nicht leisten. Es kann höchstens kurzfristig vom Einzelnen beansprucht werden. Und Hilfe zur Selbsthilfe leisten.

Das ist meine Beobachtung. Meine Erfahrung. Und als solches sind die meisten Poly Netzwerke sehr fragil und zerbrechlich und die Fluktuation relativ hoch. Außer in klar hierarchisch organisierten Netzwerken. Da gibt es durchaus einen stabilen Kern, meist ist dss tatsächlich ein Paar oder zwei Paare und weitere Menschen organisieren sich drumherum. Die Hierarchie ergibt sich nicht aus einer künstlich geschaffenen Struktur, sondern den vorgefundenen Begebenheiten. Das ist tatsächlich ein Unterschied.

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